Du träumst von einer Karriere mit vielen Herausforderungen und in der du dein maximales Potential ausschöpfen kannst? Dann ist vielleicht die Laufbahn des Feldwebels bei der Bundeswehr genau das, was du suchst! Die Dienstränge der Bundeswehr und die vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten können jedoch etwas unübersichtlich sein. Wenn du dir einen Überblick über die jeweiligen Berufsbilder und dir eingehende Informationen über den Einstieg verschaffen möchtest, bist du bei uns genau richtig. Im Folgenden soll dir der Beruf des Feldwebels der Bundeswehr näher gebracht werden.

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Was ist ein Feldwebel?

Die Unteroffiziere mit Portepee, auch Feldwebel genannt, sind die höheren Dienstränge innerhalb der Dienstgradgruppe der Unteroffiziere. In der Dienstranggruppe der Unteroffiziere werden außerdem die Dienstränge der Unteroffiziere ohne Portepee, auch Fachunteroffiziere genannt, zusammengefasst.

Die Bezeichnung Portepee leitet sich ab von dem französischen Begriff für Faustriemen. In früheren deutschen Armeen waren verzierte Schlaufen das Symbol für den Unteroffizier. Heutzutage spielen diese Symbole keine große Rolle mehr. Die Erklärung der Begriffe hilft dir allerdings, die Beziehung der Dienstgrade zueinander besser zu verstehen. Die Inhaber der Dienstränge mit Portepee sind befähigt, alle ihnen unterstehenden Soldaten der Mannschaften sowie Unteroffiziere ohne Portepee zu befehligen. Der Feldwebel findet sich in allen Teilstreitkräften der Bundeswehr, also dem Heer, der Luftwaffe und der Marine. Die Dienstranggruppe der Feldwebel umfasst folgende Dienstgrade der Heeres- und Luftwaffenuniformträger:

  • Feldwebel
  • Fähnrich (wird nur in der Offizierslaufbahn durchlaufen)
  • Oberfeldwebel
  • Hauptfeldwebel
  • Oberfähnrich (wird nur in der Offizierslaufbahn durchlaufen)
  • Stabsfeldwebel
  • Oberstabsfeldwebel

In der Marine werden die Dienstränge wie folgt bezeichnet:

  • Bootsmann
  • Fähnrich zur See (wird nur in der Offizierslaufbahn durchlaufen)
  • Oberbootsmann
  • Hauptbootsmann
  • Oberfähnrich zur See (wird nur in der Offizierslaufbahn durchlaufen)
  • Stabsbootsmann
  • Oberstabsbootsmann

Feldwebel können ebenfalls in den Bereichen allgemeiner Fachdienst, Sanitätsdienst, Militärmusikdienst und Geoinformationsdienst zum Einsatz kommen.

Die Bewerbung zum Feldwebel

Ob du für eine Karriere als Feldwebel geeignet bist, entscheidet vorab ein Beratungsgespräch in einem der bundesweiten Karrierecenter der Bundeswehr und geht der schriftlichen Bewerbung voraus. Hierbei sollen deine Fragen beantwortet und vorab entschieden werden, welche Laufbahn für dich geeignet ist. Des Weiteren erhältst du hier die notwendigen Formulare, die deiner schriftlichen Bewerbung beigefügt werden sollten. Die Einreichung der schriftlichen Bewerbung ist auch online über das Bewerbungsportal möglich. Der Einreichung deiner Unterlagen folgt die Einladung zum Eignungstest. Der zweitägige Eignungstest beinhaltet einen computergestützten Test, die medizinische Eignungsuntersuchung, einen Sporttest sowie ein Interview. Nach der Auswertung deiner Testergebnisse findet dann deine individuelle Einplanung statt, in welcher der geeignete Aufgabenbereich und Einsatzort gefunden werden soll. Gewicht haben hier deine persönlichen Interessen, deine Eignung sowie der Bedarf der Bundeswehr.

