Du wolltest schon immer wissen, was ein Beamter bei der Bundeszollverwaltung – so die offizielle Bezeichnung des Zolls – eigentlich verdient? Oder interessiert dich das Zoll Gehalt einer bestimmten Personengruppe, wie zum Beispiel Beamte im gehobenen Dienst? Dann bist du hier genau richtig. 

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Der Zoll ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber Deutschlands, es handelt sich auch um einen sehr familienfreundlichen und gut zahlenden Dienstherren. Viele Menschen wählen einen Beruf innerhalb des Zolls nur aufgrund des attraktiven Gehalts und der sicheren Arbeitsstelle. Um wie viel Geld es dabei genau geht, variiert je nach Karriereweg. Im folgenden Artikel beantworten wir dir alle Fragen rund um das Thema Zoll Gehalt.

Bundeszollverwaltung

Als eine der wichtigsten Behörden Deutschlands übernimmt die Bundeszollverwaltung zahlreiche wichtige Aufgaben und ist dabei dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) unterstellt. Um die vielseitigen Aufgaben zu bewältigen, arbeiten bei der deutschen Zollbehörde knapp 43.000 Mitarbeiter verteilt auf etwa 700 Standorte bundesweit. Strukturell unterteilt sich die Insititution in die allgemeine Zollverwaltung, Hauptzollämter, Zollämter und den Zollfahndungsdienst. Diese sind wiederum den aktuell 41 Hauptzollamt-Bezirken und acht Zollfahndungsamt-Bezirken untergeordnet. Durch die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen des Landes wird die Struktur des Zolls jedoch immer wieder angepasst. Nur so kann garantiert werden, dass die wandelnden Anforderungen, sowie zunehmenden Herausforderungen, fachlich wie auch organisatorisch bewältigt werden können.

Aufgaben beim Zoll

Die Aufgabenfelder des Zolls reichen von einer reinen Dienstleistung bis hin zu hoheitlichem Handeln. Sowohl Vollzugsdienste als auch die fiskalische Verwaltung obliegen der Behörde. Neben der Erhebung von Bundessteuern und Zöllen gehören die Vollstreckung der Geldforderungen des Bundes, oder die Verhinderung und Verfolgung von Schwarzarbeit zum Job eines Zollbeamten. Grundsätzlich ist der Zoll für die Sicherung der Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens da. Bundessteuern oder Zölle zu erheben, fällt zum Beispiel unter die Rubrik Sicherung der Staatsfinanzen. 

Als Mitarbeiter des Zolls prüfst du zudem, ob alle Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern den Mindestlohn bezahlen oder ob die Bevölkerung mit mangelhaften Waren aus dem Ausland in Verbindung kommt. Vielleicht bist du hierbei sogar schon mal mit dem Zoll in Berührung gekommen, denn die Grenzkontrollen an Flughäfen, (Autobahn-)Grenzübergängen oder Bahnhöfen sind typische Arbeitsfelder. Weiterhin gehört zu den Aufgaben des Zolls die Wirtschaft vor Wettbewerbsverzerrung zu schützen sowie organisierte/grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen. Letzteres erfordert einige polizeiliche Befugnisse sowie die Zusammenarbeit mit entsprechenden Behörden im Ausland. Welche Aufgabe in den jeweiligen Zuständigkeitsbereich fällt, variiert je nach Karriere. Solltest du dich für eine Zoll Karriere interessieren, kann dir unser Beitrag Zoll Karriere garantiert weiterhelfen.

Zoll Gehalt: Karrierewege und Verdienstmöglichkeiten

Eines ist Fakt: Als Beamter im mittleren oder gehobenen Zolldienst wirst du gut bezahlt. Im Gegensatz zur freien Wirtschaft ist dein Gehalt hier jedoch klar geregelt und orientiert sich an bestimmten Punkten. Das bedeutet, dass es vorgegeben ist, zu welchem Zeitpunkt du eine Gehaltserhöhung bekommst und bis zu welchem Betrag sich das Zoll Gehalt entwickeln kann. Festgeschrieben ist diese Regelung im Bundesbesoldungsgesetz (BBesG). 

Allgemeine Besoldungsregelung von Beamten 

Mit Besoldung ist das monatliche Grundgehalt inklusive der individuellen Zulagen gemeint. Besoldet werden Beamte, Soldaten und Berufsrichter. Laut BBesG gibt es verschiedene Besoldungsgruppen, an die dein Entgelt gebunden ist. Für das Zoll Gehalt sind die Besoldungsgruppen A und B relevant. Wobei mit Besoldungsgruppe A aufsteigende Gehälter und mit Besoldungsgruppe B feste Gehälter gemeint sind. 

