Medizinische Studiengänge sind sehr beliebt. Auf einen Studienplatz kommen zeitweise bis zu fünf Bewerber. Damit bist du selbst mit einem Einser-Abitur nicht auf der sicheren Seite. Die Bundesländer haben zum Teil sehr stark abweichende Bewertungsmaßstäbe für die Benotung. Daher ist die Abiturnote nicht der objektivste Maßstab, um die Eignung für einen Studienplatz festzustellen. Um die individuelle Eignung der Bewerber für die medizinischen Studiengänge zu erkennen, wurde 1986 der TMS Test oder auch Medizinerprüfung eingeführt. Der TMS geschieht auf freiwilliger Basis. Was genau der TMS Test ist, wie er aufgebaut ist und warum du ihn in Erwägung ziehen solltest, erläutern wir dir in diesem Artikel. Mit unserem Prüfungstrainer von unseren Experten erstellt, bist du für deine optimale Vorbereitung bestens gerüstet!

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Alle Informationen zum TMS auf einen Blick

Der Test für medizinische Studiengänge (TMS) soll, wie bereits erwähnt, deine Eignung für medizinische Studiengänge testen. Dabei wird kein Fachwissen abgefragt. Vielmehr geht es um die Fähigkeiten, die du im Studium benötigst. Dazu gehört beispielsweise das Erfassen und Interpretieren von komplexen Informationen und eine gute Merk- und Konzentrationsfähigkeit.
Du kannst den TMS zwei mal jährlich im Mai und im November absolvieren.

Übrigens: Alle Infos, die du zum TMS wissen musst, findest du zusätzlich hier noch einmal in diesem Video zusammengefasst. Viel Spaß beim Schauen!

TMS Test: Anmeldung

Die Anmeldung erfolgt online über die Website der Universität Heidelberg. Mittlerweile gibt es deutschlandweit über 80 Testzentren, vor allem an Universitäten und Hochschulen. Bei der Anmeldung kannst du einen für dich passenden Wunschort auswählen. Nicht immer bekommst du jedoch genau diesen auch zugeteilt. Stelle dich also darauf ein, dass du für den Hin- und Rückweg Zeit einplanen musst.

TMS Test: Dauer und Ergebnis

Der TMS Test dauert am Testtag insgesamt über sechs Stunden (inklusive einer Mittagspause von 60 Minuten), in welchen du die Aufgaben zu 8  verschiedenen Untertests bearbeiten musst. Diese laufen in folgender Reihenfolge ab: Muster zuordnen, Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis, Schlauchfiguren, Quantitative und formale Probleme, Figuren/ Fakten lernen, Textverständnis und Diagramme und Tabellen. Wenn du mehr über die TMS Untertests wissen möchtest, schau bei unserem Beitrag “TMS Untertests: So teilt sich der Test für medizinische Studiengänge auf!” vorbei.

Nachdem du die Medizinerprüfung abgeschlossen hast, wird er zur Auswertung an das Institut für Test- und Begabungsforschung (ITB) gesendet. Sobald diese für dich bereitstehen erhältst du einen Zugangscode für deinen persönlichen Account. Wichtig ist, dass du anschließend das Ergebnis speicherst, ggf. ausdruckst und gut aufbewahrst.

TMS Test Überblick

TMS Testergebnis Auswertung: Ab dann hast du bestanden!

Dein Testergebnis wird sehr ausführlich dargestellt. Da es sich um einen Vergleichstest handelt, hängen deine Ergebnisse davon ab, wie die anderen Testteilnehmer abgeschnitten haben. Zuerst werden dir die Ergebnisse jeder Aufgabengruppe gezeigt. Das Ergebnis wird dabei nicht als Punktzahl angezeigt, sondern als überdurchschnittlich, durchschnittlich oder unterdurchschnittlich. Im Anschluss erhältst du dann die Bewertung deiner Gesamtleistung. Die Gesamtleistung wird zuerst ebenfalls im Vergleich zu den anderen Teilnehmern beurteilt. Daraufhin wird dein Ergebnis, sowohl das Gesamtergebnis als auch die Ergebnisse der jeweiligen Aufgabengruppen als Testwert, Prozentrang und Notenäquivalent dargestellt. 

