Du hast dich schon immer gefragt, was ein Kriminalkommissar beim Bundeskriminalamt – kurz BKA – eigentlich verdient? Oder du interessiert dich konkret für eine bestimmte Laufbahn beim BKA und möchtest wissen, wie die Verdienstmöglichkeiten mit deinen Voraussetzungen sind? Im nachfolgenden Text beantworten wir dir deine brennenden Fragen rund um das Thema Besoldung beim Bundeskriminalamt. Falls dich außerdem interessiert, welche Karrieremöglichkeiten das Bundeskriminalamt bietet, empfehlen wir dir unseren Artikel BKA Karriere.
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Generelles zur Besoldung von Beamten
Unter Besoldung versteht man die Dienstbezüge von Beamten, Soldaten und Berufsrichtern. Der Begriff Besoldung bezeichnet also das monatliche Grundgehalt sowie die individuellen Zuschläge und Zulagen für oben genannte Personen. Für Beamte des Bundes, zu denen Beamte des BKA zählen, wird die Besoldung im Bundesbesoldungsgesetz (BBesG) geregelt. Die Besoldungsgruppen A (aufsteigende Gehälter), B (feste Gehälter), R (für Richter und Staatsanwälte) und W (für Professoren und Hochschulangehörige) sind in der Bundesbesoldungsordnung (BBesO) definiert. Da wir uns in diesem Text aber der Besoldung im BKA widmen, sind die Besoldungsgruppen R und W nicht von Belang. Die Besoldungsgruppe A enthält 15 Besoldungsgruppen von A 2 bis A 16. Die Besoldungsgruppe B schließt elf Besoldungsgruppen, von B 1 bis B 11, ein. In der Besoldungsgruppe A erfolgt eine stufenweise Erhöhung der Besoldung nach einer bestimmten Zeit (Stufe eins bis acht), welche ebenfalls in der Besoldungsordnung festgelegt ist. Wie lange du benötigst, um in die nächste Besoldungsstufe zu gelangen, soll im folgenden Punkt erläutert werden.
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Stufenweiser Aufstieg
Eine Beförderung wie in Beschäftigungen nach Tarifvertrag, gibt es im Beamtentum nicht. Hast du einmal eine Laufbahn eingeschlagen, steigst du innerhalb der Laufbahn stufenweise nach Dienstjahren automatisch auf. Im Regelfall erfolgt der Aufstieg zur nächsten Stufe nach folgenden Zeitspannen:
- Stufe 2 nach drei bis fünf Jahren Dienstzeit
- Stufe 3 nach sechs bis acht Jahren Dienstzeit
- Stufe 4 nach neun bis elf Jahren Dienstzeit
- Stufe 5 nach zwölf bis fünfzehn Jahren Dienstzeit
- Stufe 6 nach 16 bis 19 Jahren Dienstzeit
- Stufe 7 nach 20 bis 23 Jahren Dienstzeit
- Stufe 8 ab 24 Jahren Dienstzeit
Die Laufbahnausbildung beim BKA und die Besoldung
Bevor man in den Beamtenstatus erhoben werden kann, ist es jeweils üblich, einen Vorbereitungsdienst im mittleren Dienst oder im gehobenen Dienst zu durchlaufen. Im höheren Dienst wird diese Zeit auch Referendariat genannt. In dieser Zeit trägst du zusätzlich zu deiner Amtsbezeichung den Zusatz Anwärter bzw. in den Laufbahnen des höheren Dienstes Referendar. In dieser Phase bist du Beamter auf Widerruf. Der Vorbereitungsdienst für den mittleren Dienst dauert in der Regel zwei Jahre, mindestens jedoch ein Jahr. Während dieser Zeit durchläufst du eine fachtheoretische und eine berufspraktische Ausbildung.
Der Vorbereitungsdienst für den gehobenen Dienst dauert regulär drei Jahre, kann aber unter gewissen Voraussetzungen auf ein Jahr verkürzt werden. Während dieses dreijährigen Vorbereitungsdienstes absolvierst du sowohl berufspraktische Studienzeiten als auch Fachstudien und schließt mit dem Bachelor ab. Der Studiengang wird an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung oder einer gleichwertigen Hochschule durchgeführt.
Wie oben bereits erwähnt, kann die Vorbereitungszeit auf ein Jahr verkürzt werden, wenn du bereits über ein abgeschlossenes Hochschulstudium verfügst.
Im höheren Dienst dauert der Vorbereitungsdienst mindestens 18 Monate, in der Regel jedoch zwei Jahre. In dieser Zeit werden dir alle, für diese Laufbahn erforderlichen, berufspraktischen Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt. Da die Laufbahnausbildung grundsätzlich dazu befähigt, nachfolgend alle Ämter dieser Laufbahn auszuführen, ist sie dementsprechend umfassend und eingehend.
