Grundausbildung bei der Bundeswehr- Ablauf, Gehalt & Karriere

Grundausbildung bei der Bundeswehr

Inhaltsverzeichnis

Die Grundausbildung bei der Bundeswehr

Freiwilliger Wehrdienst, Pilot, Soldat auf Zeit oder Feldwebel. Die Karrieremöglichkeiten der Bundeswehr könnten vielfältiger nicht sein. Aber eines haben sie alle gemeinsam: die Grundausbildung. Für viele Rekruten ein gefürchteter Teil, denn es wird viel abverlangt, sowohl geistig als auch körperlich. In den ersten drei Monaten bei der Bundeswehr lernst du alles, was du rund um die militärische Laufbahn wissen und können musst. Am Ende hast du die Basis geschaffen für deine weitere Karriere. Aber was genau kommt da auf dich zu? Wir erklären es dir in diesem Artikel, damit du bestens auf deine Bundeswehr Grundausbildung vorbereitet bist.

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Wer muss zur Grundausbildung bei der Bundeswehr?

Egal ob Marine, Heer, Luftwaffe, Cyber- und Informationsdienst, Sanitätsdienst oder Streitkräfte. Niemand, der eine militärische Karriere bei der Bundeswehr anstrebt, kommt um die Bundeswehr Grundausbildung herum. Die ersten zwölf Wochen deiner Laufbahn absolvierst du als Rekrut in einer Truppe und lernst den militärischen Alltag kennen. Jeder bekommt hier erstmal das gleiche Wissen vermittelt. Je nachdem, welcher Truppe du angehörst, erwirbst du am Ende weitere spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten. 

Ziel der Grundausbildung bei der Bundeswehr

Jeder Karriereweg hat einen anderen Hintergrund. Daher soll mit der Grundausbildung bei der Bundeswehr ein gemeinsamer Standard einer Truppe erreicht werden, die sogenannte „Allgemeinmilitärische Grundbefähigung”. Das Wissen und die Fähigkeiten einer Rekrutenkompanie werden auf ein gemeinsames Level gehoben. Ziel ist, dass die gesamte Truppe mit allen vorhandenen Stärken und Schwächen die Grundausbildung bei der Bundeswehr erfolgreich meistert.

Bundeswehr mann

Ablauf der Grundausbildung bei der Bundeswehr

Insgesamt werden in 450 Stunden 14 Ausbildungsgebiete vermittelt. Jede Ausbildungswoche hat einen bestimmten Schwerpunkt, wie Selbst- und Kameradenhilfe, Grundsätze des soldatischen Alltags oder Schießausbildung. Es ist eine sehr lernintensive Zeit, die du immer mit deinen Kameraden verbringen wirst. Schauen wir uns den Ablauf einmal genauer an.

1. Beim Dienstantritt

Am Tag deines Dienstantritts bei der Bundeswehr werden als erstes alle deine benötigten Daten aufgenommen. Du bekommst deine Stube zugeteilt, die du dir mit deinen Kameraden teilst. Dann wirst du deinem Zug zugeordnet, also der Truppe, mit der du die Grundausbildung bei der Bundeswehr absolvierst. Außerdem bekommst du das Grundgesetz, das Soldatengesetz und das Wehrpflichtgesetz zum Lesen mit, denn deine Rechte und Pflichten als Soldat musst du kennen.

2. Die ersten Wochen bei der Bundeswehr

In den ersten Wochen erhältst du auch deine Uniform und Ausrüstung, sowie deinen Truppenausweis. Als Rekrut in der Grundausbildung bei der Bundeswehr startest du immer mit dem niedrigsten Dienstgrad, also zum Beispiel als Matrose, Flieger oder Schütze. 

Anfangs bei der Grundausbildung bei der Bundeswehr steht die Theorie im Vordergrund. Nach ein paar Wochen wirst du bereits mehr im Gelände unterwegs sein und praktische Übungen absolvieren. Hier folgt ein Überblick über die verschiedenen Bereiche der Grundausbildung bei der Bundeswehr.

