Gebirgsjäger der Bundeswehr – Aufgaben, Gehalt und Karriewege

Gebirgsjäger der Bundeswehr

Inhaltsverzeichnis

Deine Karriere als Gebirgsjäger der deutschen Bundeswehr

Du suchst einen spannenden und abwechslungsreichen Beruf, bei dem Teamarbeit wichtig ist und bei dem du bei jedem Wetter in den Bergen unterwegs bist? Dann könnte eine Karriere als Gebirgsjäger bei der Bundeswehr etwas für dich sein. Denn ein langweiliger Bürojob, bei dem du von neun bis fünf hinter einem Computer hockst, ist der Beruf des Gebirgsjägers auf keinen Fall. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du dir eine Karriere bei der Bundeswehr vorstellen kannst. Du erfährst unter anderem, was genau die Aufgaben von Gebirgsjägern sind und was du als Gehalt erwarten kannst.

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Was ist die Gebirgsjägertruppe der deutschen Bundeswehr?

Die Gebirgsjägertruppe ist eine Kampftruppe der Bundeswehr. Diese Truppe besteht aus zu Fuß kämpfenden Soldaten, die speziell dafür ausgebildet sind, in schwierigem Gelände und bei extremen klimatischen Umständen zu arbeiten. Die Gebirgsjäger werden zum Beispiel im Gebirge und Hochgebirge, in arktischem Gelände und in Wüsten eingesetzt. Zusammen mit der Jäger- und Fallschirmjägertruppe bildet die Gebirgsjägertruppe die Infanterie der Bundeswehr. Mehr Informationen über eine Karriere als Fallschirmjäger findest du in unserem Artikel Fallschirmjäger bei der Bundeswehr . Die Gebirgsjägertruppe ist der Jägertruppe sehr ähnlich, sowohl vom Einsatzbereich als auch von der Ausrüstung her. Der Unterschied zwischen den Truppen ist, dass Gebirgsjäger dazu ausgebildet werden, unter noch extremeren Bedingungen zu arbeiten.

Die Aufgaben der Gebirgsjäger

Gebirgsjäger haben sehr vielseitige Aufgaben. Sie müssen in schwierigem Gelände bei ungewohnten Witterungsbedingungen gegen feindliche Infanterie kämpfen. Auch müssen Gebirgsjäger mit der schweren militärischen Ausrüstung Skifahren und Bergsteigen können. Die folgenden Aufgaben müssen Gebirgsjäger ebenfalls übernehmen können: Funkgerätebediener, Kampfmittelerkunder, Scharfschütze, Kraftfahrer, Tragtierführer und Granatmaschinenwaffenschütze. Neben Gebirgsjägern gibt es auch noch Hochgebirgsjäger. Diese Soldaten sind erfahrene Alpinisten und haben Spezialaufträge. Mehr über Hochgebirgsjäger erfährst du später in diesem Artikel.

Ausrüstung 

Da die Gebirgsjägertruppe zur Infanterie gehört, benutzt sie relativ wenig Großgerät. Als Waffenträger benutzen Gebirgsjäger den Wiesel, ein leicht gepanzertes militärisches Kettenfahrzeug. Eines der Transportfahrzeuge, das im Gebirge benutzt wird, ist zum Beispiel der BV 206 Husky. Die Waffenfarbe von den Gebirgsjägern ist grün, wie bei den anderen Truppen der Infanterie und bei der Panzergrenadiertruppe. Gebirgsjäger haben einen besonderen Dienstanzug: sie tragen einen Berganzug mit Skibluse, Keilhose, Bergstiefel und Bergmütze. 