Während Besoldungsgruppe A 15 Gruppen enthält, schließt Gruppe B elf Gruppen ein. Bei Besoldungsgruppe A 2 bis A 16 erfolgt nach einer bestimmten Zeit eine stufenweise Erhöhung des Einkommens. Die Zeitabstände sind ebenfalls festgelegt und richten sich nach den jeweiligen Erfahrungsstufen. Innerhalb deiner Besoldungsgruppe steigt dein Gehalt folglich je nach Dienstjahr automatisch an. In der Regel erfolgt dieser stufenweise Aufstieg in folgenden Zeitabständen: 

  • Stufe 2: drei bis fünf Jahre Diensterfahrung
  • Stufe 3: sechs bis acht Jahre Diensterfahrung
  • Stufe 4: neun bis elf Jahre Diensterfahrung
  • Stufe 5: zwölf bis fünfzehn Jahre Diensterfahrung
  • Stufe 6: 16 bis 19 Jahre Diensterfahrung
  • Stufe 7: 20 bis 23 Jahre Diensterfahrung
  • Stufe 8: ab 24 Jahren Diensterfahrung

Wenn du die Erfahrungsstufe acht erreicht hast, gibt es keinen weiteren Regelanstieg des Gehalts. Übrigens sind die Erfahrungsstufen nicht ausschlaggebend dafür, dass du eine Besoldungsgruppe höher kommst. Soll heißen: Die Erfahrungsstufen sind grundsätzlich unabhängig von den Besoldungsgruppen zu betrachten. Hierbei geht es tatsächlich nur um die Diensterfahrung und dem damit verbundenen prozentualen Gehaltsanstieg. Die Besoldungsgruppe selbst kannst du ausschließlich durch Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad wechseln.

Besoldung im Zoll

Im Zoll gelten gemeinhin die gleichen Regeln, wie bei anderen Beamten, zum Beispiel Polizisten, Lehrer usw. Dennoch gibt es je nach Berufsweg natürlich Unterschiede. Das Zoll Gehalt variiert zum Beispiel zwischen den Laufbahnen bzw. je nach Dienstgrad in einer der Laufbahnen. In den folgenden Beispielen gehen wir von einer Person aus, die weder Kinder hat, noch verheiratet oder in der Kirche ist. (Die Kirchensteuer hat nämlich ebenso Einfluss auf das Netto-Gehalt, wie Kinder zu haben oder verheiratet zu sein.). 

Zoll Gehalt im mittleren Dienst 

Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung (auch Vorbereitungsdienst genannt) wirst du in die Besoldungsgruppe A 7 eingestuft. Eine Beförderung bis in das jeweilige Endamt ist durchaus möglich. Wenn du zum Beispiel vom Zollsekretär zum Zollobersekretär aufsteigst, steigst du auch in der Besoldungsgruppe auf und verdienst automatisch mehr. Innerhalb des mittleren Dienstes ist ein Aufstieg bis zur Besoldungsgruppe A 9 möglich.
Im Klartext bedeutet das, dass du nach der Ausbildung mit etwa 2.580 Euro brutto rechnen kannst. Je nach Familienstand kann das Zoll Gehalt durch einen Familienzuschlag ergänzt werden. Direkt nach der Ausbildung gehörst du natürlich der Erfahrungsstufe 1 an. Wenn du in der A 7 bleibst, aber in der höchsten Erfahrungsstufe bist (Stufe 8), dann beträgt dein Gehalt etwa 3.250 Euro brutto. Wenn du durch Beförderung in eine höhere Besoldungsgruppe kommst, steigt dein Gehalt entsprechend an.
Da es sich um Bruttoangaben handelt, wandert nicht jeder Cent in deine eigene Tasche. Allerdings müssen Beamte kaum etwas abgeben, sodass dir tatsächlich der Großteil des Geldes zusteht. Zum Beispiel entfällt hier die Sozialversicherung. Weiterhin kannst du dein Zoll Gehalt durch Nachtarbeit, Überstunden usw. aufbessern. Dein Nettogehalt hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab (Familienstand, Steuerklasse usw.) In unserem Rechenmodell wärst du zu Beginn bei etwa 2.170 Euro netto (Steuerklasse 1).
Wie bereits erwähnt, ist bei Besoldungsgruppe A 9 im mittleren Dienst Schluss. Wenn du noch höher hinaus möchtest, musst du einen Laufbahnwechsel anstreben. Das bedeutet, dass du vom mittleren Dienst in den gehobenen Dienst wechseln musst. Möglich ist das durch eine Weiterbildung in Form eines zweijährigen dualen Studiums.
Wenn du dich für eine Karriere im mittleren Dienst interessierst, solltest du dir unbedingt unseren Artikel Zoll mittlerer Dienst ansehen.

