Quereinsteiger bei der Bundeswehr: Einstieg & Möglichkeiten
Wenn du schon immer davon geträumt hast, bei der deutschen Bundeswehr zu arbeiten, dann gibt es viele Wege, die dich an dein Ziel bringen können. Du hast dich für eine Ausbildung bei der Bundeswehr beworben und wurdest nicht angenommen? Das bedeutet keinesfalls, dass du deinen Traum von der Arbeit als Soldat für immer begraben musst. Du kannst deine Ausbildung oder dein Studium auch woanders machen und danach als Quereinsteiger immer noch zur Bundeswehr kommen.
Warum den normalen Weg gehen, wenn viele Wege ans Ziel führen? In die Bundeswehr können auch Quereinsteiger eintreten, wenn sie bereits woanders eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben. Als Seiteneinsteiger kannst du bei der Bundeswehr deine Karriere in deinem erlernten Beruf fortsetzen und gleichzeitig eine Militärlaufbahn einschlagen. Die Berufserfahrung, die du bereits gesammelt hast, wird sogar mit einem höheren Dienstgrad belohnt. Wir zeigen dir in diesem Artikel, dass es quasi nie zu spät ist, dein Berufsfeld zu wechseln und Teil des deutschen Militärs zu werden.
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Was bedeutet eigentlich Quereinstieg?
Als Quereinsteiger oder auch Seiteneinsteiger wird jemand bezeichnet, der in ein anderes Berufsfeld wechselt als das, in dem er eine Ausbildung gemacht hat. Dies geschieht ohne die klassische Berufsausbildung bzw. das Studium, das für diesen Beruf / diese Branche sonst üblich ist. Bei der Bundeswehr bedeutet dies, dass jemand seine Ausbildung oder sein Studium nicht bei der Bundeswehr gemacht hat, aber später dahin wechselt. Oft bedeutet dies den Wechsel aus dem zivilen Bereich in den militärischen Bereich.
Die Bundeswehr als Arbeitgeber
Die Bundeswehr ist das Militär der Bundesrepublik Deutschland. Neben den eigentlichen Streitkräften, zu denen das Heer, die Luftwaffe und die Marine gehören, gibt es bei der Bundeswehr auch viele zivile Bereiche. Vor allem in der Bundeswehrverwaltung, zu der auch Ausrüstung, Infrastruktur, Informationstechnik und Personalwesen gehören, arbeiten viele Zivilisten. Als die allgemeine Wehrpflicht 2011 abgeschafft wurde, hat sich die Zahl der Soldaten massiv verringert. Der Personalbedarf ist inzwischen aber wieder angestiegen.
Derzeit arbeiten über eine Viertelmillion Beschäftigte in den ganz verschiedenen Berufsfeldern bei der Bundeswehr. Davon sind zurzeit 88% männlich und 12% weiblich. Damit ist die Bundeswehr einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Besonders bei Schülern ist die Bundeswehr laut Umfragen der drittbeliebteste Ausbildungsbetrieb. Die Bundeswehr bildet sowohl in militärischen als auch in zivilen Berufen sehr viel eigenes Personal aus. Dennoch sind auch Quereinsteiger bei der Truppe sehr gefragt. Das Expertenwissen, das sie aus anderen Berufsfeldern mitbringen, können sie gezielt einsetzen. Die Eignung als Soldat ist aber eine wichtige Voraussetzung für eine militärische Karriere und muss beim Einstellungstest unter Beweis gestellt werden. Jährlich stellt die Bundeswehr rund 25.000 Mitarbeiter von etwa 120.000 Bewerbern ein, was einer Ratio von ungefähr 1:5 entspricht.
Grundvoraussetzungen für deinen Einstieg bei der Bundeswehr
Wir haben zu den Voraussetzungen, die es für die Arbeit bei der Bundeswehr gibt, einen separaten, sehr ausführlichen Artikel für dich. Darin ist für jedes Tätigkeitsfeld ganz detailliert aufgelistet, welche Grundvoraussetzungen es für die vielen verschiedenen Berufe gibt. Vom einfachen Praktikum, über die Laufbahn bei den Streitkräften, bis hin zur Offizierslaufbahn findest du dort alle wichtigen Informationen zu den Bedingungen für Bewerber.
