Neben der Berufsfeuerwehr gibt es die Freiwillige Feuerwehr, die Werkfeuerwehr und die Betriebsfeuerwehr. In diesem Beitrag gehen wir näher auf die Betriebsfeuerwehr ein. Abgesehen von interessantem Hintergrundwissen zur Feuerwehr erfährst du unter anderem, wie du bei einer Betriebsfeuerwehr tätig werden kannst und welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst.

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Kurze Geschichte der Feuerwehr

Schon im alten Ägypten und Rom gab es Feuerwehren. Bis ins Mittelalter konnte Feuer dabei jedoch nur per Hand mit Eimern gelöscht werden, denn erst im 17. Jahrhundert wurde der erste Feuerwehrschlauch erfunden. Dieser bestand damals noch aus Leder, erleichterte das Feuerlöschen jedoch ungemein. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Schläuche mit Pumpen verbunden, die per Hand betrieben wurden. Diese handbetriebenen Pumpen und Schläuche wurden meist mit Pferdefuhrwerken zum Einsatzort transportiert. Heutzutage bestehen die Feuerwehrschläuche aus einem innenliegenden Gummischlauch und einem ummantelten Schlauch aus Polyesterfasern und die Pumpen funktionieren automatisch.

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Aufgaben der Feuerwehr

Wenn du an die Aufgaben der Feuerwehr denkst, fällt dir bestimmt zuallererst das Bekämpfen von Bränden ein. Zu den Aufgaben der Feuerwehr gehören jedoch ebenso Informationsveranstaltungen zur Aufklärung, der vorbeugende Brandschutz sowie die Unterstützung von anderen Einsatzkräften bei Unfällen. Außerdem wird die Feuerwehr bei Naturkatastrophen aktiv, wenn es beispielsweise zu Überschwemmungen gekommen ist oder Erdrutsche beseitigt werden müssen. Die Verhütung und Begrenzung von Ölschäden, das Bergen von Verletzten und das Eingreifen bei Gasunfällen und -ausbrüchen sind nur wenige der weiteren Aufgaben der Feuerwehr.

Unterschied zwischen den verschiedenen Arten von Feuerwehren

Wir haben schon kurz erwähnt, dass es verschiedene Arten von Feuerwehren gibt. Man unterscheidet dabei zwischen:

  • Freiwillige Feuerwehr
  • Berufsfeuerwehr
  • Werkfeuerwehr
  • Betriebsfeuerwehr

Freiwillige Feuerwehr

Der Name ist hier Programm – die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr gehen in der Regel einer Berufstätigkeit nach und werden in Notfällen zu Einsätzen gerufen. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr werden meist nach ihrer regulären Arbeitszeit oder am Wochenende von der Feuerwehr ausgebildet.

Berufsfeuerwehr

Die Mitglieder der Berufsfeuerwehr sind meist bei der Stadt angestellt, in der sich die Feuerwehr befindet. Sie halten sich während ihrer Dienstzeit auf der Wache auf, um bei Notfällen direkt zur Verfügung zu stehen. In der Regel sind sie Vollzeit bei der Berufsfeuerwehr beschäftigt und werden auch dort während der Dienstzeit ausgebildet.

Werkfeuerwehr

Werkfeuerwehren finden sich meist in großen Firmen und wurden vom Staat angeordnet oder vom Staat anerkannt. Die Mitglieder der Werkfeuer sind teilweise hauptberuflich für die Feuerwehr des Unternehmens tätig oder arbeiten zusätzlich im Unternehmen in einem anderen Beruf. Sobald es zu einem Einsatz kommt, werden sie von ihrer Beschäftigung im Unternehmen freigestellt. Die Ausbildung wird dabei vom Unternehmen organisiert.

Betriebsfeuerwehr

Der größte Unterschied zwischen Werkfeuerwehren und Betriebsfeuerwehren ist, dass die Betriebsfeuerwehr freiwillig von Unternehmen und Einrichtungen aufgebaut wird. Da sie staatlich nicht anerkannt sind, unterliegen sie auch keinen staatlichen Vorgaben. Betriebsfeuerwehren sind nur auf dem Gelände des Unternehmens tätig, wohingegen Werkfeuerwehren ebenso die Freiwillige und die Berufsfeuerwehr in der Umgebung unterstützen. Du kennst nun die Unterschiede zur Werk- und Berufsfeuerwehr. Im Folgenden gehen wir noch näher auf die Betriebsfeuerwehr ein.

