Bewerbung Schülerpraktikum

Gegen Ende der Schullaufbahn ist es so weit: Das Schülerpraktikum steht an. Die Schüler haben die Möglichkeit, in das Berufsleben reinzuschnuppern und sich zu orientieren. An den meisten Schulen werden Praktika zwischen der neunten und elften Klasse veranstaltet. In diesem Artikel findest du alles, was du für die Bewerbung deines Schülerpraktikums wissen musst.

Was genau ist ein Praktikum?

Ein Praktikum ist ein Zeitraum, indem du in einem Unternehmen mithilfst. Dir wird ein Mentor an die Seite gestellt, der dir alles erklärt. Dadurch lernst du sowohl den Beruf als auch dessen Alltag im Unternehmen kennen. Hier sollst du erste Erfahrungen sammeln und dich für die spätere Berufswahl orientieren. Ein Schülerpraktikum kann dabei zwei bis drei Wochen dauern.

Dabei handelt es sich um Ausbildungsberufe, die du kennenlernst. Berufe, die einer staatlichen Zulassung bedürfen, wie Arzt oder Rechtsanwalt, sind davon ausgeschlossen. Also wirst du die Tätigkeiten von Gastronomie-Mitarbeitern, Köchen, Soldaten, Landwirten, Krankenpflegern etc. kennenlernen. Auch jenen Menschen, die in diesen Berufen arbeiten, wirst du begegnen.

Ein Praktikumsplatz finden

Anfangs wird es dir noch ein bisschen schwerfallen, aber es ist vergleichsweise einfach, einen Praktikumsplatz zu finden. Als Erstes solltest du dich fragen, was du gerne machst. Das muss nicht zwingend ein Hobby sein, sondern etwas, was dich ausmacht. Stell dir selbst ein paar Fragen:

  • Helfe ich gerne anderen Menschen?
  • Bin ich kreativ?
  • Mache ich gerne Sport?
  • Koche ich gerne?
  • Bin ich technisch begabt?

Solche Fragen kannst du oft mit Ja oder Nein beantworten. Es kann sich auch für dich lohnen, einen Berufstest zu machen. In unserem Artikel Berufstest findest du alle wichtigen Fakten dazu. Die Richtung, in die dein Praktikum gehen soll, ist damit schnell gefunden. Wenn du also zum Beispiel gerne Menschen hilfst, bietet sich ein Praktikum als Kranken- oder Altenpfleger an. 

Machst du wiederum gerne Sport, bietet die Bundeswehr ebenfalls Praktika an. Und als Liebhaber der kulinarischen Genüsse ist ein Praktikum als Koch ebenfalls zu haben. Sobald die Richtung feststeht, kannst du dich nach dem geeigneten Praktikumsplatz umsehen. Frage doch bei deiner Schule nach, denn viele Unternehmen informieren diese, dass sie im Allgemeinen Schülerpraktika anbieten. 

Frage auch bei deinen Freunden und Verwandten nach, ob sie Unternehmen kennen, die Praktika anbieten. Außerdem schadet es nie, wenn du dich bei den Unternehmen in deiner Umgebung erkundigst. Ruf einfach an! Dann kannst du dich schnell erkundigen und gleichzeitig Eigeninitiative zeigen. Eigeninitiative bedeutet, dass du Dinge tust, obwohl sie nicht von dir verlangt werden. 

Für viele Arbeitgeber ist dies ein Indiz dafür, dass du das angestrebte Praktikum wirklich willst. Auch im späteren Berufsleben ist Eigeninitiative eine positive Eigenschaft, die dich in den Augen deiner Vorgesetzten wertvoll macht. 

Dich für ein Schülerpraktikum bewerben

Um dich zu bewerben, brauchst du drei Dinge: Einen tabellarischen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und die Kopie deines letzten Zeugnisses. Diese schickst du zusammen mit einer Bewerbungsmappe an das jeweilige Unternehmen. Es ist auch möglich, sie persönlich vorbeizubringen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Mithilfe deiner Bewerbungsmappe soll dein Arbeitgeber einen ersten Eindruck von dir bekommen.

