Bewerbung zum Altenpfleger

Im Pflegebereich kommst du mit Menschen in Kontakt, die bereits ein ganzes Leben gelebt haben. Du kümmerst dich um sie, während sie ihren Lebensabend in deiner Obhut verbringen. Es ist eine noble Berufung, sich um Alte und Schwache zu kümmern. Im folgenden Artikel erfährst du, worauf es bei der Bewerbung und der Ausbildung zu Altenpfleger ankommt.

Allgemeines Berufsbild

Als Altenpfleger hilfst du älteren und pflegebedürftigen Menschen in ihrem Alltag. Manche Senioren brauchen lediglich hier und da eine helfende Hand, andere sind auf eine ganztägige Betreuung angewiesen. Die Tätigkeiten von Altenpflegern ähneln zum Teil denen in der  Krankenpflege.

Du motivierst als Altenpfleger die hochbetagten Menschen dazu, ihren Alltag mit gleichaltrigen zu verbringen und mit Aktivitäten zu füllen. Wichtig sind Aktivitäten, die den Geist wach halten, da viele Senioren sich aufgrund ihres Alters und ihrer Abhängigkeit zur Pflege mental abkapseln. Besonders findigen Altenpflegern gelingt es, diese Leute dazu zu motivieren, neue Dinge auszuprobieren. Du solltest auf das Argument „Dafür bin ich zu alt.” immer mit „Du bist noch immer fit genug.” antworten können. Gelingt dir dies, wirst du sehr schnell größere Gruppenaktivitäten für enthusiastische Senioren organisieren, wie zum Beispiel Schachturniere, Nordic Walking und viele mehr. Denn das Ziel der Altenpflege ist es, den Lebensabend deiner betagten Schützlinge so sorgenfrei wie möglich zu gestalten, damit diese sich Zeit nehmen, Neues auszuprobieren.

In den Pflegeeinrichtungen wird immer im Schichtdienst gearbeitet, da es sich um eine 24-Stunden-Aufgabe handelt. Je nach Wochenplan arbeitest du in der Frühschicht, in der Spätschicht oder der Nachtschicht. Du wirst vor jeder Schicht von deinen Kollegen aus der Vorherigen gebrieft. So bist du immer auf dem neuesten Stand.

Medizinische Betreuung

Du achtest darauf, dass die betagten Damen und Herren ihre Medikamente einnehmen. Manche mögen diese einfach nicht oder sind vergesslich. Vor allem demente Senioren sind auf deine Hilfe angewiesen, da sie oft kleinere Dinge, die sie kurz zuvor gesagt oder getan haben, vergessen. Das können die Medikamente, aber auch ein Topf auf dem Herd sein. Gerade hier benötigen sie deine Geduld und Fürsorge. Altenpfleger sind auch für die Überwachung des medizinischen Zustands ihrer Schützlinge verantwortlich. Das schließt das Messen von Blutdruck, Puls, Temperatur und manchmal auch den Blutzuckerspiegel ein. Auf ärztliche Anordnung legst du auch Infusionen. Auch bei Verletzungen und chronischen Erkrankungen kümmerst du dich um die Senioren. Hier überschneiden sich die Berufsfelder der Alten- und Krankenpflege gleich mehrmals.

Aber neben dem gesundheitlichen Wohlergehen ist auch das psychische Wohl deiner Schutzbefohlenen sehr wichtig. Ihnen dein Ohr für ihre Sorgen und Ängste zu leihen, ist eine der wichtigsten Aufgaben in diesem Beruf. Beinahe genauso wichtig wie das Respektieren ihrer Würde. Dadurch wird ihr Selbstwertgefühl gestärkt und du unterstützt sie bei ihrer geistigen Gesundheit. 

Beratung und Verwaltung

Auch die Beratung der Angehörigen gehört zu deinen Aufgaben. Gerade die Familie deiner Schutzbefohlenen haben viele Fragen und Sorgen. Daher stehst du oft im permanenten Kontakt mit ihnen. So berätst du sie z.B. zu Geschenk-Ideen, um den Senioren eine Freude zu machen. Neben den sozialen und medizinischen Aspekten des Berufs kommen auch verwaltende Verpflichtungen auf dich zu. Diese umfassen die Dokumentation des Gesundheitszustands und der angewandten Pflegemaßnahmen. Manchmal musst du dich um die Vorbereitung der Verwaltung eines Nachlasses kümmern. 

