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Die Bundeswehr Dienstgrade und Ränge
Die Arbeit bei der Bundeswehr zeichnet sich durch klare Hierarchien aus. Du fragst dich, wessen Wort letztendlich entscheidend ist? Ganz einfach – Wer das Sagen hat, wird durch Dienstgrade und Ränge geregelt. Je höher du in der Rangordnung stehst, desto größer sind deine Entscheidungsmacht und dein Gehalt, allerdings auch deine Verantwortung. Dies klingt völlig logisch, aber welche Dienstgrade und Ränge gibt es und woher kommen sie? Dies und mehr erfährst du hier.
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Die Geschichte der Bundeswehr Dienstgrade
Stand Juli 2023 gibt es insgesamt 85 verschiedene Bundeswehr Dienstgradbezeichnungen. Einige dieser Bezeichnungen gehen bis auf das Mittelalter zurück. Armeen hatten Berufsgruppen, in der es eine Hierarchie ähnlich der heutigen gab. Sie diente als Vorlage für Gliederungen vieler europäischer Armeen – und somit auch der Bundeswehr.
Aus dieser Zeit stammt unter anderem der Feldwebel, der damals wie heute das Bindeglied zwischen Mannschaften, Offizieren und Unteroffizieren darstellt. Ein Feldwebel war damals ein Unteroffizier mit „Portepee”, einer Schlaufe am Degen, die sonst nur Offiziere trugen. Dieser Begriff wird auch heute noch für die höherrangigen Unteroffiziere benutzt, jedoch gibt es mittlerweile keine Schlaufen am Degen mehr.
Gefreiter, Hauptmann und Oberst
Eine lange Tradition haben ebenfalls die Bezeichnungen Gefreiter, Hauptmann und Oberst. Gefreite waren besonders versierte und tapfere Landsknechte und die Befehlshaber der Wache. Aus diesem Grund waren sie von der Wache befreit (daher „Gefreite”). Heutzutage stellt der Gefreite den niedrigsten Mannschaftsdienstgrad der Bundeswehr dar. Hauptmänner waren zunächst alleinige Führer eines Heeres, bis man aufgrund der Vergrößerung der Heere mehrere Hauptmänner und somit einen obersten Hauptmann benötigte – kurz: Oberst.
Auch die Bezeichnung Stabs, wie beispielsweise in Stabsoffizier oder Stabsunteroffizier kommt aus einer noch früherer Zeit. Sie geht bis in die Antike zurück, wo der Stab als Kennzeichen des Oberkommandanten einer Streitmacht galt.
Abzeichen
Heute liest man den Bundeswehr Dienstgrad eines Soldaten von den eher schlichten Bundeswehr Dienstgrad-Klappen an den Schultern der Uniform ab. Diese Tradition lässt sich auf die Rückbildung sogenannter Epauletten zurückverfolgen. Epauletten waren teilweise gewaltige Schulterstücke, die mit Metall unterlegt sowie mit zahlreichen Fransen dekoriert waren. Jedoch änderte sich diese pompöse Zurschaustellung von Bundeswehr Dienstgraden drastisch, als man im ersten Weltkrieg feststellte, dass hochrangige Offiziere öfter zu Zielen von feindlichen Scharfschützen wurden.
Tipp: Wenn dein Interesse an der Geschichte der Bundeswehr geweckt ist und du mehr erfahren möchtest, schau vielleicht einmal im Militärhistorische Museum in Dresden vorbei. Dort gibt es spannende Dauerausstellungen zur Geschichte der Bundeswehr.
Heer, Luftwaffe und Marine – Gliederung der Teilstreitkräfte
Die Bundeswehr besteht aus drei Teilstreitkräften. Neben dem Heer gibt es die Luftwaffe und die Marine. Jede Teilstreitkraft hat wiederum drei Laufbahnen: Mannschaft, Unteroffizier und Offizier. Du musst dich also am Anfang deiner Karriere für eine Laufbahn entscheiden. Keine Sorge, ein Wechsel ist bei entsprechender Eignung durchaus möglich.
Im Folgenden zeigen wir dir die Bundeswehr Dienstgrade und Ränge der einzelnen Teilstreitkräfte und Laufbahnen auf. Falls du mehr Informationen zur Bewerbung bei der Bundeswehr benötigst, schau doch mal in unserem Artikel Bewerbungsverfahren Bundeswehr.
