Polizei BMI (Body Mass Index)

Für viele ist es von Kindheit an ein Traum bei der Polizei zu arbeiten. Die Vorstellung in einer Uniform für Recht und Ordnung zu sorgen, ist für viele ein Anreiz, ihre Karriere bei der Polizei zu starten. Doch mit einer einfachen Bewerbung ist es nicht getan. Es gibt viele verschiedene Leistungsanforderungen, welche für eine Aufnahme bei der Polizei erfüllt werden müssen. Aufnahmekriterien sind unter anderem ein fundiertes Grundwissen, Sprachfertigkeit, eine allgemeine körperliche Gesundheit, sowie Fitness. Immerhin ist es als Polizist notwendig, nicht gleich außer Atmen, sondern auch in anstrengenden Situationen fit zu sein. Für die Beurteilung deiner körperlichen Fitness wird unter anderem der Body Mass Index (BMI) herangezogen. In diesem Artikel möchten wir dir den Body Mass Index (BMI), die dazugehörige Body Mass Index Tabelle und die Vorgaben der Polizei ausführlich erklären. Gibt es Unterschiede für Männer und Frauen? Wie berechnest du deinen BMI überhaupt und welche Werte sind für dich ausschlaggebend? All diese Fragen beantworten wir dir.

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Da sich die BMI Vorgaben der Polizei von Land zu Land etwas unterscheiden, haben wir dir auch einige Beispiele dargestellt. Unter anderem für die Bundespolizei (Deutschland), für die Polizei in Wien (Österreich), sowie für die Polizei Burgenland (Österreich).

Beurteilung und Tabellen des Polizei BMI

Der BMI sagt aus, in welchem Verhältnis das Körpergewicht zur Körpergröße stehen soll. Um in Erfahrung zu bringen, ob der eigene Body Mass Index den Anforderungen der Polizei entspricht, ist es von Bedeutung zu verstehen, wie sich der BMI zusammensetzt und berechnet wird. Mehr zur Berechnung erfährst du weiter unten.
Eine BMI Tabelle, welche sich an erhobene Zahlen der Bevölkerung richtet, wird seit 1980 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geliefert. Für die Berechnung der Werte spielt das Geschlecht eine wesentliche Rolle, da Frauen meist einen geringeren Muskelanteil als Männer haben. Aufgrund dessen sind die Ergebnisse bei Männern oftmals höher als bei Frauen. Nicht nur das Geschlecht, auch das Alter spielt eine Rolle. Für beide Geschlechter gibt es daher unterschiedliche BMI Tabellen mit unterschiedlichen Altersstufen.

Die optimalen BMI-Werte bei Frauen wurden wie folgt definiert:

Alter 19 – 24 BMI 18 – 23 kg/m2
Alter 25 – 34 BMI 19 – 24 kg/m2
Alter 35 – 44 BMI 20 – 25 kg/m2
Alter 45 – 54 BMI 21 – 26 kg/m2
Alter 55 – 64 BMI 22 – 27 kg/m2
Alter > 65 BMI 23 – 28 kg/m2

Die optimalen BMI-Werte für Männer lauten:

Alter 19 – 24 BMI 19 – 24 kg/m2
Alter 25 – 34 BMI 20 – 25 kg/m2
Alter 35 – 44 BMI 21 – 26 kg/m2
Alter 45 – 54 BMI 22 – 27 kg/m2
Alter 55 – 64 BMI 23 – 28 kg/m2
Alter > 65 BMI 24 – 29 kg/m2

Nehmen wir die durchschnittlichen BMI Werte zur Hand, so können folgende Werte für ein mögliches Untergewicht, Übergewicht, Adipositas und starke Adipositas herangezogen werden:

BMI Mann BMI Frau

Untergewicht < 20 kg/m2 < 19 kg/m2
Übergewicht 26 – 30 kg/m2 25 – 30 kg/m2
Adipositas 31 – 40 kg/m2 31 – 40 kg/m2
starke Adipositas > 40 kg/m2 > 40 kg/m2

Ein Großteil der Menschen glaubt, dass es notwendig ist, die Optimalwerte der Tabelle zu erreichen, um einen gesunden Körper zu haben. So nehmen viele Menschen beispielsweise an, dass ein BMI von ungefähr 30 schädlich für die Gesundheit ist. Über- oder Untergewicht ist jedoch in Wahrheit bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Personen, welche Kraftsport betreiben, haben zum Beispiel aufgrund der Muskeln ein erhöhtes Körpergewicht. So müssten diese oftmals aufgrund des ausgerechneten BMIs übergewichtig sein, was jedoch keineswegs der Fall ist.

