Polizei Einstellungstest Hamburg bestehen: Der Überblick

Polizei Einstellungstest Hamburg

Inhaltsverzeichnis

Für eine Karriere bei der Polizei Hamburg musst du gewisse Voraussetzungen und formelle Anforderungen erfüllen. Welche diese sind, wie die Bewerbung vonstatten geht und was du beim Eignungsauswahlverfahren erwarten kannst, erfährst du hier.

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Polizei Hamburg

Die Polizei Hamburg beschäftigt etwas mehr als 10.000 Angestellte und kümmert sich um den Schutz und die Aufrechterhaltung der allgemeinen Ordnung. Seit den Jahren 2013 und 2014 fanden wesentliche Neustrukturierungen der internen Organisation statt. Im Zuge dessen wurde unter anderem die Kriminalpolizei organisatorisch von den Polizeikommissariaten getrennt und den verschiedenen Kriminalpolizeidienststellen zugeordnet. Pro Jahr gibt es etwa 500 freie Anwärterstellen. Dafür bewerben sich rund 5.000 Bewerber, was bedeutet, dass du nur eine zehnprozentige Chance hast, aufgenommen zu werden. Daher solltest du dich unbedingt umfassend auf den Einstellungstest vorbereiten.

Laufbahnen und Qualifikationsebenen

An der Akademie der Polizei Hamburg gibt es zwei Laufbahnen. Im Laufbahnabschnitt I, welcher zuvor mittlerer Dienst genannt wurde, musst du dich zwischen der Schutzpolizei und der Wasserschutzpolizei entscheiden. Diese zweieinhalbjährige Ausbildung schließt du mit dem Titel Polizeimeister ab. Im Laufbahnabschnitt II, welcher dem gehobenen Dienst entspricht, absolvierst du ein dreijähriges Studium mit dem Abschluss zum Polizeikommissar. Wiederum musst du dich zwischen der Schutzpolizei und der Wasserschutzpolizei entscheiden, wobei es hier zusätzlich die Auswahlmöglichkeit Kriminalpolizei gibt. Du wirst direkt nach deinem erfolgreichen Studium zum Polizeioberkommissar ernannt, wenn du beispielsweise eines der folgenden Befähigungszeugnisse besitzt:

  • Nautischer Wachoffizier
  • Erster Offizier
  • Kapitän
  • Technischer Wachoffizier
  • Leiter der Maschinenanlage
  • Elektrotechnischer Schiffsoffizier

Ohne eines dieser Zeugnisse oder einem ähnlichen Abschluss, kannst du natürlich ganz normal an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen, um auf der Karriereleiter nach oben zu klettern. Ob du dich für die Schutzpolizei oder Wasserschutzpolizei bewirbst musst du direkt bei deiner Bewerbung angeben. Auch bei der Bewerbung für den Studiengang musst du dich im Voraus für ein Studium bei der Schutzpolizei, Wasserschutzpolizei oder Kriminalpolizei entscheiden.

Voraussetzungen für die Bewerbung

Bis auf die schulischen Voraussetzungen sind die weiteren Anforderungen für die Ausbildung und das Studium identisch.

Schulische Voraussetzungen

Für die Ausbildung im Laufbahnabschnitt I brauchst du entweder einen Mittleren Schulabschluss (MSA) oder einen Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA). Wenn du über ein ESA Abschluss verfügst, musst du zusätzliche eine mindestens zweijährige Berufausbildung vorweisen können. Für das Studium im Laufbahnabschnitt II befähigen dich folgende schulischen Abschlüsse:

  • Abitur
  • Fachhochschulreife
  • Gleichwertiger Bildungsabschluss, wie Meisterbrief oder Fachwirt

Weitere Voraussetzung

Weiter geht es mit den sonstigen Voraussetzungen. Diese gelten sowohl für die zweieinhalbjährige Ausbildung, als auch für das dreijährige Studium:

  • Alter am Tag der Einstellung zwischen 16 und 34 Jahre
  • Mindestens 160 cm Körpergröße und BMI zwischen 18 und 27,5
  • Keine Tätowierungen, die während des Tragens der Uniform sichtbar sind
  • Führerschein Klasse B (kann auch während des ersten Jahres erworben werden oder maximal sechs Monate nach dem 18. Geburtstag)
  • Deutsches Schwimmabzeichen (mindestens Bronze)

Bezüglich der Nationalität gibt es keine spezifischen Anforderungen, solange die genannten Voraussetzungen erfüllt werden.

