Englisch Einstellungstest

Wenn du dich für eine Stelle bewirbst, rechnest du vermutlich damit, dass du nicht direkt genommen, sondern erst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Bei vielen Unternehmen gibt es jedoch noch einen weiteren Schritt. Bei einem Einstellungstest musst du deine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dabei kann unter anderem auch ein Englischtest auf dich zukommen. Was dich beim Einstellungstest im Bereich Englisch erwartet, wozu das Ganze gut ist und wie du dich darauf vorbereiten kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Dazu dient der Einstellungstest

Während sich der Personaler beim Vorstellungsgespräch hauptsächlich ein Bild von deinem Auftreten und deiner Persönlichkeit macht, geht es beim Einstellungstest darum, deine Fähigkeiten zu beurteilen. Zwar liegen dem Personalbüro auch deine Qualifikationen vor, jedoch ist es einigen Unternehmen wichtig, diese auch intern zu überprüfen. So könnte ein Bewerber zwar in den Lebenslauf schreiben, dass er „Grundkenntnisse” in Englisch hat oder eine Sprache „in Wort und Schrift” beherrscht. Das sagt allerdings nur wenig darüber aus, wie er sich im Job schlagen wird. Genügen die Kenntnisse, um beispielsweise englischsprachige Korrespondenzen zu führen? Durch einen Einstellungstest wird das genauer überprüft. Bei allgemeinen Einstellungstests werden in der Regel mehrere Bereiche abgefragt, stets angepasst an den Beruf und das Unternehmen. In unseren Artikeln „Einstellungstest – Allgemeinwissen” und „Einstellungstest – Bereich Mathematik” kannst du mehr zu diesen Themenbereichen erfahren. 

Einstellungstests sind angepasst

Einstellungstests sind in der Regel genau auf den Arbeitgeber und den Beruf, die Ausbildung oder das Studium, für welches du dich beworben hast, angepasst. Das unterscheidet sie von standardisierten Testverfahren. Dies ist ein großer Vorteil, denn so können genau die Fähigkeiten überprüft werden, die du auch in deinem Arbeitsleben benötigen wirst. Für Englischtests gilt dasselbe: Je nachdem, in welchem Kontext du die Sprache benutzen musst, werden sich auch die Anforderungen des Tests verändern. Fachspezifische Terminologie ist also oft auch erforderlich. Wenn du im unternehmerischen Bereich tätig bist, solltest du dich im Business English wohlfühlen, während du im IT-Bereich eher mit Vokabeln, die sich auf Technologie etc. beziehen, vertraut sein solltest. Wenn du vor allem Kontakt mit Menschen hast, sind verbale Fähigkeiten von höherer Wichtigkeit und so weiter. Die Tests werden immer so konzipiert sein, dass sie den Anforderungen deines Berufsbildes gerecht werden.

Warum gerade Englisch?

Englisch wird in über 50 Ländern entweder als Haupt- oder Nebensprache gesprochen und hat sich mit bis zu 1,7 Milliarden Sprechern zur meistgesprochenen Sprache der Welt etabliert. Englisch ist die Sprache der Wirtschaft und der Wissenschaft. Wenn du um die halbe Welt reist und beispielsweise in Südkorea auf eine Person aus Argentinien triffst, wie unterhaltet ihr euch dann? Wenn ihr die Muttersprache des Anderen nicht beherrscht, redet ihr vermutlich auf Englisch. 

Die Wirtschaft wird zunehmend globaler und in vielen Unternehmen hast du es auch mit internationalen Kunden zu tun. Englisch zu lernen, liegt also nur nahe. Generell bieten dir Sprachen wunderbare Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und steigern deine Attraktivität für Arbeitgeber um ein Vielfaches. Englisch ist für viele Berufe ein Must-have geworden, um sich überhaupt zu qualifizieren. Es ist also viel mehr als nur ein Schulfach oder eine Sprache, die der deutschen immer mal wieder Wörter leiht. Und das Beste ist: Es ist nie zu spät, damit anzufangen, Englisch zu lernen oder bestehende Kenntnisse zu verbessern!

Das erwartet dich im Englischtest des Einstellungsverfahrens

Natürlich gibt es kein generelles Aufgabenformat, das in jedem Englisch-Einstellungstest dran kommt. Allerdings gibt es Themen, die häufig abgefragt werden und daher wahrscheinlich auch dich erwarten. Zusätzlich ist nicht auszuschließen, dass du eventuell auch mündlich geprüft wirst, also zum Beispiel eine Konversation auf Englisch führen musst. 

Grammatik

Die verschiedenen Zeit- und Verbformen könnten hier durchaus von dir verlangt werden. Am besten wiederholst du diese Dinge also noch einmal und übst die verschiedenen Zeitformen sowie wann sie genutzt werden. Das kann auf jeden Fall auch für andere Testteile von Nutzen sein. Fragen zur englischen Grammatik könnten zum Beispiel so aussehen:

  • Konjugieren sie folgende Verben in das present perfect

I go – I ___

I laugh – I ___

I run – I ____

  • Welcher der folgenden Sätze steht im Present Progressive?
  1. She studies French.
  2. She is studying French.
  3. She studys French.
  4. She is going to study French.