Drei No-Gos für die Arbeit bei der Bundeswehr
An dieser Stelle fassen wir die wichtigsten Voraussetzungen zusammen, indem wir dir die drei größten No-Gos für die Arbeit bei der Bundeswehr verraten. Wenn du unter 17 Jahre alt und/oder (noch) nicht im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit bist, kannst du leider nicht bei der Bundeswehr arbeiten. Das Mindestalter und die deutsche Staatsangehörigkeit sind im Gesetz festgeschrieben und deshalb unumgehbare Hürden im Bewerbungsprozess.
Im Soldatengesetz ist ebenfalls festgeschrieben, dass jeder Soldat die freiheitliche demokratische Grundordnung anzuerkennen hat und jederzeit für sie eintreten muss. Zu Beginn der Dienstzeit leistet jeder Soldat einen Diensteid. Darin gelobt bzw. schwört er, dass er das Recht und die Freiheit des Volkes der Bundesrepublik Deutschland (BRD) verteidigen wird. Diese Grundüberzeugung ist demnach eine der drei wichtigsten Voraussetzungen für den Eintritt in die Bundeswehr. Dieses Ausschlusskriterium kann allerdings nicht so schnell und eindeutig mit einem Blick in den Pass überprüft werden wie Alter und Staatsangehörigkeit. Deswegen wird Bewerbern in diesem Punkt beim persönlichen Kennenlernen beim Assessment-Center besonders auf den Zahn gefühlt.
Assessment statt Musterung
Das Bestehen des kompletten Einstellungsverfahrens ist eine weitere grundlegende Voraussetzung für einen Quereinstieg bei der Bundeswehr. Die standardisierte Musterung der ersten Jahrzehnte nach Gründung der Bundeswehr wurde über die Jahre durch ein individuelles, modernes Assessmentverfahren ersetzt. Dies muss auch von Quereinsteigern durchlaufen werden.
Wehrmedizinische Begutachtung
Die medizinische Grunduntersuchung, die auch Dienstfähigkeitsuntersuchung der Bundeswehr genannt wird, dient der Feststellung der gesundheitlichen Basiseignung eines Bewerbers für verschiedene Einsatzbereiche. Sie ist Pflicht für Bewerber im freiwilligen Wehrdienst (FWDL), Soldaten auf Zeit (SaZ) oder als Berufssoldaten (BS). Das Ergebnis wird in den tauglichkeitsgraden 1-5 gemessen, wobei Tauglichkeitsgrad (T) 1 gleichbedeutend mit einer vollen Verwendungsfähigkeit ist, während Tauglichkeitsgrad 5 nicht dienstfähig bedeutet. Dazwischen gibt es Abstufungen bei der Verwendungsfähigkeit von T1-T3. T4 steht für vorübergehend nicht wehrdienstfähig.
Bei der Untersuchung wird der ganze Körper des Bewerbers gründlich untersucht. Augen, Zähne, Haut und Herz werden dabei genauso gemustert wie die Knochen, Nerven und der Urin. Sogar auf Hämorrhoiden und an den Geschlechtsteilen werden die Bewerber standardmäßig untersucht. Ein positiver Drogentest und starkes Übergewicht sind Beispiele für klare Ausmusterungsgründe. Jeder, der unter 175cm oder über 184cm groß ist, wird nicht als T1 eingestuft. Eine Körpergröße von 155cm ist die Mindestgröße für die Arbeit bei der Bundeswehr.
Weiterführende Informationen zur Musterung findest du in unserem gleichnamigen Artikel.
Einstellungstest bei der Bundeswehr
Zum Assessmentverfahren gehören heute darüber hinaus der Computertest (CAT) und der Grundleistungstest (BFT). Der CAT ist für jede Laufbahn unterschiedlich gestaltet. Anwärter für die Laufbahn in der Mannschaft bekommen andere Aufgaben gestellt als diejenigen, die eine Feldwebellaufbahn anstreben. Außerdem passt sich diese moderne Testform automatisch an das Leistungsniveau der getesteten Person an. Weiter unten in diesem Artikel findest du mehr Informationen über den genauen Ablauf des Einstellungstests.
Verpflichtung auf Zeit
Als Zeitsoldaten gelten Personen, die sich für einen Zeitraum von 3-25 Jahren als Soldat auf Zeit (SaZ) bei der Bundeswehr verpflichten. Wie lange die Verpflichtung im Einzelnen ist, hängt von der Position und dem Dienstgrad ab. Die Bereitschaft, sich für eine feste Anzahl von Jahren fest an den Arbeitgeber zu binden, gehört zu den Voraussetzungen für einen Quereinstieg bei der Bundeswehr.
