Als Polizist in Niedersachsen hast du einen der spannendsten Berufe, die man sich vorstellen kann. Du übernimmst bei deiner Arbeit viel Verantwortung und erlebst jeden Tag etwas Neues. All das, während du durch deine Arbeit die niedersächsischen Straßen sicherer machst und dich für das Wohlergehen der Bürger einsetzt. Aber wie wird man eigentlich Polizist? Heute erklären wir dir, wie genau du dich bei der Polizei Niedersachsen bewerben kannst.

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Die Polizei Niedersachsen

Jedes Bundesland in Deutschland hat seine eigene Polizei. Die Landespolizei Niedersachsens untersteht dem Landesministerium für Inneres und Sport. Sie wurde 1951 gegründet und es arbeiten dort etwa 24.000 Menschen. Dazu gehören sowohl Polizeibeamte als auch Tarifbeschäftigte. Das Land Niedersachsen ist in sechs Polizeidirektionen aufgeteilt, in denen es insgesamt etwa 500 Polizeidienststellen gibt. Interessant zu wissen ist außerdem, dass Niedersachsen eines der wenigen Bundesländer ist, in denen es noch Polizisten zu Pferd gibt. Die Reiterstaffeln sind allerdings eher sehr klein im Vergleich zu der gesamten Anzahl an Polizeibeamten. Bist du speziell an dieser Sondereinheit interessiert, könnte dich unser Artikel „Die Reiterstaffel der Polizei interessieren.

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Deine Berufschancen bei der Polizei Niedersachsen

In Niedersachsen wird momentan nur noch für den gehobenen Polizeivollzugsdienst ausgebildet. Das heißt, die Ausbildung besteht aus einem Studium; eine Berufsausbildung für den mittleren Dienst gibt es nicht. Wenn du mit diesen Begriffen nicht vertraut bist, schau gerne bei unserem Artikel „Polizei – Karriere vorbei, in dem wir dir die verschiedenen Laufbahnen erklären. Im Groben bedeutet die Abschaffung des mittleren Dienstes für dich eines: Du musst ein Studium abschließen, also brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung. Die Polizei Niedersachsen möchte jedoch auch weiterhin Anwärter rekrutieren, die einen anderen Bildungshintergrund haben. Deshalb wird dir auch ohne Abitur oder Fachhochschulreife eine Chance geboten. Wie das funktioniert, erklären wir dir gleich. Zunächst möchten wir auf das Studium eingehen.

Studium für den Polizeidienst

Das Studium der Polizei Niedersachsen bereitet dich perfekt auf deine Zukunft im ersten Einstiegsamt der Laufbahngruppe II (also den „gehobenen Dienst”) vor. Innerhalb von drei Jahren arbeitest du auf den Abschluss des „Bachelor of Arts – Polizei Vollzugsdienst” hin. Obwohl es sich hierbei offiziell nicht um ein duales Studium handelt, kann man es durchaus damit vergleichen. Neben zwei dreimonatigen Praktika werden auch während der Studienzeit vielzählige praktische Übungen durchgeführt. Du studierst an einem von drei Standorten der Polizeiakademie Niedersachsen: in Nienburg an der Weser, Hann. Münden oder in Oldenburg.
Während des Studiums lernst du alles, was du wissen musst, um perfekt auf den Polizeiberuf vorbereitet zu sein. Auf dem Lehrplan stehen Kriminalistik, Rechts- und Sozialwissenschaften, Verkehrsrecht und natürlich auch Fitness und Gesundheit. Des Weiteren beziehst du auch schon während deines Studiums ein Anwärtergehalt. Dieses liegt im ersten Studienjahr in der Regel bei etwa 1.240 Euro. Dein tatsächlicher Verdienst hängt jedoch auch von Faktoren wie deiner Steuerklasse oder deinem Familienstand ab. 

Der Weg zum Polizisten mit Realschulabschluss

Auch wenn du kein (Fach-)Abitur vorweisen kannst, bietet dir die Polizei Niedersachsen eine Einstiegsmöglichkeit. Du bewirbst dich hier für ein Praktikum bei der Polizei Niedersachsen sowie für den Besuch der Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung. Hier kannst du innerhalb von zwei Jahren deine Fachhochschulreife erlangen. Dazu gehört ein einjähriges Praktikum, was du selbstverständlich bei der Polizei absolvierst. Hast du dann die Fachhochschulreife erlangt, bist du automatisch für das Studium zugelassen und musst dich nicht noch einmal bewerben. So bringst du sogar noch etwas mehr praktische Polizeierfahrung mit ins Studium als deine Kommilitonen mit Abitur. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, nur das Praktikum abzuschließen. Dies trifft auf dich zu, wenn du bisher nur den schulischen Teil deiner Fachhochschulreife erlangt hast. 

