Konflikte lösen, Verantwortung übernehmen und spannende Einsätze erfüllen – ein Job bei der Polizei ist abwechslungsreich und wird garantiert niemals langweilig. Strebst auch du eine Karriere bei der Polizei an, erwartet dich vorher jedoch noch eine ganz spezielle Herausforderung, vor der viele Bewerber großen Respekt haben: der Einstellungstest. Wir möchten dir die Sorge nehmen, denn wenn du genau weißt, was im Polizei Einstellungstest NRW auf dich zukommt und du dich gut darauf vorbereitest, wird dieses halb so wild. Hier erfährst du allerlei Wissenswertes zum Polizeieinstellungstest im Bundesland Nordrhein-Westfalen und bekommst wertvolle Tipps für deine Vorbereitung.
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Zahlen und Fakten – allgemeine Infos zur Polizei in NRW
In Nordrhein-Westfalen leben knapp 17,9 Millionen Menschen, wovon die meisten (nämlich 1.070.000), Köln ihr Zuhause nennen. Mit seiner Fläche von 34.110 Quadratkilometern ist NRW das viertgrößte Bundesland Deutschlands. Insgesamt gibt es im gesamten Bundesland 47 Kreispolizeibehörden und drei Landesoberbehörden, welche etwa 50.000 Beschäftigte verzeichnen. Mehr als 42.000 davon sind Beamtinnen und Beamte bei der Polizei.
All diese Menschen haben schon das erreicht, was du anstrebst: einen Traumjob bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen. Jährlich bewerben sich über 10.000 junge Anwärter für diesen Job, doch nur wenige Stellen werden besetzt, denn die Zulassungshürden sind hoch. Gerade einmal ein Zehntel aller Bewerber besteht den Einstellungstest und kann die Polizeiausbildung beginnen. Hart, aber wahr: nur einer von zehn Bewerbern kann das duale Studium als Polizeikommissaranwärter*in bei der NRW-Polizei beginnen und nach drei Jahren glücklich mit Bachelor-Abschluss den Dienst als Polizeikommissar*in antreten. Eine Hürde gibt es dabei seit diesem Jahr jedoch weniger zu meistern, denn für das Studienjahr ab September 2020 kannst du dich ganzjährig bewerben und musst keine strengen Fristen mehr einhalten.
Deine Laufbahn bei der Polizei NRW – Dienstgrade und Qualifikationsebenen
Es gibt zwei Laufbahnen bei der Polizei NRW. Im gehobenen Dienst absolvierst du nach bestandenem Eignungstest ein dreijähriges duales Bachelor-Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in NRW. Diese Ausbildung ist die perfekte Kombination aus Theorie und Praxis, die du erst einmal als Polizeikommissaranwärter*in beginnst.
Mit abgeschlossener Prüfung wirst du als Bachelor of Arts schließlich feierlich zum Polizeikommissar*in ernannt und startest deinen gehobenen Dienst. Dabei wirst du meist erst einmal als Polizeibeamter*in im Streifendienst oder bei der Bereitschaftspolizei eingesetzt, kannst aber durch gute Leistungen und Eignungen noch weitere aufsteigen.
Dienstgrade/Amtsbezeichnungen im gehobenen Dienst:
- Polizeikommissaranwärter (PKA)
- Polizeikommissar (PK)
- Polizeioberkommissar (POK)
- Polizeihauptkommissar (PHK)
- Erster Polizeihauptkommissar (EPHK)
Dienstgrade im höheren Dienst (unter Anderem):
- Polizeirat (PR)
- Polizeioberrat (POR)
- Polizeidirektor (PD)
- Leitender Polizeidirektor (LPD)
Die Dienstgrade des höheren Dienstes erreichst du jedoch nur durch Aufstieg aus dem gehobenen Dienst oder als Seiteneinsteiger mit bereits abgeschlossenem Studium der Rechtswissenschaften. Im Höheren Dienst erwarten dich dann besondere Funktionen, in denen du dich außerdem positionieren kannst.
Besondere Funktionen im höheren Dienst:
- Leitender Polizei- oder Kriminaldirektor
- Direktor der Landesoberbehörde
- Inspekteur der Polizei
Unabhängig von der Laufbahn erwartet dich bei der Polizei Nordrhein-Westfalen ein spannender und facettenreicher Beruf, der unheimlich viele Möglichkeiten des Aufstiegs bietet.