Falls du dich für eine Karriere als Feldwebel interessiert, solltest du folgende formale Kriterien erfüllen:

  • Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft
  • Mindestalter 17 und Höchstalter 29 Jahre (bei Abschluss einer relevanten Ausbildung gilt das Höchstalter nicht)
  • Mindestens einen Hauptschulabschluss sowie einen förderlichen Berufsabschluss oder einen Realschulabschluss
  • Körperliche und geistige Eignung zum Militärdienst

Wie ist die Ausbildung des Feldwebels aufgebaut?

Die Ausbildung des Feldwebelanwärters richtet sich nach der späteren Laufbahn. Während im Truppendienst das Augenmerk auf militärische und ausbilderische Qualifikationen gelegt wird, steht im allgemeinen Fachdienst die zivilberufliche Ausbildung und deren Spezialisierung im Vordergrund. Um die Karriere des Feldwebels einschlagen zu können, verpflichtest du dich in der Regel für zwölf, im allgemeinen Fachdienst oder im Sanitätsdienst auch für dreizehn oder fünfzehn Jahre bei der Bundeswehr. Diese lange Dienstzeit lässt sich damit erklären, dass du als Feldwebel eine umfassende militärische und zivilberufliche Ausbildung auf Meisterniveau absolvierst. Beginnst du mit einer abgeschlossenen Ausbildung, die für die militärische Laufbahn relevant ist, verringert sich die Dienstzeit und du steigst mit einem höheren Dienstgrad ein. Die militärische Grundausbildung bildet den ersten Stein deiner Ausbildung, unabhängig von der Laufbahnausrichtung. Sie soll dir als Feldwebelanwärter Grundlagen in praktischen und theoretischen Themen vermitteln. So werden beispielsweise Waffen- und Schießausbildung, politische Bildung sowie Rechte und Pflichten eines Soldaten unterrichtet. Tätigkeitsspezifische Ausbildungsinhalte ergänzen die Grundausbildung, je nach Einsatz bei den jeweiligen Teilstreitkräften, dem Sanitätsdienst, der Streitkräftebasis oder dem Cyber- und Informationsraum. Nach erfolgreichem Abschluss der Grundausbildung folgt die Spezialgrundausbildung in den Stammtruppenteilen. Hier sollen standortbezogene Fachkenntnisse – z. B. der Umgang mit standortspezifischen Waffensystemen oder die Fahrerlaubnis für spezielle Fahrzeuge – erworben werden. Als Feldwebelanwärter erwartet dich ein vierwöchiges Praktikum, dem sogenannten Truppenkommando im Truppendienst und der Eignungsübung im Fachdienst. Dies hat den Zweck, dir ein Bild über deinen zukünftigen Arbeitsplatz zu verschaffen und dich mit den Anforderungen vor Ort vertraut zu machen. Die Ausbildungen zum Feldwebel bei den verschiedenen Streitkräften unterscheiden sich untereinander erheblich. Die Abläufe in den jeweiligen Teilstreitkräften sehen wie folgt aus:

In der Marine:

  • Allgemeine Grundausbildung
  • Einweisung am Arbeitsplatz/Praktikum
  • Unteroffizierslehrgang und Vorgesetztenausbildung
  • Militärfachliche Ausbildung und Fremdsprachenausbildung
  • Verwendung am vorgesehenen Dienstposten

In der Luftwaffe:

  • Grundausbildung
  • Unteroffiziergrundlehrgang
  • Feldwebellehrgang
  • Militärfachliche Ausbildung und Fremdsprachenausbildung
  • Führungstraining

Im Heer:

  • Truppenausbildung (Allgemeine Grundausbildung, Spezialgrundausbildung, Kraftfahrgrundausbildung)
  • Feldwebelanwärterlehrgang
  • Truppenpraktikum I
  • Feldwebellehrgang, militärfachlicher Teil
  • Truppenpraktikum II
  • Feldwebellehrgang, allgemeinmilitärischer Teil einschließlich Fremdsprachenausbildung
  • Verwendung auf dem vorgesehenen Feldwebeldienstposten

Im Sanitätsdienst:

