Beamter werden – wie wird man verbeamtet?

Beamter werden

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Dein Wunsch war es schon immer, Beamter zu werden? Damit stehst du nicht allein, denn diesen Wunsch teilen viele Berufseinsteiger mit dir. Den Staat als Arbeitgeber zu haben, kann viele Vorteile mit sich bringen. Vielfältige Studiengänge und Ausbildungen sind nur einige hiervon. Wie du Beamter wirst und welche Voraussetzungen du erfüllen musst, verraten wir dir im nachfolgenden Beitrag.

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Wo arbeiten Beamte eigentlich?

Als Beamter arbeitest du in verschiedenen Verwaltungen der Städte, Kommunen und Länder. Vom Hausmeister bis hin zum Chirurgen oder vom Musiker zum Ingenieur:

Die Arbeitsbereiche eines Beamten sind alles andere als eintönig und langweilig, denn dir werden so einige spannende Jobs geboten. Auch in verschiedenen wissenschaftlichen Diensten, bei der Forstverwaltung, Feuerwehr, Polizei sowie der Bundeswehr und den Ministerien verrichten Beamte ihre Arbeit. 

Arbeitest du im öffentlichen Dienst, werden dir fundierte sowie breit gefächerte Ausbildungen und Chancen auf die eine oder andere abwechslungsreiche, interessante Tätigkeit geboten. Der Staat ist mit rund 3,27 Millionen (Stand 2019) Vollzeit- sowie 1,6 Millionen Teilzeitbeschäftigten der größte Arbeitgeber Deutschlands.

Gibt es Vor- und Nachteile im Beamtenstatus?

Das Arbeitsleben als Beamter hat sehr viele Vorteile und diesen Status zu erreichen, ist das Ziel vieler Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst. Aber es ist wie überall im Leben: Wo es Vorteile gibt, sind meist auch Nachteile. Beides schauen wir uns nun gemeinsam einmal etwas genauer an.

Vorteile

  • Sicherer Arbeitsplatz:
      • Als Beamter brauchst du keine Angst vor einer Kündigung haben, denn du kannst nicht gekündigt werden. Lediglich aufgrund von Disziplinarverfahren (schwerwiegende Dienstvergehen, Straftaten o.ä.) oder Dienstunfähigkeit kannst du aus dem Arbeitsdienst entlassen werden.
  • Zuverlässige und pünktliche Gehaltszahlung:
      • Als Beamter bekommst du dein Gehalt jeden Monat pünktlich und sicher ausgezahlt.
  • Bezahlte Überstunden:
      • Machst du als Beamter Überstunden, da Mehrarbeit ansteht, bekommst du diese ausgezahlt.
  • Auswahl an vielen verschiedenen Ausbildungs- und Tätigkeitsbereichen:
      • Die Tätigkeitsbereiche von Beamten sind allgemein sehr abwechslungsreich und vielseitig. Du arbeitest in der Regel in verschiedenen Verwaltungen der Kommune, Städte und Länder.
  • Fortbildung:
      • Als Beamter wirst du die Möglichkeit haben, stets an verschiedenen Fortbildungen teilnehmen zu können.
  • Geregeltes Gehalt und Altersversorgung:
      • Aufgrund der Besoldungsgruppen sind sowohl dein Gehalt als auch deine Altersversorgung gesetzlich geregelt. Du musst dir also keine Sorgen um Gehaltsverhandlungen machen, da diese vollständig entfallen. Auch deine Versorgung im Ruhestand oder bei Krankheit ist gesetzlich geregelt und du bist in beiden Fällen gut abgesichert.
  • Geregelte Arbeitszeiten:
      • In den verschiedenen Berufsmöglichkeiten eines Beamten erwarten dich überall geregelte Arbeitszeiten.
  • Vergünstigungen:
      •  Als Beamter erhältst du viele Vergünstigungen und Sonderkonditionen beispielsweise bei Versicherungen und Banken.
  • Arbeitsplatz in der Umgebung:
      • Arbeitest du als Beamter hast du üblicherweise die Möglichkeit, in der Nähe deines Wohnortes zu arbeiten.
  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie:
      • In den meisten Bereichen hast du die Möglichkeit, in Teil- oder Gleitzeit zu arbeiten und somit deine Familie und deinen Beruf miteinander zu vereinbaren.
  • Gezielte Frauenförderung:
      • Der Staat als Arbeitgeber achtet darauf, Frauen gezielt zu fördern und ihnen Aufstiegschancen zu ermöglichen.
  • Im Krankheitsfall unbegrenzte Entgeltfortzahlung:
      • Bist du als Beamter erkrankt, erhältst du eine zeitlich unbegrenzte Entgeltfortzahlung – auch über die gesetzlichen sechs Wochen hinaus.
  • Mehr netto vom brutto:
    • Als Beamter unterliegst du nicht der gesetzlichen Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung, weshalb du am Ende des Monats mehr netto Geld übrig hast. Fallen Krankheitskosten an, übernimmt dies der Staat entweder teilweise oder sogar komplett.