Beide Schreiben werden maschinell am Computer verfasst. Sei in deiner Bewerbung stets höflich. 

Das Motivationsschreiben

Die meisten Bewerbungen überzeugen durch dein Motivationsschreiben, was auch als Anschreiben bekannt ist. Es wird tatsächlich wie ein Brief geschrieben. Schaue dir doch hierzu unseren Artikel Das Motivationsschreiben an.

Formalitäten

Auf dem Briefkopf schreibst du deinen Namen und deine Adresse. Dann schreibst du den Namen des Unternehmens und dessen Adresse darunter. In jedem Unternehmen gibt es jemanden, der für die Einstellung der Mitarbeiter zuständig ist. Das kann der Arbeitgeber persönlich oder jemand anderes sein. Recherchiere im Internet oder frage einfach direkt nach. Fragen kostet nichts und zeugt von aufrichtigem Interesse. 

Inhalt

In deinem Motivationsschreiben stellst du dich formal vor und legst dar, warum du ausgerechnet in diesem Betrieb ein Schülerpraktikum machen willst. Erzähle von deinen positiven Eigenschaften wie zum Beispiel Hilfsbereitschaft und Eigeninitiative. Danach folgen ein paar Referenzen, sofern du sie hast. Wenn du z.B. bei den Schulsanitätern bist oder warst, solltest du das auf jeden Fall erwähnen. 

Ehrenamtliche Tätigkeiten sind überall gern gesehen – egal, ob du dich für ein Praktikum oder einen echten Job bewirbst.

Sprache

Dein Motivationsschreiben sollte sich durch eine gewählte Ausdrucksweise auszeichnen. Vermeide gesprochene Sprache und Slang-Ausdrücke. Stell dir vor, dass du direkt vor deinem neuen Arbeitgeber sitzen würdest. Mit deinen Vorgesetzten redest du nicht so wie mit deinen Freunden. Versuche beim Schreiben diesen wie einen Lehrer zu behandeln. Achte darauf, nicht abzuschweifen oder gar schmeichelhaft zu wirken. 

Komme aber immer auf den Punkt, ohne abgehackt zu klingen. Das erfordert ein bisschen Übung, die oft schon im Unterricht gemacht wird. Wenn du wegen der Formulierungen unsicher bist, scheue dich nicht, deinen Lehrer um Rat zu bitten.

Der tabellarische Lebenslauf

Im tabellarischen Lebenslauf stehen deine persönlichen Angaben wie Name, Adresse und Geburtsdatum. Außerdem kommt eine tabellarische Auflistung der von dir besuchten Schulen angefangen bei der ältesten. Wenn du nur selten die Schule gewechselt hast, können da nur zwei Einträge stehen. Zum Beispiel die von dir besuchte Grundschule und die weiterführende Schule, auf der du gerade bist.

In einem normalen Lebenslauf würdest du natürlich deinen bisherigen beruflichen Werdegang angeben müssen. Für ein Schülerpraktikum brauchst du keine Berufserfahrungen und musst diese nicht angeben. Es sei denn, du hast anderswo schon Praktika oder Schülerjobs gemacht. Du gibst diese beginnend mit der Ältesten an: Name des Unternehmens und der Zeitraum, in dem du für sie tätig warst.

Darunter kommen zusätzliche Kompetenzen, wie zum Beispiel der Umgang mit Office-Programmen. Dann listest du die Sprachen auf, die du sprechen kannst. Deutsch ist hierbei natürlich die Voraussetzung. Ein anständiges Englisch macht sich gut, und jede weitere Fremdsprache macht dich für das Unternehmen viel interessanter. Aber du solltest hier selbstverständlich ehrlich bleiben.

