Richtig Zitieren: Mit diesem Leitfaden wirst du zum Profi!

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Inhaltsverzeichnis

Richtig zitieren – darum geht’s!

Wenn du eine Erörterung oder eine wissenschaftliche Arbeit schreiben willst, gibt es eine Sache, die du dir vorher genauer ansehen solltest: das richtige Zitieren. Zitate helfen dir, deine eigene Arbeit in den Kontext bestehender Forschung zu stellen und deine Argumente zu untermauern. Sie helfen dir auch, deine Arbeit klar zu strukturieren und genau zu zeigen, welche Teile deiner Arbeit wirklich von dir stammen. In diesem Artikel lernst du daher, wie du Quellen richtig zitieren kannst und was du alles dabei beachten solltest. Los geht’s!

Warum Zitate kennzeichnen?

Beim Zitieren übernimmst du wörtlich oder sinngemäß Teile aus einem anderen Text. Dies ist entscheidend, um deine Argumentation zu belegen und Behauptungen zu unterstützen. Fremde Textteile müssen immer gekennzeichnet werden, um Plagiate zu vermeiden. Plagiate sind unerlaubte Übernahmen von Texten, Ideen oder anderen geistigen Schöpfungen, die als eigene ausgegeben werden, ohne die ursprüngliche Quelle angemessen zu kennzeichnen. Sie können ernste Konsequenzen haben, von nicht bestandenen Prüfungen bis zur Aberkennung wichtiger Titel wie dem Doktorgrad (siehe bekannte Beispiele wie Franziska Giffey und Karl-Theodor zu Guttenberg). Daher gilt: Du solltest immer sorgfältig und nach den geltenden Regeln richtig zitieren.

Grundregeln beim Zitieren

Beim Zitieren gibt es einige Grundregeln, die du beachten solltest. Erstens, achte auf Kürze und Relevanz: Wähle Zitate, die deine Argumentation unterstützen, und füge sie so kurz wie möglich und so lang wie nötig ein. Zweitens, schreibe den größten Teil deiner Arbeit in deinen eigenen Worten. Zitate sollen deine Argumentation unterstreichen, nicht ersetzen.

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Zitierstile im Überblick

Es gibt verschiedene Zitierweisen, die je nach Fachgebiet und Schule bzw. Universität variieren können. Erkundige dich am besten bei deinem Lehrer oder Dozenten, welche du verwenden solltest, um Quellen richtig zitieren zu können. Die gebräuchlichsten Zitierstile sind APA, Harvard und MLA sowie die deutsche Zitierweise. Im Folgenden erfährst du zu diesen Zitierstilen noch ein wenig mehr.

➡️ Kleiner Tipp: An Universitäten kann man in der Regel auf den Webseiten der Fakultäten nachlesen, welche Zitierweise verlangt wird.

APA-Stil richtig zitieren

Der APA-Stil (American Psychological Association) ist besonders in den Sozialwissenschaften weit verbreitet. Quellenangaben werden hier im Text gemacht und bestehen aus dem Nachnamen des Autors, dem Veröffentlichungsjahr und gegebenenfalls der Seitenzahl.

Die vollständige Quellenangabe kommt dann ins Literaturverzeichnis am Ende deiner Arbeit und enthält den Nachnamen, Vornamen, das Jahr, den Titel und den Verlag.

Der Harvard-Stil

Der Harvard-Stil ist der am weitesten verbreitete Zitirstil und ähnelt sehr stark dem APA-Stil. Wenn du hier Quellenangaben richtig zitieren willst, musst du sie auch hier im Text einfügen. In Klammern werden der Nachname des Autors, das Jahr und die Seitenzahl angegeben. Der Unterschied zum APA-Stil ist, dass vor der Seitenzahl kein Komma steht, sondern ein Doppelpunkt. Auch werden, anders als im APA-Stil, indirekte Zitate mit einem “vgl.” (vergleiche) eingeleitet (dazu später mehr).

Die vollständige Quellenangabe im Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit enthält dann den Nachnamen, Vornamen, das Jahr, den Titel, die Auflage und den Ort, abgetrennt mit einem Doppelpunkt vom Verlag.

MLA-Stil richtig zitieren

Der MLA-Stil (Modern Language Association) wird hauptsächlich in den Sprach-, Sozial- und Kulturwissenschaften genutzt. Die Quellenangaben erfolgen auch hier direkt im Text, diese werden jedoch so minimal wie möglich gehalten, um den Lesefluss zu optimieren. Die Klammern enthalten dementsprechend nur den Nachnamen des Autors und die Seitenzahl, eine Jahresangabe kann weggelassen werden.

Die vollständige Quellenangabe im Literaturverzeichnis enthält dann den Nachnamen, Vornamen, Titel, Verlag und Jahr.

