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Kaufmann im Groß- und Außenhandel

Berufsbild – Kaufmann im Groß- und Außenhandel

Als Bindeglied zwischen den Herstellern von Waren und den Handels- und Industrieunternehmen spielen Kaufleute im Groß- und Außenhandel eine wichtige Rolle in der Wirtschaft. Hast du Interesse an diesem Beruf? Dann ist dieser Beitrag perfekt für dich. Wir gehen nämlich nicht nur auf die Aufgaben von Kaufleuten im Groß- und Außenhandel ein, sondern erklären dir auch Wichtiges zur Ausbildung.

Neuerungen im Berufsbild und in der Berufsbezeichnung

Auch wenn sich die neue Berufsbezeichnung noch nicht wirklich durchgesetzt hat, wollen wir sie dir nicht vorenthalten. Im August 2020 bekam der Beruf nämlich eine neue Ausbildungsordnung. Dadurch wurde unter anderem aus dem Kaufmann im Groß- und Außenhandel der Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement. Diese neue Bezeichnung soll verdeutlichen, dass es im Groß- und Außenhandel größtenteils um die Planung und Optimierung der Wertschöpfungskette geht, wofür durchdachtes Management notwendig ist.

Der Arbeitsort und Arbeitsalltag von Kaufmännern im Groß- und Außenhandel

In der Bezeichnung des Berufs finden sich zwei Schlagworte – Großhandel und Außenhandel. Der Unterschied liegt größtenteils im Einsatz der Kaufleute. Kaufmänner im Großhandel arbeiten vorwiegend in Großhandels- und Industrieunternehmen und sind für den Ein- und Verkauf von Waren in großen Mengen zuständig. Kaufmänner im Außenhandel sind hingegen meist in Firmen tätig, die sich auf Import aus dem Ausland und Export in das Ausland spezialisiert haben.

Die Arbeitsorte von Groß- und Außenhändlern sind daher vielfältig. Du kannst nicht nur bei Großhändlern in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen arbeiten, sondern ebenso bei Außenhandelsunternehmen Waren importieren und exportieren.

In der Regel arbeiten Kaufmänner für Groß- und Außenhandelsmanagement 40 Stunden pro Woche. Natürlich sind je nach Unternehmen ebenso Teilzeitmodelle möglich. Ebenfalls abhängig von der Firma, für die du tätig bist, kann es sein, dass du nicht nur von Montag bis Freitag arbeitest, sondern ebenso am Wochenende.

Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement müssen teilweise Termine im Außendienst wahrnehmen oder Kunden in der Firma betreuen. Daher ist ein gepflegtes Erscheinungsbild wichtig. Legere Geschäftskleidung wie Blusen, Hemden, Blazer und Sakkos sind neben ordentlichen Hosen oder Röcken wichtig.

Die Aufgaben von Kaufleuten für Groß- und Außenhandelsmanagement

Die Arbeitsorte im Groß- und Außenhandel sind vielfältig und so ist es ebenso mit den Aufgaben. Da du als Kaufmann im Groß- und Außenhandel zahlreiche unterschiedliche Aufgaben hast, wird dir bestimmt nie langweilig. Zu den abwechslungsreichen Tätigkeiten gehören unter anderem die folgenden.

Wareneinkauf

Du bist für den Einkauf von Waren und Gütern in großen Mengen zuständig, um diese im Anschluss an andere Unternehmen weiterverkaufen zu können. Konkret könntest du beispielsweise für eine Supermarktkette arbeiten. Du sorgst dann unter anderem dafür, dass bestimmte Lebensmittel in das Sortiment der verschiedenen Filialen aufgenommen werden.

Führen von Verkaufsverhandlungen

Qualitativ hochwertige Artikel zum besten Preis und zu den besten Lieferkonditionen – genau das liegt in der Verantwortung eines Kaufmanns für Groß- und Außenhandelsmanagement. Dafür stellst du einerseits den Kontakt zu verschiedenen Firmen her, die eure Firma beliefern und handelst Angebote aus. Im Kontakt mit den Kunden eurer Firmen führst du andererseits beratende Gespräche, damit auch diese zufrieden sind und Artikel bei euch kaufen. 

Überwachung von Lieferterminen

Nachdem du als Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement Artikel in großen Mengen eingekauft hast, folgen im Anschluss logistische Aufgaben. Du musst sicherstellen, dass die vereinbarten Liefertermine eingehalten werden. Dies ist vor allem wichtig, damit dein Unternehmen die bestellten Waren selbst termingerecht an andere Unternehmen liefern kann.

Annahme und Kontrolle von Gütern

Du bist keinesfalls nur im Büro tätig. Ganz oft hältst du dich auch im Lager deiner Firma auf. Dort bist du unter anderem für die Annahme von Lieferungen zuständig. Du prüfst dabei, ob die Artikel qualitativ einwandfrei sind und ob die gewünschte Menge angekommen ist. Durch eine sorgfältige Kontrolle der Güter stellst du als Kaufmann im Groß- und Außenhandel sicher, dass es auf Seiten eurer Kunden und Geschäftspartner zu keinen Beschwerden kommt.