Zoll Gehalt im gehobenen Dienst 

Wenn du die drei Jahre Vorbereitungszeit erfolgreich abgeschlossen hast und verbeamtet wirst, bist du automatisch in der Besoldungsgruppe A 9g. Das “g” steht für gehobener Dienst. Wie auch beim mittleren Dienst ist eine Beförderung bis zum jeweiligen Endamt möglich. Innerhalb des gehobenen Dienstes kannst du bis zur Besoldungsgruppe A 13 aufsteigen.
Als fertiger Zollinspektor in der A 9g, Erfahrungsstufe 1, startest du mit einem Grundgehalt von etwa 2.900 Euro brutto. Wenn du innerhalb der Besoldungsgruppe bis zur Erfahrungsstufe 8 kommst, bekommst du schon ca. 3.800 Euro brutto. Wirst du beispielsweise vom Zollinspektor zum Zolloberinspektor befördert, steigt dein Gehalt dementsprechend an. In der Besoldungsgruppe A 10, Erfahrungsstufe 1, verdienst du etwa 3.150 Euro brutto.
Hier gilt das Gleiche wie im mittleren Dienst: Dein Nettogehalt hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab (Familienstand, Steuerklasse usw.) In unserem Rechenmodell wärst du zu Beginn bei etwa 2.430 Euro netto (Steuerklasse 1). Außerdem kannst du dein Zoll Gehalt hier ebenfalls durch Überstunden oder Nacht-/Feiertagszuschläge aufbessern. Nach der Besoldungsgruppe A 13 ist im gehobenen Dienst Schluss. Wenige Personen können schlussendlich noch in den höheren Dienst aufsteigen. Allerdings werden die Stellen dort nur nach Bedarf angeboten und setzen einige Anforderungen, Qualifikationen und Weiterbildungen voraus. Da kein direkter Einstieg in den höheren Dienst möglich ist, gehen wir in diesem Artikel nicht näher darauf ein. Bis du soweit bist, kann sich dahingehend viel geändert haben.
Details zu einer Laufbahnausbildung im gehobenen Dienst haben wir dir in einem separaten Artikel zusammengefasst. Wenn du dich für diesen Karriereweg interessierst, solltest du dir den Beitrag Zoll gehobener Dienst unbedingt ansehen.

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Zoll Gehalt während der Ausbildung 

Das Zoll Gehalt während der Ausbildung ist für dich sicher sehr interessant. Sowohl im mittleren, als auch im gehobenen Dienst bekommst du bereits in der Ausbildung geregelte Bezüge. Während des Vorbereitungsdienstes befindest du dich in einer sogenannten Anwartschaft. Das bedeutet, dass du noch nicht verbeamtet wurdest, aber sozusagen darauf hinarbeitest. In den zwei bzw. drei Jahren deiner Anwärterzeit erhältst du folgendes Anwärtergrundgehalt (brutto):

  • 1.270 Euro im mittleren Dienst 
  • 1.510 Euro im gehobenen Dienst

Auch hier gibt es einen Unterschied zur freien Wirtschaft, denn für gewöhnlich steigt das Gehalt während einer Berufsausbildung von einem zum nächsten Jahr. Das Anwärtergrundgehalt beim Zoll bleibt über den gesamten Zeitraum gleich. 

Zulagen und Zuschläge beim Zoll

Wie bereits angedeutet, gibt es per gesetzlicher Regelung zahlreiche Zulagen für Beamte. Dazu zählt zum Beispiel die Erschwerniszulage, die den Nacht-, Feiertags- und Wochenenddienst einschließt sowie bei Tätigkeiten im Gefahrenbereich besoldet wird. Wenn du eine Familie hast, bekommst du außerdem einen Familienzuschlag. Dieser beträgt in der Stufe eins aktuell 149,36 Euro und in der Stufe zwei 277,02 Euro. Bei der Stufe eins werden diejenigen berücksichtigt, die verheiratet sind bzw. in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft leben. Zu Stufe zwei gehören alle, in deren Haushalt mindestens ein kindergeldberechtigtes Kind lebt. Beim Familienzuschlag in Stufe zwei ist außerdem die Anzahl der Kinder zu berücksichtigen: Pro Kind steigt der Zuschlag um einen bestimmten Betrag.

Fazit: Gehalt und Karriere beim Zoll

Da das Zoll Gehalt durch das Bundesbesoldungsgesetz geregelt ist, weißt du bereits im Vorfeld, was du später mal verdienen kannst. Das kann Vor- und Nachteile haben. Sicher ist, dass das Zoll Gehalt durchaus attraktiv ist und viele Bewerber anlockt. Bereits während des Vorbereitungsdienstes bekommst du recht hohe Anwärterbezüge und startest nach Beendigung mit einem ordentlichen Grundgehalt. Steigern kannst du das Zoll Gehalt durch Zuschläge, Zulagen, Erfahrungsstufen und natürlich Beförderungen bzw. Dienstgrad-Aufstiege. Obgleich es eine Grenze nach oben gibt, ist das Zoll Gehalt nicht nur verlockend, sondern auch (krisen)sicher und stabil und somit sehr erstrebenswert.

 

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