Nachteile

  • Keine Möglichkeit zu streiken:
      • Als Beamter verpflichtest du dich zu Gehorsam und Gesetzestreue, weshalb du kein Recht hast zu streiken. Widersetzt du dich dem, kann ein Verstoß bis hin zur Entlassung führen.
  • Lange Arbeitszeiten:
      • Die wöchentliche Arbeitszeit eines Beamten liegt nach der Arbeitszeitverordnung (AZV) bei 41 Stunden.
  • Geringerer Verdienst:
      • Vergleichst du die Besoldung eines Beamten im einfachen oder mittleren Dienst mit der freien Wirtschaft, liegt der Verdienst als Beamter meist niedriger.
  • Keine freie Wahl der Aufgaben:
      • Bist du verbeamtet, hast du die Pflicht, die Arbeit auszuführen, die dir zugewiesen wird.
  • Starre Hierarchien:
      • Gerade als Beamter in den Verwaltungsberufen gibt es meist wenig Spielraum, dich frei zu entfalten.
  • Bei Straftat Verlust der Pension:
      • Als ehemaliger Beamter bekommst du im Ruhestand eine Pension, die du allerdings durch eine Straftat verlieren kannst.
  • Vorkasse im Krankheitsfall:
    • Als Beamter bist du aus der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht ausgenommen, da du im Krankheitsfall Beihilfe vom Staat erhältst. Diese Beihilfe übernimmt im Schnitt 50 bis 80 Prozent der anfallenden Kosten. Die restlichen Kosten kannst du über eine private Krankenversicherung abdecken, bei der du jedoch in Vorkasse treten musst, wenn du Leistungen beziehst.

Welche Voraussetzungen benötige ich, um Beamter zu werden?

Möchtest du Beamter werden, musst du zunächst so einige Anforderungen erfüllen. Grundsätzlich gibt es hier allgemeine Voraussetzungen sowie die berufsspezifischen und schulischen Voraussetzungen, welche sich von Beruf zu Beruf bzw. Laufbahn unterscheiden können. Im Beamtenstatus gibt es verschiedene Laufbahnen, welches die unterschiedlichen Karrierewege für Beamten sind. Wie du gerade gelernt hast, hängt von deinem Bildungsabschluss ab, welche Laufbahn du einschlagen kannst. Allerdings gibt es hier einige Sonderregelungen und Ausnahmen, weshalb du im Zweifel immer bei deinem Einstellungsberater nachfragen solltest.

Allgemeine Voraussetzungen

Diese allgemeinen Voraussetzungen musst du für jeglichen Beruf im Beamtenstatus erfüllen:

  • Du musst ein deutscher Staatsbürger sein (im Sinne des Artikel 116 des Grundgesetzes) oder Bürger eines EU-Mitgliedstaats.
  • Du musst für die im Grundgesetz festgeschriebenen Werte- und Ordnungsvorstellungen eintreten (freiheitliche, demokratische Grundordnung).
  • Du darfst nicht verschuldet sein und musst geordnete, wirtschaftliche Verhältnisse aufweisen können.
  • Du musst gesundheitlich (körperlich und geistig) für den Beruf geeignet sein und eine uneingeschränkte Dienstfähigkeit besitzen.
  • Bei einer Schwerbehinderung darf innerhalb der nächsten fünf Jahre keine Dienstunfähigkeit vorhersehbar sein.
  • Du hast in den letzten fünf Jahren keine Gefängnisstrafe verbüßt.