Vor der Bewerbung – die Voraussetzungen für den Polizeiberuf
Die Arbeit bei der Polizei ist genau dein Fall? Vor deiner Bewerbung solltest du jedoch erst einmal prüfen, ob du überhaupt alle Voraussetzungen für die Einstellung in einem Polizeiberuf erfüllst.
Dabei handelt es sich um folgende:
- Du bist Deutsche*r oder besitzt die Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Landes.
- Du bist bereit, für die freiheitlich demokratische Grundordnung einzutreten.
- Du hast dein Abitur beziehungsweise einen gleichwertigen Bildungsstand (z.B. die Fachhochschulreife) erreicht
- oder schon eine mindestens zweijährige Berufsausbildung mit mindestens dreijähriger Berufsausführung absolviert.
- Du hast keine polizeilichen Vorstrafen oder befindest dich aktuell mitten in einem Straf- oder Ermittlungsverfahren.
- Du bist am Tag der Einstellung nicht älter als 37 Jahre.
- Du bist mindestens 1,63 Meter groß.
- Dein Body-Mass-Index (BMI) liegt nicht unter 18 und nicht über 27,5.
- Du besitzt mindestens einen Führerschein der Klasse B.
- Du hast das Schwimmabzeichen in Gold oder mindestens das Deutsche Rettungsschwimmerabzeichen in Bronze (<24Monate)
- Du besitzt mindestens das Deutsche Sportabzeichen in Bronze, welches nicht älter als 12 Monate sein sollte.
- Du hast mindestens sechs Jahre am Englischunterricht teilgenommen oder besitzt ein entsprechendes Zertifikat
- Aus polizeiärztlicher Sicht bist du diensttauglich.
- Du besitzt die charakterlichen und geistigen Anlagen zur Ausführung des Berufs.
Erfüllst du all diese Voraussetzungen kannst du dich bewerben. Danach fehlt nur noch ein wichtiger Punkt:
- Du hast den polizeilichen Eignungstest erfolgreich bestanden.
Die Bewerbung – der Bewerbungsprozess für die Polizei in NRW
Hast du dich ausführlich mit dem Polizeiberuf und den damit verbundenen Anforderungen, wie Belastbarkeit, Teamfähigkeit und Neutralität auseinandergesetzt? Und ist dir klar, welche Herausforderungen und Gefahren auf dich zukommen können? Falls nicht, solltest du dich unbedingt online und bei Informationsveranstaltungen der Polizei über alle Aspekte des Polizeijobs informieren und checken, ob dieser überhaupt der richtige für dich ist. Wenn du jedoch schon ein realistisches Bild von der Polizeiarbeit hast und weißt, was auf dich zukommt, kannst du dich endlich für deinen Traumjob bewerben. Die Polizei NRW stellt einmal jährlich alle erfolgreichen Bewerber für den gehobenen Dienst ein. Die Bewerbung dafür ist ganzjährig möglich. Bewirbst du dich bis zum 8. Oktober, wird dir bei Bestehen eine Einstellung im Folgejahr zum 1. September zugesichert.
Im Bewerbungsportal für den gehobenen Polizeivollzugsdienst NRW findest du alle Infos zu deiner Bewerbung, die aus einer Onlinebewerbung sowie einer schriftlichen Bewerbung besteht.
Diese Reihenfolge solltest du dabei einbehalten:
- Ausfüllen der Basisformulare 1-3
- Beifügen des kopierten Personalausweises sowie des unterschriebenen Lebenslaufes
- Anlegen eines Benutzerkontos auf: https://www.polizeibewerbung.nrw.de
- Ausfüllen und Abschicken der Onlinebewerbung
- Empfangnahme einer Bestätigungsmail über die eingegangene Onlinebewerbung
- Absenden der schriftlichen Unterlagen innerhalb von zwei Wochen (ohne Klarsichthüllen, Mappen o.ä.)