Zeugnis und andere Anlagen

Bei Bewerbungen in Allgemeinen musst du dein letztes Zeugnis vorlegen. Manchmal fordert dein Arbeitgeber mehrere, aber in der Regel reicht das aktuellste Zeugnis vollkommen aus. Deiner Bewerbungsmappe brauchst du nur eine einfache Kopie deines letzten Zeugnisses beizufügen. Eine beglaubigte Kopie brauchst du in der Bewerbung für ein Schülerpraktikum hingegen nicht.

Wenn du Urkunden für ehrenamtliche Tätigkeiten hast, solltest du diese ebenfalls als Kopie in deine Bewerbungsmappe legen. Falls du dich ehrenamtlich bei einer gemeinnützigen Organisation engagierst, kannst du oft nach einer Urkunde fragen. Es mag vielleicht ein bisschen seltsam klingen, eine gemeinnützige Tätigkeit, die du gerne machst, als Einstellungsargument zu nutzen. Jedoch schätzen Arbeitgeber die Einstellung, dass du freiwillig Dinge tust, obwohl sie nicht von dir verlangt werden. Eigeninitiative wird auf dem heutigen Arbeitsmarkt sehr geschätzt. Wenn du bei körperlich anstrengenden Berufen wie als Soldat bei der Bundeswehr ein Praktikum machen willst, solltest du auch hier Urkunden beifügen. Das können Sportabzeichen, Schwimmabzeichen und Urkunden der Bundesjugendspiele sein.

Worauf du achten solltest

Selbst wenn deine Noten tadellos und deine Referenzen beeindruckend sind, gibt es dennoch einige Stolpersteine. Viele vielversprechende Bewerber haben schon eine Absage bekommen, weil sie den Namen des Geschäftsführers falsch geschrieben haben. Prüfe nach, wie die Person heißt, die du in deiner Bewerbung anschreibst. Wenn du zum Beispiel „Herr Hasenfuß” statt „Herr Haselnuß” schreibst, ist es oft schon vorbei.

Selten zeigt sich hier jemand amüsiert. Bestenfalls hast du einen amüsanten Fehler gemacht. Schlimmstenfalls warst du sehr nachlässig, worauf dein Arbeitgeber an deiner Ernsthaftigkeit zweifelt. Achte vor allem auf die Rechtschreibung, die Grammatik und den Satzbau. Vergiss nicht, dass deine Bewerbung einen guten Eindruck von dir und deinen Fähigkeiten vermitteln soll. 

Zeig sie also deinen Lehrkräften oder deinen Eltern. Die schauen sich das gerne einmal an und weisen dich auf etwaige Fehler hin. Jeder hat einmal angefangen, Bewerbungen zu schreiben – genau wie du. Lass dir also von Anderen dabei helfen, Anfängerfehler zu vermeiden und den Praktikumsplatz deiner Wahl zu bekommen.

Fazit

Gerade als Schüler wirst du keine Erfahrungen mit dem Schreiben von Bewerbungen haben. Daher wirst du dich am Anfang etwas verloren fühlen. Das ist aber nicht schlimm, denn da musste jeder mal durch. Im Internet lassen sich viele Muster für Lebensläufe und Motivationsschreiben finden. Schau sie dir zur Orientierung einfach mal an, um dir ein Bild machen zu können. Schreibe deine Bewerbung jedoch selbst.

Sich nur auf Muster zu verlassen, kann nach hinten losgehen. Erfahrene Personalmanager erkennen ein Muster schnell als solches und nehmen an, dass du eher wenig Aufwand in das Schreiben deiner Bewerbung investierst. Daraus leiten sie deine vermeintlich niedrige Bereitschaft ab, dich in das Unternehmen einzubringen. Übe also jetzt fleißig, um bei späteren Bewerbungen einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Ein Schülerpraktikum ist nicht einfach nur zwei bis drei Probewochen bei einem Unternehmen. Es ist in gewisser Hinsicht der Einstieg ins Berufsleben. Viele Schüler, die in ihrem Praktikum einen guten Eindruck hinterlassen haben, bekommen eine Ausbildung oder Lehre angeboten. Es kann dir aber auch zeigen, wo deine Stärken und wo deine Schwächen liegen. 

 

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