Kameradschaftlicher Charakter
Eine andere, extrem wichtige Voraussetzung für die Arbeit bei der Bundeswehr ist der richtige Charakter. Die Bundeswehr ist hierarchisch aufgebaut und das Einordnen in diese Strukturen wird selbstverständlich von allen Mitgliedern verlangt. Teamfähigkeit und Leistungsbereitschaft sind beim Militär noch wichtiger als in anderen Bereichen. Kameradschaftlichkeit und die Auffassung, dass das Wohl der Gemeinschaft über dem Wohl des Einzelnen steht, gehören zu den militärischen Tugenden, die bei Bundeswehr gefragt sind. Im Extremfall sollte bei Soldaten die grundlegende Bereitschaft vorhanden sein, im Verteidigungsfall das eigene Leben zu riskieren. Es darf nicht vergessen werden, dass Soldaten im Dienst sterben können.
Möglichkeiten für den Quereinstieg bei der Bundeswehr
Einen guten Gesamtüberblick über die wirklich vielen Berufsmöglichkeiten, die dir die Bundeswehr bietet, findest du in unserem Artikel Bundeswehr Dienstgrade und Ränge – Überblick zu Karrieremöglichkeiten und Verdienst.
Da es in Deutschland neben der Bundeswehr eigentlich keine anderen Ausbilder im militärischen Bereich gibt, ist ein Quereinstieg im militärischen Bereich eher selten. Das Szenario, dass man sich erst woanders als Fallschirmjäger oder Spezialist für Flugabwehr ausbilden lässt und dann als Quereinsteiger zur Bundeswehr wechselt, ist ziemlich ausgeschlossen. Andere militärische Berufe lassen aber durchaus einen Quereinstieg zu.
Zivile Berufe sind dagegen besonders gut für den Quereinstieg geeignet. Im zivilen Bereich ist ein Seiteneinstieg nicht nur möglich, sondern durchaus als normal anzusehen.
Die Bewerbung für eine Offizierslaufbahn ist mit der Kombination aus Realschulabschluss und anerkannter Berufsausbildung möglich. Es gibt für jedes Ausbildungslevel passende Jobs. Vom Krankenpfleger bis zum Arzt, vom Schreiner bis zum Bauingenieur – in jedem Bereich gibt es mittlere, gehobene und höhere Ebenen. Je mehr Abschlüsse und Erfahrung du bereits gesammelt hast, desto höher ist deine Einstiegsebene und entsprechend auch dein Gehalt.
Zivile Berufe
Du wirst erstaunt sein, wie groß die Palette der zivilen, also nicht-militärischen Berufe bei der Bundeswehr ist. Die zivilen Berufe bei der Bundeswehr verteilen sich vorwiegend auf die folgenden Bereiche:
- Technische Berufe (z.B. Elektriker)
- Nichttechnische Berufe (z.B. Koch, Gärtner, Musiker, Verwaltungsangestellte)
- Brandschutz- und feuerwehrtechnische Berufe (z.B. Brandmeister)
- Rechtswissenschaftliche Berufe (z.B. Rechtspfleger)
- Handwerkliche Berufe (z.B. Schreiner, Maler)
- Wirtschaftswissenschaftliche Berufe (z.B. Finanzcontroller)
- Kaufmännische Berufe (z.B. Kaufmann für Büromanagement)
- Psychologische Berufe (z.B. Wehrpsychologe)
- Sprachwissenschaftliche Berufe (z.B. Übersetzer)
Die Karriereseite der Bundeswehr
Auf der modern gestalteten Karriereseite der Bundeswehr gibt es zum einen den „Berufe Radar” und zum anderen die virtuelle „Karrierekaserne”. Diese beiden Tools sollen der Berufsorientierung innerhalb der Truppe dienen. Der Berufe Radar richtet sich an Personen, die noch nach dem richtigen Beruf suchen, also weniger an Quereinsteiger, die ja bereits einen Beruf haben. Die Karrierekaserne gibt einen virtuellen Einblick in den Berufsalltag von verschiedenen Personen innerhalb einer interaktiven Kaserne. Hier findest du alle möglichen Berufsfelder wie Technik, IT, Sanität, Zivil und Land mit modern gestalteten Videos und anderen Multimedia-Features. Du kannst dich hier vorab schon mal darüber informieren, wie der Alltag in deinem Berufsfeld bei der Bundeswehr aussieht.
