Wenn du denkst, dass du nach einem Vorstellungsgespräch warten musst, bis sich das Unternehmen zuerst meldet, dann liegst du nicht ganz richig. Denn du kannst im Anschluss ein Dankschreiben versenden! In Deutschland ist eine Email nach dem Vorstellungsgespräch nicht üblich – aber eine gute Möglichkeit, um bleibenden Eindruck zu hinterlassen! Im Rahmen eines Dankschreibens nach dem Jobinterview kannst du dich noch einmal in Erinnerung rufen und zusätzliche Pluspunkte sammeln. Wir geben dir in diesem Blogbeitrag Hinweise und Musterschreiben an die Hand, damit du deinen Mitbewerbern einen Schritt voraus bist und dich von ihnen abheben kannst.

Warum eine Email nach dem Vorstellungsgespräch versenden?
Sich mit einer Email nach dem Vorstellungsgespräch zu bedanken, tut keinem weh und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Denn mit einer Danksagung kann man sich ganz einfach wieder ins Gespräch bringen, seine Motivation untermauern und Sympathie wecken.
Do´s & Dont´s bei der Email nach dem Vorstellungsgespräch
Dont´s – vermeide diese Fehler!
Auch wenn die Intention gut ist, kann man bei der Email nach dem Vorstellungsgespräch einiges falsch machen! Auf folgende Fehler solltest du achten:
Mach keine Flüchtigkeitsfehler
Wenn du ein Dankschreiben formulierst, dann solltest du nicht im Eifer des Gefechts Flüchtigkeitsfehler machen. Achte also genau auf Grammatik und Rechtschreibung in der Email nach dem Vorstellungsgespräch und lass am besten noch einmal eine weitere Person drüber lesen, bevor du es abschickst. Außerdem solltest du dich auch nicht aus Versehen im Ton vergreifen oder sie zu informell zu formulieren.
Dräng dich nicht auf
Die Email nach dem Vorstellungsgespräch sollte nicht dazu dienen, sich noch einmal zu verkaufen und seine Eignung für den Job noch einmal hervorzuheben. Es geht auch nicht darum, auf eine verfrühte Entscheidung zu pochen oder anderweitige Forderungen zu stellen. Mit Druckausübungung schießt man sich eher ins Aus, also einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Vorgeschriebene Texte
Personaler kennen vorgefertigte Templates aus dem Internet nur zu gut und sind oft nicht sehr erfreut, wenn ein Bewerber in jeglichem Kontext auf solche Schreiben zurückgreifen. Daher solltest du auf keinen Fall vorgefertigte Dankschreiben kopieren! Sonst läufst du Gefahr, deinen guten Eindruck aus dem Vorstellungsgespräch wieder zunichte zu machen.
Do´s – so machst du es richtig!
Warte nicht zu lang
Um einen guten Eindruck zu hinterlassen, solltest du deine Email nach dem Vorstellungsgespräch innerhalb von 2 Tagen versenden. Solltest du länger warten, kann die Danksagung deplatziert wirken.
Sprich die Verantwortlichen direkt an
Bei Formulieren deiner Mail, solltest du die Person, welche dich zum Vorstellungsgespräch eingeladen hat, direkt ansprechen. Des Weiteren solltest du deine Interviewpartner namentlich nennen. Damit zeigst du, dass du sehr aufmerksam bist!
Verleihe der Mail deinen persönlichen Touch
Du solltest in deiner Danksagung noch einmal auf Inhalte des Gesprächs eingehen, um den Gesprächsverlauf noch einmal in Erinnerung zu rufen. Dadurch hast du bei der Entscheidungsfindung vielleicht einen kleinen Vorteil, weil dein Interview dadurch im Kopf bleibt.
Strukturiere deine Mail ordentlich
Wie bei einer normalen Mail, sollte auch dein Dankschreiben ebenso übersichtlich strukturiert sein. Zuerst begrüßt du alle Verantwortlichen, dann bedankst du dich für das Gespräch, erwähnst die beiden wichtigsten Gesprächspunkte und am Ende erwähnen, dass du dich über positive Rückmeldung freuen würdest.