Bewerbung

Etwa ein Jahr vor dem gewünschten Einstellungstermin kannst du dich bewerben. Die aktuellen Daten und den spezifischen Einsendeschluss erfährst du auf der offiziellen Seite der Polizei Hamburg. Achte unbedingt darauf alle erforderlichen Unterlagen und Dokumente deiner Bewerbung beizulegen, damit diese schnell bearbeitet werden kann. Im schlimmsten Fall wird deine Bewerbung sogar abgelehnt, wenn geforderte Unterlagen fehlen.

Folgende Dokumente sind erforderlich:

  • Ausgefülltes Bewerbungsformular samt Foto
  • Einverständniserklärung der Polizei Hamburg
  • Selbst verfasstes Anschreiben, das deine Motivation und dein Interesse an der Polizei Hamburg zum Ausdruck bringt
  • Tabellarischer Lebenslauf mit lückenlosem Aufführen des bisherigen schulischen und beruflichen Werdegangs
  • Anmeldung zur Übernachtung während des Eignungsauswahlverfahrens (falls notwendig)
  • Ausgefüllter Fragebogen der Polizei Hamburg
  • Einverständniserklärung über Körpermodifikationen, wie zum Beispiel Tätowierungen, Piercings, Tunnel, Implantate, Brandings oder Schmucknarben

Zu einem späteren Zeitpunkt werden weitere Unterlagen von dir angefordert. Darüber wirst du aber individuell informiert.

Polizei Einstellungstest Hamburg

Das Eignungsauswahlverfahren der Polizei Hamburg ist anspruchsvoll, aber durchaus machbar, wenn du dich gut darauf vorbereitest. In schriftlichen, sportlichen und mündlichen Aufgaben musst du beweisen, dass du den Anforderungen des Polizeialltags gewachsen bist. Zum Prüfungstag musst du eine vollständige Bewerbungsmappe mit zahlreichen Dokumenten mitbringen. Folgende unterschriebenen Formulare sind erforderlich:

  • Erklärung zur möglichen Kürzung deines Anwärtergrundbetrages
  • Hinweise für Bewerber
  • Eventuell Antrag auf Zuweisung einer Wohnung

Folgende Dokumente musst du im Original und als Kopie mitbringen – jeweils Vorder- und Rückseite:

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Geburtsurkunde
  • Gegebenenfalls Einbürgerungsurkunde, Heiratsurkunde, Scheidungsurkunde, Geburtsurkunde der Kinder
  • Gegebenenfalls Dienstzeugnis der Bundeswehr oder Zivildienstbescheinigung
  • Gegebenenfalls Realschulabschluss, Hochschulzeugnis, Fachhochschulreife, Berufsschulzeugnis, Nachweis über Berufsabschluss
  • Deutsches Schwimmabzeichen (mindestens Bronze) oder Deutsches Jugendschwimmabzeichen
  • Gegebenenfalls Führerschein Klasse B
  • Gegebenenfalls Fotos samt Beschreibungen über Körpermodifikationen
  • Immatrikulations- und Exmatrikulationsbescheinigung

Das EAV des Laufbahnabschnitts I ist grundsätzlich das selbe wie für den Laufbahnabschnitt II und findet in der Regel an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen statt. Am ersten Prüfungstag findet der schriftliche Test statt. Zudem lernst du deine zukünftigen Kollegen und manche Lehrkräfte kennen, die dir organisatorische Informationen zum Ablauf der Ausbildung oder des Studiums geben. Der zweite Prüfungstag beinhaltet ein Vorstellungsgespräch, ein Rollenspiel für Bewerber des Laufbahnabschnitts II, die personalärztliche Untersuchung und den Sporttest. Die Bewertung der einzelnen Aufgaben verläuft laufbahnunabhängig. Jeweils nach jeder einzelnen Übung wird geschaut, ob du die Mindestanforderungen erreicht hast und bei der nächsten Aufgabe teilnehmen darfst.