Voraussetzungen für eine Bewerbung bei der Polizei Niedersachsen

Je nachdem, ob du dich direkt auf das Studium oder zunächst auf das Praktikum und den Besuch der Fachoberschule bewirbst, weichen einige der Anforderungen voneinander ab. Die allgemeinen Voraussetzungen sind jedoch für alle Bewerber gleich.

  • Du hast die deutsche Staatsbürgerschaft, eine Staatsbürgerschaft aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder verfügst über eine gültige Niederlassungserlaubnis.
  • Du bist nicht vorbestraft.
  • Zum Zeitpunkt der Einstellung bist du nicht älter als 31 Jahre.
  • Du bist mindestens 163cm groß.
  • Du hattest sechs Jahre lang Englischunterricht oder kannst ein Sprachdiplom des Niveaus B1 gemäß dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen vorweisen.
  • Bei Studienbeginn hast du einen Führerschein der Klasse B oder die Erlaubnis zum begleiteten Fahren ab 17 Jahren.
  • Du kannst das Deutsche Schwimmabzeichen in mindestens Bronze vorlegen.
  • Du bist körperlich gesund und fit (dies wird im Rahmen des Auswahlverfahrens nochmals geprüft).

Schulische Anforderungen

Die einzigen Abweichungen beziehen sich auf die schulischen Voraussetzungen.

  • (Fach-)Abitur: Mindestens vier Punkte in den Fächern Deutsch und Mathematik
  • Schulischer Teil der Fachoberschule: Mindestens vier Punkte in den Fächern Deutsch und Mathematik
  • Realschulabschluss: Notendurchschnitt von mindestens 3,3; mindestens Note 3 in Mathematik und Deutsch; Beurteilung deines Sozialverhaltens mindestens „den Erwartungen entsprechend” 

Dazu kommen natürlich noch die Eigenschaften und Fähigkeiten, die du mitbringen musst. Diese werden jedoch später im Einstellungstest überprüft.

Der Bewerbungsprozess der Polizei Niedersachsen

Für deine Bewerbung werden dir zwei Möglichkeiten geboten: die Onlinebewerbung sowie die Bewerbung auf dem Postweg. Online kannst du dich über das Bewerberportal der Polizei Niedersachsen bewerben, auf welches du von der Karriereseite aus Zugriff erhältst. Du erstellst dir hier ein Benutzerkonto und folgst dann den Anweisungen. Aller Wahrscheinlichkeit nach musst du in diesem Fall digitale Kopien aller Dokumente hochladen, die du andernfalls per Post verschickt hättest. Die Einstellung für das Studium erfolgt jährlich am 1. Oktober, während für das Praktikum und die Fachoberschule am 1. August der erste Tag ist. Der Bewerbungsschluss steht nicht fest, sondern wird jedes Jahr aufs neue bekannt gegeben. Momentan (Stand: April 2021) kannst du dich für den Start im Jahr 2022 bewerben.
Generell ist es vorteilhaft, wenn du dich so früh wie möglich bewirbst. Deine Bewerbung wird dann zügiger bearbeitet und du erhältst frühzeitig eine Zusage. Wenn du dich nicht erst kurz vor knapp bewirbst, kannst du auch das Auswahlverfahren schneller von deiner To-Do-Liste streichen. Du gibst außerdem bei deiner Bewerbung deinen Wunsch-Studienort an. Wenn du dich früher bewirbst, ist es wahrscheinlicher, dass diesem Wunsch auch stattgegeben wird. Im Übrigen kannst du auch bei der Bewerbung schon auswählen, in welcher der Polizeidirektionen du gern nach dem Studium arbeiten möchtest.

Diese Unterlagen werden benötigt für die Landespolizei Niedersachsen

Zunächst musst du das Bewerbungsformular der Polizei Niedersachsen ausfüllen. Hier machst du als erstes Angaben zu deiner Person und zur Art der Bewerbung. Daraufhin musst du einige Informationen zu deinem bisherigen Bildungsweg angeben. Weitere Angaben machst du zu deiner Adresse bzw. früheren Adressen, deiner Berufserfahrung, speziellen Kenntnissen sowie zu deinen finanziellen Verpflichtungen. Letztlich musst du einige Erklärungen unterschreiben und dann noch angeben, in welcher Polizeidirektion du gern in Zukunft arbeiten möchtest. Hierbei kannst du einen Erst- und Zweitwunsch angeben. Dasselbe gilt für den Studienort. 

