Die Polizei bietet dir vielseitige Möglichkeiten, deinen Traumberuf zu erreichen. Allerdings solltest du, um das Auswahlverfahren der Polizei zu meistern, gesund und sportlich sein. Als angehender Polizist durchläufst du ein anspruchsvolles Auswahlverfahren inklusive Sporttest, bei welchem du auf verschiedene Disziplinen geprüft wirst. Eine Disziplin hiervon kann in einigen Bundesländern ein Schwimmtest sein oder aber es wird zumindest die Vorlage eines Schwimmabzeichens verlangt. Wie dieser Schwimmtest im Einzelnen aussieht und was sich hinter dem Schwimmabzeichen verbirgt, schauen wir uns nachfolgend einmal genauer an.
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Als Polizist musst du schwimmen können
Im Rahmen einer alltäglichen Streifenfahrt wird es sicherlich eher selten dazu kommen, dass du in einen Fluss oder einen See springen musst. Allerdings ist es auch nicht vollkommen
ausgeschlossen, dass du während eines Einsatzes bei einem Wasserunfall helfend eingreifen musst oder eine Verfolgung im Wasser endet. Handelt es sich um einen Wasserunfall, musst du als Polizist ins Wasser springen und vor Ort eine Wasserrettung ausführen. Aus diesem Grund solltest du nicht nur schwimmen können, sondern, je nach Bundesland, ein Rettungsschwimmabzeichen oder eine andere Stufe der Deutschen Schwimmabzeichen besitzen. Darüber hinaus ist es für deine eigene Sicherheit sehr wichtig, dass du dich an Land und auch im Wasser sicher und ohne Angst bewegen kannst. Um das Auswahlverfahren der Polizei erfolgreich zu meistern, musst du schwimmen können und dies entweder während eines Schwimmtests oder mit Hilfe eines Schwimmabzeichens belegen.
Ob du einen Schwimmtest vor Ort absolvieren musst, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Bevor du allerdings zum Schwimmtest gelangst, musst du erst einmal alle schriftlichen Prüfungen des Polizei Einstellungstests bestanden haben. Sofern du hierzu mehr Informationen haben möchtest, kannst du dir gern unsere verschiedenen Artikel zu den Einstellungstests der einzelnen Bundesländer anschauen. Sicherlich ist auch unser Artikel Bundespolizei Einstellungstest erfolgreich bestehen sehr aufschlussreich und interessant für dich.
Der Schwimmtest bei der Polizei
In Deutschland ist aktuell Bayern das einzige Bundesland, in dem der Schwimmtest ein Bestandteil des polizeilichen Sporttests ist. Die anderen Bundesländer verlangen hingegen einen Nachweis über deine Schwimmfähigkeiten durch ein Schwimmabzeichen. Welches Abzeichen gefordert wird, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Bei der Landespolizei Bayern besteht der Sporttest aus fünf unterschiedlichen Disziplinen. Zu Beginn des Sporttests musst du über eine Kleinbank springen. Anschließend folgen das Bankdrücken, der Pendellauf und nachfolgend der Cooper-Test, welcher den Ausdauer-Teil bestimmt. Wenn du magst, kannst du dir auch unseren Artikel Polizei Cooper-Test Tabelle – Informiere dich über alle Ranglisten anschauen, welcher dir weitere Informationen zum Ausdauer-Teil des polizeilichen Sporttests liefert. Als letzte Übung des Sporttests der Landespolizei Bayern steht die Prüfung deiner Schwimmfähigkeiten auf dem Plan. Üblicherweise findet der Schwimmtest in einer Schwimmhalle statt und beginnt mit einem 100-Meter-Schwimmen. Um die Strecke von 100 Metern zu absolvieren, stehen dir zwei Minuten und 45 Sekunden zur Verfügung. Wie du dabei vom Startblock ins Wasser springst, ist nicht festgelegt und dir selbst überlassen. Auch den Schwimmstil kannst du dir selbst aussuchen, sogar das zwischenzeitliche Wechseln des Stils ist erlaubt. Entscheidend für das Bestehen ist, dass du die Strecke in der vorgegebenen Zeit schaffst.