Schriftlicher Test

Der schriftliche Test beinhaltet ein Lückendiktat und einen kognitiven Test, der aus mehreren Übungen besteht.

Diktat

Bei einem Diktat wird geschaut, ob du über eine korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung verfügst. Die gesamte Aufgabe dauert etwa 45 Minuten. Es handelt sich dabei um nicht zusammenhängende Sätze über wahllose Themen, wobei du die vorhandenen Lücken füllen musst. Du hast den Lückentext in Papierform vor dir liegen und die Sätze werden jeweils zwei Mal abgespielt. Bereite dich auf das Diktat vor, indem du dir Listen zu gängigen Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern anschaust und viel liest. Du kannst dir diesbezüglich auch gerne unseren separaten Beitrag über das Diktat bei der Polizei mit Übungsbeispielen anschauen. 

Kognitiver Test

Auf das Diktat folgt ein kognitiver Test. Es handelt sich dabei vorwiegend um Multiple-Choice fragen. Die Polizei Hamburg will dadurch überprüfen, ob du überzeugende sprachliche und mathematische Fähigkeiten besitzt und außerdem, ob du über ein abstraktes und logisches Denkvermögen verfügst. Auf den kognitiven Test bereitest du dich am besten vor, indem du dir die Übungsaufgaben genau anschaust und ähnliche Aufgaben löst. Außerdem eignen sich zur Vorbereitung weitere unserer Beiträge, wie zum Beispiel die Artikel über den Mathe Einstellungstest, Logiktest und den Konzentrationstest.

Text merken

Innerhalb einer Minute musst du dir einen vorgegebenen Text einprägen. Im Anschluss musst du Fragen dazu beantworten.

Wortanalogien

Du findest zwei Wörter vor, die in einer bestimmten Beziehung zueinander stehen, wie zum Beispiel „arm” und „reich”. Außerdem wird dir beispielsweise das Wort „klein” vorgegeben und du musst aus fünf Antwortmöglichkeiten das Wort auswählen, das dieselbe Beziehung zu „klein” aufweist, wie „arm” zu „reich”. Da „arm” das Gegenteil von „reich” ist, ist die richtige Antwort „groß”.

Wörter zu einem Oberbegriff finden

Bei dieser Aufgabe musst du aus sechs vorgegeben Begriffen, die zwei Begriffe auswählen, die einen gemeinsamen Oberbegriff haben. Als Beispiel nennt die Polizei Hamburg folgende sechs Wörter: Gabel, Salz, Buch, Nudel, Uhr, Pfeffer. Die Antworten „Salz” und „Pfeffer” sind richtig, da sie den gemeinsamen Oberbegriff „Gewürze” haben.

Zahlenreihe fortsetzen

Der Name ist hier Programm. Diese Übung besteht aus einer Zahlenreihe, bei der du die letzte Zahl logisch ergänzen musst. Die Zahlenreihe „1 4 7 10 13 16 19 22 xx” musst du demnach mit 25 abschließen, da immer die Zahl 3 addiert wird.

Rechenzeichen setzen

Bei dieser Übung musst du dein mathematisches Verständnis beweisen. Bei einer Gleichung fehlen die Rechenzeichen, die du einsetzen musst, damit das vorgegebene Ergebnis stimmt. Auf der Seite der Polizei Hamburg findet sich folgendes Beispiel: 6 ? 2 ? 3 = 4. Die richtige Lösung lautet daher nach dem Einsetzen der Rechenzeichen: 6 x 2 : 3 = 4.