Der Formaldienst

Der Alltag eines Soldaten sieht etwas anders aus, als der im zivilen Berufsleben. Militärischer Gruß, Antreten, Wegtreten, Marschieren und eine Meldung an den Vorgesetzten. All das hat nach konkreten Vorgaben zu erfolgen, dem sogenannten Formaldienst. Diese Umgangsformen stammen teilweise aus dem 16. Jahrhundert. Auch wenn sie deshalb manchmal etwas überholt wirken, so lernst du deinen Vorgesetzten bei der Bundeswehr gegenüber Disziplin zu zeigen. Es schult auch die Sicherheit im Auftreten als Truppe. Für den Militärdienst ist beides unentbehrlich.

Formen des Formaldienstes:

  • Die Grundstellung: Sie wird durch das Kommando „Achtung” oder „Stillgestanden” befohlen. Du lernst, wie du richtig stehst und auf Befehle sofort zu reagieren.
  • Der militärische Gruß: Eine straffe Haltung und Blickkontakt sind wichtig. Die Bewegung muss korrekt einstudiert werden.
  • Antreten: Deine Truppe muss geschlossen in einer bestimmten Formation antreten. Der Ablauf kann je nach Größe des Zuges abweichen.
  • Wegtreten: Auf das Kommando „Wegtreten” muss deine Truppe den Übungsplatz in der korrekten Formation verlassen. 

Weitere Formen:

  • Formationsänderungen: Hier wird zum Beispiel geprobt, wie ein gesamter Zug in ein Gebäude einrückt.
  • Die Meldung: Dies ist ein Formaldienst des einzelnen Soldaten, wird aber auch in der Truppe geprobt. Eine korrekte Meldung erfolgt in der Grundstellung und nach einem militärischen Gruß.
  • Der Marsch: Übe das korrekte Marschieren in deiner Truppe. Mit dem Kommando „Rechts – um!” bewegt ihr euch 90° nach rechts. Das Kommando „Ohne Tritt – Marsch!” oder „Im Gleichschritt – Marsch!” befiehlt euch loszumarschieren.  

Neben diesen militärischen Umgangsformen musst du außerdem wissen, wie man bei der Bundeswehr ein Bett richtig macht und wie du deine Stube ordentlich hältst. Das mag banal klingen, aber dadurch sollst du lernen, deinem Vorgesetzten und dir selbst gegenüber Disziplin zu zeigen.

Bundeswehr Frau

Theorie

Truppenkunde

Um die „Allgemeinmilitärische Grundbefähigung” zu erlangen, musst du dich auch intensiver mit der Bundeswehr und Politik befassen. Was ist eigentlich der Auftrag der Bundeswehr? Diese Frage wirst du am Ende der Grundausbildung bei der Bundeswehr beantworten können. Du lernst auch, was es bedeutet eine Uniform im Staatsdienst zu tragen. Damit kommen nämlich besondere Rechte und Pflichten auf dich zu. Die gesetzlichen Grundlagen des Soldatenberufs und die Dienstgrade werden in der Allgemeinen Truppenkunde behandelt.

Politische Bildung

Neben den Abläufen innerhalb der Bundeswehr solltest du auch wissen, was in der Welt los ist. Mach dich vertraut mit aktuellen politischen Konflikten und deren Hintergründe. Wo ist die Bundeswehr aktuell im Ausland eingesetzt? Und welche Rolle spielt das Bundesministerium für Verteidigung? All das gehört zum Grundwissen eines Soldaten dazu.

Der Basis-Fitness-Test

Sport ist ein ganz wichtiger Teil der Grundausbildung bei der Bundeswehr. Das ist kein Wunder, denn du musst körperlich sehr leistungsfähig sein für den Beruf als Soldat. Es geht aber nicht nur darum, ein gewisses Mindestmaß an Fitness zu haben, sondern dieses auch zu steigern. Deshalb muss jeder Rekrut den Basis-Fitness-Test (BFT) zweimal absolvieren. Am Anfang und am Ende der Grundausbildung bei der Bundeswehr. So kannst du genau sehen, ob du deine Leistungen gesteigert hast.

Ablauf des BFT

Der Basis-Fitness-Test BFT besteht aus drei Aufgaben, die du in 90 Minuten bewältigen musst:

  • 11 x 10-m-Sprinttest: Du startest aus der Bauchlage, springst auf, umläufst einen Pylon in zehn Metern Entfernung und legst dich wieder hin. Wiederhole das Ganze fünfeinhalb Runden, so schnell wie möglich. Die Maximalzeit beträgt 60 Sekunden.
  • Klimmhang: Verharre so lange wie möglich in der Endposition eines Klimmzuges an der Stange. Fünf Sekunden Halten ist das Minimum.
  • 1000-Meter-Lauf: Laufe die angegebene Distanz so schnell du kannst. Die maximale Dauer ist 390 Sekunden.