Das richtige Schwimmabzeichen für deine Bewerbung
Wie du gerade erfahren hast, musst du, wenn du dich bei der Polizei in Bayern bewirbst, den Schwimmtest vor Ort absolvieren. Bewirbst du dich hingegen in anderen Bundesländern, solltest du dich im Voraus informieren, welches Schwimmabzeichen die entsprechende Polizei verlangt. Der Nachweis über das Schwimmabzeichen ist in den anderen Bundesländern ein Teil der Einstellungsvoraussetzungen und muss von dir gemeinsam mit deinen Bewerbungsunterlagen eingereicht werden. Nachfolgend findest du eine Übersicht, welches Schwimmabzeichen in welchem Bundesland vorausgesetzt wird.
Deutsches Schwimmabzeichen Bronze
- Baden-Württemberg
- Berlin
- Bremen
- Hamburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Saarland
- Sachsen
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
- Bundespolizei
Deutsches Schwimmabzeichen Silber
- Brandenburg
- Hessen
Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Bronze
- Nordrhein-Westfalen
- Sachsen-Anhalt
Sofern du bei deiner Bewerbung noch keine 18 Jahre alt bist, benötigst du einen Nachweis über das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Bronze oder in Silber. Welches Schwimmabzeichen genau gefordert wird, hängt auch hier wieder vom Bundesland ab. Besitzt du bereits ein höheres Schwimmabzeichen als von der Polizei gefordert, wird dies entsprechend anerkannt. Selbiges gilt, wenn du über ein Rettungsschwimmabzeichen verfügst.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern
Wie du der Aufstellung oben entnehmen kannst, unterscheidet sich die Art der Schwimmabzeichen ein wenig innerhalb der Bundesländer in Deutschland. Beispielsweise benötigst du in Brandenburg, je nachdem ob du bereits 18 Jahre alt bist oder nicht, das Deutsche Jugendschwimmabzeichen oder das Deutsche Schwimmabzeichen in Silber.
In Hessen musst du zusammen mit deinen Bewerbungsunterlagen eine Bescheinigung über Folgendes einreichen: Nachdem du vom Beckenrand gesprungen bist, kannst du eine Strecke von 200 Metern in maximal sieben Minuten schwimmen und zusätzlich zehn Meter Streckentauchen. Diese Bescheinigung kannst du dir beispielsweise in deinem örtlichen Schwimmbad ausstellen lassen und im Anschluss mit deinen Bewerbungsunterlagen einreichen. Besitzt du bereits das Schwimmabzeichen in Silber, genügt dein Schwimmpass und du musst keine extra Bescheinigung mehr einreichen.
Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt sind derzeit die einzigen Bundesländer, welche das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Bronze von seinen Bewerbern verlangen. Alternativ reicht es in NRW jedoch auch, wenn du über das Deutsche Jugendschwimmabzeichen oder das Deutsche Schwimmabzeichen in Gold verfügst.
Die Deutschen Schwimm- und Rettungsschwimmabzeichen, Baderegeln sowie Maßnahmen zur Selbst- und Fremdrettung
Die Deutschen Schwimmabzeichen gibt es in drei unterschiedlichen Stufen, diese sind Bronze, Silber und Gold. Die Prüfungsleistungen, welche zu erfüllen sind, um das jeweilige Schwimmabzeichen zu erhalten, sind in der Deutschen Prüfungsordnung Schwimmen/Rettungsschwimmen niedergeschrieben. Die Anforderungen sind in allen Bundesländern identisch, da sie von den Schwimmverbänden bestimmt werden, die sich im Bundesverband zur Förderung von Schwimmausbildungen vereint haben. Da du je nach Bundesland als Polizist ein anderes Schwimmabzeichen vorweisen musst, haben wir dir nachfolgend die Prüfungsleistungen der unterschiedlichen Schwimmabzeichen zusammengefasst.
Deutsches Jugendschwimmabzeichen Bronze
- Nach dem Sprung vom Beckenrand musst du mindestens 200 Meter in höchstens 15 Minuten schwimmen.
- Einmal ca. zwei Meter tief abtauchen und von dort einen Gegenstand zur Oberfläche bringen.