Richtwerte der letzten Jahre

  • Der Testwert zeigt an, wie gut du den Test abgeschlossen hast. Etwa 68 Prozent der Teilnehmenden erreichen einen Testwert zwischen 90 und 110. Der bestmögliche Testwert liegt bei 130. 
  • Der Prozentrang dient als direkter Vergleichswert zu anderen Teilnehmern. Dabei gibt zum Beispiel der Wert 80 an, dass 80 Prozent aller Teilnehmenden entweder gleich gut oder ein niedrigeres Ergebnis erzielt haben. 20 Prozent haben besser abgeschlossen.
  • Das Notenäquivalent entspricht dem normalen Notensystem der Schulen. Deine Ergebnisse werden in Noten umgerechnet. Die Note Eins ist dabei die Bestnote, während Sechs die schlechteste ist. 

Wie stark die Hochschulen den TMS Test in ihr Auswahlverfahren einbinden, entscheidet jede Hochschule individuell. Aktuell rechnen rund 50 Prozent aller Universitäten und Hochschulen, die medizinische Studiengänge anbieten, den TMS mit in die Bewerbung ein – Tendenz steigend. Das heißt, an all diesen Universitäten kannst du durch die Teilnahme am TMS Test deine Chancen verbessern. Pflicht ist es jedoch weiterhin bei keiner Universität.

TMS Test Nutzen: Das bringt dir die Medizinerprüfung!

Es gibt einige gute Gründe, wieso du dich für den TMS anmelden solltest: 

  • Da die Testtermine immer um die selbe Zeit stattfinden und früh veröffentlicht werden hast du eine sehr gute Planbarkeit. 
  • Die Teilnahme am TMS ist freiwillig. Daher ist eine Verschlechterung aufgrund des TMS nicht möglich. Sollte der Test deine Chancen vermindern, wird er nicht berücksichtigt. Außerdem obliegt es dir, ob du das Testergebnis deinen Bewerbungsunterlagen beilegst oder nicht. 
  • Schneidest du gut im Test ab, verbessern sich deine Chancen auf einen medizinischen Studienplatz zum Teil erheblich! Wenn du beispielsweise unter den besten zehn Prozent der Teilnehmer bist, werden dir an manchen Universitäten bis zu 0,8 Notenpunkte angerechnet. Selbst wenn du nicht unter die Top-Zehn Prozent kommst, verbesserst du deine Chancen dennoch. 
  • Da das Testergebnis nie verfällt, kannst du dich im Folgejahr erneut für einen Studienplatz bewerben, falls es beim ersten Mal nicht funktioniert hat. 

Nachteile: Was spricht gegen die Teilnahme am TMS Test?

  • Der Test ist nicht kostenfrei. Du musst die Teilnahmegebühr in Höhe von 100 Euro direkt nach deiner Anmeldung überweisen. Solltest du bis zur Zahlungsfrist die Gebühr nicht überwiesen haben, wirst du nicht zur Teilnahme zugelassen. 
  • Eine Teilnahme ist nur ein zwei Mal möglich. Du hast also nur einmal die Chance, dein Ergebnis zu verbessern, solltest du beim ersten Mal nicht gut abschneiden. Danach kannst du die Medizinerprüfung nicht noch einmal ablegen. Du solltest dich also nur anmelden, wenn du dich ausreichend vorbereiten kannst! 
  • Zum TMS Test werden nicht alle Schüler zugelassen. Du musst die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife entweder bereits abgeschlossen haben oder spätestens im darauffolgenden Schuljahr abschließen. Speziell für Schüler, die den Test in ihrem letzten Schuljahr ablegen möchten, ist der Prüfungszeitraum sehr kritisch. Die Abiturprüfungen finden normalerweise Ende April statt. Im Mai dann direkt den TMS zu absolvieren, kann unter Umständen sehr stressig werden – wodurch die Leistungen in beiden Prüfungen leiden kann. Du kannst dich zwar für den Testzeitraum im November entscheiden, jedoch beginnt der Semesterzeitraum an Hochschulen und Unis oft bereits im Oktober. Wenn du deinen TMS Test anrechnen lassen möchtest, kann es also sein, dass du noch einige Zeit lang warten musst, bevor du dein Medizinstudium beginnen kannst! 
  • Solltest du dich am Testtag nicht gut fühlen, musst du den Test nicht absolvieren. Eine Abmeldung ist nicht erforderlich und auch nicht möglich. Die Teilnahmegebühren werden jedoch einbehalten. Du hast keinen Anspruch auf Rückerstattung. Bei Nichtteilnahme kannst du dich jedoch für das Folgejahr erneut anmelden. Die Gebühren musst du dann natürlich erneut bezahlen. 

