Verbrecher jagen, für Recht und Ordnung sorgen und allgemein bekannt sein als „Freund und Helfer” ist für viele junge Menschen sehr reizvoll. Schon alleine durch das riesige Medienangebot an Krimiserien und Actionfilmen haben wir einen Eindruck von dem Tätigkeitsfeld der Polizei. Im alltäglichen Dienst bei der Polizeibehörde fallen ganz viele Aufgaben an. Das Aufgabengebiet geht von Anzeigen aufnehmen und schreiben, über Einbrüche sichern bis hin zur Personenfahndung und vielem mehr. Der Beruf Polizist gehört wohl zu den abwechslungs- und facettenreichsten Jobs auf dem Arbeitsmarkt. Die Polizei bietet verschiedene Ausbildungsberufe und gute Karrierechancen an. Außerdem zählt der Beruf des Polizisten als gesicherter Job mit solidem Gehalt. Doch ist er der richtige Job für dich? Die Berufswahl ist für viele junge Leute eine große Herausforderung, da diese Entscheidung im Normalfall eine Entscheidung fürs Leben ist. Ein Praktikum bietet interessierten jungen Menschen die Chance, den Berufsalltag eines Polizisten zu begleiten und sich somit einen Eindruck zu verschaffen, was diesen Job ausmacht. Die Landespolizeien und auch die Bundespolizei bieten deshalb verschiedene Praktika an.
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Art der Praktika
Unter Polizei versteht man zum einen die Landespolizeibehörden der 16 Bundesländer und die Bundespolizei. Die Hauptaufgabe ist hierbei identisch, nämlich für die Innere Sicherheit zu sorgen. Das Aufgabengebiet variiert jedoch stark. Die Organisation, Aufgaben und Befugnisse unterliegen den Polizeigesetzen der Länder und sind deshalb bundesweit nicht einheitlich. Dadurch, dass jedes Bundesland eine eigene Organisation verfolgt und die Richtlinien abweichen können, sind nicht in allen Bundesländern alle Praktika-Möglichkeiten verfügbar. Die Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Bewerbungsanforderungen können je nach Polizeipräsidium abweichen. Die Bundespolizei hingegen ist dem Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat unterstellt und hat einheitliche Regeln und Richtlinien in der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Im Allgemeinen kann man das Angebot jedoch in drei Praktikaarten unterteilen.
Schülerpraktikum
Bei dem Schülerpraktikum handelt es sich um ein zwei- bis dreiwöchiges Praktikum, das Teil der schulischen Ausbildung ist. Es findet üblicherweise in den Klassen neun, zehn, oder elf statt und ist verpflichtend zu absolvieren.
Studentenpraktikum
Für Studenten gibt es ein Praktikumsangebot, was auf den späteren Beruf bzw. die Fachrichtung ausgelegt ist. Hierbei handelt es sich um Pflichtpraktika, die einen praktischen Teil des Studiums abdecken sollen.
Berufsorientierung
Die meisten Polizeien bieten Praktika an, die nur ein paar Tage oder maximal eine Woche dauern. Dieses Praktikum ist für alle Interessierten gedacht und wird meistens nur in den Ferien angeboten. Es dient dazu, den Interessenten den Beruf näher zu bringen und neue Polizeianwärter anzuwerben.
Verschiedene Abteilungen der Polizei
Das Praktikum ist ein allgemeines Praktikum bei der Polizei, was bedeutet, dass man die Möglichkeit hat, mehrere Sachgebiete und Tätigkeitsfelder kennenzulernen. Zu den verschiedenen Abteilungen gehören unter anderem folgende:
- Schutzpolizei
- Kriminalpolizei
- Reiter- und Hundestaffel
- Verkehrsüberwachung
- Wasserschutzpolizei
- Fliegerstaffel
- Spezialeinheiten
- Autobahnpolizei
- Erkennungsdienst
- Rauschgiftkriminalität
- Internetkriminalität
- Terrorismusbekämpfung
Bei der Polizei gibt es aber zusätzlich noch Verwaltungsmitarbeiter, Techniker, IT Fachkräfte, Ärzte, Mechatroniker, technische Assistenten, etc. Das bedeutet, dass man bei der Polizei eine Vielzahl an Möglichkeiten hat, seinen Traumjob zu finden.