Für militärische Laufbahnen ist eine persönliche Beratung vor der Bewerbung obligatorisch vorgesehen. Aber auch für zivile Berufe ist es sehr empfehlenswert, dieses kostenlose Angebot vor der Bewerbung zu nutzen. Die Kontaktaufnahme geht ganz einfach über die Karriereseite. Dort findest du im Menü auf der linken Seite und ganz unten auf jeder Seite ein Chat-Symbol. Du kannst einen Chat beginnen oder direkt ein Beratungsgespräch vereinbaren. Entweder du rufst die kostenlose Hotline an, oder du füllst das Formular für eine Terminvereinbarung aus. Ganz nach Bedarf kannst du dich telefonisch oder persönlich beraten lassen. Es gibt deutschlandweit zahlreiche Beratungsstellen der Bundeswehr. Auf der interaktiven Landkarte der Karriereseite findest du ein Bundeswehr-Beratungszentrum, das sich in deiner Nähe befindet. Auf jeden Fall solltest du bei konkreten oder allgemeinen Fragen zu deinem Quereinstieg dort Kontakt zu den Berufsberatern der Bundeswehr aufnehmen.
Bewerbung beim Seiteneinstieg bei der Bundeswehr
Nachdem du dich ausführlich über den gewünschten Beruf informiert hast, kannst du mit deiner Bewerbung loslegen. Zuerst solltest du dein Bewerberprofil auf dem Jobportal anlegen. Dort werden alle Daten und später deine Bewerbungen zentral verwaltet. Du musst Dokumente wie deinen Lebenslauf und deine Zeugnisse nur einmal hochladen, auch wenn du dich auf mehrere Stellen bewirbst. Die Registrierung erfordert einen Benutzernamen, deinen Namen und deine E-Mail-Adresse. Nach der erfolgreichen Registrierung kannst du dann alle deine persönlichen Informationen in deinem Profil abspeichern.
Auf dem Jobportal der Bundeswehr kannst du deine Suche nach deinen persönlichen Kriterien filtern. In den Anzeigen steht ganz klar aufgelistet, welche Qualifikationserfordernisse du mitbringen solltest. Auch die Aufgaben der jeweiligen Arbeitsstelle sind klar definiert. Wenn du ein passendes Angebot gefunden hast, kannst du dich direkt über den Button „Karriere starten” bewerben.
Es gibt für die meisten Laufbahnen keine besonderen Bewerbungsfristen, die du beachten musst. Für die Dienstgrade Soldat, Unteroffizier und Feldwebel kann man sich das ganze Jahr über bewerben. Nur bei der Offizierslaufbahn gilt, dass du dich im Januar bewerben solltest, weil die Einstellung immer zum 01. Juli erfolgt.
Der Empfang deiner Bewerbung wird dir automatisch bestätigt. Die Bearbeitungszeiten der Bewerbung können unterschiedlich sein, im Normalfall solltest du innerhalb von drei bis vier Wochen eine Antwort erhalten. Wir hoffen, dass diese positiv für dich ausfällt und du zum Assessment-Center eingeladen wirst.
So läuft ein Bundeswehr-Assessment-Center ab
Normalerweise findet die Eignungsprüfung in einem zuständigen Berufsbildungszentrum in deinem Bundesland statt. Das Assessment-Center für Offiziere wird allerdings für alle Bewerber zentral in Köln durchgeführt. Der Eignungstest für die gesamte Marine findet dagegen in Wilhelmshaven statt. In der Regel dauert das Auswahlverfahren 2-3 Tage, die Unterbringung erfolgt kostenlos in den Testzentren.
Jede Eignungsprüfung besteht aus mehreren Einzeltests, wobei der genaue Ablauf und die wesentlichen Inhalte von der jeweiligen Laufbahn abhängen. Wie du dich ideal auf den Einstellungstest bei der Bundeswehr vorbereiten kannst, erfährst du in unseren Artikeln Bundeswehr Einstellungstest Zivil und Bundeswehr Einstellungstest Offizierslaufbahn.