Organisatorische Verwaltung des Lagers

Damit du Kunden jederzeit Informationen bezüglich vorrätiger Waren geben kannst, musst du den Lagerbestand regelmäßig kontrollieren. Dazu gehört nicht nur, dass du schaust, welche Produkte auf Lager sind. Du musst zudem rechtzeitig erkennen, wann du bei den Herstellern Nachschub bestellen musst.

Dokumentation und Bearbeitung von allgemeinen Geschäftsabläufen

Als Kaufmann für Groß- und Außenhandel hast du täglich mit Verwaltungsaufgaben zu tun, damit alle Geschäftsabläufe ordnungsgemäß dokumentiert werden können. Zu den organisatorischen Aufgaben gehört unter anderem die Entgegennahme, Bearbeitung und Ablage von Rechnungen, Postsendungen und anderen Dokumenten. Außerdem führst du eine ausführliche Dokumentation über alle Bestellungen und Lieferungen und beschäftigst dich ebenso mit Marktanalysen. Außerdem kann es sein, dass du zusätzlich für die Planung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, das Erstellen von Dienstplänen und das Führen von Personalakten zuständig bist.

Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel

Dir gefällt, was du bisher gelesen hast und du möchtest nun wissen, wie man Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement werden kann? Um diesen abwechslungsreichen und anerkannten Beruf erlernen zu können, erwartet dich der Bildungsweg einer dreijährigen dualen Ausbildung. Diese findet in deinem Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Die Theorie in der Berufsschule erlernst du entweder im Blockunterricht oder an bestimmten Tagen pro Woche.

Zum überarbeiteten Berufsbild gehört ebenso ein veränderter Prüfungsablauf. Zuvor mussten Kaufleute im Groß- und Außenhandel eine Zwischenprüfung bestehen. Mit August 2020 wurde jedoch die Zwischenprüfung gestrichen und die gestreckte Abschlussprüfung eingeführt, die aus zwei Teilen besteht.

Fachrichtungen

Bereits zu Beginn der Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement musst du dich für eine der beiden Fachrichtungen entscheiden. Bei den meisten Betrieben ist schon in der Stellenausschreibung vorgegeben, ob sie einen Auszubildenden für den Großhandel oder den Außenhandel suchen. In den ersten beiden Jahren an der Berufsschule werden die Azubis noch gemeinsam unterrichtet. Im letzten Ausbildungsjahr findet dann jedoch die Spezialisierung auf die ausgewählte Fachrichtung statt:

  • Fachrichtung Außenhandel: internationale Transportprozesse
  • Fachrichtung Großhandel: logistische Prozesse zwischen dem Einkauf, der Lagerung und dem Vertrieb

Tipp: Du möchtest dich während der Ausbildung auf die Fachrichtung Außenhandel spezialisieren, findest aber keine passende Stellenausschreibung? Frag gezielt bei international agierenden Firmen nach einer Ausbildungsstelle.

Modernisierte Ausbildung

Durch die Neuerungen im Berufsbild und der Berufsbezeichnung im August 2020 ergab sich ebenso eine Modernisierung der Ausbildung. Dies bedeutet konkret, dass vermehrt digitale Mittel eingesetzt werden, um den Auszubildenden die verschiedenen Lernfelder näherzubringen. So lernst du während der Ausbildung, wie du mit E-Business-Systemen und Onlinekanälen für den Produktvertrieb umgehen musst.

Voraussetzungen für Kaufleute im Groß- und Außenhandel

Es ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben, um Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement werden zu können. Die meisten Betriebe verlangen von ihren Bewerbern jedoch einen mittleren Bildungsabschluss oder die Hochschulreife oder Fachhochschulreife. Dies liegt vor allem daran, dass die Ausbildung durchaus anspruchsvoll sein kann. Da du vor allem im Außenhandel mit internationalen Kunden und Geschäftspartnern in Kontakt kommst, solltest du verhandlungssicher Englisch sprechen. Jede weitere Fremdsprache ist natürlich ein Vorteil.

Um im Groß- und Außenhandel erfolgreich sein zu können, solltest du gewisse Fähigkeiten und persönliche Eigenschaften mitbringen. Unter anderem solltest du über ein gutes Ausdrucksvermögen sowie Textverständnis verfügen – sowohl in Wort, als auch in Schrift. Für einen professionellen Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern solltest du zudem kontaktfreudig sein und dich durchsetzen können. Verhandlungsgeschick, Überzeugungskraft, kaufmännisches Denken und eine Kunden- und Serviceorientierung helfen dir zusätzlich in deinem zukünftigen Berufsalltag. Eine gewisse Neigung zu Mathematik gibt dir rechnerische Sicherheit und hilft dir, Preisverhandlungen gewinnbringend führen zu können.