Wie oft muss der BFT absolviert werden?

Der BFT muss übrigens einmal jährlich von allen Soldaten bei der Bundeswehr durchgeführt werden. Neben dem BFT gibt es auch noch einen Schwimmtest, der absolviert werden muss. Insgesamt ist der Sportanteil bei der Grundausbildung bei der Bundeswehr wichtiger geworden, um die Rekruten besser auf den harten Alltag vorzubereiten. So hat die Bundeswehr im Mai 2019 das Training für das Heer zuletzt umstrukturiert. In den ersten sechs Wochen steht, neben dem Theorieunterricht, mehr Sport auf dem Programm. Neben Lauftraining gibt es Kraft- und Ballsporttraining sowie militärische Hindernisläufe.

Lehre vom Schuss / Schießausbildung

Das Schießen gehört für Viele wohl zum spannendsten Teil der Grundausbildung bei der Bundeswehr. Als Soldat musst du wissen, wie du mit einer Waffe umgehst. Rekruten lernen den Umgang mit dem Gewehr G36 und mit der P8 Pistole und deren technische Eigenschaften. Du musst den genauen Ablauf des Schießens kennen. Erst im späteren Verlauf deiner Ausbildung übst du mit scharfer Munition.

Erste Hilfe und Sanitätsdienst

Eine ganze Woche lang probst du, wie du im Ernstfall richtig handelst. Du übst Selbst- und Kameradenhilfe und was du als Ersthelfer machen musst. Dazu gehört die Versorgung von Schusswunden oder das Schienen eines Knochenbruchs. Die Übungen werden in realitätsnahen Szenarien durchgeführt, sodass du das Gelernte auch unter Gefechtsbedingungen oder Zeitdruck anwenden kannst.

Allgemeine Wachausbildung

Am Ende der erfolgreich bestandenen Grundausbildung bei der Bundeswehr, bekommt jeder Rekrut die Zuerkennung „Sicherungs- und Wachsoldat Streitkräfte”. Dazu lernst du deine Befugnisse für diese Position in der Allgemeinen Wachausbildung kennen. Dazu gehört Personen und Fahrzeuge richtig anhalten, überprüfen und gegebenenfalls festzuhalten. Du wirst dann auch wissen, in welcher Situation du Schusswaffen einsetzen darfst oder musst.

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Geländetage

Draußen im Feld übst du die Grundlagen des Gefechtsdienstes. Hier kannst du alles anwenden, was du bisher gelernt hast. Der Umgang mit der Waffe, die Orientierung in der Natur, Tarnung und Täuschung. Diese Geländetage werden auch Biwak bezeichnet und stellen dich und deine Kameraden auf die Probe. Teils unter strengen Bedingungen müsst ihr ein Lager errichten, Feuer machen, Mahlzeiten kochen, Stellungen graben und in der Nacht schießen. Auch Angriffe werden geprobt und Märsche mit einem 15 Kilogramm schweren Rucksack absolviert. Du wirst hier bewusst an deine körperlichen Grenzen gebracht und musst lernen im Team zu agieren.

Kameradschaft

In genau solchen Geländetagen sollst du lernen, mit deinen Kameraden Hand in Hand zu arbeiten und euch gegenseitig zu unterstützen. Du wirst bewusst vor Aufgaben gestellt, die du nicht allein bewältigen kannst, sondern nur mit Hilfe deiner Truppen Kollegen. Kameradschaft ist ein Schlüsselelement des Soldatenlebens. Am Ende geht es darum, dass die gesamte Truppe mit allen Stärken und Schwächen die Grundausbildung bei der Bundeswehr meistert. Dafür müsst ihr euch gegenseitig helfen und motivieren. Das wird euch zusammenschweißen und es werden Freundschaften fürs Leben dabei entstehen.

Feierliches Gelöbnis und Rekrutenbesichtigung

Nach 90 Tagen ist es dann endlich soweit: Die Grundausbildung bei der Bundeswehr ist geschafft. Als Höhepunkt folgt nun das feierliche Gelöbnis und die Rekrutenbesichtigung. Als fertig ausgebildeter Soldat bekennst du dich hier zur Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. 

