Der Basis Fitness Test bei der Bundeswehr (BFT)
Viele streben nach einer Karriere bei der Bundeswehr. Wer es schafft als Arbeitskraft bei der Bundeswehr angenommen zu werden, wird gut bezahlt, gilt arbeitstechnisch als abgesichert und hat abwechslungsreiche Tätigkeiten. Außerdem bietet die Bundeswehr hervorragende Möglichkeiten, um in der Karriereleiter aufzusteigen. Vor allem die, die auf eine Karriere als Soldat abzielen, müssen nicht nur nervliche Belastbarkeit aufweisen, sondern auch eine gute körperliche Fitness. Neben dem Computertest und der medizinischen Untersuchung während des Auswahlverfahrens gibt es den Basis Fitness Test bei der Bundeswehr (BFT), um die körperliche Fitness festzustellen. Was wird genau getestet und worauf kommt es bei diesem Sporttest an? Wie viele Punkte benötigt man, um zu bestehen und gibt es dabei einen Unterschied zwischen Männern und Frauen? Diese Fragen werden dir im Folgenden beantwortet.
Was wird getestet?
Im Allgemeinen wird getestet, wie fit der Bewerber ist. Wichtige Fähigkeiten, die der Soldat definitiv mitbringen muss, sind Kraft, Tempo und Kondition. Diese Fähigkeiten werden im BFT auf die Probe gestellt. Der Test ist in ganz Deutschland einheitlich und besteht aus drei Stationen:
- 11 x 10 Meter Sprint
- Klimmhang
- 3.000 Meter Lauf mit dem Fahrradergometer
11 x 10 Meter Sprint
Der 11 x 10 Meter Sprint ist die erste Station des Basis Fitness Test bei der Bundeswehr. Er wird auch als Pendellauf bezeichnet. Hier werden vor allem die Schnelligkeit, der Antritt und die Agilität der Bewerber getestet. Bei dieser Übung ist eine zeitliche Dauer von maximal 60 Sekunden vorgesehen.
Der Test beginnt damit, dass die Bewerber sich auf einer Matte auf den Bauch legen. Sobald der Startschuss ertönt, musst du so schnell wie möglich die zehn Meter entfernte Pylone erreichen und so schnell es geht wieder zurück zur Matte sprinten, um dich wieder hinzulegen. Sobald du wieder in der Liegeposition bist, berühren sich die Hände hinter dem Rücken, sodass man ein Klatschen hören kann. Damit soll sichergestellt werden, dass sich die Hände tatsächlich hinter dem Rücken berühren. Wichtig ist hierbei, dass der Lauf mit maximaler Geschwindigkeit durchgeführt wird. Natürlich solltest du, kurz bevor du die Pylone erreichst, die Geschwindigkeit reduzieren, damit du kontrolliert um die Pylone herumlaufen kannst. Du musst die zehn Meter Strecke insgesamt zehnmal laufen. Dies bedeutet, dass du fünfmal in der Liegeposition gewesen sein musst. Erst wenn du beim letzten Sprint die Höhe der Pylone erreicht hast, stoppt der Übungsleiter die Zeit.
Um auf diese Disziplin gut vorbereitet zu sein, kannst du kurze Sprints über zehn Meter durchführen und deine Zeit stoppen.
Klimmhang
Beim Klimmhang wird die Kraft der Bewerber getestet. Die Mindestanforderung für diesen Test liegt bei fünf Sekunden. Top Ergebnisse liegen bei ungefähr 60 Sekunden.
Der Klimmhang ähnelt dem klassischen Klimmzug. Du hängst dich an eine Reckstange mit Unterarmgriff, was bedeutet, dass dein Handrücken von dir weg zeigt. Dann ziehst du dich an der Reckstange hoch. Wichtig ist bei diesem Test, dass das Kinn über der Stange bleiben muss. Anfangs steht dir eine Starthilfe zur Verfügung, damit du leichter in die Position kommst. Mit dem Ertönen des Startsignals wird die Hilfe entfernt und du hängst frei. Aufgabe ist es, so lange wie möglich in dieser Position zu bleiben. Solange das Kinn über der Reckstange bleibt, läuft die Zeit.
Wer sich gut auf diesen Test vorbereiten möchte, kann den Klimmhang an einer geeigneten Stange vorher üben.
3.000 Meter Lauf mit dem Fahrradergometer
Bei diesem Tiel des Basis Fitness Test bei der Bundeswehr, wird die Ausdauer der Bewerber auf die Probe gestellt. Ein Soldat sollte eine gute Kondition besitzen, da er beim Einsatz längere Laufstrecken zurücklegen muss.
