Anschreiben bei der Bewerbung
Das Bewerbungsanschreiben begleitet dich oft dein Leben lang. Vielleicht hast du dich um einen Praktikumsplatz beworben, eine Ausbildungsstelle gesucht oder bewirbst dich um einen Studienplatz? Auch nach deiner erfolgreichen Ausbildung oder dem abgeschlossenen Studium bleibt das Anschreiben im Bewerbungsverfahren dein ständiger Begleiter. Im Berufsleben suchst du mit einer Bewerbung immer wieder neue Herausforderungen oder einen Platz in einem bestimmten Unternehmen.
Für viele ist das Bewerbungsanschreiben eine echte Herausforderung. Was muss enthalten sein und in welcher Reihenfolge erwähnt werden? Einen Text frei zu formulieren und auch noch die passenden Worte zu finden, stellt für dich die größte Schwierigkeit dar? Erstellst du dein Anschreiben in Deutsch oder Englisch? Nachfolgend erklären wir dir die einzuhaltenden Regeln und den Aufbau des Bewerbungsanschreibens. Du bekommst Informationen zu den einzelnen Teilbereichen und Hinweise, worauf du besonders achten musst. Vergesse nie, dein Anschreiben ist der erste Eindruck für Personalverantwortliche und entscheidend, ob deine Bewerbung weitergelesen oder gleich aussortiert wird.
Der Zweck eines Anschreibens
Mit deinem Anschreiben bewirbst du dich in schriftlicher Form. Das Anschreiben ist das erste Dokument im Bewerbungsverfahren und liegt den Bewerbungsunterlagen obenauf. Es folgt einer gängigen Formvorgabe und enthält wichtige, einen ersten Eindruck vermittelnde, sachliche Informationen und Eckdaten. Das Motivationsschreiben unterscheidet sich hingegen deutlich in der Form, denn es kann frei gestaltet werden. Zielsetzung ist hier die eigene Person, Qualifikation, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie das Interesse und die Eignung für die Position kreativ zu beschreiben. Das Motivationsschreiben ist nach Anschreiben und Lebenslauf die dritte Seite der Bewerbungsunterlagen.
Dein Anschreiben ist Werbung in eigener Sache und die Chance, Interesse zu wecken. Du kannst es individuell gestalten, wähle dazu eine moderne, markante Einleitung. Wähle ein Layout, passend zu deinen weiteren Bewerbungsunterlagen. Online gibt es unzählige Vorlagen und Muster, die Tipps geben. Vergesse aber nicht deine persönliche Note. Das Layout muss auch zu deinem Lebenslauf, der sachlichen Aufzählung deines bisherigen Werdegangs, passen.
Sowohl dein Anschreiben, als auch alle weiteren Unterlagen dürfen keine Schreib- oder Grammatikfehler enthalten. Bewerber, zu deren späteren Aufgabenbereich die Erstellung von Präsentationen oder Gutachten gehört, können es sich nicht leisten, bei der Bewerbung solche Fehler zu übersehen.
Das Anschreiben ist ein Teil der Bewerbung die in der Regel aus diesen Teilen besteht:
- Anschreiben
- Motivationsschreiben
- Lebenslauf
- Zeugnisse und Anlagen
Während es im Lebenslauf ausschließlich um deine Person und deine Erfahrungen geht, ist das Anschreiben immer noch ein entscheidender Faktor in der Bewerberauswahl. Eine 2017 durchgeführte Studie des Portals meinestadt.de zeigt, dass mehr als die Hälfte der Bewerber auf einen Arbeitsplatz vor dem Anschreiben zurückschrecken. Bewerber haben Schwierigkeiten, ihrem Anschreiben eine persönliche und zugleich kreative Note zu verleihen, um sich von anderen Bewerbern abzuheben. Eine weitere Hürde ist das fehlende Wissen, den offiziell gängigen Formvorgaben zu entsprechen. Für einige Bewerber ist es schlichtweg die reine Zeitverschwendung.