TMS Test ja oder nein

Ablauf am Testtag

Beginn deines TMS Testtages

Der Testtag des TMS ist immer am Wochenende. Du solltest zwischen 08:00 und spätestens 09:30 Uhr im Testzentrum eintreffen, welches du erst gegen 18:00 Uhr wieder verlassen wirst. Der späteste Einlass wird um 09:45 gewährt, wer später kommt, wird nicht mehr eingelassen, auch wenn es eine unverschuldete Verspätung ist. Dein erster Weg führt dich zu den Registrierungstischen. Dort wird deine Anmeldung, dein Lichtbildausweis und falls du minderjährig bist, die Einverständniserklärung deiner gesetzlichen Vertreter kontrolliert.

Sobald du die Registrierung abgeschlossen hast, darfst du dir einen Platz auswählen. An diesem muss die ganze Testzeit über dein Ausweis und deine Einladung gut sichtbar auf dem Tisch liegen. Alle unerlaubten Gegenstände kannst du in der überwachten Garderobe ablegen.

Die Bearbeitungsphase des TMS Tests

Ab 09:35 beginnt die Begrüßung. Um 09:45 werden die allgemeinen Hinweise zur Bearbeitung des TMS erläutert, und sobald dies abgeschlossen ist, wird der Test begonnen. Der Test wird nach Abschluss der ersten 4 Untertests für die einstündige Mittagspause unterbrochen. Während der Mittagspause hast du Zugang zur Garderobe und darfst dich frei bewegen. Nach Beendigung der Mittagspause um etwa 14:00 findet eine erneute Einlasskontrolle statt. Denke daran, dass du alle unerlaubten Gegenstände erneut rechtzeitig in der Garderobe abgibst! Du musst dich nach der Kontrolle wieder an deinen vorherigen Platz begeben. Am Ende des Tests darfst du erst deinen Platz verlassen, wenn alle Prüfungsunterlagen eingesammelt wurden. 

Täuschungsversuche im TMS Test

Während des Tests gibt eine der Aufsichtspersonen bekannt, wann zur nächsten Aufgabengruppe umgeblättert werden muss. Du darfst während der Prüfung nicht frei zwischen den Aufgabengruppen blättern – tust du es trotzdem, gilt dies als Täuschungsversuch. Bei einem Täuschungsversuch bekommst du normalerweise zuerst eine gelbe Karte, also eine Verwarnung. Nur bei deutlichen Täuschungsversuchen oder bei Wiederholung wirst du aus dem Test ausgeschlossen. Die Konsequenz ist entweder, dass du den aktuellen Prüfungsteil mit null Punkten bewertet bekommst oder dass dir der gesamte Test entzogen wird.
Es gibt strikte Regeln, was du mitbringen musst, darfst und welche Gegenstände verboten sind. 

Was du auf jeden Fall mitbringen musst

Wenn du einen der folgenden Gegenstände am Testtag nicht vorzeigen kannst, wirst du nicht zum TMS zugelassen.

  • Einladung zum Test 
  • Reisepass oder amtlicher Lichtbildausweis (die Dokumente dürfen nicht abgelaufen sein) 
  • Zwei Bleistifte
  • Bei Minderjährigkeit: Einverständniserklärung der gesetzlichen Vertreter 

Was du mitbringen darfst

Die folgenden Gegenstände benötigst du nicht für die Bearbeitung des Tests. Du darfst sie aber mit in den Testraum bringen. Achte darauf, dass alle Gegenstände, die verpackt sind, in durchsichtigen Boxen oder Tüten verpackt sein müssen. 