Figurales Denken

Diese Aufgabe zielt darauf ab zu schauen, ob du logische Zusammenhänge zwischen Figuren erkennen kannst. Beispielsweise findest du in der ersten Zeile einen kleinen schwarzen Kreis und daneben einen großen weißen Kreis vor. Genau darunter ist nur ein kleines schwarzes Quadrat. Du musst nun die Lücke füllen. Das richtige Ergebnis wäre daher ein großes weißes Quadrat.

Figuren aus Bruchstücken zusammensetzen

Bei dieser Übung musst du aus Bruchstücken von Figuren vorgegebene Figuren zusammensetzen. Die Polizei Hamburg möchte damit sicher gehen, dass du über ein figurales und räumliches Denkvermögen verfügst. Dies war auch gleichzeitig die letzte Aufgabe für den ersten Prüfungstag. Wenn du das Diktat und den kognitiven Test bestanden hast, darfst du am zweiten Prüfungstag teilnehmen, der aber in der Regel nicht am nächsten Tag stattfindet.

Vorstellungsgespräch

Dieses persönliche etwa einstündige Einzelgespräch mit der Prüfungskommission ähnelt einem Bewerbungsgespräch. Es dient dazu, dass du dich gut präsentierst und auf Fragen zu deiner Motivation und zu deinen Fähigkeiten antworten kannst. Auch solltest du dich auf Fragen zu einer Auseinandersetzung mit deinem zukünftigen Beruf vorbereiten, warum du zur Polizei möchtest und wo du dich in zehn Jahren siehst. Übe es etwa fünf Minuten frei über dich sprechen zu können. Auf folgende Aspekte solltest du während des Vorstellungsgesprächs achten:

  • Selbstsicheres aber nicht überhebliches Auftreten mit überzeugender Redegewandtheit
  • Gepflegtes Erscheinungsbild
  • Motivation für den Beruf darlegen
  • Über ein realistisches Bild des Polizeialltags verfügen
  • Wissen über Polizeistrukturen und Gesetzeslagen
  • Mit Stresssituationen souverän umgehen können

Rollenspiel

Dieses Rollenspiel muss nur von den Bewerbern des Laufbahnabschnitts II durchgeführt werden. Die Kommission will dadurch überprüfen, ob du für den Polizeivollzugsdienst geeignet bist, indem du eine fiktive Situation lösen sollst. Du bekommst etwa zehn Minuten Zeit, um dich vorzubereiten. Das Rollenspiel selbst dauert etwa fünfzehn Minuten und in der Regel findet es mit einem Mitglied der Prüfungskommission statt. Besonders achtet die Kommission auf dein persönliches Auftreten, dein Verhalten im Umgang mit Anderen und dein Durchsetzungsvermögen.

Sport

Der Sporttest während des zweiten Prüfungstages für das Eignungsauswahlverfahren der Polizei Hamburg ist besonders aufwendig. Bereite dich gezielt auf die einzelnen Übungen vor, damit du die Anforderungen schaffst.

Counter Movement Jump

Um sowohl deine Schnell-, als auch deine Maximalkraft zu überprüfen, musst du aus dem Parallelstand heraus mit einer Ausholbewegung so weit wie möglich nach oben springen. Deine Beine bleiben in der Luft gestreckt und deine Hände bleiben an deiner Hüfte. Die Polizei Hamburg empfiehlt folgendes Training für diese Aufgabe: Beinmuskulatur stärken, Kniebeugen, Sprünge mit einem leichten Gewicht.