Der monatliche Anwärtergrundbetrag ist nach Laufbahnen gestaffelt und sieht wie folgt aus (gültig ab März 2020):
- Mittlerer Dienst 1.268,99 Euro brutto
- Gehobener Dienst 1.511,86 Euro brutto
- Höherer Dienst 2.317,52 Euro brutto
Die Besoldung im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst
Im mittleren Dienst gibt es beim BKA viele Einstiegsmöglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist, dass du bereits eine Ausbildung zum Beamten des mittleren technischen Verwaltungsdienstes abgeschlossen hast. Die zweite Option ist, dass du ein duales Studium im Verwaltungsmanagement oder in Digital Administration and Cyber-Security mit dem Abschluss Verwaltungswirt absolviert hast. Mit deinem fundierten Wissen unterstützt du die Ermittlungsarbeit in der Verwaltung und erlebst den spannenden Alltag des BKA hautnah. Besoldet wird der mittlere nichttechnische Dienst nach den Besoldungsgruppen A 6 bis A 9. Das Grundgehalt der vorher genannten Besoldungsgruppen beträgt monatlich (ab März 2020):
- Besoldungsgruppe A 6
- Stufe 1: 2.417,47 Euro brutto
- Stufe 8: 2.954,88 Euro brutto
- Besoldungsgruppe A 7
- Stufe 1: 2.538,10 Euro brutto
- Stufe 8: 3.201,92 Euro brutto
- Besoldungsgruppe A 8
- Stufe 1: 2.897,87 Euro brutto
- Stufe 8: 3.476,83 Euro brutto
- Besoldungsgruppe A 9
- Stufe 1: 2.897,87 Euro brutto
- Stufe 8: 3.754,27 Euro brutto
Die Besoldung im gehobenen Dienst
Für die Laufbahnen im gehobenen Dienst kannst du dich bewerben, wenn du bereits einen Bachelorabschluss vorweisen kannst. Eine andere Möglichkeit ist es, über das duale Studium zum Kriminalkommissar in den gehobenen Dienst einzusteigen. Die Laufbahnen des gehobenen Dienstes und die dazugehörigen Besoldungsgruppen sind Folgende (ab März 2020):
- Kriminalkommissar Besoldungsgruppe A 9
- Stufe 1: 2.897,87 Euro brutto
- Stufe 8: 3.754,27 Euro brutto
- Kriminaloberkommissar Besoldungsgruppe A 10
- Stufe 1: 3.101,83 Euro brutto
- Stufe 8: 4.207,09 Euro brutto
- Kriminalhauptkommissar Besoldungsgruppe A 11 oder A 12
- Stufe 1: 3.545,48 Euro brutto bzw. 3.801,25 Euro brutto
- Stufe 8: 4.691,22 Euro brutto bzw. 5.166,19 Euro brutto
- Erster Kriminalkommissar Besoldungsgruppe A 13
- Stufe 1: 4.457,62 Euro brutto
- Stufe 8: 5.731,19 Euro brutto
Die Besoldung im höheren Dienst
In die höhere Beamtenlaufbahn gelangst du mit einem abgeschlossenen Master oder mit gleichwertigen Abschlüssen wie Magister oder Diplom. Der höhere Dienst ist die höchste Laufbahngruppe für Beamte und steht in der Besoldung dementsprechend an der Spitze. Beim BKA bezieht dies die Laufbahnen des Kriminalrats, des Kriminaloberrats, des Kriminaldirektors und des leitenden Kriminaldirektors ein. Der Grundbetrag in der Besoldungsgruppe A erhöht sich stufenweise von Stufe eins auf Stufe acht (ab März 2020):
- Kriminalrat Besoldungsgruppe A13
- Stufe 1: 4.457,62 Euro brutto
- Stufe 8: 5.731,19 Euro brutto
- Kriminaloberrat Besoldungsgruppe A 14
- Stufe 1: 4.584,18 Euro brutto
- Stufe 8: 6.233,61 Euro brutto
- Kriminaldirektor Besoldungsgruppe A 15
- Stufe 1: 5.603,31 Euro brutto
- Stufe 8: 7.038,72 Euro brutto
- Leitender Kriminaldirektor Besoldungsgruppe A 16
- Stufe 1: 6.181,40 Euro brutto
- Stufe 8: 7.841,28 Euro brutto
Der Leiter einer Abteilung beim BKA wird als Direktor bezeichnet und wird nach der Besoldungsgruppe B 3 BBesG besoldet, dies sind derzeit 8.658,13 Euro brutto monatlicher Grundbetrag. Die Besoldungsordnung B zeichnet sich dadurch aus, dass es sich um einen monatlichen Festbetrag handelt, der sich nicht automatisch nach Erfahrung und Dienstzeit erhöht.
Ausbildung und Ausbildungsvergütung
Als Ausbildungsanstalt bietet das BKA vielerlei Ausbildungsmöglichkeiten. Die Vergütung während der Ausbildung ist im Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) klar vorgegeben. Im ersten Ausbildungsjahr verdienst du demnach 1.018,26 Euro brutto (Stand August 2020), plus BKA-Zulage in Höhe von 110,- Euro. Im zweiten Ausbildungsjahr beträgt die monatliche Vergütung 1.068,20 Euro brutto und im dritten Ausbildungsjahr 1.114,02 Euro brutto, jeweils zuzüglich der BKA-Zulage.
