Justizfachwirt Einstellungstest
Als Justizfachwirt bist du zusammen mit Richtern, Rechtspflegern und Justizfachangestellten für den bürgernahen und reibungslosen Ablauf bei Gericht verantwortlich. Wir zeigen dir in den nächsten Abschnitten alles, was du über den Beruf und über die Ausbildung wissen musst.
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Der Justizfachwirt
Als ausgebildeter Justizfachwirt zählst du zu den Beamten des mittleren Justizdienstes. Du arbeitest bei Gerichten oder Staatsanwaltschaften. Für gewöhnlich wird dir eine Geschäftsstelle zugeteilt, beispielsweise das Grundbuchamt oder die Nachlass- und Familienabteilung.
Die Aufgaben sind sehr vielseitig und können je nach Geschäftsstelle verschiedene Schwerpunkte haben. Grundsätzlich umfassen die Aufgabenbereiche die Arbeit mit Dokumenten, bürgernahe Arbeit und kaufmännische Tätigkeiten.
Zu den Aufgaben mit Dokumenten gehören diese Punkte:
- Anlage und Pflege von Akten, Dateien und Karteien
- Fertigung und Beglaubigung von Dokumenten
- Protokollierung von Gerichtsverhandlungen
- Durchführung von Registraturaufgaben
- Erstellung von Statistiken
- Veranlassung der Zustellung von Dokumenten und Überwachung dieser
Zu den Aufgaben, welche einen Bezug zu den Bürgern haben, gehören:
- Aufnahme von Anträgen und Erklärungen
- Einladung von Parteien, Zeugen und Sachverständigen
- Erteilung von Einsichten in Akten sowie Auskunftsgabe an Bürger
- Ansprechpartner bei rechtlichen Fragen für alle Bürger
Die kaufmännischen Aufgaben sind:
- Überwachung von Fristen und Terminen
- Kalkulation von Gerichtskosten und Vorschüssen
- Berechnung und Fixierung von Entschädigungen sowie Vergütungen an Sachverständige
- Überwachung der Zahlungseingänge
Die Ausbildung
Die Ausbildung zum Justizfachwirt dauert zwischen zwei und zweieinhalb Jahren. Je nach Bundesland variieren die genauen Abläufe, Voraussetzungen und Auswahlverfahren. In den nachstehenden Absätzen findest du die grundsätzlichen Anforderungen. Die genauen Anforderungen kannst du auf den entsprechenden Internetseiten der Gerichte beziehungsweise der Staatsanwaltschaften einsehen.
Bewerbung
Achte darauf rechtzeitig mit der Erstellung deiner Unterlagen zu beginnen, damit du die Bewerbungsfristen einhalten kannst. Für den Justizfachwirt enden die Bewerbungsfristen zumeist zwölf bis dreizehn Monate vor Ausbildungsbeginn. Normalerweise starten die Ausbildungen zwischen Juli und September. Zum Teil werden verfrühte Bewerbungen ebenso wenig berücksichtigt, wie zu spät eingereichte Bewerbungen. Daher ist es wichtig, dass du dich auf den Internetseiten der Gerichte und Staatsanwaltschaften über den gültigen Bewerbungszeitraum informierst.
Grundsätzlich sollte deine Bewerbung ein Anschreiben enthalten. Achte beim Anschreiben darauf, dass du die Gründe für deine Berufswahl und deine Motivation für den Beruf darstellst. Weiterhin sollte ein tabellarischer Lebenslauf, die letzten zwei Schulzeugnisse und, falls vorhanden, Zeugnisse weiterer Ausbildungen oder Qualifikationen beigelegt werden. Achtung! Einige Behörden wünschen ausdrücklich kein Bewerberfoto.
Achte bei allen selbstverfassten Dokumenten darauf, dass sie fehlerfrei sind und eine ordentliche Formatierung vorweisen.