  • Grundausbildung (2 Monate)
  • Ergänzende Grundausbildung (1 Monat)
  • Lehrgang: Feldwebel des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (3 Monate)
  • 24 – 42 Monate zivilberufliche Aus- und Weiterbildung und Verwendungslehrgänge
  • Aufbauausbildung Methodik für Sanitätsfeldwebel
  • Einsatzlandungsspezifische Ausbildung (1 Monat)
  • Englischausbildung (10 Wochen)
  • Tätigkeit in der Truppe

Feldwebelanwärterlehrgang

Anschließend an die Grundausbildung beginnt für dich als Anwärter in den meisten Laufbahnrichtungen der Feldwebelanwärterlehrgang. Während dieses Lehrgangs erwirbst du die nötigen Kenntnisse, die dich zum Ausbilder, Gruppenführer und Vorgesetzten qualifizieren. Die Lehrgänge finden an den Unteroffiziersschulen und den Lehreinrichtungen für Feldwebelanwärter statt. Die Ausbildungsthemen reichen von theoretischen Inhalten wie Führungsprinzipien bei der Bundeswehr und politischer Bildung, bis hin zu praktischen Tätigkeitsfeldern. So gehören beispielsweise Fitnessprogramme zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und die Durchführung militärischer Übungen zu den Inhalten. Ebenfalls erhältst du hier alle nötigen technischen und praktischen Kenntnisse über Ausrüstung und Material, die du später als militärischer Vorgesetzter und Ausbilder beherrschen musst. 

Beim Heer erfolgen sowohl die Feldwebelanwärterlehrgänge als auch die Feldwebellehrgänge in einem der drei Feldwebelanwärter- und Unteroffiziersanwärterbataillonen in Sondershausen, Celle und Altenstadt. Der Unteroffizierslehrgang und die weiterführende Vorgesetztenausbildung der Marine findet an der Marineunteroffizierschule in Plön statt. Feldwebel der Luftwaffe werden an der Unteroffizierschule der Luftwaffe in Heide und Appen ausgebildet. 

Weiterer Ausbildungsverlauf

Nach 36 Monaten hast du die erste Etappe geschafft und dir steht nun die Feldwebelprüfung bevor. Nach der bestandenen Prüfung erfolgt die Ernennung zum Feldwebel oder Bootsmann. Diese Prüfung enthält einen allgemeinmilitärischen und einen militärfachlichen Teil. Sowohl der allgemeinmilitärische, als auch der militärfachliche Teil erstrecken sich über einige Monate und bestehen aus mehreren abzuschließenden Lehrgängen. In diesen Lehrgängen sollen beispielsweise die Führung im Einsatz oder das Antrainieren von Führungsprozessen und deren Anwendung in Gruppenübungen vermittelt werden. Auch stehen Grundlagen zur Ausbildungsmethodik und die Qualifizierung zum Wachvorgesetzten auf dem Plan. Hast du dich für die Karriere im allgemeinen Fachdienst entschieden, kann der militärfachliche Teil auch durch einen Berufsabschluss ersetzt werden. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung erfolgt die Beförderung zum Feldwebel oder Bootsmann. Das Beherrschen der englischen Sprache ist für jede berufliche Ausrichtung des Feldwebels ungemein wichtig, da du dich mit dieser Karriere zum Einsatz im Ausland verpflichtest. Aber auch beim Einsatz im Inland kann die Kommunikation, zum Beispiel per Funk mit ausländischen Streitkräften, in englischer Sprache stattfinden. Deshalb wird, sowohl in den Teilstreitkräften, als auch in den anderen Bereichen, der Fremdsprachenausbildung eine hohes Gewicht beigemessen. Im Anschluss finden weitere Teile der Ausbildung auf den örtlichen Dienstposten statt. In welcher Reihenfolge die Ausbildungsinhalte vermittelt werden, hängt von der thematischen Ausrichtung ab. 

Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung

In der Feldwebellaufbahn sollst du optimal auf deine zukünftige militärische Führungsposition oder auf einen Einsatz in einer Fachfunktion auf Meisterebene vorbereitet werden. Eine zivilberufliche Ausbildung in der Laufbahn des Feldwebels findet lediglich im allgemeinen Fachdienst statt. In der Regel werden die Anwärter 21 Monate per Vollzeitunterricht im Berufsfeld ausgebildet. Dank der guten Zusammenarbeit der Bundeswehr mit zivilen Bildungseinrichtungen gibt es ein breites Sortiment an Ausbildungsangeboten auf verschiedenen Gesellen- und Facharbeiterebenen. Abhängig vom Berufsfeld werden die Abschlussprüfungen der Lehrgänge vor der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer oder einem Prüfungsausschuss abgelegt. Das Erreichen des Meisterstatus ist noch während deiner Dienstzeit als Feldwebel vorgesehen. Folgend einige Beispiele für anerkannte Ausbildungsberufe innerhalb der Laufbahn des Feldwebels im allgemeinen Fachdienst:

  • Baumaschinenmeister
  • Brunnenbauermeister
  • Fachwirt für Logistiksysteme
  • Industriemeister FR Chemie
  • Feinwerkmechanikermeister
  • Biologisch-technischer Assistent
  • Küchenmeister
  • Meister für Kraftverkehr
  • Meister Medienproduktion Bild und Ton
  • Operationstechnischer Assistent
  • Wassermeister
  • Zimmermeister

Der Beruf des Feldwebels

Der Beruf des Feldwebels ist je nach Ausrichtung sehr weit gefächert. Auch hier gibt es fünf Laufbahnrichtungen, die du einschlagen kannst:

  • Feldwebel des Truppendienstes
  • Feldwebel des allgemeinen Fachdienstes
  • Feldwebel des Geoinformationsdienstes
  • Feldwebel des Militärmusikdienstes
  • Feldwebel des Sanitätsdienstes

Schon die Laufbahnrichtung gibt grob vor, wie dein späterer Dienstalltag aussehen wird. Innerhalb dieser Richtungen unterscheiden sich allerdings die Einsatzgebiete und Tätigkeitsfelder stark. So gleicht der Dienstalltag in der Marine natürlich nicht dem in der Luftwaffe, obwohl es einige Funktionen des Feldwebels gibt, die sich überschneiden. So ist er beispielsweise ein Spezialist in seinem Fachgebiet, ähnlich dem des Meisters, und fungiert zusätzlich als Ausbilder. Auch hat er innerhalb seiner Einheit eine Vorgesetztenfunktion und wird als Teamleiter eingesetzt. Je nachdem, für welche Ausbildung du dich entscheidest, kannst du deinen späteren Arbeitsalltag erheblich mitbestimmen. Ein paar Beispiele sollen dir einen kleinen Einblick über die Möglichkeiten geben:

  • Beispiele Berufe im Heer:
    • Kommandoführer
    • Aufklärer
    • Personalbearbeiter
    • Jäger
    • Gebirgsjäger
    • Fallschirmjäger
    • Panzergrenadier
  • Berufe Luftwaffe:
    • Radarelektroniker
    • Luftfahrzeugavioniker
    • Pionier
    • Teamleiter für Flugabwehr
    • Bordmechaniker
    • Fluggerätmechaniker
  • Beispiele für die Marine:
    • Schwimmtaucher
    • Minentaucher
    • Kampfschwimmer
    • Teamleiter für Sonarortung
    • Überwasseroperateur
    • Radarelektroniker
  • Berufe im Sanitätsdienst:
    • Notfallsanitäter
    • Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung
    • Fachkrankenpfleger
    • Veterinärmedizinisch-technischer Assistent
    • Pharmazeutisch-technischer Assistent
    • Gesundheits- und Krankenpfleger

Im Folgenden soll noch einmal kurz erläutert werden, wie die Tätigkeit eines Feldwebels in der Truppe, im allgemeinen Fachdienst und im Sanitätsdienst aussehen kann.

Der Feldwebel im Truppendienst

Im Truppendienst tätige Feldwebel sind vornehmlich als Vorgesetzte und Ausbilder im militärischen Bereich eingesetzt. Es erfordert Sachverstand, Einfühlungsvermögen und Teamgeist um als Ausbilder für die Soldaten zu fungieren. Feldwebel und Oberfeldwebel bilden bei der Handhabung von Waffen oder Fahrzeugen aus, lehren und trainieren taktisches Vorgehen und führen Soldaten in Übungen und Einsätzen. Bis zu 60 Soldaten eines Zuges können von einem Hauptfeldwebel angeführt werden. Verantwortungsbewusstsein ist deshalb genauso wichtig, wie eine hohe körperliche Belastbarkeit. Die körperlichen Anforderungen können sich, je nach Berufsfeld und Einsatzort, stark unterscheiden. Wenn du bereits spezielle Fähigkeiten mitbringst, wie Tauchen oder Fallschirmspringen, können diese weiter ausgebaut werden. 