Generell sind Fragen im Multiple-Choice-Stil beliebter.

Rechtschreibung

Wenn du Englisch „in Wort und Schrift” beherrscht, solltest du auch in der Lage sein, schwierige Wörter richtig zu buchstabieren. Das wird zum Beispiel in dieser Form abgefragt:

  • Wie schreibt sich das englische Wort für „notwendig”?
  1. Nessesery
  2. Necsessary
  3. Nessessary
  4. Necessary

Außer der Recherche von schwierigen Wörtern gibt es nur wenige Übungen, die direkt auf deine englische Rechtschreibung abzielen. Je mehr du jedoch deine schriftlichen Kenntnisse der Sprache verbesserst, desto wahrscheinlicher wirst du auch diese Aufgaben meistern. Weiter unten im Text geben wir dir noch allgemeine Tipps zur Vorbereitung.

Wort- und Sprachverständnis

Hierbei wird geprüft, ob du die englischen Übersetzungen zu deutschen Begriffen kennst und ob du weißt, wann man welche Wörter benutzt. Du musst also verstehen, an welcher Stelle im Satz und in welchem Kontext bestimmte Wörter benutzt werden. Es kann in diesem Bereich auch sein, dass du ganz banal Wörter übersetzen musst, also beispielsweise so:

  • Welche Bedeutung hat dieses englische Wort: actual?
  1. Eigentlich
  2. Aktuell
  3. Ehrlich
  4. Wirklich

Es könnte aber auch sein, dass hierbei Vokabular spezifisch zu deinem Berufsbild abgefragt wird. 

  • Wie lautet der deutsche Begriff für Gross Domestic Product (GDP)
  1. Großdomestischesprodukt (GDP)
  2. Generelles domestisches Produkt (GDP)
  3. Bruttosozialprodukt (BSP)
  4. Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Wenn du in deinem Beruf bestimmte Fachsprache verwendest, solltest du diese auch auf Englisch beherrschen, denn du musst gegebenenfalls über berufliche Inhalte auf Englisch kommunizieren können. 

Ein weiteres beliebtes Aufgabenformat zum Thema Sprach- und Wortverständnis bilden Lückentexte. Hierbei kommt es darauf an, den richtigen englischen Begriff in eine Lücke einzusetzen. Auch hier wird gern der Multiple-Choice-Stil verwendet. So könnte das aussehen:

  • I really like going ____the gym to get in shape.
  1. at
  2. in
  3. to
  4. inside

Manchmal werden auch Sätze vorgegeben und du musst die richtigen Antworten auswählen.

  • What are you going to do on the weekend?
  1. I was tired.
  2. It´s not raining.
  3. We can´t decide.
  4. Next Friday.

Diese Art von Aufgaben zielen darauf ab, zu prüfen, inwiefern du wirklich ein Gefühl für die Sprache hast und den Kontext sowie die angemessenste Antwort erschließen kannst.

Textverständnis

Eine andere Methode, die du sicher auch aus dem Englischunterricht in der Schule kennst, ist das Textverständnis. Bei so einer reading comprehension wird dir ein englischsprachiger Text vorgelegt, woraufhin du Aufgaben dazu bearbeiten musst. Das kann in Form von Multiple-Choice-Fragen, „Richtig oder falsch?”-Fragen oder auch einer Inhaltsangabe sein. Es ist also wichtig, dass du den Text aufmerksam liest und nicht nur überfliegst. Wenn du mal das ein oder andere Wort nicht kennst, ist das kein Problem, denn vieles wird sich dir aus dem Kontext erschließen lassen. Leseverständnis ist daher eine beliebte Testkomponente, weil es recht realitätsnah ist. Natürlich musst du im Beruf keine Fragen zu einer E-Mail auf Englisch beantworten, aber es ist wichtig, dass sich dir der Inhalt erschließt und du die wichtigsten Punkte wiedergeben kannst. Auch im echten Leben musst du nicht immer jedes einzelne Wort übersetzen können.

Textproduktion

Hierbei kommt es vor allem auf deine Ausdrucksfähigkeit an. Aller Wahrscheinlichkeit nach musst du, wenn in deinem Einstellungstest eine Textproduktionsaufgabe drankommt, einen Text schreiben, der mit deinem Beruf zu tun hat. Zum Beispiel könntest du eine E-Mail an einen Kunden verfassen müssen oder Ähnliches. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du einen komplett ausgearbeiteten Essay oder etwas dergleichen schreiben musst. Mach dir also keine Sorgen, wenn du dich im Schriftlichen noch nicht ganz sicher fühlst, das schaffst du schon! Neben deiner Fähigkeit, dich auf Englisch angemessen auszudrücken, können hier auch noch mal deine Rechtschreibung und Grammatik beurteilt werden. Außerdem sieht das Personalbüro so, wie geeignet deine Englischkenntnisse wirklich für die Position sind.