Das richtige Marschieren, das du im Formaldienst gelernt hast, demonstrierst du hier mit deiner Truppe vor vielen Menschen. Deine gelernten Fähigkeiten kannst du erfahrenen Ausbildern danach in der Rekrutenbesichtigung vorführen. Meist wird das mit einer mehrtägigen Geländeübung durchgeführt. Ein toller Abschluss einer intensiven Zeit.

Kann man durch die Grundausbildung bei der Bundeswehr fallen?

Für den Erhalt der Zuerkennung „Sicherungs- und Wachsoldat Streitkräfte” müssen bestimmte Teile der Grundausbildung bei der Bundeswehr erfolgreich absolviert sein. Dazu gehört die Sanitätsausbildung, die Wachausbildung, verschiedene Schießübungen und die Teilnahme an der Rekrutenbesichtigung. 

Solltest du wichtige Ausbildungselemente verpasst haben, zum Beispiel wegen Krankheit, kannst du diese nachholen. Entweder in den letzten Wochen der Grundausbildung bei der Bundeswehr oder im nächsten Quartal. Dies ist von der Truppe in der man eingesetzt ist abhängig. Am Ende fällt die Entscheidung der Einheitsführer. Im Anschluss an die Grundausbildung bei der Bundeswehr erfolgt dann die Dienstpostenausbildung oder die Einweisungswoche Mannschaften. Hier werden dann spezifische Fähigkeiten für deine Position erlernt.

Die beste Vorbereitung für deine Bundeswehrkarriere

Die Meinungen über die Grundausbildung bei der Bundeswehr sind sehr unterschiedlich. Für Viele ist es die härteste Zeit, aber für Viele eben auch die schönste. Fakt ist, du lernst unglaublich viel in diesen drei Monaten. Nicht nur den Umgang an der Waffe oder das Überleben im Gelände. Du weißt nun auch, wie du dir oder deinen Kameraden im Ernstfall hilfst. Der richtige militärische Gruß ist dir nun bekannt und du bist wahrscheinlich körperlich fitter als je zuvor. Du hast jetzt auch gelernt, was Kameradschaft bedeutet, bist mit deiner Truppe zusammengewachsen und hast Freundschaften fürs Leben geschlossen. Alles weitere, was du für deine erfolgreiche Bundeswehrkarriere brauchst findest du in unserem Bundeswehr Testtrainer

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Häufig gestellte Fragen/ FAQ

Wie lange dauert die Grundausbildung der Bundeswehr?

Insgesamt dauert die Grundausbildung der Bundeswehr 450 Stunden, in denen 14 verschiedene Ausbildungsgebiete vermittelt werden. Diese Dauer entspricht etwa drei Monate. Die Grundausbildung wird oft als hart und besonders lernintensiv empfunden.

Wer muss die Grundausbildung der Bundeswehr absolvieren?

Grundsätzlich betrifft die Grundausbildung der Bundeswehr alle, die eine militärische Karriere anstreben. Das heißt, egal ob man beispielsweise eine Karriere beim Heer, der Marine, beim Sanitätsdienst oder bei den Streitkräften plant, um die Grundausbildung kommt man nicht herum. Dies liegt vor allem daran, dass die Grundausbildung als Basis für die weitere Ausbildung in den einzelnen Truppen gilt.

Was ist das Ziel der Grundausbildung der Bundeswehr?

In den drei Monaten der Grundausbildung lernen die Rekruten den militärischen Alltag kennen. Da alle Rekruten einen anderen Hintergrund haben und eventuell zuvor andere Berufe erlernt haben, dient die Grundausbildung auch dazu, alle auf einen gemeinsamen Standard zu bringen. Kameradschaft und Wissensvermittlung sind dabei ebenso wichtig, wie das gemeinsame Absolvieren der Grundausbildung von allen Kameraden der Truppe.

Wie endet die Grundausbildung der Bundeswehr?

Die drei Monate Grundausbildung schließen mit dem Gelöbnis und der Rekrutenbesichtigung ab. Dabei müssen sich die nun ausgebildeten Soldaten zur Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung bekennen und zusammen mit der Truppe vor Publikum marschieren. Meist folgt danach eine mehrtägige Geländeübung, wo die Soldaten ihre erlernten Fähigkeiten vorführen können.

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