Die Feldjäger bei der Bundeswehr
Der Feldjäger ist eine der bekanntesten Laufbahnen der Bundeswehr und eine der ältesten. Du hast Interesse an einer Karriere als Feldjäger bei der Bundeswehr? In diesem Text erfährst du welche Laufbahnen es gibt, welche Aufgaben Feldjäger haben und wie viel sie verdienen.
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Die Feldjäger-Karriere im Überblick
Die Feldjäger werden auch Militärpolizisten genannt. Sie sind in erster Linie für die Ordnung innerhalb der Bundeswehr verantwortlich. Darüber hinaus sind sie als breitgefächerter Dienstleister für die deutschen Truppen tätig. Als Feldjäger kannst du in den folgenden drei Laufbahnen Karriere machen:
- Laufbahn der Mannschaften
- Laufbahn der Feldwebel
- Laufbahn der Offiziere
In der Laufbahn der Mannschaften bist du als Feldjäger für einfache Aufgaben zuständig. Dazu gehören beispielsweise Wachaufgaben, Kontrollen von Menschenmengen, der Einsatz bei gewalttätigen Ausschreitungen, die Unterstützung der Feldjägerstreife und auch diverse Bürotätigkeiten.
In der Laufbahn der Feldwebel bist du für umfangreichere Aufgaben verantwortlich. Dazu gehören zum Beispiel die Überwachung des militärischen Verkehrs, die Überwachung der Einhaltung der militärischen Ordnung, die Ausführung von Zugriffsoperationen und der Einsatz als Diensthundeführer oder als Präzisionsschütze.
In der Laufbahn der Offiziere bist du für die Führung einer ganzen Einheit berechtigt. Zudem organisierst du Aus-, Weiter- und Fortbildungen deines dir unterstellten Personals.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Feldjäger bei der Bundeswehr
Für die Ausbildung als Feldjäger bei der Bundeswehr musst du mindestens 17 Jahre alt sein und die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. Zudem musst du im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft sein und jederzeit für eine bundesweite Versetzung, sowie für Auslandseinsätze bereit sein. Und du musst dich für mindestens zwei Jahre bei der Bundeswehr verpflichten.
Die Aufgaben eines Feldjäger bei der Bundeswehr
Der Hauptauftrag eines Feldjägers ist der Feldjägerdienst. Dazu zählen der militärische Verkehrsdienst, der militärische Ordnungsdienst, die Wahrnehmung diverser Sicherheitsaufgaben, Ermittlungen, Erhebungen, sowie der Objekt- und Raumschutz.
Der militärische Verkehrsdienst
Der militärische Verkehrsdienst impliziert die Regelung und Überwachung des militärischen Straßenverkehrs. Diese erfolgt in enger Kooperation mit der Polizei. Der militärische Verkehrsdienst gliedert sich in die folgenden Aufgaben:
- Auskundschaften und Kennzeichnen von Straßen
- Aufnahme von Unfällen im Straßenverkehr
- Militärische Verkehrsregelungen
- Militärische Kontrollen im Straßenverkehr
- Kontrolle und Begleitung von militärischen Großraum- oder Gefahrguttransporten
- Überwachung und Planung des militärischen Straßenverkehrs
- Einrichtung eines Verkehrsleitnetzes
- Verkehrsregelung im Verteidigungs- und Spannungsfall
Der militärische Ordnungsdienst
Der militärische Ordnungsdienst unterstützt die Vorgesetzten bei der Aufrechterhaltung, Überwachung und Wiederherstellung der soldatischen Ordnung und Disziplin. Die Feldjäger bei der Bundeswehr sind zudem zentrale Ansprechpartner für sämtliche Soldaten. Der militärische Ordnungsdienst beinhaltet die folgenden Aufgaben:
- Feldjägerstreifendienst
- Kontrollen in den Kasernen
- Einsätze bei Großveranstaltungen
- Unterstützung der Wehrdienstgerichte
- Beteiligung bei Sammlung und Rückführung von Versprengten (Soldaten, die von ihrer Einheit getrennt wurden)
- Unterstützung bei Sammlung und Transport von Kriegsgefangenen
Die Wahrnehmung von Sicherheitsaufgaben
Auch für diverse Sicherheitsaufgaben sind die Feldjäger bei der Bundeswehr zuständig. Dadurch können zum Beispiel Straftaten gegen die Bundeswehr verhindert werden. Zudem können die Feldjäger auch mit dem Schutz von verbündeten Streitkräften beauftragt werden. Darüber hinaus sind sie für den Begleit- und Personenschutz von Bundeswehrangehörigen, die eventuell gefährdet sind, zuständig. Es gibt folgende Sicherheitsaufgaben, die von den Feldjägern wahrgenommen werden müssen:
- Deckung von Operationszentralen in Gefechtsständen
- Personenschutz
- Begleitschutz
- Eskortendienst
- Lotsdienst
- Absicherung von Vorführungen, Ausstellungen und Besprechungen
- Überwachung der Liegenschaften
- Beteiligung beim Schutz diverser Objekte
- Schutz von Transporten
- Schutz von Bundeswehr-Veranstaltungen in der Öffentlichkeit
Der Aufgabenschwerpunkt Erhebungen und Ermittlungen
Die Aufgaben der Erhebungen und Ermittlungen umfassen Folgendes:
- Aufnahmen von folgenschweren Unfällen wie zum Beispiel Unfälle von Soldaten mit Todesfolge, Unfälle mit Luftfahrzeugen oder Verkehrsunfälle
- Feststellung und Dokumentation verschiedener Sachverhalte
- Unterstützung bei Aufklärungen von Dienstvergehen
- Suche nach Soldaten, die fahnenflüchtig oder selbstständig abwesend sind
In den einzelnen Feldjägerdienstkommandos gibt es dafür extra ausgebildete Feldwebeldienstgrade.