- Empfangnahme einer Bestätigung über die eingegangene schriftliche Bewerbung im Benutzerkonto des Nachrichtenportals
- Einladung zum ersten Auswahlverfahrenstag im Nachrichtenportal
- Bei Bestehen: Ausfüllen der Zusatzformulare 4-7 innerhalb von zwei Wochen (Formular 7 wird von einem Arzt ausgefüllt)
- Nur bei Bedarf: Ausfüllen der Zusatzformulare 8-11
- Einreichen von Geburtsurkunde, Zeugnissen, Schwimmabzeichen, Deutsches Sportabzeichen und Fahrerlaubnisnachweis
- Meistern von zweiten und drittem Auswahlverfahrenstag
- Erhalt eines Rangordnungswertes zur Auswahl der Besten
- Bei erfolgreicher Auswahl: Einstellung in den Polizeivollzugsdienst
Hast du dazu noch Fragen, unterstützen dich die Personalwerber*innen bei der Polizei NRW bei deinem gesamten Bewerbungsprozess. Außerdem beglaubigen sie auch deine Bewerbungsunterlagen direkt und persönlich, was dir den bürokratischen Aufwand enorm erleichtert und beschleunigt. Scheue dich also nicht, diese zu kontaktieren.
Der Polizei Einstellungstest NRW – innerhalb von drei Tagen durch das Auswahlverfahren
Sind all deine eingereichten Unterlagen in Ordnung, bekommst du nach deiner Bewerbung, die heiß ersehnte Einladung zum Einstellungstest.
Bei diesem erwarten dich drei spannende, aber auch herausfordernde Tage:
- Tag 1: PC-Test, Formalgespräch und Wiener Test
- Tag 2: Polizeiärztliche Untersuchung
- Tag 3: Assessment-Center
1. Testtag: PC-Test, Formalgespräch und Wiener Test
Am ersten Tag des Polizei Einstellungstest NRW geht es für dich in das Bildungszentrum Münster. Dort erwarten dich zwei Tests, die du am PC absolvierst. Der erste PC-Test prüft deine Deutschkenntnisse sowie dein logisches und analytisches Denkvermögen. Auch dein Gedächtnis, deine Problemlösungsfähigkeit sowie dein Abstraktionsvermögen werden bei diesem rund zweistündigen Test ordentlich auf die Probe gestellt. Per Multiple-Choice-Verfahren kreuzt du die Antworten an, die dir richtig erscheinen. Solche Test kannst du online bei uns üben.
Dabei erwarten dich beispielsweise folgende Themengebiete:
- Wortanalogien
- Zahlenreihen
- Rechtschreibung und Grammatik
- Syllogismen
- Figurensequenzen
- Merkaufgaben
- Matrizen
Anschließend erfolgt ein Formalgespräch, in dem die Prüfer gemeinsam mit dir deine Bewerbungsunterlagen durchgehen und besprechen. Hier kannst du dich auch auf formelle Fragen oder zu Fragen bzgl. eventuell offener Strafverfahren oder Tätowierungen einstellen. Dieses Gespräch fließt jedoch nicht in die Auswertung des Polizei Einstellungstest NRW ein, sondern dient nur zur Beantwortung offener Fragen. Hier gilt es jedoch ehrlich zu sein – auch wenn aktuelle Strafverfahren, extremistische Tätowierungen oder großflächiger Körperschmuck zu einem Ausschluss aus dem Bewerbungsverfahren führen können. Darauf solltest du gefasst sein. Der zweite PC-Test wird auch Wiener Test genannt. Bist du noch im Rennen, werden in diesem, Reaktionsschnelligkeit, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit getestet. Dabei werden dir Verkehrssituationen und Bilder eingeblendet, zu denen du im Nachgang Fragen beantworten musst. Auch Liniengewirre, deren Weg du verfolgen sowie Symbole, deren Übereinstimmung du bestimmen sollst, erwarten dich hier.
Außerdem werden durch Symbol-Ton-Kombinationen Reaktion und Konzentration getestet. Bleibst du dabei ruhig und konzentriert, kannst du den Wiener Test sicher bestens meistern. Dieser ist darauf ausgelegt, dich aus der Ruhe zu bringen und in Stress zu versetzen. Lässt du dich davon nicht beirren, sind auch einige kleine Fehler noch völlig im Rahmen.
Auch nach diesem Test erfährst du innerhalb weniger Minuten, ob du bestanden hast oder nicht.