Die deutsche Zitierweise

Richtig zitieren im Stil der deutschen Zitierweise verlangt, dass man die Quellenangabe in die Fußnoten setzt, was vor allem in den Geistes- und Sozialwissenschaften üblich ist. Je nachdem, ob du zum ersten Mal eine Quelle zitierst, oder die verwendete Quelle schon einmal angeführt hast, wird entweder ein Vollbeleg oder ein Kurzbeleg benötigt. Indirekte Zitate werden zudem, genau wie beim Harvard-Stil, mit einem”vgl.”eingeleitet.

Der Vollbeleg

Wenn zum ersten Mal aus einer Quelle richtig zitiert wird, muss eine ausführliche Angabe in der Fußnote stehen: Ein sogenannter Vollbeleg.

Ein Vollbeleg enthält alle notwendigen bibliographischen Angaben, um die Quelle so genau wie möglich zu kennzeichnen. Bestandteile der Fußnote im Vollbeleg sind:

  • Nachname, Vorname des Autors

  • Titel der Quelle

  • Ort (Verlagsort)

  • Verlag

  • Jahr der Veröffentlichung

  • Seitenzahl (wenn relevant)

Beispiel: ¹ Meier, Max: Wissenschaftliches Arbeiten. München, Verlagshaus Römmer, 2020, S. 45.

Kurzbeleg

Den Kurzbeleg kannst du verwenden, wenn du eine Quelle, die du bereits verwendet hast, richtig zitieren möchtest. Bei wiederholtem Verwenden einer Quelle, kannst du das Ganze abkürzen. Bestandteile in der Fußnote des Kurzbelegs sind hier lediglich:

  • Nachname des Autors

  • Kurztitel der Quelle (optional und nur, falls mehrere Werke eines Autors zitiert werden)

  • Jahr der Veröffentlichung

  • Seitenzahl (wenn relevant)

Beispiel: ² Meier, 2020, S. 45.

Die vollständige Quellenangabe im Literaturverzeichnis enthält: Nachname, Vorname, Titel, Auflage, Ort, Verlag und Jahr.

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Direktes und indirektes Zitieren

Vorhin ist es schon einmal angeklungen: Es gibt zwei Möglichkeiten zu zitieren. Dabei unterscheidet man zwischen einem direkten und indirekten Zitat: Ein direktes Zitat ist ein wortwörtlich übernommenes Zitat, ein indirektes Zitat eine sinngemäße Übernahme des Inhalts eines Zitats, z.B. wenn du Inhalte in deinem Text zusammengefasst wiedergibst. Beide werden unterschiedlich angegeben:

Direktes Zitieren

Beim direkten Zitat übernimmst du den genauen Wortlaut aus der Quelle und setzt ihn in Anführungszeichen. Je nach Zitierstil folgt nach den Anführungszeichen dann die Quellenangabe.

Beispiele für direktes Zitieren:

➡️ APA-Stil: „Wissenschaftliches Arbeiten erfordert sorgfältiges Zitieren“ (Meier, 2020, S. 45).

➡️ Harvard-Stil: „Wissenschaftliches Arbeiten erfordert sorgfältiges Zitieren“ (Meier, 2020: 45)

➡️ MLA-Stil: „Wissenschaftliches Arbeiten erfordert sorgfältiges Zitieren“ (Meier 45)

➡️ Deutsche Zitierweise (= wie beim indirekten Zitat): „Wissenschaftliches Arbeiten erfordert sorgfältiges Zitieren“¹

Vollbeleg: ¹ Meier, Max: Wissenschaftliches Arbeiten, München, Verlagshaus Römmer, 2020, S. 45.

Kurzbeleg: ¹ Meier, 2020, S. 45.

Indirektes Zitieren

Wenn du ein indirektes Zitat richtig zitieren möchtest, gibst du den Inhalt der Quelle in eigenen Worten wieder – und das üblicherweise im Konjunktiv I. Das heißt, du musst auch keine Anführungszeichen setzen, da du keinen Originaltext zitierst. Auch hier unterscheidet sich die Form des Zitats, je nachdem, welche Zitierweise verwendet wird. Im Harvard-Stil und auch in der deutschen Zitierweise wird ein indirektes Zitat z.B. mit einem “vgl.” (vergleiche) eingeleitet (+ Name, Erscheinungsjahr und Seite), im APA-Stil und im MLA-Stil ist das nicht nötig.

Beispiele für indirektes Zitieren:

➡️ APA-Stil: Gemäß einer Studie ist sorgfältiges Zitieren eine wesentliche Anforderung im wissenschaftlichen Arbeiten (Meier, 2020, S. 45).