Berufsspezifische Voraussetzungen

Je nach Tätigkeit können zu den allgemeinen Voraussetzungen noch weitere berufsspezifische hinzukommen. Da es als Beamter viele verschiedene Tätigkeiten gibt, haben wir dir nachfolgend einige Beispiele aufgeführt:

  • Einige Berufe geben maximale Altersgrenzen vor, welche du erfüllen musst.
  • Für gewisse Tätigkeiten oder Positionen darfst du bisher nicht mit dem Gesetz in Konflikt gewesen sein.
  • Sofern vorgegeben, musst du eine Mindestgröße erfüllen.
  • In einigen Berufen musst du ein gutes Sehvermögen vorweisen.
  • Sofern es Schicht- oder Nachtdienst gibt, musst du hierfür geeignet sein.

Möchtest du in den Vorbereitungsdienst eintreten, darfst du ein Höchstalter von 32 Jahren noch nicht überschritten haben. Eine Ausnahme gibt es bei einer Schwerbehinderung, hier liegt die Grenze bei 40 Jahren.

Schulische Voraussetzungen

Je nachdem, ob du in den einfachen, mittleren, gehobenen oder höheren Dienst eintreten möchtest, gibt es nachfolgende schulische Voraussetzungen:

  • Einfacher Dienst: Mindestens Hauptschulabschluss
  • Mittlerer Dienst: Mindestens Realschulabschluss oder ein Hauptabschluss mit anschließend abgeschlossener Berufsausbildung
  • Gehobener Dienst: Mindestens Hochschul- oder Fachhochschulreife
  • Höherer Dienst: Mastertitel einer Fachhochschule. In wenigen Ausnahmefällen ist auch ein abgeschlossenes Hochschulstudium, sprich Bachelorabschluss, ausreichend (höherer technischer Verwaltungsdienst, naturwissenschaftlicher, sprach- und kulturwissenschaftlicher sowie ärztlicher und gesundheitswissenschaftlicher Dienst).

Das Beamten-Einstellungsverfahren

Erfüllst du die entsprechenden Anforderungen deiner gewünschten Laufbahn, geht es zunächst an das Einstellungsverfahren.

Die Bewerbung

Auch beim öffentlichen Dienst ist die Online-Bewerbung auf dem Vormarsch und wird immer häufiger verwendet. Oftmals haben größere Behörden mittlerweile sogar ihre eigenen Bewerbungsportale, auf welchen sie spezielle Bewerbungsformulare zur Verfügung stellen. Grundsätzlich benötigst du für jede Bewerbung Folgendes:

  • Anschreiben
      • Als Erstes ins Auge fallen sollte immer dein Bewerbungsschreiben. Achte darauf, dass dein Anschreiben leicht verständlich, frei von Formfehlern und informativ ist. Erwähne in deinem Anschreiben, warum du die ausgewählte Stelle belegen möchtest und was dir an dieser besonders gefällt.
  • Lebenslauf
      • Das Kernstück deiner Bewerbungsunterlagen ist dein Lebenslauf. Dieser sollte einen Überblick über deine bisherigen beruflichen sowie schulischen Stationen enthalten.
  • Zeugnisse, Zertifikate und Nachweise
    • Füge deiner Bewerbung Kopien deiner Schul-, Studien- und Arbeitszeugnisse, polizeiliche Führungszeugnisse, ärztlicher Bescheinigungen etc. hinzu, um deinen Werdegang in deinem Lebenslauf zu bekräftigen.

Möchtest du gern noch weitere Informationen zur Bewerbung haben? Schau gern in unseren Artikel „Bewerbung Öffentlicher Dienst, welcher dir wertvolle Tipps und Hinweise zum Thema Bewerbung gibt.

Der Einstellungstest

Nach erfolgreicher Bewerbung erwartet dich bei den meisten Behörden ein Einstellungstest, welcher schriftlich oder PC-gestützt durchgeführt wird. Die Schwerpunkte dieser Einstellungstests sind in der Regel folgende:

  • Deine beruflichen Vorkenntnisse
  • Allgemeinbildung
  • Sprachverständnis
  • Rechtschreibung und Grammatik
  • Mathematik
  • Logisches Denkvermögen
  • Visuelles Denkvermögen
  • Merkfähigkeit und Konzentration
  • Gegebenenfalls ein Persönlichkeitstest

Bewirbst du dich z.B. bei der Feuerwehr oder der Polizei, musst du ebenfalls deine Fitness in einem Sporttest beweisen.

Möchtest du gern mehr zu diesem Thema erfahren, lies dir gern unsere passenden Artikel „Einstellungstest Beamte, „Einstellungstest Öffentlicher Dienst Sportlicher Einstellungstest der Feuerwehr durch.