Es gibt bereits Unternehmen, zum Beispiel die Deutsche Bahn, Telefónica Deutschland und Daimler TSS, die bereits auf ein Anschreiben verzichten. Prüfe also zunächst, ob das Anschreiben ein Bestandteil in deinem Bewerbungsverfahren ist.
Detaillierte Informationen zu spezifischen Bewerbungsverfahren haben wir hier für dich:
- Bewerbung bei der Bundespolizei
- Bewerbung bei der Bundeswehr
- Bewerbung bei der Feuerwehr
- Bewerbung beim Zoll
- Bewerbung beim Bundeskriminalamt (BKA)
- Bewerbung bei der Polizei in Österreich
Die Form des Bewerbungsanschreibens
Das Anschreiben hat eine klare Struktur. Trotz der notwendigen Individualität, bleibt diese Struktur immer gleich. Ein Leitfaden ist die vom Deutschen Institut für Normung (DIN) erstellte und im Jahr 2020 überarbeitete DIN 5008-2020 „Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung“. Diese Leitlinie legt Standardvorgaben zur Erstellung von Geschäftsbriefen fest. Da dein Anschreiben als ein geschäftliches Schreiben angesehen werden kann, ist es ratsam einige dieser Regeln einzuhalten. Dies gilt insbesondere, wenn du dich auf eine Position oder ein Studium im kaufmännischen, administrativen oder juristischen Bereich bewirbst. Dann ist es besonders wichtig, bereits in deinem Bewerbungsanschreiben die Regeln der DIN 5008 einzuhalten. Wenn du dich für einen kreativen Job bewirbst, zum Beispiel als Grafikdesigner in einer Werbeagentur, kannst du deine gesamte Bewerbung aber durchaus auch außergewöhnlicher gestalten.
Formatierung der Seitenränder
Zuerst legst du das Seitenlayout fest. Obwohl die Vorgaben flexibel sind, ist es ratsam folgende Ränder in allen deinen Dokumenten der Bewerbung einzuhalten:
- Linker Rand: 2,5cm
- Rechter Rand: 2,0cm
- Oberer Rand: 2,0cm
- Unterer Rand: 2,0cm
Zwingend ist, dass dein Bewerbungsanschreiben auf eine DIN A4-Seite passt, gegebenenfalls kannst du die Ränder etwas verringern. Beachte, dass der linke Seitenrand nicht geringer als 2,41cm ist. Der rechte Seitenrand muss mindestens 1,0cm und der obere Seitenrand mindestens 0,5cm betragen. Der untere Seitenrand ist in der DIN Norm nicht festgelegt, wähle aber den oberen und unteren Seitenrand gleich groß. So entsteht ein ausgewogenes Gesamtbild, das überzeugt.
Schriftarten
Wähle eine einfache, serifenlose Schrift wie zum Beispiel Arial, Calibri, Tahoma oder Verdana. Vermeide Script Schriftarten (Schreibschriften) wie Bradley Hand, Brushscript, French Script oder auch Algerian, da diese oft schwerer lesbar sind. Die Schriftgröße muss einfaches Lesen ermöglichen, empfohlen sind 11 oder 12 Punkte (pt) und niemals kleiner als 8pt. Beachte, dass je nach Schriftart die Proportionen allerdings sehr unterschiedlich ausfallen.
Die Elemente und die Gestaltung des Anschreibens
Die Vorgaben der DIN Norm 5800-2020 beziehen sich auf alle Bereiche deines Anschreibens. Nach Festlegung der Seitenränder baust du dein klar strukturiertes Bewerbungsanschreiben auf. Wichtig ist ein standardisiertes Layout, welches ansprechend, modern, professionell und zugleich einprägsam ist. Dein Bewerbungsanschreiben zeichnet sich durch einen hohen Wiedererkennungswert und den Verzicht auf allgemeine Floskeln aus.