Vor der tatsächlichen Einstellung werden von dir noch weitere Dokumente benötigt, wie beispielsweise:
- Nachweis der Staatsbürgerschaft
- Beglaubigte Abschrift der Geburtsurkunde und, falls zutreffend, deine Eheurkunde und Geburtsurkunden deiner Kinder
- Amtsärztliches Gesundheitszeugnis
- Polizeiliches Führungszeugnis
- Auskunft über etwaige Straf- oder Ermittlungsverfahren
- Auskunft über etwaige Schulden
Voraussetzungen
Du solltest mindestens einen Real- oder einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung haben. Das Höchstalter liegt bei 40 Jahren, mit Ausnahme von Soldaten, die eine mindestens zwölfjährige Dienstzeit absolviert haben. Einige Arbeitgeber verlangen eine Mindestleistung von 140 – 180 Anschlägen pro Minute beim Tastaturschreiben, dies musst du bis spätestens zum Ende des ersten Lehrjahres nachweisen. Wie genau du diese Leistung nachweisen musst, erläutern wir unter der Zwischenüberschrift „Tastatur-Schreibtest” weiter unten im Text.
Da du als Justizfachwirt verbeamtet wirst, gelten die Voraussetzungen nach § 7 Absatz 1 des Beamtenstatusgesetz (BeamtStG). Dieser setzt folgende Voraussetzungen:
- Deutsche Staatsbürgerschaft
- oder eines anderen Mitgliedstaates der EU
- oder eines anderen Vertragsstaates mit Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum
- oder eines Drittstaates, mit welchen Deutschland und die EU einen Vertrag zur Anerkennung der Berufsqualifizierung haben.
- Befürwortung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung
- Gesundheitliche Eignung
Zu deinen persönlichen Stärken sollten die nachstehenden Punkte zählen:
- Organisationsfähigkeit
- Auffassungsgabe
- Kritik-, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit
- Emotionale Stabilität
- Flexibilität
- Sorgfalt und Gründlichkeit
- Einfühlungsvermögen
- Lernbereitschaft
- Verantwortungsbewusstsein
- Belastbarkeit
- Sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift
Das Auswahlverfahren
Aufgrund der vielen Voraussetzungen, die zukünftige Justizfachwirte mitbringen müssen, werden Auswahlverfahren durchgeführt. Diese Auswahlverfahren dienen der Überprüfung deiner Eignung zum Justizfachwirt.
Abhängig von der Behörde variiert die Reihenfolge der Tests im Auswahlverfahren. Zuerst findet durch die Behörde eine Bestenauslese anhand der Bewerbung statt. Die ausgewählten Bewerber werden dann zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Hast du bei diesem überzeugt, steht als nächstes ein Einstellungstest an.
Für den Termin des Auswahlverfahrens, speziell des schriftlichen Tests, gibt es keinen Ersatztermin. Solltest du den Termin nicht wahrnehmen können, ist eine Einstellung in diesem Jahr nicht möglich. Meistens beginnt das Auswahlverfahren gegen 8:00 Uhr morgens. Achte darauf, dich frühzeitig über die Anfahrt zu informieren, sodass du auf jeden Fall pünktlich vor Ort bist.
Die Aufgaben werden mit Punkten bewertet. Diese werden wiederum in Noten umgerechnet. Aus der berechneten Note des Auswahlverfahrens und deinen Schulnoten in den Fächern Deutsch und Mathematik oder Rechnungswesen wird eine Gesamtnote gebildet. Mathematik beziehungsweise Rechnungswesen werden hierbei dreifach gewertet. Die Note des Auswahlverfahrens zählt doppelt, während der Schulnotendurchschnitt nur einfach zählt. Das Auswahlverfahren gilt als nicht bestanden, wenn die Gesamtnote schlechter als 4,00 ist.
Die Formeln zur Berechnung der Noten sind:
Schulnotendurchschnitt:
(Deutsch + Mathematik oder Rechnungswesen x 3) : 4 =
Gesamtnote:
(Note der Auswahlprüfung x 2 + Schulnotendurchschnitt) : 3 =
Vorstellungsgespräch
Typischerweise wird hier zuerst mit einer gegenseitigen Vorstellung begonnen. Anschließend können dir Fragen gestellt werden. Diese Fragen können sich auf das Berufsbild, deine Persönlichkeit oder deine Motivation beziehen. Manchmal wird dir ein kurzer Test vorgelegt. Dieser ist vom Aufbau ähnlich des schriftlichen Tests im nächsten Abschnitt.
Während des Gesprächs solltest du Fragen stellen. Fragen zeigen deinen Gesprächspartnern, dass du dich über den Beruf und die Behörde informiert hast. Alle Fragen, die dir gestellt werden solltest du ehrlich und offen beantworten. Achte während des gesamten Gesprächs darauf, dass du dich klar und deutlich artikulierst.