Dies soll nicht heißen, dass der Body Mass Index nicht zur Orientierung verwendet werden soll. Wenn Menschen sich unwohl fühlen oder den Hinweis eines Arztes erhalten haben, dass sie zu viel oder zu wenig wiegen, können sie sich sehr wohl am BMI orientieren. 

Berechnung des BMI

Für die Berechnung wird die Körpergröße (l) in Meter und das Körpergewicht (m) in Kilogramm benötigt.

BMI = Körpergewicht (Kilogramm) dividiert durch die Körpergröße zum Quadrat (Meter2)
BMI = m : l2

Beispiel:
Gehen wir davon aus, dass du 26 Jahre alt bist, 65 Kilogramm wiegst und 1,60 Meter groß bist. Die Berechnung des Body Mass Index würde dann wie folgt aussehen:

60kg : (1,6m)= 23,44 kg/m2

Nach Berechnung des BMI kann das Ergebnis mit den Tabellen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verglichen werden. So kannst du überprüfen, in welcher Kategorie du dich befindest. In unserem Beispiel befindet sich der BMI Wert in Höhe von 23,44 kg/m2 sowohl bei Frauen, als auch bei Männern im Idealbereich.

Folgende Durchschnittswerte sind beim Body Mass Index ausschlaggebend:

  • < 18,5 kg/m2 = Untergewicht
  • 18,5 – 24,9 kg/m2 = Gesund
  • 25 – 29,9 kg/m2 = Übergewicht
  • > 30 kg/m2 = Adipös

Polizei BMI – Überblick

Auch als Aufnahmekriterium für die Polizei werden oft die Werte der BMI Tabelle für die Einschätzung der körperlichen Fitness herangezogen. Die verschiedenen Polizeibehörden geben dabei Minimal- und Maximalwerte für den BMI vor. Wird der Wert nicht erfüllt, so kann dies ein Ausschlusskriterium sein und zu einer Ablehnung der Bewerbung führen. Die genauen Werte sind innerhalb Deutschlands von Bundesland zu Bundesland und teilweise auch je Behörde unterschiedlich. Auch unsere Nachbarländer haben andere Werte vorgegeben:

  • Bundespolizei Deutschland: Mindestens ein BMI von 18 kg/m2 beziehungsweise maximal ein BMI von 27,5 kg/m2 darf erreicht werden.
  • Polizei Schleswig Holstein: Dein BMI muss zwischen 18 und 30 kg/m2 liegen, um aufgenommen werden zu können.
  • Polizei Wien: Der BMI muss zwischen 18 und 28 kg/m2 für eine mögliche Aufnahme liegen.
  • Polizei Burgenland: Es wird ein Wert zwischen 18 und 25 kg/m2 für eine Aufnahme vorausgesetzt. 

Weitere Leistungsanforderungen der Polizei

Nicht nur dein Body Mass Index ist ausschlaggebend. Auch deine Sprachfertigkeit, dein Grundwissen und deine allgemeine körperliche Gesundheit spielen eine große Rolle. Sowohl für die örtliche Polizei, als auch für die Bundespolizei gelten daher bestimmte Voraussetzungen, um Teil des Teams werden zu können. Körperliche Leistungen sind mit das A und O, hierzu zählen unter anderem, dass dein Herz-Kreislauf-System vollkommen funktionsfähig ist. Nicht nur das, auch deine Zähne und dein Sehvermögen sollten intakt sein. Natürlich ist es auch wichtig, als Polizist gut hören zu können und keine Einschränkungen des Bewegungsapparates zu haben. Solltest du zum Beispiel Probleme haben deine Hände oder Beine uneingeschränkt bewegen zu können, so wird dies für eine Aufnahme problematisch, da du womöglich nicht für alle anfallenden Tätigkeiten eingesetzt werden kannst. 

