Mediengestalter Bewerbung
Du bist daran interessiert, eine Ausbildung zum Mediengestalter zu absolvieren? Das ist eine tolle Entscheidung, besonders wenn du gern einen kreativen Beruf ausüben möchtest. Bevor es losgehen kann, musst du dich jedoch um einen Ausbildungsplatz bewerben. Wie das funktioniert und worauf du bei der Bewerbung achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Der Beruf des Mediengestalters
Was Mediengestalter machen, steckt eigentlich schon im Namen: Sie gestalten Medien. Worum genau es sich dabei handelt, hängt davon ab, welche der beiden Fachrichtungen du wählst:
- Mediengestalter Bild und Ton
- Mediengestalter Digital und Print
Bei der Richtung Bild und Ton geht es viel um die Gestaltung von Videos, aber natürlich auch um die Erstellung reiner Audio-Medien. Mediengestalter für Bild und Ton können zum Beispiel in einem Tonstudio, einer Werbeagentur oder auch einem Unternehmen in der Filmbranche tätig sein.
Die Fachrichtung Digital und Print dagegen legt den Fokus auf nicht bewegte Bilder. Mediengestalter für Digital und Print arbeiten zum Beispiel in Verlagshäusern, Werbeagenturen, Druckereien oder auch in der Marketing-/Kommunikationsabteilung von Unternehmen.
Ausbildungen
Da die beiden Richtungen sich so drastisch unterscheiden, sind sie auch getrennte Ausbildungsberufe. Die Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton wurde außerdem 2020 mit der Ausbildung zum Film- und Videoeditor zusammengelegt.
Es handelt sich bei beiden um duale Berufsausbildungen, was bedeutet, dass du einen Teil der Zeit in der Berufsschule verbringst und einen anderen Teil in deinem Ausbildungsbetrieb. Du lernst die verschiedenen Programme kennen, die du für die Mediengestaltung benötigst. Außerdem lernst du zum Beispiel, mit Social Media umzugehen oder auch, wie du die Kosten für einen Auftrag ausrechnen kannst.
Innerhalb der Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print gibt es außerdem noch einmal drei Fachrichtungen, zwischen denen du wählen kannst:
- Beratung und Planung
- Konzeption und Visualisierung
- Gestaltung und Technik
Beide Ausbildungen sind nach drei Jahren abgeschlossen. In unserem Beitrag zum Einstellungstest Mediengestalter kannst du noch mehr über den Beruf erfahren.
Mediengestalter Gehalt – Das kannst du verdienen
Was du während deiner Mediengestalter Ausbildung verdienst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem jedoch davon, ob du nach Tarif beschäftigt bist oder nicht. Mediengestalter im Bereich Bild und Ton verdienen in der Regel außerdem etwas weniger als solche im Bereich Digital und Print. Die nachfolgende Tabelle bietet ein Beispiel, wie viel du während der verschiedenen Lehrjahre verdienen könntest:
Bild und Ton | Digital und Print (jede Fachrichtung) | |
|
530 – 700 Euro brutto | 800 – 900 Euro brutto |
|
620 – 880 Euro brutto | 850 – 1.000 Euro brutto |
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710 – 1.100 Euro brutto | 915 – 1.100Euro brutto |
Nach Abschluss deiner Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1.650 bis 1.850 Euro brutto rechnen.
Zu den Faktoren, die sich außerdem auf dein Gehalt auswirken können, gehören unter anderem die Größe des Unternehmens oder das Bundesland, in dem du arbeitest. Auch die Branche kann eine große Rolle spielen.
Das Durchschnittsgehalt für Mediengestalter beider Fachrichtungen liegt in Deutschland zwischen 2.090 und 2.400 Euro brutto. Wenn du daran interessiert bist, mehr zu verdienen, kannst du dich aber auch durch Weiterbildungen für besser bezahlte Jobs qualifizieren. Zusätzlich wirkt sich natürlich auch deiner Erfahrung auf das Gehalt aus: Je länger du schon als Mediengestalter tätig bist, desto höher fällt dein Gehalt in der Regel aus.
Voraussetzungen für die Bewerbung als Mediengestalter
Es gibt keine rechtlich geregelten Vorschriften, die du erfüllen musst, um Mediengestalter werden zu können. Unternehmen können aber selbst festlegen, welchen Schulabschluss sie als Minimum verlangen und Tatsache ist, dass Bewerber mit Hochschulreife meist bevorzugt werden. Die Ausbildungsanfänger, die kein (Fach-)Abitur haben, liegen nur bei etwa 30 bis 40 Prozent.