Praktikumsplan
Der Praktikumsplan besagt, dass der Praktikant so viele Bereiche und Tätigkeitsfelder wie möglich kennenlernen soll, um sich einen realistischen Eindruck von dem Berufsalltag zu verschaffen. Je nach Arbeitsaufkommen der Polizei, können folgende Punkte auf dem Praktikumsplan stehen:
- Begleitung der Bürgerpolizei
- Kennenlernen des Kriminaldienstes und der Kriminaltechnik
- Aufnahme von Verkehrsunfällen
- Teilnahme an Präventionsveranstaltungen
- Vorstellung der Diensthundestaffel
- Teilnahme an einer Gerichtsverhandlung
Die Polizeidienststelle ist außerdem immer sehr bemüht, die Praktikanten über Ausbildungsmöglichkeiten, Aufstiegschancen und Einstellungs- und Sporttests zu informieren. Das Ziel des Praktikums soll es sein, den Praktikanten einen guten Einblick in den Berufszweig zu gewähren und das Interesse an diesem Beruf zu wecken, um neue Polizeianwärter zu rekrutieren.
Rahmenbedingungen
Die Polizeien haben in der Regel einen Mitarbeiter, der für die Einstellung und Betreuung von Praktikanten zuständig ist. Er gilt als direkter Ansprechpartner und seine Kontaktdaten sind meist auf der Homepage der Polizei zu finden. Die Polizei garantiert, dass der Praktikumsplatz sicher ist und der Praktikant keiner Gefahr ausgesetzt wird. Das Praktikum erfolgt unentgeltlich und Anfahrt, Unterkunft und Verpflegung werden nicht bezahlt oder gestellt. Außerdem muss der Praktikant eine Haftpflicht- und Unfallversicherung nachweisen können. Beim Schülerpraktikum ist die Versicherung in der Regel durch die Schule garantiert. Der reine Zweck eines Praktikums ist es, den Berufszweig näher kennenzulernen, um die Entscheidung bei der Berufswahl zu vereinfachen.
Voraussetzungen
Die Voraussetzungen weichen je nach Bundesland ab, weshalb du dich bei Interesse am besten bei der Polizeidienststelle deines Wohnortes informieren solltest. Über die Homepage www.polizei.de gelangt man zu den einzelnen Länderpolizeien. Alle Informationen rund um ein Praktikum bei der Bundespolizei findet man auf deren Homepage. Bei den Landespolizeien wird das Wohnortprinzip angewandt, das besagt, dass man sich nur in der Polizeidienststelle bewerben kann, die dem Wohnort zugehörig ist. So wird vermieden, dass sich ein Bewerber bei mehreren Dienststellen bewirbt und somit die Chancen anderer Bewerber verringert. Bei der Bundespolizei kann man seinen Wunscheinsatzort angeben, muss sich aber dort informieren, ob bei der Dienststelle das gewünschte Praktikum angeboten wird. Im Allgemeinen kann man die Voraussetzungen jedoch wie folgt zusammenfassen:
Alter
- Das Mindestalter für ein Schülerpraktikum liegt je nach Bundesland zwischen 14 und 16 Jahren.
- Für das Praktikum für Berufsinteressierte gilt meistens ein Höchstalter bis ca. Mitte 30.
Bildungsvoraussetzungen
- In einigen Bundesländern werden Schülerpraktika für alle Schulformen angeboten. In manchen Polizeidienststellen wird das Praktikum nur für Schüler angeboten, die die Hochschulreife oder Fachhochschulreife anstreben. In Niedersachsen zum Beispiel, werden je nach Schulform teilweise sogar Mindestnoten verlangt.
Körperliche Voraussetzungen
- Die gesundheitliche Eignung ist eine Grundvoraussetzung für ein Polizeipraktikum.
- Bei manchen Dienststellen ist eine Mindestkörpergröße Voraussetzung.
- In Bayern werden zum Beispiel keine sichtbaren oder inhaltlich unzulässigen Tätowierungen akzeptiert.