Feststellung Polizeitauglichkeit 

Wie bereits oben erwähnt ist es notwendig, dass du die angeforderten Aufnahmekriterien erfüllst, um den Polizei-Beruf ausüben zu können. Doch wie sieht die Vorgehensweise des Auswahlverfahrens aus? Welche Punkte müssen erfüllt werden? Die Kriterien sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Viele Punkte sind identisch, jedoch empfiehlt es sich vor der Bewerbung eine Recherche für das gewünschte Bundesland durchzuführen. Auf unserer Seite findest du für jedes Bundesland den konkreten Ablauf des Einstellungsverfahrens.
Im Allgemeinen ist aber zu sagen, dass das Auswahlverfahren mehrere Punkte umfasst und an zwei Tagen Tests erfolgen. Am ersten Prüfungstag gibt es eine schriftliche Aufnahmeprüfung. Diese beinhaltet unter anderem einen Computertest mit Rechtschreib- und Grammatikteil, sowie Mathematik- und Logikaufgaben. Außerdem musst du einen Sporttest absolvieren. 

  • Computertest

Hier werden deine Rechtschreib- und Grammatik-Fähigkeiten geprüft, zum Beispiel mit einem Lückendiktat. Außerdem werden Fragen gestellt, um deine Mathematikfähigkeiten zu prüfen sowie dein logisches Denken und deine Merkfähigkeit. Es sind am Computer unterschiedliche Aufgaben in Form von Multiple-Choice Fragen zu absolvieren.

  • Sporttest

Vor Prüfungsbeginn musst du eine Bestätigung deines Gesundheitszustandes vorlegen.

Eine Vorbereitung für den Sporttest ist empfehlenswert, Tipps und Tricks kannst du auf unserer Seite finden. Ohne Vorbereitung ist ein erfolgreiches Ablegen der Prüfung nicht ganz so einfach. Unter anderem musst du hier mit folgenden Disziplinen rechnen: Ein Hindernisparcours, einen Coopertest, Bankdrücken und Schwimmen.

Am zweiten Prüfungstag erfolgt eine ärztliche Untersuchung und ein Eignungsinterview. 

  • Ärztliche Untersuchung

Zu diesem Termin sind ggf. verschiedene ärztliche Befunde mitzubringen. Diese Befunde werden durch den Polizeiarzt überprüft. Außerdem erfolgt eine umfangreiche körperliche Untersuchung, um zu prüfen, ob du für den Polizeidienst geeignet bist. Hier wird dann vom Polizeiarzt auch dein BMI ermittelt.

  • Eignungsinterview

Eine weitere Voraussetzung zur Aufnahme bei der Polizei sind deine Persönlichkeitsmerkmale. Anhand eines Eignungsinterviews lernen sich beide Parteien besser kennen. Hierzu zählt die persönliche Vorstellung, sowie Fragen, um festzustellen, ob du für den Beruf geeignet bist.

Historie zum BMI

Beim Body Mass Index (BMI) handelt es sich, laut dem Statistiker Adolphe Quetelet (1796-1874), um statische Maßzahlen für die Relation des Körpergewichts von einem Menschen zu dessen Körper. Quetelet gilt als Erfinder des BMI, er hat den Brustumfang von 6.000 schottischen Soldaten vermessen und anhand dessen eine Normalverteilung ermittelt. Die erstellte Formel bekam den Namen „Quetelet-Index” und wurde lediglich als grober Richtwert herangezogen und schon damals kritisiert. Nichtsdestotrotz wurde Quetelet sowohl von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der American Academy of Arts and Science und den Preußischen und Bayerischen Wissenschaftsakademien geehrt. Ignaz Kaup (1870-1944), ein promovierter Mediziner, entwickelte den Body Mass Index nach dem ersten Weltkrieg weiter, war jedoch auch nicht an einer Anweisung interessiert, sondern mehr an der populären Sozialhygiene. Die entwickelte Methode von Kaup bekam den Namen „Kaupscher Index”.
Der bis heute geläufige Begriff Body Mass Index entstammt einem Artikel aus 1972 von Ancel Keys, welcher ein amerikanischer Ernährungswissenschaftler war. Er beschäftigte sich vor allem mit der Erforschung der Unterernährung, der physiologischen Wirkung von Nahrungsfetten und den Ursachen von koronaren Herzkrankheiten. Laut Keys sollte der BMI jedoch nur für den statistischen Vergleich von Populationen herangezogen werden, nicht zur Beurteilung von Einzelpersonen. 