Du hilfst bei der Verteilung des Erbes, sofern dafür niemand anderes bestimmt wurde. Dies geschieht aber nur in sehr seltenen Fällen, da die meisten Menschen alles testamentarisch geregelt haben, bevor sie von uns gehen.

Ausbildung in der Altenpflege

Wie in der Krankenpflege handelt es sich bei der Ausbildung in der Altenpflege um eine schulische Berufsausbildung, die drei Jahre dauert. Seit 2020 wird keine direkte Ausbildung zum Altenpfleger mehr angeboten. Stattdessen absolvierst du eine generalistische Ausbildung als Pflegefachkraft. Im dritten Jahr spezialisierst du dich auf die Altenpflege, bevor du deinen Abschluss machst. 

Im ersten Jahr lernst du den sozialen Umgang mit Menschen. Dies wird als Sozial- und Personalkompetenzen bezeichnet. Darüber hinaus lernst du die Anwendung und Planung diverser Pflegemaßnahmen kennen. Auch deren Dokumentation wird dir hier beigebracht.

Im zweiten Ausbildungsjahr beschäftigst du dich mit den medizinischen Grundlagen. Solche umfassen die Verabreichung von Medikamenten, Wissen über die verschiedenen Funktionen der Organe und das Lindern von Beschwerden. Außerdem lernst du verschiedene Rehabilitationskonzepte kennen, mit denen du Senioren beim Erhalten und Wiederherstellen ihrer Fitness helfen kannst.

Im letzten Jahr lernst du rechtliche, institutionelle und betriebswirtschaftliche Prozesse des Pflegealltags kennen. Denn zur Krankenpflege gehören auch Verwaltungsaufgaben, die mehrere Facetten beinhalten. Um zum Beispiel eine alte Dame in ihrem Alltag zu unterstützen, solltest du ihr in mehreren Bereichen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Seien das aktuelle Rechtslagen, Hausverwaltung oder Versicherungen.

Am Ende der Ausbildung musst du noch eine staatliche Abschlussprüfung absolvieren, die aus drei Teilen besteht: einem mündlichen, einem schriftlichen und einen praktischen Teil. Solltest du bereits eine Ausbildung zur Krankenschwester, Krankenpflegehelfer, Heilerziehungspflegehelfer oder Altenpflegehelfer gemacht haben, wird die Ausbildungsdauer auf zwei Jahre verkürzt.

Arbeitsplätze in der Altenpflege

Altenpfleger arbeiten überwiegend in Pflegeheimen oder Altenwohnheimen. Natürlich kannst du auch ambulant arbeiten und die Senioren in ihrem Zuhause pflegen. Oft unterstützt du sie in ihrem Alltag nur geringfügig. Beispielsweise machst du mit ihnen daheim Gymnastik-Übungen.

Auch Rehabilitationszentren gehören zu den möglichen Arbeitsplätzen. In der Reha brauchen gesunde Menschen Unterstützung, bis sie körperlich wieder in Form sind. Hier arbeitest du auch mit Krankenpflegern zusammen. Genauso kannst du auch in geriatrischen und gerontopsychiatrischen Abteilungen in Krankenhäusern sowie Hospizen zum Einsatz kommen. Das sind beides Abteilungen, in denen Senioren behandelt werden.

Voraussetzung für die Bewerbung

Zu den Zugangsvoraussetzungen gehört ein Realschulabschluss. Allerdings sind auch Hauptschulabschlüsse mit abgeschlossener Ausbildung und zweijähriger Berufserfahrung zulässig. Alternativ kannst du dich mit einem Hauptschulabschluss zu einer Alten- und Krankenpflegehilfe ausbilden lassen. Anschließend bewirbst du dich für die Ausbildung in der Altenpflege. 