Allgemeine Voraussetzungen
- Je nach Bundesland wird die deutsche Staatsangehörigkeit vorausgesetzt. In den meisten Polizeien kann man sich jedoch auch als EU-Staatsangehöriger bewerben.
- Es dürfen keine polizeilichen oder staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren gegen den Bewerber vorliegen.
- Haftpflicht- und Unfallversicherung (beim Schülerpraktikum ist die Schule der Versicherungsträger)
Neben diesen faktischen Voraussetzungen sollte der Bewerber unter anderem über folgende charakterlichen Eigenschaften verfügen:
- Gerechtigkeitssinn
- Teamfähigkeit
- Belastbarkeit
- Stressresistenz
- Toleranz
- Sozialkompetenz
Bewerbungsunterlagen
Es ist sehr wichtig, die Bewerbungsunterlagen vollständig, fehlerfrei und ordentlich einzureichen. Die Praktikumsplätze sind sehr beliebt und es gibt viele Bewerber, aber im Verhältnis dazu wenig Plätze. Die Bewerbungsunterlagen sollten Folgendes beinhalten:
- Anschreiben/Motivationsschreiben
- Tabellarischer Lebenslauf mit Foto
- Eine Kopie des letzten Zeugnisses
- Schul- oder Immatrikulationsbescheinigung
Bewerbungsverfahren und -fristen
Die meisten Polizeidienststellen haben auf ihrer Homepage die Praktikumstermine veröffentlicht. Man sollte sich möglichst bewerben, sobald die Termine auf der Website erscheinen. Die Bewerbungsfrist endet fast immer bis drei Monate vor Praktikumsbeginn. Einige Landespolizeien haben einen Direktlink zum Online-Bewerbungsportal, aber die meisten Dienststellen verlangen die Bewerbungsunterlagen in Form einer E-Mail und weisen darauf hin, dass postalisch zugeschickte Unterlagen aus Kostengründen nicht zurückgeschickt werden. Die meisten Dienststellen haben einen direkten Ansprechpartner für alle Belange rund um das Praktikum. Informiere dich auf der jeweiligen Homepage oder frag telefonisch nach, was die genauen Voraussetzungen der expliziten Dienststelle sind, damit du bestmögliche Chancen hast.
Wie kann ich meine Chancen auf einen Praktikumsplatz bei der Polizei erhöhen?
Ein Praktikumsplatz bei der Polizei ist sehr begehrt und deshalb nicht so leicht zu bekommen. Die Polizei ist natürlich sehr beschäftigt und kann nicht das ganze Jahr über Praktikanten betreuen, deshalb ist die Anzahl an Praktikumsplätzen begrenzt. Wir haben ein paar Schritte zusammengestellt, die du befolgen solltest, um deine Chancen zu maximieren. Neben einer guten Bewerbung, gehört natürlich auch ein bisschen Glück dazu, denn oftmals gibt es viel mehr Bewerber als Praktikumsplätze. Solltest du keinen Platz im Rahmen eines Schüler- oder Studentenpraktikums bekommen, gibt es oftmals die Möglichkeit ein freiwilliges Praktikum in den Ferien zu machen.
Schritt für Schritt Anleitung
- Informiere dich auf der Internetseite oder telefonisch bei der Polizeidienststelle deines Wohnortes (Landespolizei) oder deines Wunschortes (Bundespolizei), ob das von dir angestrebte Praktikum angeboten wird.
- Informiere dich über die Voraussetzungen, die man für ein Praktikum bei der Polizei erfüllen muss.
- Gleiche ab, ob du die Anforderungen erfüllen kannst.
- Schau nach Terminen und prüfe, ob diese mit deinen Zeitplänen übereinstimmen.
- Schreibe ein Bewerbungsanschreiben, in dem du dich und deine Motivation vorstellst. Im Internet ist meistens der direkte Ansprechpartner aufgeführt. Diesen solltest du in deiner Bewerbung als Adressat angeben und namentlich begrüßen. Führe alle deine Kontaktdaten (Telefonnummer, E-Mail) an und kontrolliere, ob alle deine Daten noch aktuell und korrekt geschrieben sind. Durch einen Zahlendreher bei der Telefonnummer kann es sein, dass dir dein Platz entgeht, weil du nicht erreichbar bist.