Verdienst während des dualen Studiums
Während des dualen Studienganges und deiner Laufbahnausbildung zum Kriminalkommissar wirst du zum Beamten auf Widerruf ernannt und erhältst den Status zum Kriminalkommissaranwärter. Zur Zeit verdienst du während des ersten Studienjahres 1.511,86 Euro brutto. Im zweiten Jahr steht dir eine sogenannte Polizeizulage in Höhe von 95,00 Euro zu, im dritten Ausbildungsjahr 190,00 Euro.
Nachdem du die Laufbahnausbildung abgeschlossen hast, steigst du mit der Besoldung A 9g BBesO ein, das sind zur Zeit 2.907,99 Euro brutto. Falls du dich für das Thema Ausbildung und Studium beim BKA interessierst, empfehlen wir dir unseren speziellen Artikel Bundeskriminalamt Berufe und Stellenangebote.
Zulagen und Zuschläge
Es gibt zahlreiche Zulagen für Beamte, die gesetzlich geregelt sind. So gibt es zum Beispiel eine Erschwerniszulage, die den Dienst zu bestimmten Zeiten wie Nacht- und Wochenenddienst, an Feiertagen sowie die Tätigkeit in Gefahrenbereichen einschließt. Den Familienzuschlag der Stufe eins erhalten Beamte, die verheiratet sind oder in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft leben, er beträgt zur Zeit 149,36 Euro. Auf den Familienzuschlag der Stufe zwei haben Beamte Anspruch, in deren Haushalt Kinder leben, welche kindergeldberechtigt sind. Er beziffert sich auf 277,02 Euro (beide Zahlen gelten ab März 2020). Weitere Zuschläge und Zulagen richten sich beispielsweise nach Art und Dauer der Tätigkeit oder nach Anzahl der Kinder.
Tarifvertragliche Bestimmungen und Verbeamtung für Quereinsteiger
Beim BKA werden neben den üblichen Beamtenlaufbahnen auch Spezialisten eingestellt, die in ihren jeweiligen Teilgebieten einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit des Landes beitragen. So werden beispielsweise Islamwissenschaftler, Chemiker, Biologen, Physiker oder Dolmetscher beschäftigt. Diese Spezialisten werden nach den geltenden Tarifbestimmungen des öffentlichen Dienstes oder der Entgeltverordnung des Bundes vergütet. Die Eingruppierung in der Entgeltgruppe wird in der Stellenausschreibung vorab bekannt gegeben. Diese Eingruppierung erfolgt nach Art der Tätigkeit und Ausbildung. Zuzüglich zum Entgelt erhältst du eine jährliche Sonderzahlung und gegebenenfalls Zulagen und Zuschläge.
Aber auch andere Arbeitsfelder, die im Rahmen des Tarifvertrages für den Öffentlichen Bund entlohnt werden, finden beim BKA seine Verwendung. Die Höhe der Gehälter kann, je nach Ausbildung und Tätigkeit, sehr unterschiedlich sein.
Zur Veranschaulichung möchten wir zwei Beispiele anführen. Als Beschäftigter in der Hausbewirtschaftung (Entgeltgruppe 4 TVentgO Bund) verdienst du in der Stufe eins 2.363,07 Euro brutto (Stand August 2020). Als Content Manager (Entgeltgruppe 11 EntgO Bund) beträgt dein monatliches Gehalt in der Stufe eins 3.508,11 Euro brutto.
Seit 2020 kannst du dich mit einem abgeschlossenen Informatikstudium oder einem IT-ausgerichteten technischen oder naturwissenschaftlichen Studium für eine Qualifizierungsmaßnahme zum Cyberkriminalisten beim BKA bewerben. Während der zweijährigen Qualifizierungsmaßnahme am BKA-Standort Wiesbaden wirst du nach den Regelungen des Tarifvertrags für den Öffentlichen Bund beschäftigt und erhältst ein entsprechendes Entgelt. Im Anschluss der Laufbahnausbildung ist die Verbeamtung vorgesehen und du steigst auf der Stufe des Kriminalkommissars im gehobenen Kriminaldienst auf der Besoldungsstufe A 10 ein. Das Grundgehalt in dieser Besoldungsgruppe ist bei Einstieg zur Zeit (ab März 2020) 3.101,83 Euro brutto.
Fazit
Spannender und facettenreicher als die Tätigkeit eines Kriminalbeamten beim BKA kann eine Arbeit kaum sein. Die finanzielle Sicherheit, die mit dem Beamtentum einhergeht, gibt dir die Möglichkeit, bis weit in die Zukunft und sogar über die Pensionierung hinaus zu planen. Zudem gibt es zahlreiche Vorzüge, so bist du zum Beispiel als Beamter nicht sozialversicherungspflichtig, das heißt, du zahlst keine Beiträge für Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Unabhängig von deiner Vorbildung gibt es viele Optionen, für das BKA tätig zu werden und alle Tätigkeiten winken mit einer attraktiven Vergütung.
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