Doch wie bekam der bis heute kritisierte Body Mass Index dann eine so derartig wichtige Bedeutung? Amerikanische Lebensversicherungen werden oftmals dafür verantwortlich gemacht, da diese den BMI schnell als Indikator für Gesundheit anerkannten. Anhand der BMI Werte wurden Risikogruppen definiert. Haben bei Abschluss der Versicherung die Kunden den „normalen” BMI Wert überschritten, so wurden für diese höhere Versicherungsprämien definiert. 

Kritik am Polizei BMI/Problemdarstellung

Wollen Sportler ihren BMI Wert herausfinden, so ist es für sie nicht möglich eine passende Tabelle zu finden, da es keine spezifischen Werte für sehr sportliche Personen gibt. Nehmen wir als Beispiel die Torwartlegende Oliver Kahn, der am Ende seiner Karriere beachtliche 91 Kilogramm wog und eine Körpergröße von 1,88 Meter hat. Würde Oliver Kahn mit diesen Werten seinen BMI berechnen, so würde dieser 25,7 betragen. Laut der allgemeinen Tabelle bedeutet dies, dass Oliver Kahn übergewichtig ist, was natürlich keineswegs der Fall ist. Extremsportler weisen einen höheren Muskelanteil auf und Muskeln sind bekanntlich schwerer als Fett. Somit ist vollkommen klar, dass die Berechnung anhand der allgemein gültigen Formel ein „nicht korrektes” Ergebnis anzeigt.

Doch nicht nur Sportler mit einem hohen Muskelanteil können die BMI Tabelle nicht als Referenz verwenden. Auch Sportler, wie Marathonläufer oder Skispringer, haben mit der Tabelle ihre Schwierigkeiten. Diese Sportler haben ebenso einen durchtrainierten Körper, jedoch ein geringeres Körpergewicht, da sie eine nicht so hohe Muskelmasse aufweisen. Da zum Beispiel Marathonläufer oft ein geringes Körpergewicht haben, würden sie laut BMI Tabelle untergewichtig sein. Nehmen wir als Beispiel die Marathonläuferin Grete Waitz, welche teilweise einen BMI Wert von 17,2 kg/mhatte, also laut Definition untergewichtig gewesen ist.
Wenn du dich bei der Polizei bewirbst und deine Muskelmasse überdurchschnittlich groß ist, so kann es also passieren, dass du als übergewichtig eingestuft wirst. Es kam nicht nur einmal bei der Polizei, aufgrund von BMI Ergebnissen zur Ablehnung von Bewerbungen. Positiv ist zu erwähnen, dass jedoch zur Einschätzung der körperlichen Fitness nicht nur der BMI herangezogen wird. Durch die ärztliche Untersuchung und den Sporttest wird deine körperliche Fitness intensiver betrachtet. Solltest du einen höheren Muskelanteil haben und dein BMI übersteigt den vorgegebenen Wert, kann eine Aufnahme dennoch aufgrund der Ergebnisse der weiteren Tests erfolgreich sein. Es ist somit zu sagen, dass die BMI Formel zur Orientierung verwendet werden kann, jedoch nicht zur Einstufung von Leistungssportlern herangezogen werden sollte. 

Fazit Aufnahmeverfahren Polizei/Polizei BMI

Du hast nun einige Infos bezüglich der Verwendung des BMIs im Zuge der Bewerbung und des Auswahlverfahrens bei der Polizei gelernt. Sofern du dich bei der Polizei bewirbst, ist zu empfehlen, dass du eine Berechnung deines Body Mass Indexes vornimmst bzw. dich damit auseinandersetzt, um ein Indiz zu haben. Im Internet findest du viele Rechner, um deinen Body Mass Index herauszufinden. Hierfür musst du lediglich dein Alter, dein Geschlecht, deine Körpergröße und dein Körpergewicht eingeben. Sobald du dir einen Überblick verschafft hast und dich umfangreich informiert hast, bietet es sich an, dass du deine Bewerbung heute noch versendest. Viel Erfolg!

 

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