2. Testtag: Polizeiärztliche Untersuchung
Am zweiten Tag des Polizei Einstellungstest NRW untersucht dich ein Polizeiarzt auf deine Diensttauglichkeit. Bestandteile sind mehrere Untersuchungen, wie beispielsweise Hörtest, Sehtest, Lungenvolumentest und Röntgen. Außerdem musst du deine sportliche Leistungsfähigkeit auf einem Ergometer unter Beweis stellen, während ein Belastungs-EKG von dir erstellt wird. Einen Sporttest wird es bei dem Polizeieinstellungstest in NRW nicht geben. Es genügt, wenn du deine Sportlichkeit durch das Deutsche Sportabzeichen sowie das Deutsche Schwimmabzeichen nachweisen kannst. Zudem wird ermittelt, wie hoch dein BMI ist und ob sich dieser im zulässigen Rahmen befindet. Es kann passieren, dass der Polizeiarzt noch weitere Befunde von dir braucht, welche du im Nachhinein durch weitere Fachärzte besorgen musst.
3. Testtag: Assessment-Center
Wirst du zum dritten Prüfungstag des Polizei Einstellungstest NRW eingeladen, fährst du in den Prüfungsort, der sich am nächsten bei deiner Heimat befindet. Hier erwartet dich ein Assessment-Center, welches vier Abschnitte umfasst, die deine kommunikativen Fähigkeiten sowie deine sozialen Kompetenzen auf den Prüfstand stellen. Dabei wird sich ein Bild von deiner charakterlichen Eignung für den Polizeidienst gemacht. Als erstes erwartet dich ein Rollenspiel, bei dem du ein etwas fünfminütiges Konfliktgespräch zu einem bestimmten Thema führen musst. Dabei wird eine Situation nachgestellt, die dir in deinem Polizeialltag tagtäglich begegnen kann. Versuche hier bestmöglich, auf dein Gegenüber einzugehen und seine Probleme auf emphatische Art zu lösen.
Anschließend wird dir ein aktuelles Alltagsthema genannt, für das du innerhalb 15 Minuten einen kurzen Vortrag vorbereiten musst. Dieser soll mindestens fünf Minuten dauern und du hälst diesen stehend und nur mit deinen Notizen bewaffnet vor der Prüfungskommission. Bist du fertig, stellen dir die Prüfer sicher noch einige Fragen zu deinem Thema. Auch danach folgt ein zweites Rollenspiel – die sogenannte Postkorbübung. Du schlüpfst dabei in die Rolle eines Mitarbeiters des Polizeipräsidiums und musst Briefe, Anrufe sowie Mails entgegennehmen und passende Auskünfte dazu erteilen. Hier geht es vor allem darum, dass du solche Bürotätigkeiten mit Multi-Tasking-Fähigkeiten ausführen kannst. Während viele Informationen auf dich einprasseln, solltest du einen kühlen Kopf bewahren und alle Aufgaben gewissenhaft nacheinander abhaken. Den krönenden Abschluss des Polizei Einstellungstest NRW bildet das Interview. Dieses kannst du dir vorstellen, wie ein typisches Vorstellungsgespräch. Der Prüfer sitzt dir gegenüber und befragt dich etwa 45 Minuten zu deinem bisherigen Werdegang, deinen Stärken und Schwächen sowie deinen persönlichen Erwartungen an den Polizeiberuf. Achte hierbei auf ein gepflegtes und selbstsicheres Auftreten sowie einem motivierten Eindruck. Zur Vorbereitung kannst du am besten unsere Expertenvideokurse anschauen.
Nachdem du nun soweit gekommen bist, wird ein Rangordnungswert (ROW) für dich ermittelt. Hast du den Polizei Einstellungstest NRW sowie die Polizeidiensttauglichkeit bestanden und liegt dein ROW möglichst hoch, stehen deine Chancen gut, dass du bald deinen Dienst antreten kannst. Innerhalb weniger Wochen nach deinem Eignungstest kannst du mit deinen Ergebnissen rechnen.
Nach dem Polizei Einstellungstest NRW – was passiert, wenn ich nicht bestanden habe?
Keine Sorge, auch im nächsten Jahr kannst du dich wieder bewerben, wenn du dieses Mal nicht bestanden hast. Der Polizei Einstellungstest NRW beginnt dann zwar wieder von vorn, doch diesmal weißt du, was dich erwartet und wie du dich besser vorbereiten kannst. Allerdings gibt es eine Ausnahme: hast du deine Platzierung nur ganz knapp verpasst oder hast bestanden und möchtest deine Ausbildung aber erst im nächsten Jahr beginnen, behälst du deinen ROW für den nächsten Einstellungstest. Bei diesem genügt es, wenn du die polizeiärztliche Untersuchung bestehst und die Online-Bewerbung erneut abschickst.
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