Schriftlicher Test
Der schriftliche Test dient der Überprüfung der benötigten Eigenschaften zum Justizfachwirt, sowie deren Ausprägung. Der Test ist in zwei Teile unterteilt, einem Wissenstest und einem Tastatur-Schreibtest. Insgesamt kann der schriftliche Test bis zu vier Stunden dauern.
Wissenstest
Beim Wissenstest werden dir viele kleine Aufgaben gestellt, die du auf keinen Fall alle in dem vorgegebenen Zeitlimit bearbeiten kannst. Alle Fragen werden als Multiple-Choice gestellt, das heißt du bekommst für jede Frage bis zu sechs Antwortmöglichkeiten und musst die richtige auswählen.
Die einzelnen Aufgabenbereiche lassen sich in die folgenden Module einteilen:
- Allgemeinwissen
- Mathematik
- Deutsch
- Logisches Denken
- Wirtschaft und Recht
- Staatsbürgerliche Kenntnisse
Nachdem das erste Zeitlimit für die obigen Fragen verstrichen ist, musst du einen Text verfassen. Meistens sollst du ein Motivationsschreiben verfassen oder einen Sachverhalt sachlich und sprachlich korrekt beschreiben. Auch hierbei gilt ein Zeitlimit. Diese Aufgabe dient den Prüfern als Referenz deiner Fähigkeit, einen Text spontan und unter Stress gestalten und verfassen zu können.
Allgemeinwissen
Die Abfrage des Allgemeinwissens zählt zu den Standardaufgaben bei Einstellungstests. Für den Justizfachwirt wird der Schwerpunkt auf die Bereiche Erdkunde und Geschichte im 20. und 21. Jahrhundert gelegt.
Beispielfragen Erdkunde:
- Wie viele Nachbarländer hat Deutschland?
- Der größte See Bayerns ist der …?
- Der längste Fluss Europas heißt?
- Welcher Ozean ist der größte?
- Wie lang ist der Äquator?
Beispielfragen Geschichte:
- Von wann bis wann ging der zweite Weltkrieg?
- In welchem Jahr wurde das World Trade Center zerstört?
- Durch welche Grippe starben zwischen 1918 und 1920 Millionen von Menschen?
- Die Armee der Sowjetunion im 20. Jahrhundert wurde auch die … Armee genannt.
Wenn du dir nicht sicher bist, wie gut dein Allgemeinwissen ist, solltest du dir auf jeden Fall unseren Artikel Allgemeinwissen im Einstellungstest bestehen ansehen. Dort werden die einzelnen Rubriken des Allgemeinwissens erläutert und du kannst dir einen gesamtheitlichen Überblick verschaffen.
Mathematik
Da du als Justizfachwirt Berechnungen und Kalkulationen selbstständig durchführst, benötigst du gute mathematische Kenntnisse. Die Aufgaben variieren von Kopfrechenaufgaben, über Schätzaufgaben bis hin zu Textaufgaben.
Beispielaufgaben:
- 15 + 7 x 9 =
- 4 x (8 + 4) – 2 x 3 =
- 2.457,04 x 14.579,06 x 145.358,12 =
- Ein Meter Seide kostet zwanzig Euro. Wieviel kosten 20 Zentimeter?
- Der Preis für einen Meter Seide wurde um 15 Prozent reduziert. Wieviel kostet nun ein Meter Seide?
- Ein Sachverständiger kostet für jede beginnende Stunde 22 Euro. Für einen Auftrag arbeitete er von 10:00 Uhr bis 17:15 Uhr inklusive einer einstündigen Pause. Diese Pause muss ebenfalls bezahlt werden. Zuzüglich zum Stundensatz verlangt der Sachverständige Fahrgeld. Er musste insgesamt 24 Kilometer fahren und möchte pro Kilometer 30 Cent. Wie viel muss dem Sachverständigen insgesamt bezahlt werden?
Solltest du Probleme mit mathematischen Aufgaben haben, können wir dir den Artikel speziell zu den mathematischen Aufgaben in Einstellungstests empfehlen.
Deutsch
Als Justizfachwirt musst du Protokolle und Dokumente erstellen. Diese müssen fehlerfrei und sprachlich korrekt sein. Um dies zu prüfen, werden dir verschiedene Aufgaben zu Grammatik, Rechtschreibung und Textverständnis gestellt.
Beispielaufgaben zur Grammatik:
- Die Farbe (das / dem / des) Grases.
- Das Pferd, (dass / das) gerne springt.