Bundeswehr Dienstgrade und Ränge im Heer
Das Heer bildet das Zentrum der Landstreitkräfte und ist zu Friedenszeiten generell der größte Teil der Streitkräfte. Zu den Untergruppen des Heeres gehören:
- Panzertruppe
- Infanterie
- Heeresaufklärungstruppe
- Pioniertruppe
- Heeresfliegertruppe
- Artillerietruppe
- Heereslogistiktruppe
Und außerdem:
- Spezialkräfte
- Fernmeldetruppe
- Sanitätsdienst des Heeres
Dienstgrade der Mannschaften
Das Fundament jeder Teilstreitmacht bildet die Mannschaft. Diese hat zwar die niedrigsten Bundeswehr Dienstgrade, dafür aber die vielfältigsten Aufgabenfelder. Ohne die Mannschaften funktioniert der gesamte Apparat Bundeswehr nicht – sie sind das Rückgrat der Bundeswehr.
Der erste Dienstgrad für die Mannschaftslaufbahn ist abhängig von der jeweiligen Teilstreitkraft. So heißt der Einstiegsgrad für Soldaten beim Heer zum Beispiel …
- Schütze,
- Grenadier,
- Funker,
- Jäger oder
- Pionier
In der Regel absolviert man die Grundausbildung also mit diesem Dienstrang. Anschließend hat man die Möglichkeit, je nach Schulabschluss, Dienstzeit und/oder Vorbildung höhere Bundeswehr Dienstgrade zu erreichen.
Dienstgrad Mannschaft Mindestdienstzeit
- Gefreiter: 3 Monate
- Obergefreiter: 6 Monate
- Hauptgefreiter: 12 Monate
- Stabsgefreiter: 36 Monate
- Oberstabsgefreiter: 48 Monate
Um die Laufbahn der Mannschaft attraktiver zu machen, hat die Bundeswehr zudem 2020 beschlossen, ein Pilotprojekt zu starten, in dem zwei neue Spitzendienstgrade eingeführt werden: Korporal und Stabskorporal. Ende 2021 beziehungsweise zum 1. April 2022 wurden die ersten der 1.400 Posten besetzt.
Dienstgrade Unteroffiziere
- Unteroffiziere mit Portepee
- Unteroffiziere ohne Portepee
Die Unteroffizierslaufbahn gliedert sich in Unteroffiziere ohne und mit Portepee, wobei Unteroffiziere mit Portepee traditionsgemäß die ranghöheren Unteroffiziere sind. Unteroffiziere gelten wegen ihrer Fachkompetenz als die Allrounder der Bundeswehr.
Unteroffiziere ohne Portepee / Fachunteroffiziere
Die meisten Unteroffiziere ohne Portepee sind auf ein Fachgebiet spezialisiert. Daher nennt man sie auch Fachunteroffiziere. Berufe im allgemeinen Fachdienst sind zum Beispiel
- Elektroniker,
- Luftbildauswerter,
- Kraftfahrzeugführer,
- Köche und
- Personalbearbeiter.
Mit einer entsprechenden bereits erworbenen Ausbildung kannst du direkt mit dem Dienstgrad Unteroffizier eingestellt werden.
Bundeswehr Dienstgrad Unteroffizier ohne Portepee Mindestdienstzeit
- Unteroffizier: 12 Monate
- Fahnenjunker: 12 Monate
- Stabsunteroffizier: 24 Monate
Unteroffiziere mit Portepee
Unteroffiziere mit Portepee tragen die Feldwebeldienstgrade und haben sich spezialisiert, beispielsweise als Truppführer, Gruppenführer oder Zugführer. Je nach der beruflichen Qualifikation und Berufserfahrung, wie eine abgeschlossene Berufs- oder Meisterausbildung, kannst du bereits mit einem höheren Dienstgrad eingestellt werden.