So sieht das ideale Dankschreiben aus
Wenn du dir unsicher bist, wie du deine Mail nach dem Vorstellungsgespräch inhaltlich und optisch aussehen soll, dann haben wir hier ein paar Tipps für dich.
Du solltest dir im Vorhinein Gedanken darüber machen, was für besondere Gesprächspunkte aufgekommen sind und welche Erlebnisse dir besonders in Erinnerung geblieben sind. Wurden dir beispielsweise im Rahmen des Bewerbungsgesprächs bereits andere Mitarbeiter vorgestellt oder dir das Unternehmen gezeigt? Sehr gut, dann solltest du darauf auf jeden Fall in deinem Dankschreiben eingehen! Außerdem solltest du die dir wichtigen Gesprächsinhalte noch einmal kurz anreißen.
Überlege dir vor dem Verfassen, ob es etwas Besonderes vor, während oder nach dem Gespräch gab, das du hervorheben möchtest: Hat es einen Rundgang durch die Abteilung gegeben? Hast du jemandem aus dem Team kennengelernt? Habt ihr über einen konkreten Aspekt der ausgeschriebenen Stelle gesprochen, z.B. über besondere Herausforderungen? All das sind Punkte, die du im Dankschreiben sehr gut erwähnen kannst.
Wir haben für dich ein Muster Dankschreiben ausformuliert. Trotzdem gilt, dass du es nicht kopieren sollst – unsere Mustervorlage gilt lediglich als Orientierung.
Dankschreiben Muster
“Sehr geehrte/r XYZ,
nach unserem gestrigen Vorstellungsgespräch, möchte ich mich auf diesem Weg aufrichtig bei Ihnen, sowie Herrn XYZ und Frau XYZ für die Chance bedanken, das Unternehmen und Ihre Abteilung kennenzulernen. Ich habe mich wirklich sehr wohl gefühlt!
Vor allem (Gesprächsinhalt) hat mich sehr interessiert und ich bin überzeugt, dass ich durch meine Erfahrung auf dem (Gebiet XYZ) genau der / die Richtige für diesen Job bin.
Sollten Sie noch Fragen zu meiner Bewerbung haben, dann können Sie mich jederzeit unter der (Telefonnummer) erreichen.
Ich freue mich, bald von Ihnen zu hören!
Mit freundlichen Grüßen,
XYZ“
Fazit
Eine Email nach dem Vorstellungsgespräch kann einen sehr guten Eindruck hinterlassen, wenn man sie professionell und persönlich gestaltet. Sie kann einem einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern einbringen, da heutzutage kaum Dankschreiben nach dem Bewerbungsgespräch versendet werden. Wenn du dich an Mustervorlagen orientierst und dein ehrliches Interesse an der ausgeschriebenen Stelle bekundest, kann nichts mehr schiefgehen!
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Zusammenfassung:
Eine Email nach dem Vorstellungsgespräch ist zwar in Deutschland noch nicht so stark verbreitet wie in anderen Ländern, kann aber genau deshalb zu deinem entscheidenden Vorteil werden. Während viele Bewerber nach dem Gespräch einfach abwarten, ob und wann sich das Unternehmen meldet, nutzt du die Gelegenheit, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Mit einer professionell formulierten Danksagung zeigst du nicht nur Respekt und Wertschätzung, sondern auch, dass du wirklich Interesse an der Position hast. In einem Bewerbungsprozess, in dem oft kleine Details den Ausschlag geben, kann eine gut geschriebene Email also das Zünglein an der Waage sein.
Warum ist das so? Personaler führen oft mehrere Gespräche am Tag und müssen am Ende eine Entscheidung treffen. Selbst wenn dein Gespräch sehr positiv verlaufen ist, können einzelne Eindrücke nach einigen Tagen verblassen. Ein kurzes, freundliches und persönliches Dankschreiben ruft dich noch einmal in Erinnerung und erhöht die Chance, dass du bei der finalen Auswahl positiv hervorstichst. Es geht dabei nicht darum, dich erneut zu verkaufen oder zu überreden, sondern darum, Sympathie und Professionalität zu zeigen.