- Du musst in der Lage sein, einen Köpfer vom Beckenrand oder einen Sprung aus einer Höhe von einem Meter zu machen.
- Du musst die Baderegeln kennen und beherrschen.
Deutsches Jugendschwimmabzeichen Silber
- Nach dem Kopfsprung musst du in einer Höchstzeit von 25 Minuten eine Strecke von 400 Metern schwimmen. Die Gesamtstrecke teilt sich hierbei in 300 Meter schwimmen in Bauch- und 100 Meter schwimmen in Rückenlage auf.
- Zweimal ca. zwei Meter tief abtauchen und jeweils einen Gegenstand zur Oberfläche heraufholen.
- Du musst in der Lage sein, einen Sprung aus einer Höhe von drei Metern zu absolvieren.
- Eine Strecke von zehn Metern ist tauchend zu absolvieren.
- Du musst die Baderegeln kennen und die Maßnahmen der Selbstrettung beherrschen.
Deutsches Jugendschwimmabzeichen Gold
- Eine Strecke von 600 Metern in höchstens 24 Minuten ist schwimmend zu absolvieren.
- Du musst 50 Meter in höchstens 70 Sekunden in Brustlage schwimmen.
- Eine Strecke von 25 Metern ist per Kraulschwimmen zu absolvieren.
- Du musst entweder 50 Meter Rückenkraulschwimmen oder 50 Meter Rückenschwimmen mit Brustbeinschlag aber ohne Armbewegungen bewältigen.
- Drei Tauchringe sind aus ca. zwei Metern Tiefe in einer Zeit von drei Minuten herufzuholen. Hierfür hast du maximal drei Tauchversuche.
- Du musst in der Lage sein, eine Strecke von 15 Metern zu tauchen.
- Du musst einen Sprung aus einer Höhe von drei Metern absolvieren können.
- Eine Strecke von 50 Metern Transportschwimmen ist zu absolvieren.
- Du musst die Baderegeln, Maßnahmen zur Selbstrettung und der einfachen Fremdrettung bei Boots-, Eis- und Badeunfällen kennen.
Deutsches Schwimmabzeichen Bronze
- Nach einem Sprung vom Beckenrand, musst du in einer Zeit von höchstens sieben Minuten eine Strecke von 200 Metern schwimmen. Bist du im Alter zwischen 30 und 39 Jahren, hast du höchstens acht Minuten Zeit.
- Du musst die Baderegeln kennen.
Deutsches Schwimmabzeichen Silber
- Nach dem Sprung vom Beckenrand musst du innerhalb von maximal 12 Minuten eine Strecke von 400 Metern schwimmen. Bist du im Alter zwischen 30 und 39 Jahren, hast du eine Minute länger Zeit, also maximal 13 Minuten.
- Du musst zweimal ca. zwei Meter tief tauchen und jeweils einen Gegenstand an die Oberfläche bringen.
- Eine Strecke von zehn Metern ist tauchend zu absolvieren.
- Du musst die Baderegeln und die Maßnahmen der Selbstrettung beherrschen.
Deutsches Schwimmabzeichen Gold
- Eine Strecke von 1.000 Metern ist schwimmend zu absolvieren, bei der Männer maximal 24 und Frauen maximal 29 Minuten Zeit haben. Ab dem 30. Lebensjahr hast du zwei Minuten länger Zeit.
- Du musst eine Strecke von 100 Metern schwimmend zurücklegen. Männer haben hierfür maximal eine Minute und 50 Sekunden, Frauen maximal zwei Minuten Zeit. Bist du im Alter zwischen 30 und 39 Jahren, hast du zehn Sekunden länger Zeit.
- Du musst eine Strecke von 100 Metern auf dem Rücken schwimmen. 50 Meter dieser Strecke mit Brustbeinschlag und komplett ohne Armbewegungen.
- Drei Tauchringe sind aus zwei Metern Tiefe innerhalb höchstens drei Minuten an die Oberfläche zu bringen. Hierfür hast du maximal drei Tauchversuche.
- Du musst in der Lage sein, eine Strecke von 15 Metern zu tauchen.