Als Feldwebel beim Heer kannst du beispielsweise als Spähfeldwebel eines Aufklärungsbataillons eingesetzt werden. Als Vorgesetzter bist du für den Spähtrupp, die Fahrzeuge und das Material verantwortlich. Konkret ist man als Aufklärungsbataillon dafür zuständig, eine Lagebildbestimmung über feindliche Stützpunkte, Ortschaften und Geländeabschnitte sowie Stärke und Verhalten des Feindes anzufertigen. Während dieser Tätigkeit wirst du umfassend weitergebildet, wie etwa in Nahkampftechniken oder Fliegerabwehr. 

In der Marine kannst du als Feldwebel zum Beispiel als Linkmeister in der Operationszentrale eines Schiffes eingesetzt werden. Zu den Aufgaben gehören Radaraufnahmen auszuwerten und den Überblick über die Bewegungen der umliegenden Schiffe, Hubschrauber und Flugzeuge zu behalten. Die Operationszentrale ist ebenfalls dafür verantwortlich, nach Auswertung aller Daten, zu entscheiden, ob Gefechtsalarm ausgelöst werden muss.

Der Feldwebel im allgemeinen Fachdienst der Bundeswehr

Der allgemeine Fachdienst der Bundeswehr umfasst die Laufbahnen, die nicht denen des Truppendienstes oder den anderen Fachdienst-Laufbahnen zugeordnet werden können. Zu diesen anderen Fachdienst-Laufbahnen gehören der Sanitätsdienst, der Militärmusikdienst und der Geoinformationsdienst. Für die Tätigkeit im allgemeinen Fachdienst ist eine zivilberufliche Ausbildung Voraussetzung. Dies gilt nicht für den Truppendienst, da oftmals keine zivilen Ausbildungen für die militärischen Tätigkeiten existieren und daher auch nicht vorausgesetzt werden können. 

Feldwebel beginnen ihre Laufbahn in der Regel als Feldwebelanwärter. Wenn du bereits eine relevante zivilberufliche Ausbildung abgeschlossen hast, ist eine Einstellung mit höherem Dienstgrad möglich. Solltest du diese Qualifikation nicht mitbringen, erhältst du vor deiner Verwendung von der Bundeswehr eine Ausbildung. Bei Feldwebeln erfolgt dies auf der Meister- und Technikerebene. Als Feldwebel des allgemeinen Fachdienstes können deine Aufgaben innerhalb des Personalwesens, der Logistik, der Instandsetzung oder Informationstechnik liegen. Sowohl während der Ausbildung im allgemeinen Fachdienst, als auch im Truppendienst besteht die Möglichkeit, bei außergewöhnlich guten Leistungen, in die Offizierskarriere im militärfachlichen Dienst aufzusteigen. 

Der Feldwebel im Sanitätsdienst

Die Berufsfelder für Feldwebel im Sanitätsdienst sind ebenso vielfältig. So kannst du als Notfallsanitäter an internationalen Einsätzen teilnehmen, in einer Fachabteilung in einem der Bundeswehrkrankenhäuser oder in einer Grundausbildungseinheit als Ausbilder für qualifizierte Erste Hilfe tätig werden. Sanitätssoldaten sind ein wichtiger Baustein innerhalb der Truppe, insbesondere im Auslandseinsatz. Als Angehöriger eines Arzttrupps begleitest du die Truppe zu allen Einsätzen oder hilfst, die medizinische Versorgung in einer der ortsgebundenen Sanitätseinrichtungen sicherzustellen. Im Bundeswehrkrankenhaus kannst du als Feldwebel beispielsweise als Fachkrankenpfleger und Teileinheitsführer Einsatz finden. Im Operationssaal assistierst du den operierenden Ärzten und sorgt für den reibungslosen Ablauf der Operation. Auch erhältst du die Berechtigung als Teamleiter über den Einsatz des OP-Teams zu entscheiden. 