Informationsrunde und Infomappe
Zu Beginn des Assessment-Centers findet eine Informationsveranstaltung für die ganze Bewerbergruppe statt. Nach der Begrüßung erklären die Prüfer, wie die Prüfung an dem Tag abläuft. In der Infomappe, die allen Bewerbern ausgehändigt wird, finden sich einige Informationsmaterialien und mehrere Fragebögen. Darin werden neben biografischen Daten deine beruflichen Ziele und deine Motivation für die Bewerbung abgefragt. Wichtig ist, dass du die Formulare sorgfältig und gewissenhaft ausfüllst, da es sich hier bereits um einen ersten Test handelt. Das Ergebnis dieses Tests wird in die Beurteilung mit einfließen.
Die Mappe enthält ein weiteres wichtiges Dokument, den sogenannten Laufzettel. Darauf steht, wann du wo für die verschiedenen Aufgaben erscheinen sollst und welcher Teil dort bearbeitet wird. Dieser kann für jeden Bewerber anders sein, da nicht alle Teilnehmer zwingend den gleichen Ablauf haben. Es können ja nicht alle Teilnehmer gleichzeitig medizinisch untersucht werden, deswegen hat jeder Teilnehmer eigene Termine. Nach der Begrüßungs- und Informationsrunde folgt oft noch eine Präsentation über dein zukünftiges Tätigkeitsfeld.
Aufsatz
Im Rahmen des Einstellungstests müssen nur Offiziersanwärter einen Aufsatz schreiben. Üblicherweise kann man eines von drei verschiedenen Themen wählen.
Es ist möglich, dass man ein Wortpaar mit ähnlicher Bedeutung bearbeiten soll. Diskussionen und Stellungnahmen kommen ebenfalls als Aufsatzthemen infrage, deren Inhalte sich zum Beispiel auf aktuelle Ereignisse, die Streitkräfte, den Beruf oder das Alltagsleben beziehen.
Der Text kann sich mit aktuellen Ereignissen, den Streitkräften, dem Beruf oder dem Alltagsleben befassen.
Du verfasst den Text ohne Zuhilfenahme von irgendwelchen Recherche-Medien und nur mit einem Stift auf Papier. Bei diesem Aufsatz geht es in erster Linie um die Überprüfung von Rechtschreibung, Grammatik und Ausdrucksfähigkeit. Der Aufsatz soll aber auch zeigen, ob du strukturiert arbeitest und deine Gedanken nachvollziehbar darlegen kannst. Außerdem wird so dein Allgemeinwissen auf den Prüfstand gestellt.
Adaptiver Computertest (CAT)
Einer der wichtigsten Bestandteile des Einstellungstests ist der Multiple-Choice-Test zu den Bereichen Deutsch, Mathe, Allgemeinwissen, Konzentrationsfähigkeit usw., der am Computer vorgenommen wird. Im Rahmen des Assessment-Centers dauert der CAT 2,5-4 Stunden, je nachdem um welches Einstiegslevel es geht. Je höher das Level, desto umfangreicher ist der Test.
Der CAT ist hochmodern und adaptiv, was bedeutet, dass er sich deinem Niveau anpasst. Bei vielen richtigen Antworten kommen automatisch schwerere Fragen. Andersrum werden die Fragen auch nach Fehlern einfacher. So kann das genaue Level jedes Bewerbers in den verschiedenen Bereichen ermittelt werden. Lass dich nicht ablenken und versuche die ganze Zeit über konzentriert zu bleiben, denn genau diese Konzentrationsfähigkeit ist ein Hauptkriterium.
Der CAT beinhaltet gegen Ende auch Fragen zur Persönlichkeit, bei denen du dich selbst einschätzen sollst. Dabei entsteht ein Persönlichkeitsprofil, welches psychologisch ausgewertet wird.
Ein Prüfer erklärt vor Beginn, wie der Test am Computer funktioniert und worauf ihr zu achten habt. Für jeden Teil gibt es eine Beispielaufgabe, um die Aufgabenstellung zu verdeutlichen.
Der CAT ist der Teil, auf den du dich am besten durch das Üben von ähnlichen Aufgaben vorbereiten kannst. Es ist zum Beispiel sehr wichtig, dass du dich mit den wichtigsten Fakten über die Bundeswehr vertraut machst, denn solche Fragen kommen immer dran. Auch die Grundrechenarten, Rechtschreibung, Kommaregeln etc. solltest du auffrischen.