Kontaktdaten
Deine Kontaktdaten werden an den Anfang des Bewerbungsschreibens gesetzt. Du kannst deine Adresse rechtsbündig formatieren. Dafür stehen dir maximal sechs Zeilen zur Verfügung. Wählst du eine zentrierte Kopfzeile, umfasst diese zwei Zeilen. Entscheidest du dich für eine Kopfzeile, trennst du die Informationen durch Aufzählungszeichen. Der Text wird nicht durch eine Leerzeile getrennt, sondern direkt untereinander angeordnet. Zur Abtrennung kann eine Linie eingefügt werden. Es folgen drei Leerzeilen.
Anschrift
Das Feld für die Anschrift umfasst bis zu neun Zeilen. Sechs Zeilen stehen für die Anschrift, drei Zeilen sind für Vermerke reserviert. Vermerke, wie „Einschreiben“ oder „Falls unzustellbar zurück“ können nötig werden, wenn du deine Unterlagen postalisch versendest. Bei einem Umschlag mit Sichtfenster dienen Vermerke dem Zusteller als Informationsquelle. Im Zeitalter der Online-Bewerbungen bleiben diese drei Zeilen leer. Es folgen zwei Leerzeilen.
Ort und/oder Datum
Kein Anschreiben sollte ohne aktuelles Datum auskommen, welches rechtsbündig im Dokument angeordnet ist. Falls Du den Ort angeben möchtest, bilden Ort und Datum eine Einheit. Die Schreibweise „Bonn, den 01.11.2021” ist dabei veraltet. Der Zusatz „den” wird heute eher weggelassen. Wie aber schreibst du das Datum korrekt? Die Bestandteile Tag, Monat und Jahr sind vorgegeben. Tatsächlich findest Du aber bei der Schreibweise des Datums in der Praxis unzählige Versionen, mehrere sind richtig, viele aber auch falsch. Folgende Regeln helfen dir, das Datum korrekt zu schreiben.
Bei den Tagen eins bis neun wird generell keine Null vorangestellt, bei den ersten neun Monaten des Jahres wird immer eine Null vorangestellt. Der Monatsname kann ausgeschrieben und außerhalb eines Fließtextes auch abgekürzt werden. Die Jahreszahl ist immer vierstellig anzugeben.
Richtig: | Falsch: |
7. Januar 20217. Jan. 2021
7.01.2021 |
07. Januar 20217. Jan. 21
07.01.2021 |
Ist dein Bewerbungsanschreiben international und in Englisch erstellt, verwende die internationale Schreibweise. Das Datum wird umgedreht und in der Reihenfolge Jahr-Monat-Tag, getrennt durch einen Strich angegeben (2021-01-27). Es folgen zwei Leerzeilen.
Betreff
Dein Anschreiben enthält immer einen Betreff (auch Betreffzeile), die eine eindeutige Zuordnung deines Anschreibens erlaubt. Dies ist üblicherweise „Bewerbung um einen Studienplatz…“ oder „Bewerbung um die ausgeschriebene Stelle als …“. Der Betreff kann deutlich hervorgehoben werden. Hierzu kannst du diese Zeile fett oder kursiv formatieren oder aber auch unterstreichen. Das Wort „Betreff” wird heute nicht mehr vorangestellt. Du nimmst in einem kurzen Satz direkten Bezug und nennst die Position, auf die du dich bewirbst. Oftmals wirst du im Vorfeld darum gebeten, eine Referenznummer anzugeben, zum Beispiel aus der Stellenanzeige oder den Vorgaben zum Bewerbungsverfahren für einen Studienplatz. Es folgen zwei Leerzeilen.
Begrüßung/Anrede
Der Anfang ist einfach, es folgt die Anrede. Auch hier gibt es die eine oder Hürde. Im Anschreiben zur Bewerbung kommt es auf die richtige Form an, es gibt einiges zu beachten. Zunächst ist dein Anschreiben ein Geschäftsbrief, kein Schreiben an eine Privatperson. Verzichte auf die Anrede „Lieber/Liebe/Liebes“. Geläufig ist die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“. Falls dir der Ansprechpartner nicht bekannt ist, finde heraus, an wen du dein Anschreiben erstellst. Eine persönliche Ansprache zeigt, dass du dich mit dem Unternehmen und dem Bewerbungsverfahren vertraut gemacht hast. Schreibst du an zwei Personen, beachte die richtige Reihenfolge. Anders als in deinem privaten Umfeld, folgst du in deinem Bewerbungsanschreiben nicht der Höflichkeit, sondern der hierarchischen Rangordnung. Der ranghöhere Ansprechpartner wird zuerst genannt. Nach der Anrede steht ein Komma, es folgt eine Leerzeile.