Neben dem Bewerbungsformular werden folgende weitere Dokumente verlangt:

  • Geburtsurkunde (Kopie)
  • Kopie von deinem Personalausweis oder Reisepass (wenn du nicht aus einem EWR-Staat kommst, auch eine Kopie deiner Aufenthaltsgenehmigung)
  • Kopie deines Schulzeugnisses (Abschlusszeugnis oder letztes Zwischenzeugnis)
  • Sofern vorhanden: Kopie des Führerscheins der Klasse B
  • Kopie des Schwimmabzeichens
  • Tabellarischer Lebenslauf (eine DIN-A4-Seite)
  • Wenn du minderjährig bist: Einwilligungserklärung deiner Erziehungsberechtigten
  • Sofern zutreffend:
    • Heiratsurkunde (Kopie)
    • Geburtsurkunde deiner Kinder (Kopie)
    • Fotos von Tätowierungen im sichtbaren Bereich
    • Kopie des Deutschen Sportabzeichens in Silber

Achte unbedingt darauf, dass deine Bewerbung vollständig ist! Unvollständige Bewerbungen werden bei der niedersächsischen Polizei grundsätzlich nicht bearbeitet. Wenn du alle nötigen Unterlagen eingesendet hast und die Voraussetzungen erfüllst, dann bildet das Auswahlverfahren den nächsten Schritt. Checke regelmäßig deine E-Mails, um zu prüfen, ob du Rückmeldung erhalten hast. Du solltest außerdem direkt nach deiner Onlinebewerbung eine Bestätigungsmail erhalten.

Der nächste Schritt: Einstellungstest

Beim Auswahlverfahren der Polizei Niedersachsen geht es darum, dich auf alle möglichen Arten zu testen, um zu beurteilen, ob du auch wirklich für den Polizeidienst geeignet bist. Hierfür wird zunächst ein computergestützter Eignungstest durchgeführt. Bei diesem erwarten dich unter anderem ein Postkorbtest, komplexes Schlussfolgern, Merkaufgaben und Aufgaben zum logischen Denken. Auch dein Sprach- und Ausdrucksvermögen wird unter die Lupe genommen. In unserem Artikel zum Computertest bei der Polizei findest du eine Reihe an Übungsaufgaben und Beispielen.
Direkt nach Abschluss des Computertests erhältst du auch schon die Ergebnisse. Hast du den Test bestanden, kommt als Nächstes ein Sporttest auf dich zu. Bei der Sportprüfung geht es vor allem um deine Ausdauer. Du musst einen 5.000-Meter-Lauf innerhalb einer vorgegebenen Zeit laufen. Hierfür legt dir auch die Polizei selbst ans Herz, ausreichend zu trainieren. Am besten fängst du früh damit an, spätestens jedoch vier Wochen vor deinem Einstellungstest.
Hast du auch den Ausdauertest innerhalb der vorgegebenen Zeit gemeistert, kommt noch ein strukturiertes Interview auf dich zu. Dieses dauert in etwa 45 – 60 Minuten und dient dazu, deine persönliche Eignung zu beurteilen. Als Letztes musst du dich dann wie jeder Polizeibewerber in Deutschland einer polizeiärztlichen Untersuchung unterziehen.

In unserem Artikel „Polizei Niedersachsen – Einstellungstest erfährst du zu all diesen Punkten noch detailliertere Informationen. Du findest dort auch Übungsaufgaben und Tipps für die Vorbereitung, schau also auf jeden Fall einmal vorbei.

Fazit: Landespolizei Niedersachsen – eine Option?

Der Polizeiberuf ist für viele junge Menschen der große Traum. Um diesen Traum Wirklichkeit zu machen, musst du zunächst irgendwo anfangen. Am besten mit der Bewerbung. Bei der Polizei Niedersachsen besteht die Ausbildung aus einem Studium, aber auch Realschulabgängern wird eine Einstiegsmöglichkeit gegeben. Wenn du die Bewerbung vollständig abgibst und zum Einstellungsverfahren eingeladen wirst, bist du deinem Traumberuf schon ein Stückchen näher.

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