Eine Gehirntraining-App auf dem Handy ist eine Möglichkeit, mit der du zwischendurch kleine Aufgaben im Kopfrechnen, räumlichen Denken, Gedächtnis und Logik trainieren kannst. Wertvolle Tipps, wie du dich ideal vorbereitest und einige Beispielaufgaben aus den verschiedenen Bereichen findest du in unserem Artikel Bundeswehr Computertest / CAT-Test.
Gruppensituation
Bewerber für die Laufbahn des Feldwebels oder des Offiziers absolvieren zusätzlich noch die Gruppensituation als Bestandteil ihrer Eignungsprüfung. Für Führungskräfte sind Durchsetzungsvermögen, Umgänglichkeit, Initiative und Teamgeist wichtige Charaktereigenschaften, die sich beim Verhalten in einer Gruppe an den Tag legen. Die Gruppensituation wird in Kleingruppen von drei oder vier Bewerbern durchgeführt. Die Aufgaben können Diskussionsleitung oder Problemlösung sein. Nach der Bearbeitung der Aufgabe in der Gruppe folgt eine kurze Präsentation über das Ergebnis.
Musterung
Zur wehrmedizinischen Untersuchung hast du schon oben im Abschnitt „Voraussetzungen für den Quereinstieg bei der Bundeswehr” die meisten Informationen erhalten. Im Assessment-Center nimmt dieser Teil ungefähr 90 Minuten in Anspruch.
Basis-Fitness-Test (BFT)
Für den Sporttest sind auf dem Laufzettel ebenfalls 90 Minuten eingeplant, obwohl die einzelnen Abschnitte jeweils nur kurz andauern. Zuerst gibt es einen Sprinttest, der maximal 60 Sekunden dauern sollte. In dieser Zeit sollten 11x10m gesprintet werden. Danach müssen alle Bewerber beim sogenannten Kinnhang mindestens für fünf Sekunden ihr Kinn über eine Reckstange halten können. Abschließend folgt der 1.000m-Lauf, der in höchstens 6,5 Minuten zurückgelegt werden muss. Beim Scheitern in einer der drei Disziplinen gilt sofort der ganze Test als nicht bestanden. Deshalb ist eine gute Vorbereitung besonders wichtig. Weiterführende Infos hierzu findest du in unseren Beitrag Der Basis Fitness Test bei der Bundeswehr.
Psychologisches Auswahlgespräch
Ein Vorstellungsgespräch ist im Bewerbungsprozess unverzichtbar. Bei der Bundeswehr wird das Interview von einem Offizier und einem Psychologen geführt, um dich besser kennenzulernen und etwas über deine Motivation zu erfahren. Manche Fragen werden sich auf die Antworten beziehen, die du bei der Informationsrunde in deinem Fragebogen gegeben hast.
Wichtig ist, dass du viel über die Bundeswehr als Arbeitgeber und deinen geplanten Einsatz weißt. Du solltest überzeugend darlegen können, warum du dich für einen Quereinstieg bei der Bundeswehr entschieden hast.
Die Einteilung der Bewerber
Wenn du alle Stationen deines Laufzettels durchlaufen hast, ist das Einstellungsbüro deine letzte Adresse. Der Personaldisponent hat deine Testergebnisse und das daraus resultierende Eignungsprofil vor sich liegen. Wenn sich dieses Profil mit der Stelle, auf die du dich beworben hast, deckt, kann es sein, dass du ein Angebot für die Stelle erhältst.
Fazit
Der direkte Weg ist zwar häufig der einfachste, aber selten der einzige, der dich an dein Ziel führen kann. Wenn es dein Ziel ist, bei der Bundeswehr zu arbeiten, musst du nicht unbedingt den vorgegebenen Weg gehen und deine Ausbildung dort absolvieren. Du kannst mit sehr vielen Berufen auch später noch bei der Bundeswehr einsteigen. Der Eintritt ins Militär ist sicher ein Wendepunkt im Leben, begleitet von dem guten Gefühl, dem Land und damit der Allgemeinheit zu dienen. Die Bundeswehr ist schließlich kein x-beliebiger Arbeitgeber, sondern erfüllt eine einzigartige und wichtige Aufgabe, von der du ein Teil werden kannst. Wir wünschen dir viel Erfolg bei deinem Seiteneinstieg bei der Bundeswehr.
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