Der Text im Anschreiben
Es beginnt mit einer Stolperfalle, geht es weiter mit Groß- oder Kleinschreibung? Das nach dem Komma folgende Wort wird kleingeschrieben, sofern es sich nicht um ein Substantiv, einen Eigennamen oder die Anrede „Sie, Du, Ihr“ oder die zugehörigen besitzanzeigenden Fürwörter „Ihr, Dein, Euer“ handelt.
Sehr geehrte Frau Dr. Humboldt,gerne übersende ich Ihnen… |
Sehr geehrte Frau Dr. Humboldt,Universitäten der Reputation… |
Sehr geehrte Frau Dr. Humboldt,Sie haben in der Fachzeitschrift… |
Den darauf folgenden Text musst du durch Absätze strukturieren und nicht als einen einzigen Textblock formulieren. Dein Text besteht aus der Einleitung, enthält kurze Angaben zu deiner fachlichen Qualifikation, erste Hinweise zu deinen persönlichen Stärken und warum du dich bewirbst. Abschließend folgt eine Schlussformulierung. Das Ganze umfasst maximal eine DIN A4-Seite, kurze, prägnante Sätze sind ein Muss. Vermeide die gängigen, langweiligen Phrasen und Floskeln, dazu später mehr. Achte besonders darauf, dass dein Anschreiben sich durch einen hohen Wiedererkennungswert vom üblichen Einheitsbrei abhebt.
Einleitung
Aller Anfang ist schwer. Bereits dein erster Satz muss aus der Masse herausragen und dich deutlich von anderen Bewerbern abheben. Du möchtest sofort Interesse wecken und dir einen Platz im weiteren Verlauf des Bewerbungsverfahrens sichern. Es muss ein wirklich überzeugender Einleitungssatz werden, vermeide die gängigen Floskeln und Phrasen. Formulierungen wie „hiermit bewerbe ich mich als…“ oder „ich bin an einem Studium interessiert, daher bewerbe mich… “ sind selbstverständlich, langweilig und abgedroschen. Ein absolutes Tabu. Dagegen punktest du mit Mut, Selbstbewusstsein und Spontanität. Überrasche in zwei kurzen, klaren Sätzen in denen du die Neugier weiterzulesen weckst. Dein Einleitungssatz ist ein Unikat, verwende ihn nicht als Standardformulierung für alle deine Bewerbungen, sondern passe die Einleitung dem jeweiligen Unternehmen oder der Universität an.
Hauptteil
Im zweiten Absatz, dem Hauptteil, erläuterst du kurz deine Motivation für die Bewerbung. Nenne deine Beweggründe und gebe einen Ausblick auf deine Ziele. Bewirbst Du dich an einer Universität, gehe auf besondere Angebote ein, die diese Universität von anderen abhebt. Zusätzlich beschreibst du glaubwürdig deine Kompetenz, Stärken und Eigenschaften und begründest diese kurz. Hier kannst du gut mit einem Beispiel belegen, wo du deine Kompetenz erworben hast oder warum du besonders leistungsorientiert bist.
In deinem Anschreiben führst Du aber keine oder nur die wichtigsten Stationen deines Werdeganges oder deiner Schulbildung auf. Detaillierte Informationen gehören in deinen Lebenslauf. Im Bewerbungsanschreiben kommt es auf fehlerfreie Formulierungen, überzeugende Argumente und eine logische Gliederung an. Dein Ziel ist es, mit deiner Persönlichkeit, deinem Mehrwert für das Unternehmen und mit deiner Motivation zu bestechen.