  • Markier-, Buntstifte und Textmarker
  • Taschentücher 
  • Uhren (ohne Taschenrechner oder Internetfunktion. Die Uhren dürfen nicht ticken und keinen akustischen oder blinkenden Alarme geben)
  • Geldbörse 
  • Medikamente 
  • Essen und Getränke

Was du auf keinen Fall in den Testraum bringen darfst

Gegenstände dieser Kategorie können beispielsweise als Fälschungsversuch gewertet werden. Achte darauf, alle diese Gegenstände entweder gar nicht erst mit dir zu führen oder sie vorher in der Garderobe abzugeben!

  • Mäntel, Jacken, Mützen, Handschuhe
  • Rucksäcke, Schirme, Aktentaschen und alle anderen Arten von Taschen
  • Lineale und Geodreiecke
  • Eigenes Papier 
  • Etuis (Brillenetui) und jede Art von Schreibmäppchen 
  • Bücher und Hefte
  • Ohropax
  • Taschenrechner jeglicher Art 
  • Handys und andere digitale Geräte wie Tablet, MP3-Player und Kameras
  • Armbanduhren und Smartwatches
  • Kopfbedeckung (Ausnahme: Religiöser Grund)
  • Undurchsichtige Boxen und Tüten
  • Sitzkissen
  • Glücksbringer und Maskottchen jeglicher Art
  • Schlüssel

TMS Test Vorbereitung

Vorbereitung auf den TMS

Es gibt einige Möglichkeiten, wie du dich auf den TMS Test optimal vorbereiten kannst. Dazu gehört eine gute und zielführende fachliche Vorbereitung, sowie das Erlernen verschiedener Techniken und Systematiken. Auch Methoden zur Stressreduzierung gehören dazu!

Fachliche Vorbereitung

Den ersten wichtigen Schritt, dich auf den TMS vorzubereiten, hast du durch das Lesen dieses Artikels bereits gemacht. Du weißt nun, wie die Aufgaben aufgebaut sind und was dich in den Aufgabengruppen erwartet. Außerdem solltest du genug Zeit für deine Prüfungsvorbereitung einplanen. Gewöhnlich gilt eine Vorbereitungszeit von 2-3 Monaten als ausreichend. Gehe dabei möglichst systematisch vor. Du kannst dich auf jeden der Untertests mit verschiedenen Strategien vorbereiten. Wie das geht, erfährst du in unserem Prüfungstrainer. Dort kannst du zusätzlich mit zahlreichen prüfungsnahen TMS Fragen üben. Mit dieser Vorbereitung bist du schon sehr gut mit dabei! 

Mentale Vorbereitung auf den TMS Test

Ansonsten hilft es, dich psychisch auf den Test einzustellen. Kümmere dich bereits frühzeitig darum, wie du zum Testcenter gelangst und plane hierbei genug Zeit ein. Dadurch reduzierst du unnötige Stressfaktoren kurz vor dem Test. Achte darauf, dass du am Testtag ausgeschlafen und fit erscheinst. Abschließend können dir verschiedene Entspannungstechniken helfen, dich während des Tests zu beruhigen. Auch diverse Konzentrationsübungen sind durchaus empfehlenswert. Mit verschiedenen Gedächtnistechniken kannst du dir tausende Fakten ganz leicht merken – und wieder in Erinnerung rufen, auch wenn du im Test einen Blackout hast. Mehr dazu findest du hier

TMS Test

Fazit 

Der Test für medizinische Studiengänge wird jährlich von immer mehr Universitäten genutzt. Du kannst dich mit einem guten Ergebnis des TMS um bis zu 0,8 Notenpunkte verbessern. Dadurch steigerst du deine Chancen auf die begehrten Studienplätze erheblich. Grundsätzlich ist der TMS jedoch freiwillig. Auch wenn du bei diesem Test nicht gut abgeschnitten hast, bedeutet das nicht das Ende deines Studientraums. Seit 2022 kannst du den Test einmal wiederholen. Mit unserer TMS Prüfungsvorbereitung steht dir jedoch bereits alles zur Verfügung, was du für deinen erfolgreichen TMS Test brauchst! 

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