- Ein Sprung aus der Höhe von drei Metern, alternativ zwei Sprünge aus der Höhe von einem Meter sind zu absolvieren. Bei zweiter Variante bedarf es einen Kopfsprung und einmal mit den Füßen voran.
- Du musst die Baderegeln kennen und die Maßnahmen zur Selbstrettung sowie zur einfachen Fremdrettung bei Boots-, Bade- und Eisunfällen beherrschen.
Deutsches Rettungsschwimmabzeichen Bronze
- Eine Strecke von 200 Metern ist in der Zeit von maximal 10 Minuten zu schwimmen. Die Hälfte der Strecke in Bauchlage, die andere in Rückenlage mit Brustbeinschlag, jedoch ohne Armbewegungen.
- Du musst in der Lage sein, mit Kleidung eine Strecke von 100 Metern in höchstens vier Minuten schwimmend zu absolvieren. Im Anschluss musst du die Kleidung im Wasser ausziehen.
- Drei unterschiedliche Sprungarten sind aus einem Meter Höhe zu absolvieren.
- Du musst in der Lage sein, eine Strecke von 15 Metern zu tauchen.
- Ein fünf Kilo schwerer Tauchring ist zweimal aus einer Tiefe von ca. zwei Metern an die Oberfläche zu befördern. Beim Abtauchen musst du einmal mit den Füßen und einmal mit dem Kopf nach vorne abtauchen.
- Du musst in der Lage sein, 50 Meter Schleppen und 50 Meter Transportschwimmen zu absolvieren.
- Du musst in der Lage sein, dich aus einem Halswürgegriff und aus einer Halsumklammerung zu befreien sowie Umklammerungen zu vermeiden.
- In einer durchgehenden, kombinierten Übung, musst du Folgendes leisten:
- 20 Meter schwimmen in Bauchlage
- Nach zehn Metern einen fünf Kilo Tauchring aus ca. drei Metern Tiefe an die Oberfläche bringen
- Den Ring fallen lassen
- Weiter schwimmen und eine Person zuletzt 20 Meter schleppen
- Du musst eine Person an Land bringen können.
- Du musst die Herz-Lungen-Wiederbelebung beherrschen und vorführen.
- Folgende Kenntnisse sind nachzuweisen:
- Gefahren im und am Wasser
- Hilfemaßnahmen bei Boots-, Eis- und Badeunfällen
- Blutkreislauf und Atmung
- Hilfemaßnahmen bei Ertrinkungsunfällen, Verletzungen sowie Kälte- und Hitzeschäden
- Die Aufgaben der Wasserrettungsorganisation, welche die Ausbildung ausführt.
Die Baderegeln in Deutschland
In jeder Stufe der Deutschen Schwimmabzeichen gilt es, die Baderegeln zu beherrschen. Dies sind Verhaltensgrundsätze, die Badende sowie dritte Personen schützen sollen. In Deutschland werden die Baderegeln von den zwei größten Wasserrettungsorganisationen, der Wasserwacht (Deutsches Rotes Kreuz) und der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft), vorgegeben. Möchtest du in Deutschland ein Schwimmabzeichen bestehen oder dein Frühschwimmer machen, musst du die nachfolgenden zehn Regeln beherrschen:
- Gehe nur dann baden, wenn du dich gesund und wohl fühlst. Kühle dich vor dem Baden ab und dusche, bevor du dich ins Wasser begibst.
- Gehe niemals mit ganz leerem oder vollem Magen ins Wasser.
- Wenn du Nichtschwimmer bist, gehe nur bis zum Bauch ins Wasser.
- Rufe nur dann um Hilfe, wenn du wirklich in Gefahr bist, niemals, wenn dem nicht so ist. Hilf anderen Personen, wenn sie Hilfe benötigen.
- Überschätze niemals deine Kraft und dich selbst.
- Gehe nicht dort baden, wo Boote und Schiffe fahren.
- Bade nicht bei Gewitter, denn dies ist lebensgefährlich. Zieht ein Gewitter auf, verlasse sofort das Wasser und begebe dich in ein festes Gebäude.