Welche Dienstränge durchläuft ein Feldwebel?

Wie in allen militärischen Karrieren der Bundeswehr durchläufst du zum Anfang die niedrigeren Dienstränge der Mannschaften und der Unteroffiziere ohne Portepee. Innerhalb der Laufbahn des allgemeinen Fachdienst kannst du mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung mit einem höheren Dienstgrad beginnen. Wie im Vorfeld beschrieben, erfolgt in der Regel nach 36 Monaten Dienstzeit und bestandener Feldwebelprüfung die Ernennung zum Feldwebel. Anschließend sind folgende Dienstränge nach genannten Dienstzeiten erreichbar:

  • Feldwebel/Bootsmann (Mindestdienstzeit drei Jahre)
  • Oberfeldwebel/Oberbootsmann (fünf Jahre)
  • Hauptfeldwebel/Hauptbootsmann (acht Jahre)
  • Stabsfeldwebel/Stabsbootsmann (16 Jahre als Feldwebel/Bootsmann)
  • Oberstabsfeldwebel/Oberstabsbootsmann (19 Jahre als Feldwebel/Bootsmann)

Die Besoldung des Feldwebels

Das Gehalt eines Feldwebelanwärters oder eines Feldwebels richtet sich nach dem Dienstrang, der Erfahrungsstufe, dem Familienstand und der Anzahl der Kinder. Außerdem ist es möglich, zum Beispiel während Auslandseinsätzen, Zuschläge zu erhalten. Als Soldat bist du nicht sozialversicherungspflichtig, das heißt du zahlst keine Beiträge für Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Während deiner Dienstzeit genießt du darüber hinaus unentgeltliche truppenärztliche Versorgung. Folgende Beispiele sollen dir als Orientierungshilfe für die Höhe des Gehaltes eines Feldwebels dienen: 

  • Das Einstiegsgehalt eines Feldwebelanwärters in der niedrigsten Erfahrungsstufe, unverheiratet und ohne Kinder, beträgt 2.301,21 Euro brutto. 
  • Nach der Ausbildung als Hauptfeldwebel/Hauptbootsmann in der Erfahrungsstufe vier, verheiratet und mit einem Kind beträgt das Gehalt 3.400,13 Euro brutto.

Falls du dich näher mit diesem Thema beschäftigen möchtest, empfehlen wir dir unseren Text zur Besoldung bei der Bundeswehr.

Die weiterführende Karriere nach Dienstende

Die Fertigkeiten, welche du bei der Bundeswehr erlernst, sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Besonders in der Laufbahn der Feldwebel wird Teamgeist, Entscheidungsfreudigkeit, Durchsetzungsvermögen, Wandelbarkeit und Führungskompetenz gefördert. Diese Qualitäten und die exzellente zivilberufliche Ausbildung, die du erhältst, machen dich zu einer höchst gefragten Arbeitskraft auf dem zivilen Arbeitsmarkt. Neben der Option, in ein ziviles Dienstverhältnis zu wechseln, ist es auch möglich, bei der Bundeswehr als Beamter oder angestellter Arbeitnehmer weitergehend beschäftigt zu sein. Innerhalb der Laufbahn der Feldwebel kannst du bis zum Oberstabsfeldwebel aufsteigen oder, mit guten Leistungen, in die Offizierslaufbahn wechseln. 