- Wenn (,) wir heute in den Supermarkt gehen (,) müssen wir morgen nicht (,) dorthin.
Beispielaufgaben zur Rechtschreibung:
- Welche Schreibweise ist die Richtige?
- Klimahanlage
- Kliemaanlage
- Klimaanlahge
- Klimaanlage
- Welches Wort passt nicht zu den anderen?
- Apfel
- Birne
- Traube
- Karotte
- Welcher Satz ist richtig geschrieben?
- Auf dem Foto sehen sich meine zwei Töchter zum verwechseln ähnlich.
- Auf dem Foto sehen sich meine zwei Töchter zum Verwechseln ähnlich.
- Auf dem Foto sehen sich meine Zwei Töchter zum Verwechseln ähnlich.
- Auf dem Foto sehen sich meine Zwei Töchter zum verwechseln Ähnlich.
Um das Textverständnis zu prüfen, wird dir ein längerer Text mit verschiedenen Daten vorgelegt. Nachdem du diesen durchgelesen hast, werden dir explizite Fragen zum Text gestellt. Achte hierbei darauf, dass du die Fragen sehr genau liest.
Logisches Denken
Du musst als Justizfachwirt aus verschiedenen Sachverhalten logische Zusammenhänge erkennen. Um diese Fähigkeit zu überprüfen gibt es verschiedene Logiktests.
Beispielaufgaben:
- Zahlenreihen vervollständigen
- 7 4 12 9 27 25 ?
- Buchstabenreihen vervollständigen
- B E H K N Q ?
- Matrizentests
Matrizen sind Aufgaben, bei welchen du die Beziehung von Symbolen innerhalb einer Matrix erkennen und fortführen musst. In unserem Artikel zum Matrizentest findest du alle wichtigen Informationen zu dieser Aufgabenart.
- Wortzusammenhänge
- „Bett” zu „schlafen” ist wie „Wischmopp” zu (Wasser / sauber / putzen / spülen)
Du kannst dir weitere Beispielaufgaben zum logischen Denken in unserem Artikel Logiktest ansehen. Wir haben auch einen speziellen Artikel, mit Hilfe dessen du Zahlenreihen üben kannst.
Wirtschaft und Recht
Als Justizfachwirt musst du dich um den Zahlungsverkehr und die rechtzeitige Erstellung von Mahnungen kümmern. Auch solltest du ein Gefühl für rechtliche Angelegenheiten haben. Die Fragen beziehen sich auf allgemeines Grundwissen, es wird kein Fachwissen abgefragt.
- Was ist das Bruttoinlandsprodukt?
- Wofür steht der Begriff Monopol?
- Was bedeutet die Abkürzung GmbH?
- Was steht im Artikel Eins als erster Satz im Grundgesetz?
- Ein elfjähriger Junge kauft für 150 Euro ein Handy. Die Eltern sind damit nicht einverstanden und möchten das Handy zurückgeben. Der Verkäufer beharrt jedoch darauf, dass ein verbindlicher Kaufvertrag entstanden sei und er das Handy nicht zurücknehmen muss. Muss der Händler das Handy zurücknehmen?
- Die Kundin eines Bekleidungsgeschäfts möchte ein Kleid umtauschen, welches sie vor zwei Wochen dort gekauft hatte. Sie sagt, es sei ihr zu klein. Das Kleid weist starke Gebrauchsspuren im Sinne von Flecken und Verfärbungen auf. Das Geschäft verweigert die Rücknahme. Muss das Geschäft den Artikel umtauschen?
Staatsbürgerliche Kenntnisse
Da du als Justizfachwirt für den deutschen Staat arbeitest, solltest du grundlegende staatsbürgerliche Kenntnisse vorweisen können. Hierbei können Fragen über Demokratie, Grundrechte, politische Gestaltung, Staatssymbole und zur Gleichberechtigung gestellt werden.
Beispielaufgaben:
- Welches Wappen ist das der Bundesrepublik Deutschlands?
- Wie alt muss ein Bürger sein damit er wählen darf?
- Nach wie vielen Jahren wird der Bundestag erneut gewählt?
- Wie viele Bundesländer hat Deutschland?
Tastatur-Schreibtest
Nachdem du den Wissensteil abgeschlossen hast, folgt der Schreibtest. Hierbei geht es um korrektes schnelles Abschreiben einer Vorlage. Die Vorlage ist so lang, dass du es unmöglich schaffst alles in der vorgegebenen Zeit abzuschreiben. Normalerweise dauert dieser Test zehn Minuten. Du solltest, je nach Ausbildungsbehörde, mindestens 140 – 180 Anschläge je Minute erreichen.