Schulfächer, in denen du möglichst begabt sein solltest, wenn du gern Mediengestalter werden möchtest, sind unter anderem Mathematik, Deutsch und Englisch. Englisch kann sehr wichtig sein, um gewisse Fachinformationen zu verstehen oder mit internationalen Kunden zu kommunizieren. Über einwandfreie Grammatik und Rechtschreibung sollten sowohl Mediengestalter im Bereich Digital und Print als auch im Bereich Bild und Ton verfügen. Oft werden Texte Teil der zu gestaltenden Medien sein, weshalb du auf keinen Fall Fehler machen solltest. Mathematik ist sowohl für den wirtschaftlichen Aspekt (z.B. Preiskalkulationen) wichtig als auch für die Berechnung technischer Daten z.B. für Vorlagen.
Für den Beruf des Mediengestalters Bild und Ton ist außerdem Physik relevant, während Mediengestalter Digital und Print sich im Bereich Kunst wohlfühlen sollten.
Außerdem solltest du selbstverständlich die entsprechenden Interessen am Beruf mitbringen. Des Weiteren sind Fähigkeiten wie die Folgenden von Relevanz:
- Kreativität
- Sorgfältigkeit
- Selbstständige Arbeitsweise
- Kommunikationsfähigkeit
- Räumliches Denkvermögen
- Technisches Verständnis (vor allem für Bild und Ton)
- Zeichnerisches Geschick (vor allem für Digital und Print)
- Gespür für Ästhetik
- Organisationsfähigkeit
Viele dieser Aspekte sind natürlich auch Dinge, die du mit der Zeit lernen kannst. Im Groben kannst du dir so aber einen Überblick machen, wie gut der Beruf zu dir passt. Außerdem kannst du auf solche (Soft-)Skills in deiner Bewerbung eingehen, um den Personaler von dir zu überzeugen.
Deine Bewerbung
Du bist überzeugt, dass Mediengestalter genau der richtige Beruf für dich ist? Dann kann es ja losgehen mit deiner Bewerbung. Zunächst musst du natürlich einen Ausbildungsplatz finden. Ausbildungsplätze für angehende Mediengestalter werden eigentlich überall angeboten, wo auch Mediengestalter arbeiten: in Agenturen, Verlagshäusern, Tonstudios, Druckereien etc. Sieh dich einfach mal bei dir in der Nähe um oder informiere dich gegebenenfalls mittels eines digitalen Stellenmarkts. In der Stellenanzeige wird dann vermerkt sein, wie der Bewerbungsprozess abläuft und ob du dich beispielsweise einem Einstellungstest unterziehen musst.
Generell erwarten die meisten Betriebe mittlerweile eine Online-Bewerbung. Wie du deine Bewerbung einzusenden hast, wird jedoch ebenfalls in der Stellenanzeige vermerkt sein. Folgende Komponenten sollten Teil deiner Bewerbung sein:
- Anschreiben
- Lebenslauf
- Zeugnisse und sonstige Anlagen (ggf. Portfolio)
Wie du diese erstellst und was es zu beachten gibt, erklären wir dir jetzt.
Das Anschreiben
Das Bewerbungsanschreiben ist ein Brief, in dem du dich vorstellst und formell um den Ausbildungsplatz bittest. Bevor wir die erklären, was du dabei am besten mit einbringst, wollen wir noch mal auf die Form eingehen:
- Adresskopf: Sowohl deine als auch die Empfängeradresse sollten angegeben werden. Bei deiner Adresse kannst du außerdem deine E-Mail-Adresse und Telefonnummer angeben.
- Aktuelles Datum
- Betreff: Am besten schreibst du den Betreff fett gedruckt. Ein einfaches „Bewerbung für eine Ausbildung zum Mediengestalter” sollte ausreichen. Bietet der Arbeitgeber mehrere Ausbildungsrichtungen an, kannst du das auch spezifizieren.
- Anrede: Der Ansprechpartner wird meist in der Stellenausschreibung erwähnt.
- Grußformel und Unterschrift: Am Ende des Textes verabschiedest du dich und unterschreibst den Brief.