Du hast auch die Möglichkeit, nach deiner Dienstzeit als Beamter im militärischen oder zivilen Bereich, weiterhin für die Bundeswehr beschäftigt zu sein. Hierfür muss Bedarf bei der Bundeswehr bestehen und du musst über die nötige Eignung verfügen. Im Truppendienst haben Feldwebel, die keine Berufssoldaten werden, die Möglichkeit, im Anschluss an ihre Dienstzeit, eine Aus- oder Weiterbildung zu absolvieren. Ab einer Dienstzeit von acht Jahren stehen dir außerdem berufsfördernde Maßnahmen zu. Diese können beispielsweise aus Sprach- und Computerkursen, Berufsorientierungsseminaren, Bewerbungstrainings, gewerblich-technischen oder kaufmännischen Zusatzqualifikationen bestehen. Auch bei einem Wechsel in den zivilen Arbeitsmarkt erhältst du Unterstützung. So steht dir nicht nur der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr zur Verfügung, sondern du kannst dich auch für Berufsorientierungspraktika vom Dienst befreien lassen. Der Berufsförderungsdienst erörtert mit dir deine zukünftigen Karriereoptionen und informiert dich über erforderliche Qualifizierungen und deine finanzielle Absicherung nach Dienstzeitende.

Auch besteht die Möglichkeit einer internationalen Karriere bei NATO, EU, UN oder im Militärattaché-Stab einer deutschen Botschaft im Ausland. Hierzu wird dir eine zusätzliche Sprachausbildung beim Bundessprachenamt für das jeweilige Land zuteil. Militärische Mitarbeiter bei Auslandsvertretungen werden vom Bundesministerium der Verteidigung abbestellt. Der Militärattaché arbeitet eng mit den Generalstäben des Gastlandes zusammen und nicht selten stellen sie gemeinsam Kooperationsprogramme auf die Beine.

Was versteht man unter einem Berufssoldaten?

Der Berufssoldat ist – im Gegensatz zum Zeitsoldaten – ein Soldat der sich verpflichtet hat, bis zum Eintritt in den Ruhestand den Wehrdienst zu leisten. In nur wenigen Fällen, steigt man direkt mit dem Status des Berufssoldaten in den Wehrdienst ein. Das heißt, fast alle Berufssoldaten waren vorher Soldaten auf Zeit. Innerhalb der Laufbahn der Feldwebel und Offiziere – und seit 2019 auch in der der Unteroffiziere – kann der Zeitsoldat zum Ablauf der Dienstzeit einen Antrag auf Übernahme stellen. Über diesen Antrag wird von einem Auswahlgremium einmal jährlich entschieden. Entscheidend sind hierbei die Leistungen des Zeitsoldaten während seiner Ausbildung und der Bedarf der Truppe. 

Voraussetzung für die Ernennung zum Berufssoldaten sind ein überdurchschnittliches Leistungsbild sowie die körperliche Leistungsfähigkeit und einige andere Faktoren. Zum Beispiel ist es möglich als sogenannter „Berufsoffizier-Anwärter” den Einstieg zu finden, indem man bei der Offizierbewerberprüfzentrale besonders gute Testergebnisse erzielt hat. Du kannst frühestens nach dem Abschluss des Hochschulstudiums, während der Offiziersanwärterausbildung, vorgezogen in den Berufssoldatenstatus übernommen werden. 

Für viele stellt der Berufssoldat das ultimative Ziel dar. Es geht einher mit attraktiven finanziellen und sozialen Strukturen sowie einer großen Vielfalt an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. 

Fazit

Der Schritt in die Richtung der Feldwebellaufbahn ist mit etwas Aufwand verbunden. Die Ausbildung ist entbehrungsreich und etappenweise anstrengend. Aber nur so ist sichergestellt, dass du die Qualifizierungen erreichst, die du für diesen anspruchsvollen Beruf benötigst. Ziel ist es, nicht nur Ausbilder und Führungspersönlichkeiten auszubilden, sondern auch Vorbilder. Als Ausbilder und Gruppenführer hat man viel Verantwortung inne und es ist notwendig, dass seitens der Bundeswehr als Arbeitgeber die höchsten Standards an die Ausbildung gesetzt werden. Natürlich ist diese Ausbildung nicht nur mit Strapazen verbunden, sondern ist durch den Wechsel zwischen theoretischen und praktischen Ausbildungseinheiten interessant und abwechslungsreich. Zudem winken dir als Belohnung zahlreiche Vorteile während deiner Dienstzeit und ungemein gute Karrierechancen auf dem zivilen Arbeitsmarkt oder beim Arbeitgeber Bundeswehr im Anschluss. 

 

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