Voraussetzungen für Gebirgsjäger

Da die Ausbildung und der Beruf als Gebirgsjäger sehr anspruchsvoll und herausfordernd sind, kommt nicht jeder dafür infrage. Es gelten unter anderem die folgenden Voraussetzungen:

  • Alter zwischen 17 und 29 Jahre
  • Erfüllte Schulpflicht
  • Besitz der Deutschen Staatsbürgerschaft
  • Bereitschaft innerhalb Deutschlands versetzt zu werden
  • Bereitschaft an Auslandseinsätzen teilzunehmen
  • Geistige und körperliche Eignung
  • Bestehen der Einstellungstests
  • Einsetzen für die freiheitliche demokratische Grundordnung

Eine Übersicht von allen Voraussetzungen, die du erfüllen musst, findest du in unserem Artikel Die Bundeswehr Voraussetzungen im Überblick

Ausbildung zum Gebirgsjäger

Je nach der Laufbahn, für die du dich entscheidest, ist die Ausbildung unterschiedlich aufgebaut. Eine Ausbildung für den Einstieg in die Laufbahn der Mannschaften ist zum Beispiel viel kürzer, als für die Ausbildung zum Offizier. Für Letzteres musst du nämlich ein Studium abschließen. Mehr Informationen über die verschiedenen Laufbahnen findest du später in diesem Artikel. Weil die Ausbildung so unterschiedlich sein kann, folgt nun nur eine allgemeine Umschreibung der Ausbildung zum Gebirgsjäger.

Eine Bewerbung bei der Bundeswehr fängt mit einem ausführlichen Beratungsgespräch bei einem Bundeswehr Karrierecenter an. Danach kannst du dann deine Bewerbung verschicken. Wenn deine Bewerbung erfolgreich war, musst du einen Eignungstest und einen Konditionstest absolvieren. Wie du dich auf den Eignungstest am besten vorbereiten kannst, erfährst du bei unserem Artikel Bundeswehr Computertest/CAT Test. Nach dem Eignungstest folgen eine medizinische Eignungsuntersuchung und ein Sporttest. Mehr Informationen über den Sporttest findest du bei unserem Artikel Bundeswehr Sporttest. Auch ein Interview gehört zum Auswahlverfahren.

Die Ausbildung fängt an mit der dreimonatigen Grundausbildung. Dann absolvieren Gebirgsjäger die reguläre Ausbildung zum Infanteristen an der Infanterieschule in Hammelburg. In schwierigen Geländern und unter extremen Witterungsbedingungen zu kämpfen, lernen Gebirgsjäger bei der Gebirgs- und Winterkampfschule in Mittenwald.

Wenn du deine Ausbildung abgeschlossen hast, verpflichtest du dich, zwei bis zwölf Jahre als Gebirgsjäger der Bundeswehr zu dienen. Das kann eine ziemlich lange Zeit sein. Bist du dir noch nicht sicher, ob diese Ausbildung die richtige für dich ist? Zum Glück existiert der Freiwillige Wehrdienst. 

Der Freiwillige Wehrdienst

Der Freiwillige Wehrdienst dauert zwischen sieben und 23 Monaten. Durch den Freiwilligen Wehrdienst kannst du ausprobieren und erfahren, wie es ist, Teil der Bundeswehr zu sein. Wenn du bereits in dem Feld gearbeitet hast, kannst du dich besser entscheiden, ob die Arbeit dir gefällt und ob die Ausbildung zum Gebirgsjäger zu dir passt. Außerdem hilft dir der Freiwillige Wehrdienst beim Aufbauen deiner Kondition und du sammelst viel Erfahrung. Das hilft dir beim Auswahlverfahren, solltest du dich danach tatsächlich für eine Bundeswehr Karriere entscheiden. 

Wenn du 18 Jahre alt sowie ledig bist und du keine Kinder hast, verdienst du im Freiwilligen Wehrdienst etwa 1.391 Euro netto im Monat. Mehr Informationen über den Freiwilligen Wehrdienst findest du in unserem Artikel Der Freiwillige Wehrdienst bei der Bundeswehr.

Gehalt für Gebirgsjäger

Beim Einstieg bei den Gebirgsjägern befindest du dich meist im Mannschaftsdienstgrad. Später könntest du in die Laufbahn der Feldwebel oder Offiziere wechseln, darüber folgen in diesem Artikel später mehr Informationen. Das Gehalt der Gebirgsjäger variiert sehr, je nach Dienstgrad, Alter, Laufbahn, Familienstand, Erfahrungsstufe und Lohnsteuerklasse. Deshalb können wir keine genauen Aussagen zum Gehalt der Gebirgsjäger machen. Wenn du 18 Jahre alt und ledig bist und du keine Kinder hast, verdienst du monatlich netto etwa 1.980 Euro. Extra Vergütung bekommst du unter anderem für Auslandseinsätze. 