Wie du dich auf den Einstellungstest vorbereiten kannst

Der Beamten-Einstellungstest ist umfangreich und benötigt von dir einige Vorbereitung. Helfen können dir die Einstellungstests aus vergangenen Jahren, welche du dir bei den verschiedenen Behörden anschauen kannst. Oftmals wiederholen sich einige Fragen oder zumindest die Art der Fragestellungen sogar, sodass du einen guten Überblick über die verschiedenen Themen erhältst. Auch alte Unterlagen aus deiner Schulzeit, speziell im Bereich Mathematik, Rechtschreibung und Grammatik, können dir bei deiner Vorbereitung helfen. Hast du Menschen in deinem Bekanntenkreis, die ebenfalls für den Staat arbeiten, können sie dir eventuell gute Tipps geben, worauf du dich besonders vorbereiten solltest.

Viele Bereiche des schriftlichen Einstellungstests werden mithilfe von Multiple-Choice-Fragen gestellt, bei denen du die richtige zwischen mehreren vorgegebenen Antworten wählen musst. Beliebt ist diese Abfrageart beispielsweise im Bereich Allgemeinbildung, Rechtschreibung und Grammatik oder bei deinem Sprachverständnis sowie deinen beruflichen Vorkenntnissen. Da der Deutschtest meist einen großen Teil des Beamten-Einstellungstests ausmacht, solltest du hier einige Zeit in deine Vorbereitung investieren. Schaue dir Fehlertexte an, welche du auf Fehler der Rechtschreibung und Grammatik überprüfen kannst. Diktate schreiben und häufiges Lesen sind ebenfalls hilfreich für deine Vorbereitung auf den Einstellungstest. Um dich auf den Allgemeinbildungs-Teil vorzubereiten, kannst du die aktuellen Nachrichten im Fernsehen, in Zeitungen und im Radio verfolgen. Überprüft wird dein Wissen meist zu aktuellen Themen aus der Politik, Geschichte, Geografie sowie zum allgemeinen Zeitgeschehen und den Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik. Lies dir zur Unterstützung gern auch unseren Artikel über den „Einstellungstest Allgemeinwissen durch. 

Im Mathematik-Teil des Einstellungstests solltest du dich auf verschiedene Bereiche vorbereiten. Schau dir verschiedene Übungsaufgaben zu den Themen Grundrechenarten, Textaufgaben, Prozentrechnung, Zahlenreihen, Schätzaufgaben und Umrechnungsaufgaben an, um dich optimal auf den Test vorzubereiten. Wenn du magst, kannst du dir hierzu auch unseren Artikel „Einstellungstest Mathe anschauen, welcher dir weitere hilfreiche Tipps gibt.

Das Vorstellungsgespräch

Wenn du den Einstellungstest erfolgreich bestanden hast, wirst du zum persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen. Bei diesem musst du den Prüfern „Rede und Antwort stehen” und wirst meist zu unterschiedlichen Themen befragt. Im Grunde genommen geht es den Prüfern beziehungsweise Personalern darum, deine Persönlichkeit besser einzuschätzen. Vorbereiten solltest du dich beispielsweise auf die Fragen: „Warum möchtest du gern Beamter werden?”, „Was sind deine Stärken und Schwächen?” und „Warum hast du gerade diese Behörde ausgewählt?”.

Assessment-Center und Gruppenaufgaben

Bewirbst du dich für die Laufbahn des gehobenen Dienstes, stelle dich auf ein ausgewachsenes Assessment-Center ein, da dies hier oftmals die Regel ist. Geprüft werden dabei meist deine sozialen und persönlichen Kompetenzen. Die Prüfer schauen während des Assessment-Centers wie du argumentierst und mit Problemen umgehst. Mithilfe von Gruppenaufgaben wird geschaut, wie du dich in Zusammenarbeit mit anderen verhältst, ob du Verantwortung übernimmst oder dich eher zurückhältst.

Um das Teamverhalten zu prüfen, werden häufig Rollenspiele, Gruppenaufgaben und Gruppendiskussionen verwendet.

Rollenspiele

Zu Beginn erhältst du gemeinsam mit den anderen Teilnehmern ein Aufgabenblatt, auf dem eine Situation beschrieben ist und gegebenenfalls auch Handlungsanweisungen enthalten sind. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern arbeitest du dich in die beschriebene Situation kurz ein und spielst es dann interaktiv mit deinen Partnern durch. Besonders bei brenzligen Szenarien sind hier soziale Kompetenz und Feingefühl gefragt und alle Teilnehmer sollten Kompromisse schließen können und aufeinander eingehen. Beides wollen die Prüfer sehen, um besser einschätzen zu können, wie du ggf. eine Eskalation abwenden kannst und ob du kommunikations- und konfliktfähig bist.