Der Objekt- und Raumschutz
Feldjäger wirken auch bei dem Schutz von unberührten Gebieten mit. Sie können im Verteidigungsfall in unbesiedelten Gebieten Objekte schützen und Feinde bekämpfen.
Feldjäger unterstützen zum Beispiel auch bei dem Schutz von Gefechtsständen. Zudem gehört die Kontrolle von gewalttätigen Ausschreitungen oder die Kontrolle von Menschenmengen auch zu ihrem Aufgabengebiet. Im Rahmen des Objekt- und Raumschutzes dürfen die Feldjäger auch Diensthunde einsetzen, die bei einem entsprechenden Verdacht die Mittel und Täter aufspüren.
Die Aufstiegsmöglichkeiten eines Feldjägers
Falls du bei der Bundeswehr eine Ausbildung als Feldjäger in der Laufbahn der Mannschaften absolviert hast, kannst du im Verlauf deiner Karriere bei Eignung durchaus in eine höhere Laufbahn der Feldjäger, z. B. die der Offiziere, wechseln. Das liegt ganz daran wie du dich im Laufe deiner Karriere bei der Bundeswehr anstellst.
Das Gehalt eines Feldjäger bei der Bundeswehr
Wie viel Beamte und Soldaten bei der Bundeswehr verdienen, kannst du den offiziellen Besoldungstabellen entnehmen. Das Grundgehalt orientiert sich an dem Dienstgrad und der damit einhergehenden Besoldungsgruppe (A2-A16/B3-B10). Jede Besoldungsstufe der Gruppe A hat acht Erfahrungsstufen, die sich nach dem Dienstalter bzw. nach der Erfahrung richten. Dein Gehalt steigt also mit jeder Erfahrungsstufe. Neben dem Grundgehalt zahlt die Bundeswehr Zulagen für bestimmte Ämter und Stellen, sowie für Familien. Zulagen für bestimmte Ämter sind unwiderruflich und ruhegehaltfähig.
Hier einige Bezügebeispiele:
Ein unverheirateter, 21-jähriger Feldjäger, der im Dienstgrad des Feldwebels tätig ist, wird beispielsweise in Stufe 1/Besoldungsgruppe A7 eingestuft und würde damit ein Bruttogehalt von 2.538,10€ verdienen. Ein unverheirateter, 28-jähriger Feldjäger, der im Dienstgrad des Hauptfeldwebel tätig ist, wird in Stufe 3/Besoldungsgruppe A8 eingestuft und würde damit ein Bruttogehalt von 2.986,26€ verdienen. Und ein 50-jähriger, unverheirateter Feldjäger, der im Dienstgrad des Stabsfeldwebel tätig ist, wird in Stufe 8/Besoldungsgruppe A9 eingestuft und würde damit ein Bruttogehalt in Höhe von 4.077,15€ erhalten. Zulagen für bestimmte Stellen können Zuschläge für Sonn- und Feiertage, Außendienste oder für fliegendes Personal sein. Wenn du verheiratet bist und/oder ein oder mehrere Kinder hast, dann zahlt die Bundeswehr dir einen Familienzuschlag. Der Zuschlag ist von der Besoldungsgruppe, sowie von den familiären Verhältnissen abhängig. Ein verheirateter Soldat/Beamter, der ein Kind hat, würde monatlich einen Familienzuschlag in Höhe von 277,02€ erhalten.
Lies auch unseren Artikel zur Besoldung bei der Bundeswehr, wenn du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest.
Fazit
Wir hoffen, dass du einen guten Überblick über den Beruf des Feldjägers bei der Bundeswehr gewonnen hast. Wenn du deine Karriere als Feldjäger starten möchtest, musst du natürlich einige Voraussetzungen mitbringen, damit du überhaupt mit der Ausbildung beginnen kannst. Allerdings hast du während deiner Ausbildung selbstverständlich die Möglichkeit deine mitgebrachten Fähigkeiten zu verbessern. Wir wünschen dir ganz viel Erfolg auf dem Weg zum Feldjäger.
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