Drop Jump

Bei dieser Aufgabe geht es um deine Reaktivkraft und dein Schnellkraftpotenzial. Du stehst dafür auf einem etwa 30 cm hohen Kastenteil mit deinen Händen auf der Hüfte. Nun bewegst du einen Fuß langsam nach vorne und nach unten Richtung Boden. Wenn du den Boden berührt hast, musst du so schnell wie möglich nach oben springen und deine Beine strecken. Es wird gemessen, wie hoch du gesprungen bist. Zur Trainingsempfehlung gehören unter anderem Kniebeugen mit einem zusätzlichen Gewicht und Seilspringen.

Spiroergometrie

Zur Überprüfung deiner aeroben sowie anaeroben Ausdauerleistungsfähigkeit sitzt du auf einem Fahrradergometer, wobei du einer Belastung ausgesetzt wirst. Diese Belastung wird kontinuierlich gesteigert, bis du deine Grenzen erreichst. Eine Spiroergometrie misst deine Atemgase und Elektroden am Oberkörper messen die Belastungsgrenzen des Herzmuskels. Diese Ergebnisse zusammen mit deiner Arbeitsleistung, die du auf dem Fahrrad geschafft hast, ergeben deine Leistungsfähigkeit. Trainiere dafür deine Ausdauer durch lange Läufe und Intervallläufe.

Kasten-Pendellauf

Deine Gewandtheit, dein Gleichgewichtssinn und deine Orientierungsfähigkeit stehen bei dieser Übung im Fokus. Du beginnst an der Startlinie mit einer Vorwärtsrolle. Dann läufst du von der Matte hinter das Hütchen und zum Kastenteil, welches du überspringen musst. Direkt danach kriechst du unter dem Kastenteil von der anderen Seite hindurch. Weiter geht es wieder mit dem Hütchen, das du rechts umläufst. Dieser Ablauf wiederholt sich noch zwei Mal – also zum Kastenteil laufen, es überspringen, um dann von der anderen Seite durchzukriechen. Nach der dritten Runde umläufst du das Hütchen nach dem Durchkriechen unter dem Kastenteil auf der linken Seite und läufst dann über die Ziellinie. Je schneller du die drei Abläufe schaffst, desto besser ist dein Ergebnis beim Kasten-Pendellauf. Kurze Sprints und Wendesprints können dich gut auf diese Übung vorbereiten. Dies sind die Anforderungen:

  • Männer unter 30 Jahre: 17,39 Sekunden
  • Männer über 30 Jahre: 19,40 Sekunden
  • Frauen unter 30 Jahre: 19,39 Sekunden
  • Frauen über 30 Jahre: 21,90 Sekunden

Functional Movement Screens (FMS)

Dieses Screening besteht aus sieben Übungen, um deine Gleichgewichtsfähigkeit, deine Stabilität sowie deine Beweglichkeit zu überprüfen.

Tiefe Kniebeuge

Du stehst im Parallelstand und gehst tief in die Hocke. Währenddessen bleiben deine Fersen auf Boden. Zusätzlich hältsts du mit beiden Händen einen Stab fest, den du nach oben streckst. Als Training empfiehlt es sich das Sprunggelenk und die Schultermuskulatur gezielt zu trainieren und die hintere Oberschenkel- sowie Wadenmuskulatur zu dehnen.

Hürdenschritt

Für diese Übung hältsts du einen Stab in beiden Händen, den du auf den Schultern ablegst. Nun musst du ein Bein über die spezielle FMS-Hürde bewegen, den Boden mit der Ferse berühren und dann wieder an die Ausgangsstelle zurückgehen. Zur Trainingsempfehlung gehört die Dehnung der hinteren Oberschenkel- und Wadenmuskulatur. Übe es außerdem auf einem Bein stehend das Gleichgewicht zu halten.