- Werfe keine Abfälle ins Wasser, sondern in den Mülleimer. Halte deine Umgebung und das Wasser sauber.
- Beachte, dass aufblasbare Schwimmhilfen dir im Wasser keine Sicherheit bieten.
- Springe immer nur dann ins Wasser, wenn es tief genug und frei ist.
Maßnahmen zur Selbstrettung
Um als Polizist in Brandenburg oder Hessen arbeiten zu können, benötigst du mindestens das Deutsche Schwimmabzeichen Silber. Möchtest du in Deutschland ein Schwimmabzeichen in Silber oder Gold absolvieren, musst du neben den Baderegeln auch die Maßnahmen zur Selbstrettung beherrschen. Nachfolgend findest du hilfreiche Informationen hierzu.
Erschöpfung
Grundlegend solltest du immer darauf achten, dass du gar nicht erst in den Zustand der Erschöpfung gelangst. Schwimme also nicht zu weit raus. Im kalten Wasser ermüdest du und auch deine Muskeln schneller, teile deine Kraft daher gut ein. Solltest du aber doch einmal erschöpft sein, helfen dir folgende Tipps:
- Toter Mann Position
- Lege dich auf den Rücken und lasse dich treiben. Versuche hierbei mit so wenigen Bewegungen wie möglich auszukommen, um dich auszuruhen.
- Bauchlage
- Ist das Ausruhen in der Rückenlage, beispielsweise bei unruhiger Wasseroberfläche, nicht möglich, lege dich in Bauchlage auf das Wasser. Dein Gesicht liegt hierbei ebenfalls im Wasser. Hebe deinen Kopf zum Einatmen und lege dein Gesicht im Anschluss zum Ausatmen wieder ins Wasser.
Muskelkrämpfe
Muskelkrämpfe sind oftmals schmerzhaft und wenn dir dies beim Schwimmen passiert, verfällt man schnell in Panik. Aufregung verstärkt Krämpfe allerdings und bewirkt somit das Gegenteil. Lasse dich in Rückenlage treiben, versuche dich zu entspannen, den Muskel zu Strecken und somit den Krampf zu lösen.
- Wadenkrampf
- Nimm die Rückenlage ein, erfasse die Zehen des verkrampften Beins mit einer Hand und ziehe sie kräftig zum Körper. Drücke gleichzeitig mit der anderen Hand auf die Kniescheibe, das streckt das Bein und der Krampf sollte sich lösen.
- Oberschenkelkrampf
- Ähnlich wie beim Wadenkrampf, nimm dieselbe Haltung ein und drücke den Unterschenkel kräftig gegen deinen Oberschenkel und die Ferse gegen dein Gesäß.
- Magenkrampf
- Hast du einen Magenkrampf, hilft es in der Regel, wenn du in Rückenlage deine beiden Beine zur Hockstellung an den Körper ziehst und ruckartig streckst.
- Fingerkrampf
- Kralle deine Finger zusammen und strecke sie danach wieder ruckartig. Spreize deine Finger im Anschluss.
- Nachbehandlung
- Versuche, nachdem du den Krampf gelöst hast, das Wasser zu verlassen, da sich Krämpfe oftmals wiederholen. Am Land angekommen, kannst du deine verkrampfte Muskulatur dehnen und massieren, damit diese sich wieder erwärmt und gut durchblutet. Vermeide es, am selben Tag erneut schwimmen zu gehen.
Starke Strömungen
Wenn du in eine starke Strömung gerätst, versuche nicht gegen die Strömung oder den Sog anzuschwimmen. Versuche hingegen, dich auf dem kürzesten Weg mit der Strömung zum Ufer zu begeben. Allerdings musst du hierbei ein seitliches Vertreiben in Kauf nehmen, welches parallel zum Strand sein kann. Reicht deine Kraft nicht aus, um die Brandungszone zu durchstoßen, spare deine Kräfte und warte außerhalb der Brandungszone in etwas ruhigerem Wasser auf deine Retter.
Strudel
Strudel bilden sich in der Regel an und über Sandbänken und Landzungen, die unter dem Wasser liegen. Zieht dich ein Strudel nach unten in die Tiefe, befreie dich, in dem du nach unten wegtauchst.