Wenn du keinen Schulabschluss hast, kannst du dich zum Sozialhelfer ausbilden lassen und dann direkt bei der Ausbildung zum Altenpfleger weitermachen. Du musst allerdings ein empathischer Mensch sein, der keinerlei Berührungsängste hat. Die Freude, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, ist in diesem Beruf von zentraler Bedeutung. Auch eine gewisse körperliche Belastbarkeit sollte hier gegeben sein.

Bewerbung für die schulische Ausbildung

Um dich für die schulische Ausbildung zum Altenpfleger zu bewerben, kannst du dich ganz einfach online bei der jeweiligen Pflegeschule anmelden. Über das jeweilige Online-Portal reichst du die erforderlichen Unterlagen ein. Diese umfassen dein Anschreiben, dein Lebenslauf, dein Abschlusszeugnis und andere Referenzen, die du noch hinzufügen kannst. Du kannst dich auch direkt bei den Pflegeeinrichtungen bewerben. Da es sich um eine staatliche Ausbildung handelt, stehen dir beide Optionen offen. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Pflegepersonal stehen die Pflegeschulen und die Altenpflegeheime in engem Kontakt.

Das Anschreiben

Den ersten Eindruck machst du mit dem Anschreiben. Fertige für jede Bewerbung ein eigenes Anschreiben an, was auf den jeweiligen Arbeitgeber zugeschnitten ist. Orientiere dich an den Mustern im Internet, aber nutze nur selbst erstellte Anschreiben. Eine Musterbewerbung wird schnell als solche erkannt und wirft ein negatives Licht auf dich. Schau dir hierzu einfach unseren Artikel Das Anschreiben bei der Bewerbung an.

Formalitäten

Das Anschreiben ähnelt einem Brief. Der Briefkopf sollte deinen Namen, deine Anschrift und den Namen und die Anschrift der Pflegeschule enthalten. Darunter schreibst du das aktuelle Datum. Bevor du den eigentlichen Text schreibst, schreibst du eine sogenannte Betreffzeile. Diese wird mit fett gedruckten Buchstaben geschrieben und gibt an, worum es geht. Einen konkreten Adressaten hast du an der Pflegeschule eher selten – daher solltest du „Sehr geehrte Damen und Herren” verwenden. 

Am Ende des Textes gibst du noch die Anhänge an, welche deinen Lebenslauf, dein Zeugnis sowie weitere Dokumente umfassen.

Inhalt

Das Anschreiben dient dazu, dich zu präsentieren. Auch wenn du dich bei einer Pflegeschule und nicht direkt bei einem Altenpflegeheim bewirbst, solltest du deine Bewerbung genau so handhaben. Denn deinen Ausbildern ist es wichtig, dass du mit derselben Hingabe in die Ausbildung gehst, die im späteren Beruf sehr wichtig ist. Lege dar, warum du diesen Beruf ausüben willst. Führe anschließend ein paar Qualitäten von dir an. Das sind zum Beispiel Empathie, Fürsorge und Geduld. Solltest du dich in der Vergangenheit oder sogar jetzt noch ehrenamtlich engagieren, erwähne dies unbedingt. Dies zeugt von Eigeninitiative, die in jedem Beruf gern gesehen wird und besonders im Pflegebereich sehr geschätzt wird.

Sprache

Achte darauf, dass du immer formell bleibst. Viele Bewerber, die sich hervorragend für einen Beruf eignen würden, sind hier böse gestolpert. Slang-Ausdrücke, Jugendsprache und gesprochene Sprache sind unbedingt zu vermeiden. Gerade wenn du ein entspannter Mensch bist, solltest du hier aufpassen. Stell dir dafür einfach vor, vor deinem zukünftigen Chef zu sitzen und dich vorzustellen. 

Sei immer höflich und lass deinen Humor außen vor. Hier hilft es, deinen Text von deinen Eltern oder Lehrern kontrollieren zu lassen. Dies kann dir dabei helfen, etwaige Fehler oder unschöne Formulierungen zu entdecken.

Tabellarischer Lebenslauf

Anders als bei deinem Anschreiben kannst du bei deinem tabellarischen Lebenslauf ruhig ein Muster verwenden, sofern du das für angemessen hältst. Im Grunde ist es eine Auflistung deiner relevanten Daten, die deine persönlichen Daten und deine schulische sowie berufliche Laufbahn beinhalten. Solange alle Angaben darin gut lesbar und übersichtlich angeordnet sind, kannst du hier wenig falsch machen.