Doch wie sieht es inhaltlich aus? Worauf solltest du im Anschreiben eingehen? Nun, zunächst einmal solltest du dich vorstellen und erklären, wer du bist. Daraufhin ist es sinnvoll zu versuchen, auf deine Weise die Antworten zu den folgenden Fragen miteinzubringen:
- Warum möchtest du Mediengestalter werden?
- Warum hast du gerade diesen Betrieb ausgewählt?
- Warum glaubst du, für die Ausbildung geeignet zu sein?
- Welche Erfahrungen konntest du in dem Bereich ggf. schon sammeln?
Um überzeugend darüber zu schreiben, was dich am Beruf interessiert, solltest du im Voraus gründlich recherchiert haben. Das Gleiche gilt für die Wahl deines Ausbildungsbetriebes. Schau dich ein wenig auf dessen Website um, um in Erfahrung zu bringen, welche Vorzüge er hat. Wenn es darum geht, von dir zu überzeugen, ist es sehr sinnvoll zu erwähnen, ob du schon Erfahrung im Bereich Mediengestaltung sammeln konntest. Das kann in Form eines Praktikums sein, aber auch einfach dadurch, dass du bestimmte Programme kennengelernt hast. Auch wenn du nur Hobbymäßig Videos oder Bilder gestaltet hast, freut sich der Arbeitgeber zu hören, dass du schon ein wenig Ahnung mitbringst. Du kannst auch auf andere Art auf deine Stärken eingehen und inwiefern du glaubst, dass sie dich zu einem geeigneten Kandidaten machen.
Weitere Tipps zur Erstellung deines Anschreibens findest du in unserem Artikel Bewerbung – Das Anschreiben.
Der Lebenslauf
Der Lebenslauf ist ein fester Bestandteil einer jeden Bewerbung. Er präsentiert deinen schulischen und beruflichen Werdegang auf eine übersichtliche Art und Weise. In der Regel beinhaltet ein vollständiger Lebenslauf die folgenden Komponenten:
- Persönliche Daten: Deine Kontaktdaten, Geburtsdatum und -ort sowie dein vollständiger Name
- Schulischer Werdegang: Hier zählst du auf, welche Schulen/Bildungseinrichtungen du besucht hast und welchen Abschluss du dort erlangt hast. Gib stets auch den Zeitraum an.
- Berufliche Erfahrung: Hier kannst du alle Erfahrungen angeben, die du schon sammeln konntest. Dazu gehören selbstverständlich auch Praktika und Nebenjobs. Gib jeweils das Unternehmen an und den Zeitraum, in dem du dort gearbeitet hast. Wenn du möchtest, kannst du auch ein paar Stichpunkte dazu machen, welche Aufgaben du übernommen hast bzw. was du dabei gelernt hast.
- Besondere Kenntnisse: Hier kannst du z.B. deine Fremdsprachenkenntnisse angeben, genauso wie mögliche EDV-Kenntnisse. Bei der Bewerbung zum Mediengestalter ist es außerdem ratsam, zum Beruf passende Programme zu nennen. Also z.B. Foto- oder Videobearbeitungssoftwares oder auch Programme für Grafikdesign.
- Sonstiges: Wenn es noch weitere Informationen über dich gibt, über die du den Arbeitgeber informieren möchtest, kannst du das tun. Beispiele hierfür wären Hobbys oder ehrenamtliche Tätigkeiten.
Du kannst dich außerdem dazu entscheiden, ein Bewerbungsfoto mit anzufügen. Dies ist grundsätzlich freiwillig, wird jedoch ermutigt. Auf diese Art und Weise kann sich der Personaler ein besseres Bild davon machen, mit wem er es zu tun hat. Wichtig ist jedoch, dass das Foto wie auch der Rest der Unterlagen professionell und überzeugend ist.
Was die genaue Struktur deines Lebenslaufs angeht, werden dir etwas mehr Freiheiten gelassen. Wichtig ist zwar die tabellarische Struktur, jedoch ist gewöhnlicherweise nicht vorgeschrieben, wie diese umzusetzen ist. Es gibt zwar viele Vorlagen für Lebensläufe, bei denen du nur noch deine Daten eintragen musst, aber bei einer Bewerbung als Mediengestalter ist davon eher abzuraten. Stattdessen kannst du schon mit dem Lebenslauf deine künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Insbesondere wenn du Mediengestalter für Print und Digital werden möchtest, ist es ratsam, den Lebenslauf selbst zu gestalten. Dadurch zeigst du nicht nur deine Fähigkeiten, sondern beweist auch, dass es dir ernst mit diesem Beruf ist und du dich wirklich damit beschäftigst. Dasselbe gilt übrigens für das Deckblatt. Wir haben dir zu diesem Thema einen ausführlichen Artikel verfasst. Für deine Bewerbung Mediengestalter zu werden, ist ein selbst erstelltes Deckblatt in jedem Fall eine gute Idee. Achte jedoch darauf, professionell und seriös zu bleiben!