Eis
Grundsätzlich beginnt die Selbstrettung bereits, bevor du in das Eis einbrichst. Knistert und knackt das Eis verdächtig, lege dich langsam und flach in Bauchlage auf die Eisdecke und bewege dich dann vorsichtig, kriechend zum Ufer. Auf diese Weise verteilst du dein Körpergewicht auf eine große Fläche und verringerst die Gefahr einzubrechen. Bist du doch einmal durch die Eisdecke gebrochen und befindest dich unter Wasser, halte nach kontrastreichen Farben Ausschau. Eis, welches nicht mit Schnee bedeckt ist, erscheint heller als Eis, welches von Schnee bedeckt wurde. Solltest du dich unter dem Eis befinden, orientiere dich an den helleren Stellen, um die Einbruchstelle zu finden. Versuche dich in Rücken- oder Bauchlage auf die Eisschicht zu schieben, bei der die Bewegung in Richtung Ufer erfolgen sollte. Erreichst du auch die gegenüberliegende Eiskante, drücke dich mit deinen Füßen ab. Hast du das Ufer erreicht, begib dich schnellstmöglich in den nächsten beheizten Raum, damit du dich langsam aufwärmen und die Kleidung ablegen kannst.
Wichtig: Betrete grundsätzlich nur freigegebene Eisflächen!
Bootsunfälle
Warst du auf einem Boot, welches gekentert ist, bleibe in der Nähe, denn es trägt dich noch ein wenig weiter. Außerdem findet man bei einer Suchaktion ein Boot schneller, als einzelne Schwimmer. Bewahre unbedingt Ruhe und versuche nicht in Panik zu verfallen, damit du erkennen kannst, welche Maßnahmen zu treffen sind.
Ist ein Segelboot gekentert, solltet ihr unbedingt die Segel im Wasser abtakeln und im Anschluss versuchen, das Boot aufzurichten. Bleiben die Segel am Boot befestigt, kann es passieren, dass ihr unter das Segel geratet oder euch in die Seile und Taue (Takelage) verfangt.
Wichtig: Nichtschwimmer gehören grundsätzlich nicht in ein Boot. Zählt nach einem Bootsunfall die Insassen durch und taucht, wenn möglich, nach fehlenden Personen.
Einfache Fremdrettung (Schwimmabzeichen Gold)
Möchtest du dich als Polizist in Nordrhein-Westfalen bewerben, musst du ebenfalls die Maßnahmen zur einfachen Fremdrettung beherrschen. Diese sind Bestandteil des Deutschen Rettungsschwimmabzeichens Bronze sowie der Alternative, des Deutschen Schwimmabzeichens Gold, welches du bei deiner Bewerbung vorweisen musst. Je nachdem, in welcher Notlage sich eine zu rettende Person befindet, sind verschiedene Hilfsmittel sinnvoll und erleichtern die Rettungsmaßnahmen. Ist eine Person ermüdet, kann sie mit Transporttechniken zurück ans Land gebracht werden. Handelt es sich um einen schwierigen Ertrinkungsunfall, musst du als Retter im Notfall abtauchen oder dich mit Hilfe von Befreiungsgriffen aus einer möglichen Umklammerung lösen. Im Anschluss muss die ertrinkende Person zurück ans Land geschleppt, mit Wiederbelebungsmaßnahmen versorgt und der Rettungsdienst informiert werden. Grundsätzlich helfen die nachfolgenden Rettungsmaßnahmen nicht nur einem Polizisten, sondern können auch im Alltag nützlich sein, wenn sich eine Person in Notlage befindet.
Rettungshilfsmittel
- Nutze Hilfsmittel wie Rettungsleine und Rettungsring und achte darauf, dass du einen festen Halt an Land findest.
- Nimm dir alltägliche Gegenstände zur Hilfe, um eine Person in Notlage zu retten. Dies können z. B. Bänke, Stangen oder Ähnliches in deiner Umgebung sein.
- Schaue dich am Unfallort um, ob du schwimmfähige Gegenstände findest, die du der ertrinkenden Person zuwerfen kannst.