Karrieremöglichkeiten, Aufstiegschancen und Dienstgradbezeichnungen

Der Dienstgrad des Jägers

Bei den Gebirgsjägern ist der „Jäger” der niedrigste Dienstgrad in der Laufbahn der Mannschaften. Das ist auch bei den anderen Gruppen der Infanterie so, also bei der Jägertruppe und bei der Fallschirmjägertruppe. Bei den anderen Truppengattungen der Bundeswehr entspricht der Jäger unter anderem dem Dienstgrad „Schütze”, „Panzergrenadier” oder „Funker”. Innerhalb der Laufbahn der Mannschaften kann man nach frühestens drei Monaten den Rang des Gefreiten bekommen. Danach folgen die Ränge des Obergefreiten und des Hauptgefreiten. Den höchsten Dienstgrad der Mannschaften, den Rang des Oberstabsgefreiten, kann man nach vier Jahren erreichen. Mit jedem Dienstgrad steigt das Gehalt. Die Voraussetzungen für diesen Karriereweg sind dieselben, die auch für die Ausbildung gelten und wurden bereits erwähnt.

Die Laufbahn der Feldwebel

Wenn du dich für die Ausbildung zum Feldwebel entscheidest, kannst du Teamleiter der Gebirgsjägertruppe werden. Dann gehört es zu deinen Aufgaben, die Ausbildung der jungen Gebirgsjäger zu planen und die Soldaten im militärischen Bergsteigen und Gebirgskampf zu trainieren. Du musst dafür sorgen, dass das Personal sowie das Material deiner Truppe einsatzbereit ist und bleibt. Im Falle eines Einsatzes gehörst du zu den Führern der Gruppe. Wenn du dich für diese Weiterbildung entscheiden willst, musst du die folgenden Voraussetzungen erfüllen: 

  • Mindestens einen Hauptschulabschluss inklusive einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder einen Realschulabschluss
  • Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft
  • Ein Alter zwischen 17 und 29 Jahren
  • Bereitschaft zu einer Dienstzeit zwischen acht und 13 Jahre
  • Körperliche und geistige Eignung

Auch für Feldwebel kann das Gehalt sehr unterschiedlich ausfallen. Unverheiratete und kinderlose Feldwebel können direkt nach der Ausbildung etwa 2.218 Euro netto im Monat erwarten. Mit der Dienstzeit und mit den Beförderungen steigt auch für Feldwebel das Gehalt. 

Die Laufbahn der Offiziere

Eine andere Möglichkeit ist die Offizierslaufbahn. Dann kannst du eine Führungskraft werden. Ähnlich zum Teamleiter gehört es dann zu deinen Aufgaben, Gebirgsjäger auszubilden und im Gefecht im Hochgebirge zu führen. Du hast das Kommando und trägst somit sehr viel Verantwortung. Der Unterschied zum Teamleiter ist, dass Offiziere sich nicht nur um eine Truppe kümmern, sondern um die gesamte Gebirgsjägereinheit. Auch bist du als Führungskraft verantwortlich für die Zusammenarbeit mit den anderen Einheiten.

Für diesen Karriereweg gelten die folgenden Voraussetzungen:

  • Mindestens die Fachhochschulreife oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsstand
  • Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft
  • Alter zwischen 17 und 29 Jahre
  • Bereitschaft zu einer Dienstzeit von 13 Jahren
  • Körperliche und geistige Eignung

Das Gehalt der Offiziere kann sehr unterschiedlich ausfallen. Unverheiratete und kinderlose Offiziere können direkt nach der Ausbildung netto etwa 3.379 Euro im Monat erwarten. Mit der Dienstzeit und mit Beförderungen steigt das Gehalt. 