Ausfallschritt

Du stehst im Ausfallschritt auf dem speziellen FMS-Kit, wobei der Abstand zwischen deinen Zehenspitzen und der Ferse deine Schienbeinlänge beträgt. Während der ganzen Übungen hältsts du einen Stab hinter dir, der dich am Steißbein, an der Brustwirbelsäule und am Hinterkopf berühren muss. Aus dieser Ausgangsposition heraus musst du dein hinteres Knie soweit absehen, bis du das FMS-Kit berührst. Anschließend bewegst du dich wieder nach oben in die Ausgangsposition. Auf diese Übung kannst du dich vorbereiten, indem du Ausfallschritte nach vorne sowie nach hinten trainierst. Zusätzlich kann es helfen deinen Hüftbeuger zu trainieren.

Schulterbeweglichkeit

Du stehst aufrecht und streckst beide Arme zur Seite aus. Anschließend bildest du Fäuste, wobei der Daumen umschlossen wird. Nun geht es darum, die Fäuste so nah wie möglich hinter dem Rücken zusammenzubringen – einen Arm bewegst du vom Gesäß nach oben und den anderen vom Kopf aus nach unten. Die Entfernung der beiden Fäuste wird gemessen und bedeutet dein Ergebnis. Direkt danach folgt ein Schulter-Clearing-Test. Dafür legst du deine Handfläche auf der gegenüberliegenden Schulter ab und bewegst deinen Ellenbogen so weit wie möglich nach oben. Dasselbe gilt auch für den anderen Arm. Einfaches Kreisen der Schultern nach vorne, nach hinten und auch in die entgegengesetzte Richtung kann dich auf diese Übung vorbereiten.

Aktives Beinheben

Bei dieser Aufgabe liegst du auf dem Rücken und legst deine Arme neben dir mit den Handflächen nach unten auf dem Boden ab. Nun musst du dein gestrecktes Bein maximal nach oben anziehen, während dein anderes Bein ebenso gestreckt auf dem Boden bleibt. Danach machst du dasselbe mit deinem anderen Bein. Für diese Übung solltest du gezielt die Mobilität deiner hinteren Oberschenkelmuskulatur und deine Rumpfmuskulatur trainieren. Folgende konkrete Übung nennt die Polizei Hamburg: Beuge dich aus dem Stand heraus mit überkreuzten Beinen wiederholt weit nach vorne.

Rumpfstabilitätsliegestütz

Du befindest dich in Bauchlage, streckst deine Arme nach vorne und spreizt deine Daumen ab. Dann hältsts du deine Hände schulterbreit voneinander entfernt und ziehst sie auf Stirnhöhe zurück. Nun hebst du deine Knie und Ellenbogen an und führst aus dieser Position einen stabilen Liegestütz durch. Direkt danach folgt ein Clearing Test, wo du dich wieder am Boden befindest und du dich auf deinen Händen, die unter deinen Schultern sind, abstützt. Nun geht es darum aus dieser Position heraus deine Hüfte zum Boden abzusenken. Je weiter du nach unten kommst, desto besser ist dein Ergebnis. Stärke für die Übungen nicht nur deine Bauch-, sondern auch deine Brustmuskulatur.

Rotationsstabilität

Diese Aufgabe startet im Vierfüßlerstand – also mit den Beinen, der Hüfte und den Schultern um 90 Grad gebeugt. Nun musst du einen Arm nach vorne und gleichzeitig das Bein derselben Seite nach hinten strecken. Anschließend musst du das Knie und deinen Ellenbogen unter deinem Körper zusammenführen, um dann wieder in die gestreckte Position überzugehen. Wenn du dies nicht schaffst, kannst du auch beispielsweise deinen rechten Ellenbogen und dein linkes Bein unter dem Körper zusammenführen. Dafür bekommst du aber weniger Punkte. Es folgt noch ein Clearing Test. Du startest ebenso im Vierfüßlerstand und senkst dich nach hinten ab, bis du auf den Fersen sitzt. Trainiere deinen Rumpf für diese Aufgaben.