Vor der Einführung des 3.000 Meter Laufs mit dem Fahrradergometer gab es den 1.000 Meter Lauf auf der Tartanbahn. Hier galt es, die 1.000 Meter in mindestens 6,50 Minuten zu laufen. Dieser Test wurde von dem 3.000 Meter Lauf mit dem Fahrradergometer abgelöst. Die Mindestanforderungen haben sich zeitlich allerdings nicht geändert und liegen weiterhin bei 6,50 Minuten.
Die Bewerber absolvieren also mit einem Fahrradergometer eine Strecke von 3.000 Metern. Die Wattzahl am Fahrradergometer kann beliebig gewählt werden. Wichtig ist allerdings, dass sie nicht unter 30 Umdrehungen pro Minute liegen darf.
Wer sich auf diesen Test gut vorbereiten möchte, sollte viel mit dem Fahrrad fahren.
Das senkt die Nervosität und stärkt die Kondition.
Organisation des Sporttests
Die Tests werden nacheinander durchgeführt. Um alle Tests zu bewältigen, stehen insgesamt 90 Minuten zur Verfügung. Sobald ein Test abgebrochen wird oder die Mindestanforderungen nicht erfüllt werden, gilt der gesamte Test als nicht bestanden. Der BFT kann allerdings jedes halbe Jahr wiederholt werden.
Alle Soldaten müssen den Basis Fitness Test bei der Bundeswehr zudem einmal im Jahr wiederholen, um festzustellen, wie körperlich fit sie sind.
Tipps für den BFT
Der BFT ist keine Herausforderung, die nicht bewältigt werden kann. Mit etwas Übung und einer gesunden körperlichen Verfassung, sollte er für Jeden schaffbar sein, der den Traum hat bei der Bundeswehr zu arbeiten. Allerdings ist es empfehlenswert, alle Übungen der Tests im Vorfeld zu üben, um die eigene Leistungsfähigkeit festzustellen. Dadurch gehst du mit einem gelassenen Gefühl und mit weniger Nervosität an die Sache heran. Kleinere Defizite lassen sich in der Regel mit etwas Übung beseitigen.
Ernähre dich gesund und starte den Prüfungstag mit einem nährreichen Frühstück, damit du genug Energie hast. Dann solltest du den Test auch mit Bravour bestehen!
Das Punktesystem beim Basis Fitness Test bei der Bundeswehr
Um die Leistungen der Bewerber entsprechend kategorisieren zu können, gibt es ein Punktesystem, das mit Hilfe von Sportwissenschaftlern entwickelt wurde. Anhand einer Punktetabelle wird ermittelt, ob die entsprechende Teildisziplin des Basis Fitness Test bei der Bundeswehr bestanden wurde.
Je nach erbrachter Leistung erhältsts du mehr oder weniger Punkte. Um für Chancengleichheit zu sorgen, werden das Alter und das Geschlecht bei der Punktevergabe berücksichtigt. Ab dem 36. Lebensjahr bekommt man pro Jahr einen zusätzlichen Punktebonus von 0,5%. Frauen erhalten bei den Laufübungen einen Zuschlag von 15% und beim Klimmhang einen Zuschlag von 40%. Demnach ergibt sich folgende Formel für die Berechnung der Gesamtpunktzahl:
Gesamtpunktzahl = Erreichte Punkte + Zuschlag für das Alter + Zuschlag für das Geschlecht
Wenn man alle Punktzahlen der Disziplinen miteinander addiert, kann man das Endergebnis anhand einer Punktetabelle einstufen:
- Ab 400 Punkten und höher liegt der Teilnehmer im Bereich von sehr gut (1,49-1,0)
- Bei 300 – 399 Punkten liegt der Teilnehmer im Bereich von gut (2,49 – 1,5)
- Bei 299 – 200 Punkten liegt der Teilnehmer im Bereich von zufriedenstellend (3,49 -2,5)
- Bei 199 – 100 Punkten liegt der Teilnehmer im Bereich von ausreichend (4,49 – 3,5)
Fazit
Wer eine Karriere bei der Bundeswehr anstrebt, sollte körperlich definitiv fit sein. Der Basis Fitness Test bei der Bundeswehr wird nämlich nicht die einzige sportliche Challenge sein, die dir auf deinem Weg begegnen wird. Außerdem muss deine körperliche Fitness generell so gut sein, dass du lange Laufmärsche durchführen und viel Gepäck tragen kannst. Du solltest dich daher nicht nur darauf vorbereiten den BFT zu bestehen, sondern generell versuchen, einen gesunden und vitalen körperlichen Zustand zu erhalten.
Viel Spaß bei der Vorbereitung und bleib fit!
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