Hochgebirgsjägerzüge

Eine andere Option ist die Ausbildung zum Hochgebirgsjäger, mit der du Teil eines Hochgebirgsjägerzugs werden kann. Hochgebirgsjägerzüge sind Spezialzüge der Gebirgsjäger. Sie haben noch mal viel breitgefächertere Aufgaben als gewöhnliche Gebirgsjäger. Ihre Aufgaben sind unter anderem militärisches Gefecht, Bergrettung und das Herstellen von Seilsicherungsanlagen für die Truppen, die nach ihnen kommen, um das Gelände gangbar zu machen. Sie sind daran gewöhnt, sich in noch steilerem Gelände zu bewegen und sie besitzen noch mehr Ausdauer und körperliche Fitness. Ebenfalls sind die alpinistischen und skiläuferischen Fähigkeiten viel ausgeprägter. Hochgebirgsjäger bekommen natürlich eine militärische Ausbildung. Nebenbei werden aber sie aber auch trainiert in Sachen Bergrettung und Überleben im Felde. Dieser Ausbildung geht ein sehr intensiver zweitägiger Aufnahmetest voraus. Die Anwärter müssen eine Konditions-, eine Ski- und eine Kletterprüfung absolvieren.

Fazit

Gebirgsjäger haben einen sehr spannenden und abwechslungsreichen Beruf. Er ist jedoch sowohl geistig als auch körperlich sehr herausfordernd. Während der Ausbildung zum Gebirgsjäger bei der Bundeswehr wirst du optimal auf diesen Beruf vorbereitet. Du lernst, in extremen Wettersituationen im Gebirge zu kämpfen und trainierst, bis du topfit bist. Auch gibt es weitere attraktive Karrierewege. Spricht dich ein spannender Beruf, bei dem du dich herausforderst und bis an deine Grenzen gehst, an? Arbeitest du gerne im Team und erfüllst du alle Voraussetzungen für die Ausbildung? Dann könnte eine Karriere als Gebirgsjäger die perfekte Wahl für dich sein.

 

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Häufig gestellte Fragen / FAQ

Was sind Gebirgsjäger?

Gebirgsjäger sind Soldaten, die dafür ausgebildet sind, zu Fuß in schwierigen Geländen unter extremen klimatischen Bedingungen zu kämpfen.

Wo werden Gebirgsjäger ausgebildet?

Erst bekommen Gebirgsjäger eine dreimonatige Grundausbildung der Bundeswehr. An der Infanterieschule in Hammelburg lernen sie danach die grundlegenden Fähigkeiten, die alle Infanteristen beherrschen müssen. Die Gebirgs- und Winterkampfschule in Mittenwald bringt den dann Gebirgsjägern bei, in schwierigem Gelände und unter extremen Witterungsbedingungen zu kämpfen.

Wo werden Gebirgsjäger stationiert?

Gebirgsjäger werden in Gebirgen und Hochgebirgen, arktischen Gebieten und Wüsten eingesetzt.

Wie viel verdient ein Gebirgsjäger?

Das Gehalt der Gebirgsjäger variiert sehr, je nach Dienstgrad, Alter, Laufbahn, Familienstand, Erfahrungsstufe und Lohnsteuerklasse. Schätzungsweise verdienst du monatlich 1.980 Euro netto, wenn du 18 Jahre alt und ledig bist und du keine Kinder hast. Extra Vergütung bekommst du unter anderem für Auslandseinsätze. 

Welche Aufstiegschancen hat ein Gebirgsjäger?

Gebirgsjäger können einen höheren Dienstgrad in der Laufbahn der Mannschaften bekommen, als Gefreiter zum Beispiel. Auch können Gebirgsjäger sich für eine Ausbildung zum Feldwebel entscheiden, und damit für eine Karriere als Teamleiter. Eine andere Option ist die Ausbildung zum Offizier, mit der eine Position als Führungskraft möglich ist.

Welche Voraussetzungen gibt es für Gebirgsjäger?

Gebirgsjäger sollten gut im Team arbeiten können und über eine gute Kondition verfügen. Andere Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 17 Jahren, die deutsche Staatsbürgerschaft und ein Schulabschluss. Zuletzt müssen Gebirgsjäger dazu bereit sein, sich bundesweit versetzen zu lassen und an Auslandseinsätzen teilzunehmen.

Wie bewerbe ich mich für eine Ausbildung zum Gebirgsjäger?

Die Bewerbung beginnt mit einem ausführlichen Beratungsgespräch mit der Bundeswehr. Danach nimmst du an einem Auswahlverfahren teil. Das besteht aus einem Einstellungstest, einer medizinischen Untersuchung, einen Sporttest und einem Interview.

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Maxie
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