Schlussteil
Wie geht es weiter? Unterschätze niemals die Wirkung, die dieser letzte Schlusssatz hat. Genau wie in deiner Einleitung umfasst der Schlussteil deines Anschreibens ein oder zwei klare, kurze Sätze. Falls erbeten, gehören Angaben wie zum Beispiel der frühestmögliche Eintrittstermin, deine Gehaltsvorstellung oder aber auch deine Bitte, deine Bewerbung vertraulich zu behandeln, in den letzten Satz. Gewünschte Informationen musst du immer nennen, fehlen diese, bedeutet dies bereits das Aus für deine Bewerbung. Prüfe sorgfältig, ob du in deinem Anschreiben alle verlangten Informationen eingebunden hast. In deinem Schlusssatz legst du deine Erwartungen eindeutig dar. Du nutzt dazu positive Satzbausteine und bittest direkt oder indirekt um deine Einladung zum Vorstellungsgespräch oder einem Eignungstest. Vermeide, den Satz mit „Ich würde mich freuen“ zu beginnen. Besser ist es, den Konjunktiv zu vermeiden und „Ich freue mich…“ zu verwenden. Dies, verbunden mit der Aufforderung zur Einladung zu einem persönlichen Gespräch (Call to Action), bekräftigt dein Interesse und setzt noch einmal besondere Akzente. Es folgt eine Leerzeile.
Grußformel zum Schluss
Dein Anschreiben beendest du mit der passenden Grußformel. Die Gruß- oder Schlussformel ist ein vorgegebener Satz, den du unter dein Anschreiben und vor deine Unterschrift setzt. Dein Anschreiben ist ein formales Schreiben, du wählst eine originelle Grußformel die deiner Persönlichkeit entspricht. Verzichte auf freundschaftliche, vertrauliche oder gar umgangssprachliche Formulierungen wie du sie in privaten Briefen nutzt. Immer richtig ist der Klassiker „Mit freundlichen Grüßen“, dessen leichte Abwandlung „Mit freundlichem Gruß“ oder die moderne Version „Freundliche Grüße“. Beachte, dass im Deutschen kein Komma hinter der Grußformel gesetzt wird, es folgt eine Leerzeile.
Name und Unterschrift
Jede Bewerbung wird unterschrieben. Im Anschreiben gehört deine eigenhändige Unterschrift unter die abschließende Grußformel und vor die Listung der Anlagen, falls vorhanden. Deine Unterschrift schließt das Bewerbungsanschreiben ab. Deine Unterschrift erfolgt handschriftlich, mit einem schwarzen oder blauen Stift, über deinem ausgeschriebenen Vor- und Nachnamen. Alternativ kannst du deine gescannte Unterschrift in das Dokument einfügen. Es folgt mindestens eine Leerzeile, es können aber auch bis zu 6 Leerzeilen zwischen deinem getippten Namen und den Anlagen freigelassen werden.
Anlagen
Wenn du dein Anschreiben nach DIN 5008 verfasst hast, kannst du den Hinweis auf Anlagen am Ende nennen, musst es aber nicht. Die Aufzählung deiner Anlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Referenzen und mehr) ist nicht mehr üblich, es reicht der allgemeine Verweis auf die Anlagen. Achte darauf, dass du aussagekräftige und relevante Anlagen beifügst, beschränke dich auf nicht mehr als zehn Seiten. Auf jeden Fall beigefügt wird dein Lebenslauf, dein Zeugnis der höchsten (Hochschul-)Ausbildung sowie Referenzen oder Fortbildungen. Prüfe, ob weitere Unterlagen wie ein Führungszeugnis gefordert sind.