Besonders wichtig ist es, die richtige Balance zu finden. Deine Email sollte weder zu kurz und damit bedeutungslos wirken, noch zu lang und überladen. Vermeide Floskeln und halte dich an konkrete Punkte. Ein gelungener Aufbau sieht so aus: persönliche Anrede, Dank für die Einladung und das Gespräch, Bezug auf ein oder zwei konkrete Inhalte aus dem Gespräch, ein freundlicher Ausblick und ein professioneller Abschluss. Mit dieser Struktur zeigst du, dass du organisiert bist und dich klar ausdrücken kannst.
Ein häufiger Fehler ist es, Standardvorlagen aus dem Internet einfach zu kopieren. Personaler erkennen solche Textbausteine sofort, da sie regelmäßig ähnliche Nachrichten lesen. Dadurch geht deine Authentizität verloren und der positive Effekt der Email ins Gegenteil über. Nutze Vorlagen also höchstens als Inspiration, formuliere aber deine eigenen Gedanken in deinen eigenen Worten. Nur so wirkt dein Schreiben glaubwürdig und einzigartig.
Auch der richtige Zeitpunkt spielt eine große Rolle. Am besten verschickst du deine Email innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem Vorstellungsgespräch. Wartest du länger, kann das Dankschreiben schnell an Wirkung verlieren oder sogar unangebracht wirken. Plane dir deshalb schon vor dem Gespräch ein, dass du am Abend oder am nächsten Tag ein kurzes Schreiben formulierst. So bleibst du automatisch im Gedächtnis.
Wenn du dich fragst, wie persönlich eine Email sein darf, lautet die Antwort: so persönlich wie angemessen. Das bedeutet, du kannst auf Themen eingehen, die während des Gesprächs aufgekommen sind, oder einen kurzen Bezug zu einem besonderen Moment herstellen, zum Beispiel wenn du eine Abteilung besichtigt hast oder dir ein spannendes Projekt vorgestellt wurde. Achte aber darauf, dass du dabei professionell bleibst und keine privaten Details einbringst.
Sehr wirkungsvoll ist es außerdem, noch einmal subtil deine Motivation zu unterstreichen. Erwähne zum Beispiel, dass dich die Einblicke in den Arbeitsalltag überzeugt haben oder dass du dich auf die Herausforderungen in der ausgeschriebenen Position besonders freust. Aber Vorsicht: Es geht nicht darum, dein komplettes Bewerbungsgespräch nachzuerzählen oder deine Qualifikationen erneut aufzuzählen. Halte es kurz, präzise und sympathisch.
Ein weiterer Pluspunkt ist es, wenn du deine Dankesmail individuell auf deine Gesprächspartner abstimmst. Wurdest du von mehreren Personen interviewt, kannst du in deiner Email auch alle namentlich nennen. Das zeigt, dass du aufmerksam warst und die Menschen wertschätzt, die sich für dich Zeit genommen haben. Gerade in größeren Unternehmen ist es ein wichtiges Signal, dass du Details wahrnimmst und dir Mühe gibst.
Natürlich solltest du bei deiner Email auch auf die Formalitäten achten. Dazu gehört eine klare Betreffzeile wie „Vielen Dank für das Gespräch am [Datum]“ oder „Dankeschön für das Interview bei [Unternehmen]“. So weiß der Empfänger sofort, worum es geht. Auch ein seriöser Absender mit deinem vollständigen Namen und eine professionelle Signatur mit deinen Kontaktdaten sind Pflicht.
Manchmal stellen sich Bewerber die Frage, ob eine Dankesmail überhaupt gelesen oder ernst genommen wird. Die Antwort ist: ja, und oft mit überraschend großem Effekt. Viele Personaler berichten, dass solche Mails positiv auffallen, gerade weil sie selten sind. Während andere Bewerber vielleicht als „eine von vielen“ in Erinnerung bleiben, bleibst du als jemand im Kopf, der sich besonders engagiert zeigt.
Fazit: Eine Email nach dem Vorstellungsgespräch ist ein kleiner, aber wirkungsvoller Schritt, der dir einen echten Vorteil verschaffen kann. Wenn du dich an die Grundregeln hältst – zeitnah versenden, persönliche Ansprache, Bezug auf Gesprächsinhalte, professioneller Ton – zeigst du Wertschätzung, Motivation und Kommunikationsstärke. Damit stellst du sicher, dass dein Name den Personalern auch Tage später noch positiv in Erinnerung bleibt.