- Benutze nach Möglichkeit ein Boot für die Rettung oder mache Personen, die sich auf einem Boot befinden, auf den Badeunfall aufmerksam.
Bootsrettung
Handelt es sich um eine Bootsrettung, wird das Heck, also der hintere Teil des Bootes, an die ertrinkende Person herangebracht. Die verunglückte Person kann sich so am Boot festhalten, während dieses zurück an Land rudert. Ist die Person zu schwach, sich am Boot festzuhalten, ziehe sie über den hinteren Teil in das Boot hinein.
Wichtig: Versuchst du eine Person über die Bootsseite in das Boot hineinzuziehen, droht das Boot durch Umschlagen zu Kentern.
Eisrettung
Handelt es sich um einen Eisunfall, sollte der verunglückten Person so geholfen werden, dass sich niemand auf die Eisfläche begeben muss. Grundsätzlich gilt: Arbeite dich nur mit Hilfsmitteln an die Einbruchstelle vor, da dort am ehesten weitere Einbrüche erfolgen. Hilfsmittel können unter anderem Bretter, Schlitten, Stangen, Leiter, Schals, Seile oder Jacken sein.
Sofern du dichter an die Einbruchstelle musst, begib dich niemals stehend, sondern nur in Bauchlage in die Nähe. Nimm Gegenstände mit, mit denen du die verunglückte Person herausziehen kannst und versuche trotzdem, nicht zu nahe an die Einbruchstelle zu kommen. Grundsätzlich trägt das Eis weniger, je näher du der Einbruchstelle kommst.
Wichtig: Beeile dich, unter gebotener Vorsicht! Eine verunglückte Person droht schnell soweit zu unterkühlen, dass sie bewusstlos wird und bei der Rettung nicht mehr mithelfen kann.
Notruf
Handelt es sich um einen Notfall, egal welcher Art, informiere den Notruf. Grundsätzlich kannst du mit jedem Telefon oder Handy einen Notruf absetzen, indem du die 112 wählst. Beantworte die Fragen der Leitstelle so gut wie möglich. Helfen kann dir hierbei die 5-W-Methode:
- Wo ist der Unfall passiert?
- Was genau ist passiert?
- Wie viele Personen sind betroffen?
- Welche Art von Verletzungen gibt es?
- Warten auf Informationen oder Rückfragen!
Wo kann man die Deutschen Schwimmabzeichen absolvieren?
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bietet Schwimmkurse und auch Prüfungen für die unterschiedlichen Stufen an. Wende dich jederzeit an die DLRG, welche dir gern Auskunft darüber erteilt, wo du in deiner Nähe eine Schwimmprüfung ablegen kannst. Für alle Schwimmabzeichen hat die DLRG Planungen in ihren Landesverbänden aufgestellt, bei der einzelne Termine für die Prüfungen abgestimmt und festgelegt sind. Wenn du dich für ein Rettungsschwimmabzeichen interessierst, solltest du wissen, dass du vor der Prüfung einige Kurse durchlaufen musst. Bei diesen Kursen lernst du die unterschiedlichen Teile des Rettungsschwimmabzeichens.
Du kannst dich natürlich auch an ein Schwimmbad in deiner Nähe wenden, welches dir Auskunft über die nächste, naheliegende DLRG-Station geben kann.
Fazit
Die Polizei – dein Freund und Helfer! Ein Slogan, der den Traumberuf vieler beschreibt. Als Polizist musst du körperlich fit sein und auch das Schwimmen beherrschen. Allerdings musst du nicht zwangsweise ein Rettungsschwimmer sein, um eine Karriere als Polizist anstreben zu können. Grundsätzlich lohnt es sich jedoch, sich mit den verschiedenen Stufen der Schwimmabzeichen zu beschäftigen. Denn auch im Alltag können die verschiedenen Maßnahmen, die du erlernst, im Notfall enorm hilfreich sein. Wir hoffen, dass wir dir einen guten Einblick in die polizeiliche Welt der Schwimmabzeichen geben konnten und wünschen dir auf deinem beruflichen Werdegang alles Gute!
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