Anlagen
Den letzten Teil deiner Bewerbung bilden schließlich die sogenannten Anlagen. Hierbei handelt es sich gewöhnlicherweise um die wichtigsten Zeugnisse. Bewirbst du dich für die Ausbildung, gehört natürlich dein Abschlusszeugnis dazu oder, wenn du noch zur Schule gehst, das aktuelle Zwischenzeugnis. Auch Praktikums- und Arbeitszeugnisse können hier miteinbezogen werden. Achte selbstverständlich auch darauf, was in der Stellenausschreibung genau von dir verlangt wurde.
Bei einem kreativen Beruf wie Mediengestalter gibt es jedoch auch noch eine andere mögliche Komponente: das sogenannte Portfolio. Hierbei handelt es sich um eine Art Sammelmappe, in der du Arbeitsproben präsentierst, sofern diese vorhanden sind. Wie sieht das bei der Bewerbung zum Mediengestalter aus? Nun, zunächst hängt das von deiner Fachrichtung ab. Als Mediengestalter Bild und Ton ist es natürlich schwer, eine reale Mappe mit Arbeitsproben abzugeben. Es gibt jedoch verschiedene Arten, dies zu lösen. So kannst du zum Beispiel einfach einen Ordner mit deinen Arbeitsproben als Anhang an die Bewerbungsmail hängen. Oder du erstellst ein Dokument, in welchem du verschiedene Projekte durch QR-Codes verlinkst. Für Digital und Print kannst du es so ähnlich halten oder einfach ein Dokument erstellen, das als Portfolio dient. Wird die Bewerbung auf dem Postweg eingeschickt, kannst du natürlich auch die Originale deiner erstellten Designs mitsenden.
Ob ein Portfolio gefordert wird oder nicht, hängt vom Arbeitgeber ab. Grundsätzlich kann es jedoch nicht schaden, schon im Voraus deine Talente zu präsentieren. Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass niemand die Zeit findet, sich dein Portfolio anzuschauen und es keinen Effekt auf deine Bewerbung hat.
So geht es weiter
Hast du deine Bewerbung einmal eingesendet, musst du zunächst auf Rückmeldung warten. Daraufhin wirst du vermutlich zu einem Vorstellungsgespräch oder einem Einstellungstest eingeladen, bevor du eine Zusage erhältst. Zum Einstellungstest kannst du im Artikel Einstellungstest Mediengestalter mit Bravour meistern und Karriere machen mehr erfahren. Ob ein Vorstellungsgespräch, ein Einstellungstest oder gar beides auf dich zukommt, hängt ganz vom Arbeitgeber ab. Generell musst du jedoch keine Angst davor haben. Wenn du dich gut vorbereitest und weißt, warum du den Ausbildungsplatz möchtest und verdienst, wird es mit Sicherheit gut laufen. Dann kann deiner Karriere als Mediengestalter nichts mehr im Wege stehen!
Fazit
Mediengestalter arbeiten sowohl in der Fachrichtung Bild und Ton als auch der Richtung Digital und Print. Die Arbeitgeber und Ausbildungen unterscheiden sich dabei. Die Struktur deiner Bewerbung ist jedoch im Grunde für beide Richtungen gleich. Sie sollte aus Anschreiben, Lebenslauf und Anlagen bestehen. Besonders wenn du Mediengestalter für Digital und Print werden möchtest, solltest du deine Bewerbungsunterlagen am besten selbst entwerfen und gestalten. Eine weitere Besonderheit bei der Bewerbung für den Beruf des Mediengestalters ist die Option, ein Portfolio einzureichen. Nach Einsenden deiner Bewerbung kann entweder ein Einstellungstest oder auch ein Bewerbungsgespräch auf dich zukommen. Wir wünschen dir viel Erfolg dabei!
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