Fakten zur Betriebsfeuerwehr

Definition Betriebsfeuerwehr

Bei der Betriebsfeuerwehr handelt es sich um eine vom Unternehmen selbst eingerichtete Feuerwehr. In Deutschland wird diese mit BtFw und in Österreich mit BTF abgekürzt. In der Regel besteht die Betriebsfeuerwehr aus ehrenamtlichen und hauptberuflichen Feuerwehrleuten.

Rekrutierung bei der Betriebsfeuerwehr

Die Betriebe sorgen sich selbst um das Finden von Mitgliedern und müssen auch selbst die technische Ausstattung zur Verfügung stellen. Offene Stellen bei der Betriebsfeuerwehr werden so gut wie nie öffentlich ausgeschrieben. Vielmehr setzen die Betriebe auf eine Rekrutierung der eigenen Mitarbeiter. Arbeitest du bereits in einem Unternehmen mit einer Betriebsfeuerwehr, solltest du dich selbst in der Personalabteilung oder bei den Zuständigen der Betriebsfeuerwehr nach einer Mitarbeit erkundigen.

Aufgaben der Betriebsfeuerwehr

Vor allem in größeren Firmen und Einrichtungen entscheiden sich die Inhaber dafür, eine Betriebsfeuerwehr einzurichten. Diese sind vor allem für die Sicherstellung des Brandschutzes zuständig. Außerdem evakuieren sie die Mitarbeiter und Personen in Notfällen, beseitigen Wasser bei starkem Regen oder räumen bei Bedarf auch umgefallene Bäume oder andere Hindernisse beiseite. Je nach Einsatzart kooperiert die Betriebsfeuerwehr mit der Berufsfeuerwehr, falls sie Hilfe benötigen. Betriebseigene Feuerwehren sind meist lediglich auf Einsätze spezialisiert, die in diesem Unternehmen zu erwarten sein könnten. Daher können sich die zur Verfügung stehende Ausrüstung und Personalstärke je nach Betriebsfeuerwehr unterscheiden.

Vorteile einer Betriebsfeuerwehr

Solange der Staat keine eigene Werkfeuerwehr anordnet, sind die Unternehmen selbst für ihren Brandschutz verantwortlich. Sie müssen sich dabei an Vorschriften halten, die dafür sorgen, dass alle Mitarbeiter, Kunden und weitere Personen keinen Gefahren ausgesetzt werden. Die Einhaltung der Vorgaben beziehen sich beispielsweise auf die Räumlichkeiten, Arbeitsstätten und Ausstattungen. Oft gibt es zur Kontrolle dieser Vorschriften einen Brandschutzbeauftragten.

Manche Betriebe entscheiden sich jedoch dafür, eine eigene Betriebsfeuerwehr zu gründen. Dies hat gewisse Vorteile. Die Mitarbeiter kennen das Unternehmen bereits, kennen sich örtlich bestens aus und können so Gefahren schneller erkennen und eindämmen. Weil schnell gehandelt werden kann und nicht erst auf die Berufsfeuerwehr oder Freiwillige Feuerwehr gewartet werden muss, lassen sich die Ausfallzeiten im Betrieb verkürzen. Das schnelle Beheben von Gefahren sorgt dafür, dass der gesamte Betrieb, betroffene Abteilungen oder einzelne Maschinen, schnell wieder einsatzfähig sind.

Auch finanziell gesehen kann eine Betriebsfeuerwehr Vorteile bringen. Manche Brandschutzversicherungen gewähren nämlich Rabatte und Prämien, wenn eine Firma oder Einrichtung eine eigene Betriebsfeuerwehr hat. Dies gilt vor allem für Unternehmen, wie Freizeitparks, Kliniken, Hotels, Museen und Messegelände. 

Rechtliche Grundlagen der Betriebsfeuerwehr

Wir haben bereits kurz erwähnt, dass Betriebsfeuerwehren weder staatlich angeordnet, noch staatlich anerkannt sind. In der ehemaligen DDR war das noch etwas anders. Zu dieser Zeit musste jede größere Firma eine eigene Feuerwehr stellen. Heutzutage handelt es sich jedoch um Werkfeuerwehren, wenn von staatlicher Seite angeordnet wird, dass eine Firma oder eine Einrichtung eine Feuerwehr benötigt.