➡️ Harvard-Stil: Verglichen mit der Feststellung, dass sorgfältiges Zitieren eine Grundvoraussetzung für wissenschaftliches Arbeiten ist (vgl. Meier, 2020: S. 45), kann man darauf schließen, dass die korrekte Einbettung von Zitaten essentiell ist.

➡️ MLA-Stil: Gemäß einer Untersuchung ist sorgfältiges Zitieren eine grundlegende Anforderung im wissenschaftlichen Arbeiten (Meier 45).

➡️ Deutsche Zitierweise: Die Schlussfolgerung der Studie ist, dass wissenschaftliches Arbeiten eine sorgfältige Zitierweise erfordert.¹

¹ Vgl. Meier, “Wissenschaftliches Arbeiten”, 2020, S. 45.

Richtig zitieren wie ein Profi

Regeln für das Zitieren im Abitur und in Prüfungen

Allgemeine Zitierregeln

Beim Zitieren in der Schule oder an der Uni gibt es noch einige weitere grundlegende Regeln zu beachten. Wenn du ein direktes Zitat richtig zitieren möchtest, solltest du darauf achten, dass das Zitat exakt so abgeschrieben wird, einschließlich der Zeichensetzung, wie es auch in der Originalquelle steht. Findest du Schreibfehler im Originaltext, werden auch diese übernommen und mit [sic] gekennzeichnet.

Der Punkt am Satzende wird zudem nach der Angabe der Textstelle gesetzt. Außerdem solltest du bei deiner Argumentation im Präsens bleiben, auch wenn die Zitate selbst im Präteritum stehen. Möchtest du einen Teil des Zitats hervorheben, darfst du ihn unterstreichen und hinter der Angabe der Textstelle “Hervorhebung durch Verfasser” hinzufügen.

Spezielle Regeln im Fach Deutsch

Im Fach Deutsch gelten zusätzliche Regeln, je nach Textart, die dir vorgelegt wird.

Bei Zitaten aus Gedichten gibst du Strophe und Vers an (zum Beispiel zweite Strophe, V. 5), bei Dramen Akt, Szene und Vers (zum Beispiel Akt I, Szene 5, V. 13) und bei Textausschnitten genügt die Versangabe.

Weitere wichtige Zitierregeln

Hier sind noch ein paar wichtige Regeln, die du beachten solltest, wenn du richtig zitieren möchtest:

  1. Wenn du zwei aufeinanderfolgende Seiten, Zeilen oder Verse zitierst, schreibst du „f.“ (zum Beispiel Z. 12 f.). Bei drei oder mehr aufeinanderfolgenden Zeilen schreibst du „ff.“ (zum Beispiel Z. 12 ff.).

  2. Wenn du dieselbe Quelle zweimal hintereinander benutzt, kannst du die zweite Angabe mit „ebd.“ (das bedeutet „ebenda“) abkürzen.

  3. Wenn du beim Zitieren Wörter oder Buchstaben weglässt, kennzeichne das mit […].

  4. Wenn du Wörter oder Buchstaben hinzufügst, setze diese in eckige Klammern, z.B. so: „Wissenschaftliches Arbeiten erfordert [immer] sorgfältiges Zitieren”.

  5. Wenn ein Zitat länger als zwei Zeilen lang ist, rücke es rechts und links ein, reduziere die Schriftgröße auf 10 und ändere den Zeilenabstand auf 1. Die Anführungszeichen kannst du in dieser Form bei einem direkten Zitat weglassen, die Quellenangabe in Klammern oder in der Fußnote müssen trotzdem angeführt werden, wenn du richtig zitieren möchtest.

  6. Stehen im Originaltextzitat, dass du verwenden möchtest, Anführungszeichen (zum Beispiel bei wörtlicher Rede), verwende stattdessen einfache Anführungszeichen (‘).

Richtig zitieren lernen mit TestHelden

So! Das war’s erstmal mit dem Leitfaden zum richtigen Zitieren. Diese Informationen wirken auf den ersten Blick vielleicht etwas erschlagend, aber wenn du die bei dir geforderte Zitierweise ein paar Mal angewendet hast, sollte sie dir schnell in Fleisch und Blut übergehen. Wenn du noch weitere Fragen hast, melde dich gern bei uns! Und ansonsten, schau auch einmal in unseren Online-Testtrainer fürs Gymnasium! Hier findest du zahlreiche Infos zu ganz verschiedenen Prüfungsthemen und Übungsaufgaben zum Anwenden.

Bis zum nächsten Mal! 💪

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Franziska
Franziska ist seit Jahren Teil des TestHelden-Teams und unterstützt bei der Recherche, Aufbereitung und Erarbeitung von Textinhalten für den Blog, unseren TestHelden-Mitgliederbereich und zahlreiche Online-Testtrainer.

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