Gruppendiskussionen

Alle Teilnehmer erhalten bei den Gruppendiskussionen ein Aufgabenblatt mit einer Themenvorgabe und der Vorstellung des Gesprächsgegenstands. Im Anschluss bekommt ihr üblicherweise etwas Einarbeitungszeit. Danach gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder bringt einer der Prüfer das Gespräch in Gang oder sie warten, bis einer der Teilnehmer dies tut. Wenn du die Chance hast, das Wort zu ergreifen und deine Mitteilnehmer behutsam auf den Beginn hinzuweisen, ergreife sie. Dies zeigt dich von einer besonders aufmerksamen Seite. Ist die Gruppendiskussion erst einmal gestartet, sollte sie von den Teilnehmern selbstständig durchgeführt werden. Prüfer halten sich in der Regel zurück und schreiten nur im Notfall ein, wenn die Diskussion zum Stillstand kommen sollte.

Das Ende der Diskussion sollte mit einer Präsentation oder Zusammenfassung eingeleitet werden, denn dies erwarten die Prüfer meistens. Möchtest du während der Gruppendiskussion Extrapunkte sammeln, erkläre dich bereit, während der Diskussion Protokoll zu führen und dies am Ende vorzustellen.

Gruppenaufgaben

Auch Gruppenaufgaben sind beliebte Aufgabenstellungen im Assessment-Center während des Einstellungsverfahrens für Beamte. Die Arbeitsschritte hierbei sind meist sehr genau vorgegeben und Rückfragen zu stellen, solltest du besser vermeiden. Treten Unklarheiten auf, so besprecht sie am besten gemeinsam im Team, denn Kooperation ist der Kern dieser Aufgabe. Während der Gruppenaufgabe wollen die Prüfer sehen, ob du teamfähig bist und zu welchem Ergebnis deine Gruppe kommt.

Möchtest du die Prüfer bei der Gruppenarbeit von dir überzeugen, bringe dich selbstständig ein, argumentiere zielführend und gehe auf Beiträge deiner Mitstreiter ein. Bei Gruppenaufgaben bedarf es meist einer Person, die Protokoll führt oder am Schluss eine abschließende Präsentation hält. Dies ist ein idealer Zeitpunkt, um Pluspunkte zu sammeln!

Die ärztliche Untersuchung

Bist du bis zur ärztlichen Untersuchung gekommen, hast du alle Aufgaben zuvor erfolgreich gemeistert und deiner Beamtenlaufbahn steht fast nichts mehr im Wege. Bei der ärztlichen Untersuchung wird von einem Amtsarzt geprüft, ob du gesundheitlich für den entsprechenden Beruf geeignet bist. Die gestellten Anforderungen sind hier nicht einheitlich und unterscheiden sich je nach Beruf und Position voneinander. Der Amtsarzt prüft beispielsweise dein Hörvermögen und deine Sehschärfe, begutachtet deinen Körperbau, misst dein Gewicht und deine Körpergröße und überprüft deine Reflexe und Beweglichkeit.

Die Ausbildung für Beamte

Die Abläufe der Beamtenausbildung unterscheiden sich je nach Tätigkeitsbereich und Laufbahn voneinander. Begonnen wird hier aber immer mit dem Vorbereitungsdienst, egal in welcher Laufbahn. Der Vorbereitungsdienst kann von sechs Monaten bis hin zu drei Jahren dauern und dient der theoretischen sowie praktischen Ausbildung.

  • Einfacher Dienst
      • Die Vorbereitungszeit dauert hier sechs Monate und wird mit einer Verwendungsprüfung beendet.
  • Mittlerer Dienst
      • Je nach Fachrichtung dauert die Vorbereitungszeit im mittleren Dienst zwei bis zweieinhalb Jahre. In Verwaltungsberufen musst du mindestens sechs Monate der Vorbereitungszeit an einer Verwaltungshochschule absolvieren. Beendet wird die Vorbereitungszeit mit einer Laufbahnprüfung.
    • Gehobener Dienst
      • Der Vorbereitungsdienst beträgt im gehobenen Dienst drei Jahre. Hiervon verbringst du 18 bis 21 Monate an einer Fachschule der öffentlichen Verwaltung. Abschließen wirst du den Vorbereitungsdienst mit einem akademischen Grad, wie z.B. dem Diplom-Verwaltungswirt (FH). Möchtest du als Lehrkraft arbeiten, benötigst du ein abgeschlossenes Lehramtsstudium, um zum Vorbereitungsdienst zugelassen zu werden.
  • Höherer Dienst
    • Beginnen wirst du deine Ausbildung mit einem zweijährigen Referendariat und abschließen wirst du es mit einer Examensprüfung.