Grundsätzlich kann jedes Unternehmen ohne staatliche Genehmigung eine Betriebsfeuerwehr gründen. Welche Pflichtaufgaben jede Feuerwehr laut gesetzlichen Grundlagen übernehmen muss, obliegt den einzelnen Bundesländern. Da Betriebsfeuerwehren keinen staatlichen Auflagen unterliegen, gelten auch diese gesetzlichen Vorgaben nicht. Wenn ein Bundesland jedoch zusätzliche Gesetze erlässt, müssen sich auch Betriebsfeuerwehren daran halten. In Nordrhein-Westfalen gibt es beispielsweise seit 2016 das Brandschutz-, Hilfeleistung- und Katastrophenschutz-Gesetz. Dessen Inhalte gelten nicht nur für die Freiwillige Feuerwehr, Berufsfeuer und Werkfeuerwehr, sondern ebenso für die Betriebsfeuerwehr. In diesem Gesetz steht beispielsweise, dass sich Betriebsfeuerwehren von der zuständigen Gemeinde anerkennen lassen können. Dadurch werden sie dazu berechtigt, ebenso außerhalb des Firmengeländes die anderen Feuerwehren unterstützen zu dürfen, wenn es zu Brand- oder Katastrophenfällen kommt.

Beispiele von Betriebsfeuerwehren in Deutschland

Wusstest du, dass beispielsweise die Technische Universität in Dresden eine eigene Betriebsfeuerwehr hat? Dort sind nicht nur Angestellte der Universität tätig, sondern ebenso Studenten. Außerdem haben unter anderem die Messe Düsseldorf und das Klinikum in Ingolstadt eine Betriebsfeuerwehr eingerichtet.

Ausbildung bei der Betriebsfeuerwehr

Die Ausbildung erfolgt meist in der Freizeit der angehenden Betriebsfeuerwehrler. Manche Betriebe stelle ihre Mitarbeiter für die Zeit der Schulungen und Übungseinsätze von ihrem eigentlichen Beruf frei. Die Ausbildung für eine Mitarbeit bei der Betriebsfeuerwehr ist dabei viel kürzer als bei der Werkfeuerwehr oder Berufsfeuerwehr.

Voraussetzungen für die Betriebsfeuerwehr

Du musst für eine Tätigkeit bei der Betriebsfeuerwehr keine Vorkenntnisse oder Erfahrung im Brandschutz vorweisen können. In der Regel achten die Unternehmen nur darauf, dass du gesundheitlich fit bist, Interesse zeigst und ein bestimmtes Alter hast. Je nach Unternehmen oder Einrichtung liegt das Mindestalter meist zwischen 16 und 18 Jahren. Außerdem verlangen manche Unternehmen den Besitz eines Führerscheins und ein polizeiliches Führungszeugnis. In der Regel ist es so, dass jeder Interessierte bei der Betriebsfeuerwehr Mitglied werden kann, der diese allgemeinen Voraussetzungen erfüllt. 

Auswahlverfahren für die Betriebsfeuerwehr

Im Normalfall musst du für die Betriebsfeuerwehr keinen Einstellungstest oder Sporttest absolvieren. Da sich die Unternehmen jedoch selbst um die Ausbildung der Betriebsfeuerwehr kümmern, können diese auch selbst entscheiden, ob Bewerber ein Auswahlverfahren bestehen müssen oder nicht. Musst du für die Betriebsfeuerwehr deines gewünschten Unternehmens einen Einstellungstest bestehen? Lies dir für mehr Informationen gerne unseren Artikel zum Einstellungstest der Feuerwehr oder unsere vertiefenden Beiträge zum Sporttest der Feuerwehr und zum schriftlichen Einstellungstest der Feuerwehr durch.

Ablauf der Ausbildung

Die Ausbildung der Betriebsfeuerwehr dauert meist nur etwa zwei Wochen. Ob diese zwei Wochen am Stück stattfinden oder beispielsweise auf mehrere Tage aufgeteilt sind, hängt von den einzelnen Betrieben ab. Jeder Betrieb muss sich jedoch an die vorgegebenen Ausbildungsinhalte laut Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV2) halten. Im Anschluss an die Ausbildung musst du in der Regel eine Abschlussprüfung bestehen. Diese überprüft, ob du die theoretischen Inhalte verstanden hast und kann zudem eine kurze praktische Übung enthalten. Wenn du während der Ausbildung aufmerksam warst, sollten beide Bestandteile der Prüfung kein Problem für dich darstellen.

Verfügst du bereits über eine dreijährige abgeschlossene Ausbildung der Werkfeuerwehr? Dann musst du natürlich die Ausbildung der Betriebsfeuerwehr nicht mehr absolvieren.

Fazit

Auch wenn Betriebsfeuerwehren nicht staatlich angeordnet oder staatlich anerkannt sind, leisten sie einen wichtigen Beitrag für die jeweiligen Unternehmen. Informiere dich am besten direkt bei deinen Vorgesetzten, ob auch eure Firma eine eigene Betriebsfeuerwehr hat und werde Teil davon.

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