Reservisten gelten als Bindeglied zwischen der Bundeswehr und der Zivilbevölkerung und übernehmen vielfältige wichtige Aufgaben. Doch was sind Reservisten und wie kannst du Reservist werden? Diese und weitere Fragen beleuchten wir in diesem Artikel.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Was ist die Reserve der Bundeswehr?
Per Definition ist jeder ein Reservist, der mindestens einen Tag Wehrdienst geleistet hat. Es handelt sich also insbesondere um ehemalige Soldaten der Bundeswehr. Diese dürfen jedoch ihren Dienstgrad nicht verloren haben, wie zum Beispiel durch eine gerichtliche Verurteilung.
Du kannst aber auch gezielt Reservist werden, ohne eine klassische militärische Laufbahn bei der Bundeswehr anzustreben. Darauf gehen wir weiter unten genauer ein.
Was sind die Aufgaben der Reserve der Bundeswehr?
Als Reservist unterstützt du die Bundeswehr bei allen Aufgabengebieten. Reservisten verstärken die Einsatzbereitschaft und erhöhen die Durchhaltefähigkeit der Bundeswehr. Vor allem bei personellen, infrastrukturellen, organisatorischen und materiellen Engpässen oder Maßnahmen kommt die Reserve zum Einsatz, um einen Aufwuchs zu ermöglichen. Unter Aufwuchs versteht man bei der Bundeswehr und generell im Militärwesen die Erhöhung oder Verstärkung des Leistungspotentials.
Besonders seit dem Aussetzen der allgemeinen Wehrpflicht sind Reservisten ein wichtiger Bestandteil der Bundeswehr. Sie verstärken nämlich nicht nur die Einheiten innerhalb Deutschlands und im Ausland, sondern bringen auch ihre Erfahrung mit ein. Ehemalige Berufs- oder Zeitsoldaten können auf einen militärischen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Bei Seiteneinsteigern der Reserve zählt die zivile Berufserfahrung. Diese Spezialkenntnisse sind in vielen Bereichen der Bundeswehr essenziell.
Wie kannst du Reservist werden?
Wie bereits erwähnt, bist du automatisch Reservist, wenn du Wehrdienst geleistet hast. Wenn du aus dem zivilen Berufsleben stammst, hast du dennoch gute Chancen Reservist der Bundeswehr zu werden. Dafür musst du alle geltenden Anforderungen erfüllen, die je nach Einsatzgebiet unterschiedlich sein können.
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?
Zu allererst musst du wissen, dass auch für Reservisten die allgemeinen Voraussetzungen der Bundeswehr gelten. In der Regel musst du deutscher Staatsbürger und zwischen 18 und 65 Jahre alt sein. Außerdem musst du persönlich für den Einsatz der Bundeswehr geeignet sein. Dazu gehören Ehrgeiz, Leistungs- und Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Verantwortungsbewusstsein.
Welche konkreten Einstellungsvoraussetzungen du erfüllen musst und den jeweils benötigten Schulabschluss kannst du jeweils auf den Stellenausschreibungen finden. Auch die Mitarbeiter der Karrierecenter helfen dir gerne bei deiner Bewerbung.
Wo kannst du eingesetzt werden?
Abhängig von deiner Ausbildung und Verfügbarkeit kannst du als Reservist in allen Aufgabenbereichen der Bundeswehr eingesetzt werden. Das Aufgabenspektrum wird dabei in drei Kategorien aufgeteilt:
-
Truppenreserve
Als personelle Unterstützung fungiert sie in sämtlichen Organisationsbereichen. Die Truppenreserve verstärkt die Einheiten und bildet eine wichtige Grundlage für die Aufwuchsfähigkeit der Bundeswehr.
-
Territoriale Reserve
Diese findet in territorialen Verbindungs-, Sicherungs- sowie Unterstützungsaufgaben Einsatz. Vorwiegend dient sie dem deutschen Heimatschutz.
-
Allgemeine Reserve
Bei der allgemeinen Reserve handelt es sich um alle nicht beorderten Reservisten, die bei Bedarf eingesetzt werden können.
Innerhalb dieser Kategorien kannst du je nach Ausbildung oder Spezialkenntnissen beispielsweise Verwendung beim Heer, bei der Luftwaffe, bei der Marine, im Sanitätsdienst oder im Bereich Personal finden. Aktuelle freie Stellen findest du auf der offiziellen Karriereseite der Bundeswehr.