Zuerst gibst du Namen, Geburtsdatum und deine Anschrift an. Dann folgt die Angabe deiner schulischen Laufbahn. Solltest du bereits Berufserfahrungen gesammelt haben, solltest du diese ebenfalls angeben.

Anschließend führst du Kenntnisse und Fähigkeiten auf. Diese umfassen Office-Kenntnisse, Erste-Hilfe-Training und Sprachen. Bei Sprachkenntnissen gilt allgemein die Faustregel: Je mehr Sprachen du beherrschst, desto besser. Es macht dich für jeden Arbeitgeber unabhängig der Branche interessant. Du schließt deinen Lebenslauf mit der Angabe deiner Hobbys und etwaiger ehrenamtlicher Tätigkeiten ab. Das gibt der Person, die diese Bewerbung liest einen besseren Eindruck von dir.

Zeugnisse und Anhänge

Zu deiner Bewerbung gehört dein Abschlusszeugnis. Falls du noch keines besitzt, weil du gerade in deinem letzten Schuljahr bist, reichen vorerst die letzten beiden Zeugnisse aus. Das Abschlusszeugnis reichst du dann später nach. Neben deinem schulischen Zeugnis kannst du weitere Urkunden hinzufügen. Das könnten zum Beispiel Belege für deine Fähigkeiten wie das Erste-Hilfe-Training und Sprachzertifikate sein. 

Solltest du bereits eine Ausbildung im humanmedizinischen Pflegebereich abgeschlossen haben, solltest du die dazugehörige Urkunde ebenfalls in beglaubigter Kopie beifügen. Auch Urkunden für deine ehrenamtlichen Tätigkeiten solltest du mit hineinnehmen, da diese sich in jeder Bewerbung positiv auf deine Beurteilung auswirken.

Vorstellungsgespräch Altenpfleger

Wenn deine Bewerbung überzeugt hat, wirst du zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Im Fall der Pflegeschule wirst du zusammen mit anderen Bewerbern zu einem bestimmten Termin eingeladen. Hier wollen sich die Ausbilder die angehenden Azubis genauer ansehen. Dabei wirst du mit in der Regel ein Gespräch mit einem deiner Ausbilder führen. Diese werden dich auf deine Bewerbungsunterlagen ansprechen und diverse Fragen stellen. 

Dieses Gespräch dient dazu, dich und deine Mitbewerber persönlich in Augenschein zu nehmen. Eine Konkurrenz musst du nicht fürchten, da zum einen hier ungeeignete Bewerber aussortiert werden sollen und zum anderen in der Pflegebranche händeringend nach Nachwuchs gesucht wird.

Jedoch bedeutet das nicht, dass dir der Ausbildungsplatz sicher ist. Wenn du den falschen Eindruck vermittelst, könntest du abgelehnt werden. Achte daher auf ein gepflegtes Erscheinungsbild und saubere Kleidung. Ein Hemd musst du hier nicht unbedingt tragen, aber auf keinen Fall einen Jogging-Anzug. Hierbei kann ein Pullover oder ein T-Shirt als Oberteil ausreichend sein. Eine normale Hose oder Jeans sind ebenfalls kein Problem, solange sie keine Löcher haben. Nimm ruhig normale Straßenschuhe. Sneakers sind auch in Ordnung, solange sie sauber sind. Sei während des Vorstellungsgesprächs höflich, aber sei nicht verkrampft. Antworte souverän auf die Fragen deines Gegenübers und du wirst kaum Probleme haben.

Fazit

Als Pflegefachkraft um das Wohlergehen deiner betagten Schützlinge zu sorgen, ist eine noble Berufung. Sie ist aber auch sehr anstrengend. Es ist ein anstrengender Beruf, da du eine große Verantwortung trägst. Allerdings kommst du mit sehr interessanten Menschen zusammen. Deine Schützlinge haben oft sehr viel vom Leben und von der Welt gesehen. Wenn du ihnen aufmerksam zuhörst, wirst du viel von ihnen lernen können.

 

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