Inhalte der Ausbildung

Während der drei Jahre deiner Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement erlernst du alle Fähigkeiten, die du in deinem zukünftigen beruflichen Alltag beherrschen musst. Dazu gehören unter anderem folgende und weitere Lehrinhalte:

  • Wie führe ich Verkaufsgespräche?
  • Wie berate ich Kunden?
  • Wie ermittle ich den Bedarf von Artikeln?
  • Wie beschaffe ich Artikel?
  • Wie überwache ich Warenlieferungen?
  • Was mache ich bei Verzögerungen und Reklamationen?
  • Wie wickle ich Bestellungen und Kundenaufträge ab?
  • Wie schreibe ich Rechnungen?
  • Was muss ich bezüglich des Zahlungsverkehrs, der Buchführung und der Kostenrechnung beachten?
  • Wie gehe ich mit Informations- und Kommunikationssystemen um?
  • Wie lege ich Statistiken, Karteien und Dateien an und wie kann ich diese warten und auswerten?

Je nachdem in welcher Branche dein Ausbildungsbetrieb tätig ist, wirst du mit weiteren Inhalten konfrontiert. Diese beziehen sich meist auf die Spezialisierungen der einzelnen Betriebe.

Die Ausbildungsvergütung als Kaufmann im Groß- und Außenhandel

Während der dualen Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement wirst du natürlich bezahlt. So liegt deine Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr je nach Bundesland und Ausbildungsunternehmen zwischen etwa 750 und 1.050 Euro brutto. Im dritten Ausbildungsjahr verdienst du schon zwischen rund 920 und 1.200 Euro brutto.

Nach Abschluss der Ausbildung liegt das Brutto-Einstiegsgehalt von Kaufleuten im Groß- und Außenhandel zwischen etwa 1.600 und 2.400 Euro.

Möglichkeiten nach der Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement

Viele Kaufleute im Groß- und Außenhandel bleiben nach erfolgreicher Absolvierung der Ausbildung in ihrem Ausbildungsbetrieb. Dies hat den Vorteil, dass sie sich dort bereits auskennen und direkt nach der Ausbildung durchstarten können.

Abgesehen davon könntest du dich jedoch in anderen Firmen bewerben oder etwas Auslandserfahrung sammeln.

Zudem hast du die Möglichkeit, unterschiedliche Weiterbildungen zu besuchen. So kannst du einerseits dein fachliches Wissen im Groß- und Außenhandel vertiefen und dich andererseits auf andere Themen spezialisieren, die in deinem Bereich eventuell benötigt werden.

Nach mindestens einem Jahr Berufserfahrung als ausgebildeter Kaufmann im Groß- und Außenhandel kannst du dich mittels eines Studiums fortbilden. An speziellen Hochschulen oder an einer Wirtschaftsakademie kannst du dich beispielsweise durch ein Bachelorstudium zum staatlich geprüften Betriebswirt weiterbilden.

Fazit

Der Beruf des Kaufmanns für Groß- und Außenhandelsmanagement ist abwechslungsreich und besonders beliebt bei Schulabgängern. Dies liegt unter anderem, dass die Wirtschaft boomt und Import und Export immer wichtiger werden. Als Kaufmann im Groß- und Außenhandel bist du fachlich qualifiziert, in diesem Bereich deinen Teil beizutragen. Das klingt doch nach vielversprechenden Zukunftsaussichten, findest du nicht auch?

 

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Häufig gestellte Fragen / FAQ

Wo arbeitet man als Kaufmann im Groß- und Außenhandel?

Als Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement mit der Spezialisierung auf Großhandel bist du vorwiegend in Großhandels- und Industrieunternehmen tätig. Wenn du dich während der Ausbildung für den Außenhandel entschieden hast, arbeitest du meist für Firmen, die auf internationalen Import und Export spezialisiert sind.

Wie schaut der Tagesablauf von Kaufmännern im Groß- und Außenhandel aus?

Kaufleute im Groß- und Außenhandel arbeiten meist 40 Stunden pro Woche. Dabei sind je nach Unternehmen ebenso Teilzeitmodelle und Wochenenddienste möglich. Zu den täglichen Aufgaben gehören beispielsweise der Einkauf von Waren, das Führen von Verkaufsverhandlungen und das Überwachen von Lieferterminen. Außerdem musst du als Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement gelieferte Waren annehmen und kontrollieren und organisatorische und dokumentierende Aufgaben ausführen.

Was verdient ein Kaufmann im Groß- und Außenhandel?

Je nach Bundesland verdienst du als Kaufmann im Groß- und Außenhandel im ersten Jahr zwischen etwa 750 und 1.050 Euro brutto. Im dritten Ausbildungsjahr liegt die Ausbildungsvergütung zwischen etwa 920 und 1.200 Euro brutto. Direkt nach erfolgreicher Absolvierung der Ausbildung verdienst du als Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement zwischen 1.600 und 2.400 Euro brutto.

Welche Möglichkeiten hat ein Kaufmann im Groß- und Außenhandel nach der Ausbildung?

Nachdem du die Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel absolviert hast, stehen dir mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Du kannst unter anderem direkt in deinem Ausbildungsbetrieb bleiben. Außerdem kannst du verschiedene Fortbildungen besuchen. Mittels eines Bachelorstudiums kannst du dich ebenso zum staatlich geprüften Betriebswirt weiterbilden. Dafür musst du jedoch in der Regel mindestens ein Jahr Berufserfahrung vorweisen können.

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