Bundeswehr Dienstgrad Unteroffizier mit Portepee Mindestdienstzeit
- Feldwebel: 3 Jahre
- Fähnrich: 21 Monate
- Oberfeldwebel: 5 Jahre
- Hauptfeldwebel: 8 Jahre
- Oberfähnrich: 30 Monate
- Stabsfeldwebel: 16 Jahre als Unteroffizier mit Portepee
- Oberstabsfeldwebel: 19 Jahre als Unteroffizier mit Portepee
Bundeswehr Dienstgrade und Ränge der Offiziere
Die höchsten Bundeswehr Dienstgrade belegen die Offiziere. Natürlich tragen sie auch die größte Verantwortung und müssen sich für die längste Mindestdienstzeit verpflichten (13 bis zu 17 Jahre). Neben Führung, Erziehung und Ausbildung der ihnen anvertrauten Truppe beschäftigen sie sich auch mit Verwaltungsaufgaben. Dazu gehören beispielsweise das Schreiben von Befehlen, die Ausbildungsplanung, die Beurteilungen und die Materialverwaltung.
Wenn du ein Medizin-, Zahn- oder Tiermedizinstudium abgeschlossen hast, kannst du in der Bundeswehr in deinem Fachgebiet tätig werden. Mit einem Pharmaziestudium hast du beispielsweise die Möglichkeit bei der Bundeswehr als Apotheker eingesetzt zu werden.
Sanitätsdienst
Offiziere im Sanitätsdienst können fertig ausgebildet zur Bundeswehr kommen oder aber das Studium während ihrer Dienstzeit an einer zivilen Universität absolvieren.
Du hast noch kein Studium abgeschlossen? Kein Problem, denn die Bundeswehr bietet jungen Offiziersanwärtern außerdem die Möglichkeit an einer der zwei Bundeswehruniversitäten zu studieren. Mehr zum Studium bei der Bundeswehr findest du in unserem Artikel Studium bei der Bundeswehr.
Bundeswehr Dienstgrad Offizier Mindestdienstzeit
Leutnant 3 Jahre
Oberleutnant 2,5 Jahre als Offizier
Hauptmann 5 Jahre als Offizier
Stabsarzt/Stabsapotheker/Stabsveterinär mit Approbation/staatlicher Prüfung
Stabshauptmann 15 Jahre als Offizier
Major 9 Jahre als Offizier
Oberstabsarzt/Oberstabsapotheker/
Oberstabsveterinär 2 Jahre als Sanitätsoffizier
Oberstleutnant 13 Jahre als Offizier
Oberfeldarzt/Oberfeldapotheker/
Oberfeldveterinär 5 Jahre als Sanitätsoffizier
Oberst 15 Jahre als Offizier
Oberstarzt/Oberstapotheker/
Oberstveterinär 10 Jahre als Sanitätsoffizier
Brigadegeneral (siehe nachfolgende Erklärung)
Generalarzt, Generalapotheker
Generalmajor
Generalstabsarzt
Generalleutnant
Generaloberstabsarzt
General
Um General zu werden, musst du zunächst die Offizierslaufbahn bis zum Oberst durchlaufen. Danach gibt es keine festgesetzte Mindestdienstzeit, jedoch ist eine Dienstzeit von mindestens einem Jahr im vorangegangenen Bundeswehr Dienstgrad die Regel. Normalerweise war beispielsweise ein Brigadegeneral davor mehrere Jahre Oberst. Des Weiteren durchlaufen sämtliche Anwärter einen Grundlehrgang von dreieinhalb Monaten. Nach diesem wird gemäß Eignung sowie fachlichen Leistungen entschieden, wer an der Generalstabsausbildung teilnehmen darf. Dasselbe gilt analog für den Bundeswehr Dienstgrad des Admirals bei der Marine.
Bundeswehr Dienstgrade und Ränge in der Luftwaffe
Die Luftwaffe ist hauptsächlich für die Sicherung des Luftraumes und der Lufttransporte zuständig. Sie besteht aus dem Luftwaffentruppenkommando und dem Zentrum für Luftoperationen.
Das Luftwaffentruppenkommando besteht aus taktischen Geschwadern, Lufttransportgeschwadern, Lufttransportgruppen des Hubschraubergeschwaders und aus der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung.
Die bodengebundene Luftverteidigung ist ein Teil der Luftraumsicherung. Flugabwehrraketengruppen schützen vor Angriffen aus der Luft. Die Wartung und Instandsetzung von vorhandenem Gerät der Luftwaffe erfolgt in der Einsatzlogistik.