Konkrete Beispiele der Reserve der Bundeswehr
Im Folgenden wollen wir dir mithilfe eines Beispiels den Einsatz als Reservist etwas näher bringen. Zuerst beleuchten wir die Reservisten in der Laufbahn der Offiziere und im Anschluss schauen wir uns an, was Reservisten im Sanitätsdienst leisten.
Reservist in der Laufbahn der Offiziere
Als Reservist in der Laufbahn der Offiziere bist du eine militärische Führungskraft und arbeitest Seite an Seite mit aktiven Soldaten. Du bist unter anderem für die Führung, Ausbildung und Erziehung der dir anvertrauten Soldaten zuständig. Deine Expertise bringst du am besten so ein, dass Herausforderungen und Veränderungen der Bundeswehr gut bewältigt werden können.
Natürlich wirst du auf deinen Einsatz als Reservist in der Laufbahn der Offiziere ausführlich vorbereitet. Es stehen dir zwei Wege offen: Reserveoffizier im Wehrdienst oder Reserveoffizier außerhalb des Wehrdienstes.
Ausbildung als Reserveoffizier im Wehrdienst
Die militärische Ausbildung dauert bis zu einem Jahr und findet an einer der in ganz Deutschland verteilten Schulen für Offiziere der Bundeswehr statt. Die gelernte Theorie wendest du in verschiedenen Praktika an, um deine zukünftigen Aufgaben zu trainieren und erste Führungsaufgaben zu übernehmen. Im Anschluss an die Grundausbildung folgt eine zwei- bis dreijährige Spezialisierung in vertiefenden Fachlehrgängen.
Ausbildung als Reserveoffizier außerhalb des Wehrdienstes
Zuerst musst du die etwa zehntägigen Ausbildungsmodule für angehende Reserveoffiziere absolvieren. Diese lassen sich mit deinem zivilen Beruf und eventuellen privaten Verpflichtungen vereinbaren. Das heißt, du bleibst die ganze Zeit über bei deinem Arbeitgeber hauptberuflich beschäftigt. Nach dieser Ausbildung kannst du zeitlich flexibel und im Einklang mit deinen Verpflichtungen als Reserveoffizier tätig sein. Dabei bringst du deine Erfahrungen aus deinem zivilen Studium oder deiner zivilen beruflichen Tätigkeit mit ein.
Reservist im Sanitätsdienst
Reservisten für den Sanitätsdienst sind besonders gefragt und werden laufend gesucht, da der Sanitätsdienst der Bundeswehr auf eine qualifizierte Reserve angewiesen ist. Zu den begehrten Berufen gehören beispielsweise Allgemein- oder Fachmediziner, Krankenpfleger und Psychologen.
Als Reservist im Sanitätsdienst bist du krankenversichert und kannst zahlreiche Aufgaben der Bundeswehr übernehmen. Dazu gehören beispielsweise der Einsatz in Militärkrankenhäusern, in Sanitätseinrichungen und die Mitarbeit in Versorgungs- und Instandsetzungszentren für medizinisches Material. Außerdem bieten Reservisten im Sanitätsdienst Hilfe bei nationalen sowie internationalen Krisen. Durch dein Wissen aus deinem zivilen Beruf förderst du zudem den Austausch von Kompetenzen.
Du musst als Reservist im Sanitätsdienst deine Ausbildung oder dein Studium noch nicht abgeschlossen haben. Es gibt nämlich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für Studierende sowie für medizinische Assistenzberufe.
Die Einsatzgebiete der Bundeswehr für Reservisten sind vielzählig und interessant, jedoch auch herausfordernd. Wenn du Interesse daran hast Reserve der Bundeswehr zu sein, empfiehlt es sich mit einem Karrierecenter Kontakt aufzunehmen. Diese können dir anhand deiner Interessen, deiner Ausbildung oder deines Studiums und deiner beruflichen Erfahrung passende Vorschläge für einen Reservisteneinsatz machen.
Wir wünschen dir viel Erfolg!
Das könnte dich noch interessieren
Die Besoldung bei der Bundeswehr
Bundeswehr Dienstgrade und Ränge
Die Bewerbung bei der Bundeswehr