Du hast für diese Prüfung insgesamt drei Versuche. Der erste findet direkt beim Auswahlverfahren statt. Die nächsten beiden Versuche kannst du bis Ende deines ersten Ausbildungsjahres nutzen. Solltest du auch bei diesen Versuchen nicht die vorgegebenen Anschläge erreichen, kannst du die Ausbildung nicht fortsetzen.
Gruppendiskussion
Gruppendiskussionen werden dazu genutzt, um dein Kommunikationsverhalten, deine Konzentrationsfähigkeit und deine sozialen Kompetenzen zu prüfen. Es gibt unterschiedliche Durchführungen dieser Diskussionen, wie beispielsweise ein Rollenspiel, eine Debatte oder eine gemeinsame Aufgabe. Für das Auswahlverfahren zum Justizfachwirt wird häufig ein Rollenspiel oder eine Debatte genutzt.
Das Rollenspiel kann sowohl persönlich als auch per Telefon durchgeführt werden. Meistens werden beiden Kandidaten unterschiedliche Quellen zu einem Thema vorgelegt. Jeder Bewerber soll sich auf diese Quelle während des Gesprächs stützen. Anhand deiner spontanen Argumentation und deiner Fähigkeit auf die andere Person einzugehen können sich die Prüfer ein vertieftes Bild von dir machen.
Eine Debatte wird um ein gemeinsames Thema geführt. Beispielsweise kann einer Gruppe von etwa fünf Bewerbern eine Rechtsvorschrift und ein zugehöriger Tatbestand vorgelegt werden. Es soll darüber diskutiert werden, ob die Gesetzeslage auf den Tatbestand zutrifft und welche Konsequenzen gezogen werden müssten. Normalerweise handelt es sich um ein kompliziertes Gesetz oder eine undurchsichtige Sachlage, damit eine rege Diskussion stattfinden kann.
Wichtig während den Gruppendiskussionen ist, dass du dich in die Situation hineinversetzt. Nimm aktiv an den Diskussionen teil, rede klar und deutlich, sodass dich jeder wahrnimmt und versteht. Achte auch auf einen höflichen und freundlichen Umgangston.
Ärztliche Untersuchung
Die ärztliche Untersuchung ist kein Kriterium zum Ausschluss aus dem Bewerberverfahren. Hierbei wird hauptsächlich dein gesundheitlicher Zustand im Hinblick auf eine Verbeamtung überprüft. Sollte eine Verbeamtung aufgrund von medizinischen Ursachen nicht möglich sein, kannst du trotzdem im Angestelltenverhältnis als Justizfachwirt beschäftigt werden. Sollte jedoch ein Drogentest positiv ausfallen, kann dies durchaus zum Ausschluss führen.
Generell wird zuerst eine Anamnese vorgenommen. Hast du Erkrankungen, Seh-, Hörhilfen oder kürzlich eine Operation überstanden, solltest du auf jeden Fall alle zugehörigen Dokumente mitnehmen. Anschließend werden Blut- und Urintests durchgeführt, auf dessen Grundlage deine Organfunktionen überprüft und ein Drogentest vorgenommen werden. Weiterhin wird dein gesamter Körper auf etwaige Haltungsschäden untersucht. Dein Body-Mass-Index (BMI) sollte nicht höher als 33 sein. Wenn das der Fall ist, bekommst du ein Jahr nach der ersten Untersuchung einen weiteren Termin. In der Zwischenzeit solltest du dein Gewicht auf einen geringeren BMI reduziert haben.
Es ist nicht unüblich, dass kurz vor der Verbeamtung eine erneute ärztliche Untersuchung, explizit auf die Verbeamtung abzielend, durchgeführt wird.
Fazit
Als Bewerber zum Justizfachwirt steht dir ein anspruchsvolles Auswahlverfahren bevor. Während der Ausbildung wirst du auf die verschiedenen Aufgaben des späteren Arbeitsalltags vorbereitet. Nach einiger Zeit kannst du verbeamtet werden und hast damit einen zukunftssicheren Job. Wenn du einen abwechslungsreichen und herausfordernden Beruf suchst, bei welchem du selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten kannst, ist der Justizfachwirt vielleicht genau das Richtige für dich.
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