In der Kommandobehörde „Zentrum Luftoperationen“ erfolgt die Planung und Führung von Luftoperationen. In diesem Bereich der Streitkräfte startet man als Flieger. Die restliche Laufbahn entspricht bis auf den Veterinär der des Heeres.
Bundeswehr Dienstgrade und Ränge in der Marine
Der letzte Teil der Streitkräfte ist die Marine. Die Marine ist nicht nur in deutschen Hoheitsgewässern unterwegs, sondern auf allen Meeren der Welt. Dabei wird sie zum Schutz von Seewegen und Staatsbürgern eingesetzt. Auch die humanitäre Hilfe hat einen großen Stellenwert. Und letztlich erfolgt ihr Einsatz – wenn nötig – auch zur Verteidigung.
Zum Marinekommando gehören sowohl die Flotte, als auch etliche Unterstützungskräfte, wie Schiffe und Boote, Flugzeuge und Hubschrauber, Seesoldaten und Kampfschwimmer. Gemeinsam bilden sie die eigentliche Seestreitkraft.
Bei der Marine beginnt man als einfacher Matrose und kann in der Folge die folgenden Bundeswehr Dienstgrade erreichen:
Dienstgrad Mannschaft Mindestdienstzeit
Matrose Einstiegsdienstgrad
Gefreiter 3 Monate
Obergefreiter 6 Monate
Hauptgefreiter 12 Monate
Stabsgefreiter 36 Monate
Oberstabsgefreiter 48 Monate
Dienstgrad Unteroffizier ohne Portepee Mindestdienstzeit
Maat 12 Monate
Seekadett 12 Monate
Obermaat 24 Monate
Dienstgrad Unteroffizier mit Portepee Mindestdienstzeit
Bootsmann 3 Jahre
Fähnrich zur See 21 Monate
Oberbootsmann 5 Jahre
Hauptbootsmann 8 Jahre
Oberfähnrich zur See 30 Monate
Stabsbootsmann 16 Jahre als Unteroffizier mit Portepee
Oberstabsbootsmann 19 Jahre als Unteroffizier mit Portepee
Dienstgrad Offizier Mindestdienstzeit
Leutnant zur See 3 Jahre
Oberleutnant zur See 2,5 Jahre als Offizier
Kapitänleutnant 5 Jahre als Offizier
Stabsarzt/Stabsapotheker/Stabsveterinär mit Approbation/staatlicher Prüfung
Stabskapitänleutnant 15 Jahre als Offizier
Korvettenkapitän 9 Jahre als Offizier
Fregattenkapitän 13 Jahre als Offizier
Flottillenarzt/Flottillenapotheker 5 Jahre als Sanitätsoffizier
Kapitän zur See 15 Jahre als Offizier
Flottenarzt/Flottenapotheker 10 Jahre als Sanitätsoffizier
Flottillenadmiral (siehe Erklärung bei „General”)
Admiralarzt
Konteradmiral
Admiralstabsarzt
Vizeadmiral
Admiraloberstabsarzt
Admiral
Bundeswehr Dienstgrade und Ränge – Gendern
Von großer Bedeutung bei der Bundeswehr ist die korrekte Anrede mit dem entsprechenden Bundeswehr Dienstgrad. Bis jetzt (Stand 2023) wird bei der Bezeichnung der Dienstgrade kein Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht. So heißt es beispielsweise nicht „Hauptfrau” oder „Hauptgefreite”, sondern „Frau Hauptmann” und „Frau Hauptgefreiter”.
Deine Karriere, dein Ziel
Wie du siehst, bietet die Bundeswehr vielfältige Karrieremöglichkeiten. Selbst ohne Schulabschluss kannst du als Zeitsoldat bei den Mannschaften beginnen. Jedoch gilt, dass je höher deine schulische und akademische Bildung ist, desto höher sind deine Chancen auf einen hohen Rang. Denn letztlich sind alle Bundeswehr Laufbahnen und Bundeswehr Dienstgrade mit bestimmten Voraussetzungen verbunden. Über diese und den Prozess des Auswahlverfahrens kannst du dich auf der offiziellen Webseite der Bundeswehr informieren oder in unseren weiteren Artikeln zur Bundeswehr stöbern. Wir wünschen dir viel Erfolg!
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Quellen
https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/dienstgrade-laufbahnen-bundeswehr