So bereitest du dich auf den Englisch-Einstellungstest vor

Der Termin deines Einstellungstests steht fest und du hast das Gefühl, dein Schulenglisch wird nicht ausreichen, um dir die Stelle zu sichern? Mach dir keine Sorgen! Auch in ein paar Wochen oder Monaten gibt es viele Dinge, die du tun kannst, um deine Englischfähigkeiten zu verbessern.

Die vier Sprachfähigkeiten

Beim Erlernen einer Sprache gibt es immer vier Fertigkeiten, die trainiert werden sollten:

  • Sprechen
  • Hören
  • Lesen
  • Schreiben

Am effizientesten lernst und verbesserst du dich, wenn du diese Fertigkeiten miteinander kombinierst. Du solltest vermeiden, dich zu sehr auf einen der vier Bereiche zu konzentrieren. Vielleicht kannst du zwar akzentfrei sprechen und dich mit Muttersprachlern unterhalten, jedoch keinen orthografisch korrekten Brief verfassen. In diesem Fall ist deine Sprachfähigkeit vielleicht sehr gut, aber dir fehlen wichtige Kompetenzen, die du für dein Berufsleben brauchst. Deine Vorbereitung sollte also ausgewogen sein, damit sich auch deine Fähigkeiten mit der richtigen Balance entwickeln.

Englischsprachige Medien konsumieren

Die Sprache in deinen Alltag einzubinden, ist eines der besten Erfolgsrezepte. Schaue deine Lieblingsserie auf Englisch an, lies ein Buch auf Englisch oder höre einen englischsprachigen Podcast. So hast du nicht ständig das Gefühl, du müsstest lernen, sondern integrierst die Sprache ganz einfach in deinen Alltag. Medien zu konsumieren, kann dir helfen, neue Vokabeln sowie Ausdrucksweisen zu lernen. Wenn du zum Beispiel einen Podcast hörst, es dir aber schwer fällt, diesem zu folgen, kannst du die Transkription mitlesen. So trainierst du gleichzeitig zwei Kompetenzbereiche. Beim Lesen eines Buches oder Artikels könntest du Absätze laut vorlesen, um an deiner Aussprache zu arbeiten. Wenn dir in Filmen, Büchern oder sogar Liedern Wörter unterkommen, die du noch nicht kennst, kannst du diese nachschlagen und dir für die Zukunft merken. Da du dich auf den Einstellungstest vorbereitest, liegt es außerdem nahe, die Medien so auszuwählen, dass sie zu deinem Berufsfeld passen, damit du spezifische Vokabeln lernst.

Beware of false friends!

Das ist ein Ratschlag, den du nicht nur im wahren Leben, sondern auch bei der Englischvorbereitung beherzigen solltest. False friends oder „Falsche Freunde” sind Wörter, die sich auf Deutsch und Englisch so sehr ähneln, dass sie dieselbe Bedeutung zu haben scheinen, jedoch etwas komplett unterschiedliches bedeuten. Ein Beispiel dafür wäre das Wort chef. Im Englischen heißt dein Vorgesetzter nämlich boss, wohingegen ein chef ein Koch ist. Beim Einstellungstest kann es sein, dass genau solche Wörter abgefragt werden. Damit du davon nicht verwirrt wirst, kann es helfen, häufige false friends im Voraus zu recherchieren.

Üben, üben, üben!

Was Rechtschreibung und Grammatik angeht, ist das Beste, was du tun kannst, stetig zu üben, bis du die Regeln sogar im Schlaf kannst. Es liegt nahe, zunächst dein Wissen bezüglich grammatikalischer Fragen, wie zum Beispiel der tenses (Zeitformen) aufzufrischen. Dazu gibt es zahlreiche Videos im Internet, in denen dir alles erklärt wird. Da Englisch die meisterlernte Sprache der Welt ist, findest du dazu auch unzählige Ressourcen. Das Sprichwort „Übung macht den Meister” gilt für fachspezifisches Vokabular und auch für Textproduktion: Je mehr Übungen du machst und je öfter du Gelerntes wiederholst, desto einfacher fallen dir diese Dinge. Bei Grammatikregeln, Vokabeln oder Verbformen können dir Karteikarten behilflich sein. Dazu findest du heutzutage sogar Apps, sodass du, wo immer du gerade bist, deine Englischübungen jederzeit dabei hast.

Fazit

Sprachen, insbesondere Englisch, öffnen dir so einige Türen in der Berufswelt. Um zu überprüfen, ob deine Kenntnisse auch den Anforderungen entsprechen, führen einige Unternehmen einen Englischtest im Zuge des Einstellungstests durch. Davor musst du allerdings nicht zurückschrecken, denn es ist nie zu spät, anzufangen, deine Sprachfähigkeiten auszubauen. Mit der richtigen Vorbereitung bestehst du den Test im Handumdrehen. In diesem Sinne: Good luck and all the best for your future!

 

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