- Es wird üblicherweise ein tabellarischer Lebenslauf mit Foto gefordert. Stelle sicher, dass die Formatierung korrekt ist und füge ein schönes Bewerbungsfoto ein. Es ist ratsam ein professionelles Bewerbungsshooting zu machen, da das Foto den ersten Eindruck vermittelt.
- Lasse deine Bewerbung von einem Familienmitglied, Lehrer oder Freund nochmal anschauen. Oftmals fallen einem kleine Fehler nicht auf, aber schon ein Leerzeichen zu viel, kann ein Ausschlusskriterium sein.
- Informiere dich, auf welchem Weg die Bewerbung verschickt werden soll. Die meisten verlangen sie via E-Mail oder haben ein Onlineportal, wo man die Bewerbung hochladen soll. Es ist wichtig, dass du genau den Anweisungen folgst, denn deine Bewerbung wird sonst nicht einmal angeschaut.
- Stelle sicher, dass du die Bewerbungsfrist einhältst. Bei den meisten Dienststellen endet die Frist drei Monate vor Praktikumsbeginn.
- Sende die Bewerbung ab. (Viel Erfolg!)
Fazit
Die Berufswahl ist eine große Herausforderung, der man sich in jungen Jahren stellen muss. Der Arbeitsmarkt ist groß und mit einem guten Schulabschluss stehen einem viele Türen offen. Natürlich kann man sich bei der Berufsberatung oder im Internet informieren, aber nichts vermittelt einen besseren Eindruck als ein Praktikum. Beim Praktikum hat man die Möglichkeit sich die Sachgebiete und Tätigkeitsfelder des Berufes hautnah anzusehen und den Berufsalltag zu begleiten. Die Polizei hat ein breit gefächertes Angebot an Ausbildungsberufen und bietet attraktive Karrieremöglichkeiten. Bei einem Praktikum kannst du dir einen Eindruck verschaffen, ob dieser Beruf eine Option für deine Zukunft ist. Man kann sich bei der Landespolizei oder der Bundespolizei bewerben. Generell gilt die Regel, dass man sich bei der Landespolizei nur an der Dienststelle des Wohnortes bewerben kann. Dadurch, dass die einzelnen Landespolizeien und die Bundespolizei ihre eigenen Organisationen haben, sind das Praktikumsangebot und die Rahmenbedingungen nicht überall gleich. Normalerweise werden jedoch drei Praktikumsarten angeboten. Das erste Praktikum ist das klassische Schülerpraktikum, was normalerweise zwischen der neunten und elften Klasse als Pflichtpraktikum im Rahmen der schulischen Ausbildung gilt. Dieses Praktikum dauert in der Regel zwei bis drei Wochen und soll einen allgemeinen Einblick in den Polizistenalltag gewähren und über Ausbildungsmöglichkeiten informieren. Viele Dienststellen bieten außerdem ein berufsbezogenes Praktikum für Studenten an, wo praktische Erfahrungen im Rahmen des Studiums erworben werden sollen. Für Berufsinteressierte bieten viele Polizeidienststellen neben Schnuppertagen auch ca. einwöchige Praktika an, die meistens in den Schulferien stattfinden. Hierfür kann sich jeder Interessent bewerben, der nicht über eine Schule oder Hochschule ein Praktikum absolviert, sondern sich individuell beruflich orientieren möchte. Alle Infos bezüglich Terminen, Voraussetzungen und Bewerbungsverfahren kann man auf den Internetseiten der jeweiligen Polizeipräsidien und bei der Bundespolizei erfahren. Es ist essentiell wichtig, dass die Bewerbungsunterlagen vollständig und fristgerecht eingereicht werden. Bitte achte darauf, dass die Unterlagen fehlerfrei und richtig formatiert sind, um deine Chancen zu erhöhen. Wenn deine Bewerbung erfolgreich war, wünschen wir dir viel Erfolg bei deinem Praktikum bei der Polizei.
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