Layout Muster Anschreiben zur Bewerbung
Das Bewerbungsanschreiben als Email
Bewerbungsanschreiben per E-Mail gehören nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie in fast allen Bereichen zum Standard. Doch auch postalische Bewerbungen oder die Nutzung von unternehmens- oder universitätseigenen Online-Portalen sind üblich. Auch für diese Bewerbungsverfahren musst Du ein Anschreiben nach obigen Gesichtspunkten erstellen. Dazu schickst du dein Anschreiben entweder direkt in der Email oder vorzugsweise als Anhang zusammen mit den weiteren Anlagen. Dein direkt in der Email verfasstes Anschreiben kann zwar sofort gelesen werden, jedoch hast du wenig Spielraum bei Gestaltung und Layout. Versende deine Email an einem Geschäftstag ohne besondere Attribute wie eine Empfangsbestätigung oder hohe Wichtigkeit und verzichte auf die Anforderung einer Rückmeldung. Besser sendest du eine Blindkopie (BCC) deiner Email an dich selbst, so kannst du sicher sein das die Email versendet wurde. Zusätzlich musst du weitere Punkte beachten.
Email-Adressen
Versende deine Bewerbung nur von einer seriösen Email-Adresse. Wenn du dein Anschreiben von [email protected] verschickst, wartest du vermutlich lange auf deine Einladung zum Bewerbungsgespräch. Verwende, wenn möglich, deinen Vor- und Nachnamen für einen hohen Wiedererkennungs- und Wiederfindungswert.
Betreffzeile der Email
In der Betreffzeile (Subject) der Email erfolgt eine eindeutige Zuordnung deines Anschreibens. Dies ist üblicherweise „Bewerbung um einen Studienplatz…“ oder „Bewerbung um die ausgeschriebene Stelle als …“. Sehr oft wird bereits genau vorgegeben, mit welchem Betreff und an welche Email-Adresse dein Bewerbungsanschreiben gerichtet werden muss.
Anrede, Text und Unterschrift
Achte auf die richtige Anrede und spreche alle Personen per Sie an, es sei denn du hast bei deiner Recherche zum Unternehmen andere Vorgaben gefunden. In manchen Unternehmen geht es heutzutage lockerer zu und auch per Du. Dein Anschreiben, sowie auch alle weiteren Unterlagen, dürfen keine Schreib- oder Grammatikfehler enthalten. Verwende keine Sonderzeichen, da diese oftmals beim Empfänger nicht korrekt dargestellt werden. In der Email kannst du dich kurz fassen und auf den Anhang verweisen, der das eigentliche Bewerbungsanschreiben enthält. Auch für deine Email gilt es, einen aussagekräftigen Schlusssatz mit „Call to Action“ zu finden. Du unterschreibst deine Email mit Vor- und Nachnamen, deiner Adresse und Telefonnummer. Deine gescannte Unterschrift kannst du über deinem Namen einfügen. Verwende ein allgemein übliches Bildformat (jpeg, png). Prüfe deine Email nochmals auf Vollständigkeit und ob der Anhang beigefügt ist. Erst dann kannst du die Email versenden.
Anlagen in der E-Mail-Bewerbung
Du erstellst deine Anlagen in einem gängigen Format, vermeide es, Dateien zu komprimieren. Der Empfänger deiner Mail verfügt eventuell nicht über das zugehörige Entpackungsprogramm und deine Bewerbung wird nicht beachtet. Durchgesetzt hat sich das PDF-Format. Dazu fasst du Anschreiben, Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und Anlagen in einem einzigen Dokument zusammen. Dies hat den Vorteil, dass alle deine Unterlagen mit einem einzigen Klick zu finden sind. Speichere dieses Dokument unter einem eindeutig zuordenbaren Namen (Bewerbung_Vorname_Nachname.pdf) ab. Stelle das Dokument zeitnah zusammen, anhand der Metadaten findet ein Personaler das Erstelldatum heraus. Achte auf jeden Fall auf die Datenmenge, prüfe ob der Empfänger eine maximale Dateigröße vorgibt. Gibt es keinen Hinweis sollte deine Email, inklusive Anhang, vier bis maximal fünf Megabyte nicht überschreiten. Ist deine Email zu groß, landet sie schnell im Spam-Ordner oder überwindet die Firewall des Empfängers erst gar nicht.