Beamter auf Lebenszeit

Während deiner Beamtenausbildung erhältst du den Status „Beamter auf Widerruf”. In dieser Phase kannst du als Beamtenanwärter kurzfristig aus dem Arbeitsdienst entlassen werden, wenn an deiner Eignung gezweifelt wird.

Nach erfolgreich bestandener Laufbahnprüfung erhältst du den Status „Beamter auf Probe” und kannst während einer mindestens zweijährigen Probezeit aus deinem Dienstverhältnis bei leichten Vergehen gekündigt werden. Überstehst du diese Probezeit, kannst du dich auf den Status „Beamter auf Lebenszeit” freuen.

Gehalt und Urlaubsansprüche von Beamten

Beamte, Soldaten und Richter erhalten eine sogenannte Besoldung, denn Angestellte aus dem öffentlichen Dienst werden nach deren Tarifvertrag (TVöD) bezahlt. Die Besoldung wird durch das Bundesbesoldungsgesetz (BbesG) festgesetzt. Die Höhe der Besoldung, die du als Beamter erhältst, kann unterschiedlich ausfallen. Sie richtet sich nach deiner Laufbahn, deinem Dienstalter, deiner Tätigkeit und bei welchem Bund, Land oder Kommune du arbeitest.

Als Beamter staffelt sich dein Urlaubsanspruch nach deinem Lebensalter. Bist du beim Land beschäftigt, stehen dir bis zur Vollendung deines 30. Lebensjahres 26 Tage Urlaub, bei einer fünftägigen Arbeitswoche, zur Verfügung. Bis zur Vollendung deines 40. Lebensjahres erhältst du 29 Tage und danach stehen dir 30 Tage zur Verfügung. Zusätzliche Sonderurlaube oder Urlaubstage werden gesondert geregelt.

Fazit

Beamter zu sein, hat viele Vorteile. Kein Wunder, dass den Traum, Beamter auf Lebenszeit zu werden, viele hegen. Beamte wird es immer geben, denn die Kommunen, Kreise und Bundesländer benötigen immer Angestellte, die ihre Interessen vertreten. Beamter zu sein ist also ein Beruf mit Zukunft. Wir hoffen, dass wir dir mit unserem Beitrag viele hilfreiche Informationen geben konnten und wünschen dir für deine Zukunft viel Erfolg!

 

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Häufig gestellte Fragen / FAQ

Wer ist mein Arbeitgeber im Öffentlichen Dienst?

Bist du verbeamtet, arbeitest du beispielsweise in den Verwaltungen von Bund, Ländern oder Kommunen, kannst aber auch in Hochschulen, Schulen oder staatlichen Krankenhäusern eingesetzt werden. Darüber hinaus können auch die Deutsche Rentenversicherung, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen oder öffentlich-rechtliche Sparkassen deine Arbeitgeber sein.

Mit welchem Einstiegsgehalt kann ich als Beamter rechnen?

Als Beamter erhältst du eine Besoldung, welche gesetzlich geregelt ist. Wie viel genau du verdienen wirst, lässt sich pauschal nicht beantworten. Deine Besoldung ist davon abhängig, wo und in welchem Tätigkeitsbereich du arbeitest, in welcher Laufbahn du eingeordnet bist und über wie viel Berufserfahrung du verfügst. Ein Polizeiobermeister sowie ein Oberbrandmeister der Feuerwehr erhält beispielsweise mit der Besoldungsgruppe A8 ein Einstiegsgehalt von 2.638,35 Euro brutto.

Kann ich meinen Beamtenstatus verlieren?

Hast du die Probezeit erfolgreich überstanden und wurdest in den Status des „Beamten auf Lebenszeit” aufgenommen, behältst du diesen bis ans Ende deines Lebens. Verlieren kannst du deinen Beamtenstatus nur bei schwerwiegenden Dienstvergehen, Straftaten oder Dienstunfähigkeit.

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