Polizeiärztliche Untersuchung

Durch die Untersuchung durch einen Arzt der Polizei Hamburg soll überprüft werden, ob du gesundheitlich für diesen Beruf geeignet bist. Du musst dafür auf eigene Kosten im Vorfeld von allen Ärzten, die du in den letzten fünf Jahren besucht hast, eine ärztliche Bescheinigung erstellen lassen. Die Bescheinigungen müssen alle Informationen zu den Diagnosen und durchgeführten Behandlungen enthalten. Diese Unterlagen sind zwingend notwendig bei deinem Untersuchungstermin. Außerdem musst du dein Einverständnis zur Blutabnahme geben sowie einem Drogentest zustimmen. Hier hast du eine Übersicht über die Unterlagen, die du mitbringen musst:

  • Ärztliche Bescheinigungen deiner behandelnden Ärzte der vergangenen fünf Jahre
  • Bescheinigung über deinen Gesundheitszustand
  • Befundbericht des Augenarztes und gegebenenfalls Bericht über Augenlaserkorrektur
  • Bescheinigung des Zahnarztes und gegebenenfalls Befund bei kieferorthopädischer Behandlung
  • Fragebogen zu deinem Gesundheitszustandes
  • Sonstige Befunde, Berichte und Atteste

Zudem musst du folgende Anforderungen erfüllen:

  • BMI nicht über 27,5 oder unter 18
  • Keine Bewegungseinschränkung beim Gehen, Stehen, Sitzen sowie Schreiben
  • Leistungsfähiges Herz-Kreislaufsystem
  • Intaktes Gebiss ohne Karies
  • Intaktes hormonelles System
  • Ausreichende Sehkraft selbst ohne Sehhilfe (mindestens 30 Prozent Sehleistung, wenn du über 20 bist beziehungsweise 50 Prozent, wenn du unter 20 bist)
  • Fähigkeit des räumlichen Sehens und keine Farbsinnstörung, wie zum Beispiel eine Rot-Grün-Schwäche
  • Ausreichendes Hörvermögen

Bei bestimmten Operationen muss eine gewisse Wartezeit eingehalten werden, bis du an Eignungsauswahlverfahren teilnehmen kannst. Die genauen Wartezeiten kannst du bei Bedarf telefonisch bei der Polizei Hamburg erfragen.

Konkrete Untersuchungen

Damit du weißt, was bei der polizeiärztlichen Untersuchung auf dich zukommt, folgt nun eine Auflistung der einzelnen Untersuchungen:

  • Urinuntersuchung: Dafür musst du vor der Untersuchung ausreichend getrunken haben.
  • Ärztliche Untersuchung: Hier werden zudem deine mitgebrachten Berichte, Befunde und eventuelle Röntgenbilder überprüft.
  • Blutabnahme: Dafür sollst du nicht nüchtern sein.
  • Ruhe-EKG
  • Belastungs-EKG
  • Sehtest: Falls du Kontaktlinsenträger bist, darfst du deine Kontaktlinsen in den 24 Stunden vor der Untersuchung nicht tragen, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird.
  • Hörtest
  • Zusätzliche Untersuchungen: Wenn die Ärzte bei den genannten Untersuchungen und bei der Durchsicht deiner Befunde die Notwendigkeit für weitere Untersuchungen sehen, kann es zu Zusatzbegutachtungen kommen.

Mögliche Ausschlussgründe

Um bei der Polizei Hamburg arbeiten zu können, musst du gesundheitlich und psychisch absolut fit sein. Daher können unter anderem folgende Erkrankungen oder Verletzungen zur Untauglichkeit für den Polizeidienst führen:

  • Fehlende Organe oder Gliedmaßen
  • Bandscheibenvorfall
  • Schlecht verheilte Knochenbrüche
  • Arthrose
  • Herzfehler
  • Diabetes Mellitus oder andere Stoffwechselerkrankungen
  • Bluterkrankungen
  • Chronische Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn
  • Rheuma, Multiple Sklerose oder andere Autoimmunerkrankungen
  • Epilepsie
  • Psychische oder psychosomatische Störungen
  • Suchterkrankung
  • Tumorerkrankungen
  • Zahnprothesen
  • Zuerkannter Grad der Behinderung (GdB)