Fehler im Bewerbungsanschreiben
Im Bewerbungsverfahren ist dein Anschreiben immer formal, die Verwendung der alltäglichen Umgangssprache ist ein Tabu. Gleiches gilt für verschachtelte Endlossätze, die schwer lesbar oder ganz unverständlich sind. Vermeide Übertreibungen, aber stapel auch nicht tief, Ehrlichkeit ist angesagt. Vermarkte dich selbst und betone deinen Mehrwert für das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst. Setze dich selbst mit großer Sorgfalt gekonnt in Szene. Dein Bewerbungsanschreiben ist aussagekräftig. Achte auf Vollständigkeit, ein Flüchtigkeitsfehler verringert deine Chancen.
Die Verwendung von Floskeln oder immer wiederkehrender Phrasen sind der „Killer“ schlechthin, bedenke, dass dein Bewerbungsanschreiben eines von vielen ist. In kurzer Zeit liest der Personalentscheider zum hundertsten Mal „hiermit bewerbe ich mich für die Stelle als…“, „mit großem Interesse habe ich“ oder „bezugnehmend auf Ihre Anzeige in…“. Oft gefolgt von „Ich bin teamfähig, dynamisch, innovativ, kreativ, belastbar, ergebnisorientiert“. Spätestens hier weiß der Leser deines Anschreibens, dass du die Top Ten der Floskeln beherrscht. Im Grunde sind diese nichtssagend und du verzichtest in deinem Bewerbungsanschreiben besser auf besagte Phrasen und Worthülsen. Noch schlimmer ist die Betonung von Selbstverständlichkeiten, deren Überzeugungs- und Aussagekraft gleich null ist. Dennoch gilt, du wirst es nicht gänzlich vermeiden können. Daher verwendest du gezielt Schlüsselbegriffe und verknüpfst diese anhand von Beispielen mit deiner Qualifikation und Fachkompetenz. Vermeide dabei Superlative, Eigenlob und Übertreibungen, sie haben in deinem Anschreiben nichts verloren. Was zählt, sind Fakten und deine Eigeninitiative. Auf keinen Fall hast du eine kostenlose Bewerbungsvorlage wortwörtlich übernommen, sondern dein Anschreiben selbst formuliert.
Internationale Bewerbungsanschreiben auf Englisch
Bewirbst du dich im englischsprachigen Ausland oder für einen englischsprachigen Studiengang, braucht du ein Anschreiben (Cover Letter), das deinem Lebenslauf (Curriculum Vitae) und einem Motivationsschreiben (Motivation Letter) vorausgeht. Mitunter wird auch in der Stellenanzeige darum gebeten, die Bewerbungsunterlagen auf englisch zu verfassen. Die Anforderungen sind genau wie in einem deutschsprachigen Anschreiben, dennoch musst du kleine Unterschiede beachten. Dein englischsprachiges Anschreiben ist keine Übersetzung der deutschen Fassung. Es gilt, feststehende englische Ausdrücke und fehlerfreies Englisch zu gebrauchen. Achte auf die richtige Form der Anrede und des Datums. Beides richtet sich nach der Sprache im Zielland. Für die USA werden andere Formatierungen verwendet als in Großbritannien üblich. Weiterhin gibt es Unterschiede in der Verwendung von Satzzeichen nach der Anrede oder der Schlussformel.
Fazit
Das Bewerbungsanschreiben ist eine echte Herausforderung. Die einzuhaltenden Regeln zum Layout und der Aufbau des aussagekräftigen Bewerbungsanschreibens sind weitreichend. Vergesse nie, dein Anschreiben ist der erste Eindruck für Personalverantwortliche und entscheidend, ob deine Bewerbung weitergelesen oder gleich aussortiert wird. Mit den hier dargestellten, detaillierten Informationen wird dein Anschreiben Interesse wecken. Der Leser wird sich mit deinen weiteren Bewerbungsunterlagen beschäftigen, dein erstes Ziel ist erreicht, deine Bewerbung sticht aus der Masse hervor.
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