Gesamtergebnis

Wenn du alle Anforderungen erfüllst, das Eignungsauswahlverfahren bestanden hast und auch gesundheitlich geeignet bist, hast du gute Chancen auf eine spannende Karriere bei der Polizei Hamburg. Beachte, dass es nach Absolvierung des EAV mehrere Monate dauern kann, bis du eine Zu- oder Absage erhältst. Wir hoffen, dass du in diesem Beitrag alle Antworten auf deine Fragen bekommen hast und wünschen dir viel Erfolg für das Einstellungsverfahren der Polizei Hamburg.

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Häufig gestellte Fragen/ FAQ

Was gilt es bei der Bewerbung für die Polizei Hamburg zu beachten?

Du kannst dich etwa ab einem Jahr vor dem Einstellungstermin bewerben. Die Bewerbungsfrist und die aktuell geforderten Unterlagen findest du jeweils online. Die Bewerbung besteht in der Regel aus den folgenden Dokumenten: Bewerbungsformular, Einverständniserklärung, persönliches Anschreiben, Lebenslauf, ausgefüllter Fragebogen, Dokumentation über Körpermodifikationen. Im weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses wirst du persönlich informiert, wenn zusätzliche Dokumente gefordert werden.

Aus welchen Aufgaben besteht der schriftliche Teil des Einstellungstests der Polizei Hamburg?

Der schriftliche Test im Auswahlverfahren der Polizei Hamburg besteht aus einem Diktat und einem kognitiven Test. Der kognitive Test besteht wiederum aus zahlreichen weiteren Aufgaben. Diese heißen: Text merken, Wortanalogien, Wörter zu einem Oberbegriff finden, Zahlenreihen fortsetzen, Rechenzeichen setzen, figurales Denken und Figuren aus Bruchstücken zusammensetzen.

Aus welchen Aufgaben besteht der Sporttest des Einstellungstests der Polizei Hamburg?

Im Einstellungstest der Polizei Hamburg erwarten dich zahlreiche sportliche Aufgaben. Es handelt sich dabei um Counter Movement Jump, Drop Jump, Spiroergometrie, Kasten-Pendellauf und die Functional Movement Screens (FMS). Die FMS bestehen wiederum aus sieben verschiedenen Übungen: Tiefe Kniebeuge, Hürdenschritt, Ausfallschritt, Schulterbeweglichkeit, Aktives Beinheben, Rumpfstabilitätsliegestütz und Rotationsstabilität.

Welche körperlichen Anforderungen muss ich erfüllen, um mich bei der Polizei Hamburg bewerben zu können?

Auch wenn du im Laufe der polizeiärztlichen Untersuchung genauestens durchgecheckt wirst, musst du im Vorfeld schon einige Grundanforderungen erfüllen. Dein BMI muss zwischen 18 und 27,5 liegen und du darfst keinerlei Bewegungseinschränkungen haben. Außerdem brauchst du ein leistungsfähiges Herz-Kreislaufsystem, ein intaktes Gebiss und ein intaktes Hormonsystem. Dein Hörvermögen muss ausreichend sein und auch deine Sehkraft muss selbst ohne Sehhilfe mindestens 30 Prozent betragen.

Welche körperlichen oder medizinischen Gründe könnten zu einem Ausschluss bei der Polizei Hamburg führen?

Es gibt gewisse Gründe, die zu einem Ausschluss bei der Polizei Hamburg führen. Dazu gehört unter anderem die Nichterfüllung der allgemeinen körperlichen Voraussetzungen. Außerdem gibt es zahlreiche Erkrankungen, die in der Regel zu einer Untauglichkeit für den Polizeidienst führen. Dazu gehören beispielsweise: fehlende Organe oder Gliedmaßen, Arthrose, Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Epilepsie, Suchterkrankungen, Zahnprothesen, ein zuerkannter Grad der Behinderung (GdB).

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