Die Bundeswehr ist ein sehr beliebter Arbeitgeber in Deutschland, weshalb das Auswahlverfahren es ganz schön in sich haben kann. Vor allem das Bundeswehr Assessment Center ist ein Prüfungsteil, vor dem sich viele fürchten. Damit du weißt, was dich erwartet, haben wir dir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst, welche Inhalte auf dich zukommen werden und wie du dich am besten auf sie vorbereiten kannst. Schau dafür auch gerne bei unserem Bundeswehr Einstellungstest Online Testtrainer vorbei. Da findest du die ideale Vorbereitung auf alle Test Teile des Bundeswehr Einstellungstests. Viel Spaß beim Lesen!
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Ablauf Bundeswehr Assessment Center
Das Bundeswehr Assessment Center ist in verschiedene Aufgabengebiete gegliedert. Außerdem können sich die Ansprüche und Testteile je nach Laufbahn, auf die man sich bewirbt, unterscheiden. Allgemein gesagt besteht das Bundeswehr Assessment Center aus einer Gruppendiskussion, einem Einzelvortrag und teilweise auch aus einem Vorstellungsgespräch. Die Gruppendiskussion dauert im Rahmen des Assessment Centers ungefähr 15-45 Minuten, der Vortrag dauert mit Vorbereitungszeit ungefähr 30-40 Minuten und das Vorstellungsgespräch kann ebenfalls 30-45 Minuten dauern. Schauen wir uns mal genauer an, was in den einzelnen Prüfungsteilen auf dich zukommen wird.
Gruppendiskussion im Bundeswehr Assessment Center
Bei einer Gruppendiskussion geht es darum, wie es der Name schon vermuten lässt, dass man innerhalb einer Gruppe überall bestimmtes Thema diskutiert. In den meisten Fällen ist die Gruppe nicht größer als fünf Personen und besteht aus deinen Mitbewerbern. Das Ziel ist es, euch eine Ausnahme Situation auszusetzen und euer Verhalten darin zu beobachten. Die Ausnahmesituation besteht in diesem Fall daraus, dass ihr Stress und zeitlichen Druck habt und zu einem Thema diskutieren müsst, dass euch vorgegeben wird. Das Thema wird euch am Anfang gegeben und ihr habt dann individuell 15-30 Minuten Zeit, um euch mit dem Thema auseinander zu setzen und eine eigene Meinung zu entwickeln. Dabei ist es wichtig auf die Fragestellung zu achten. Beispielsweise kann es sein, dass die Fragestellung „Ermittle Vor- und Nachteile…“, oder „Sollte deiner Meinung nach ____ umgesetzt werden?“ oder „Wie sinnvoll sind ___?“ gestellt werden. Es kann auch passieren, dass du aufgefordert wirst, im Rahmen der Gruppendiskussion einen Standpunkt zu vertreten, der nicht unbedingt deinem persönlichen Mindset entspricht. Je nach Aufgabenstellung musst du deine Argumentationspunkte anpassen.
Bei der Durchführung der Gruppen Diskussion geht es nicht unbedingt darum, mit Fachwissen zu glänzen, sondern eher darum, sozial, empathisch und lösungsorientiert zu agieren. Insgesamt solltest du darauf achten, deinen Redeanteil einzufordern und auch nicht direkt ein zu Knicken, aber alle anderen Teilnehmer ebenfalls ausreden zu lassen und Ihnen nicht verbal über den Mund zu fahren. Denn nicht, wer sich am lautesten durchsetzt bekommt die beste Bewertung, sondern wer an der Lösung des Problems orientiert ist. Kompromissbereitschaft ist im Rahmen der Gruppendiskussion ein essenzieller Punkt.
Vortrag im Bundeswehr Assessment Center
Der Kurzvortrag ist für die meisten Bewerber eine besonders stressige Aufgabenstellung im Bundeswehr Assessment Center. Hierbei erhältst du ein Thema, dass du in sehr kurzer Zeit inhaltlich zusammenfassen und als Vortrag selbstbewusst präsentieren musst. Dir wird Infomaterial zur Verfügung gestellt, aus dem du wichtige und unwichtige Inhalte selbstständig heraus sortieren und in eine sinnvolle Gliederung bringen musst. Die Vorbereitungszeit schwankt hierbei zwischen 15-30 Minuten. Der Vortrag an sich wird dann maximal 10 Minuten dauern.
Du solltest bei der Vortragserstellung darauf achten, dass du einen roten Faden in deiner Präsentation hast. Dabei gilt ihn in Einleitung, Hauptteil und Schluss zu gliedern. Auch wenn es nur um ein Kurzvortrag geht und du nur sehr wenig Vorbereitungszeit hast, wird Wert darauf gelegt, dass du die Inhalte spannend formulierst, sodass Interesse bei den Zuhörern geweckt wird. Ganz wichtig zu erwähnen ist auch, dass deine eigene Meinung in Bezug auf das dir gegebene Thema keine Rolle spielt. Also selbst wenn du ein Thema vorgelegt bekommst, zu dem du überaus negativ oder überaus positiv gestimmt bist, solltest du neutral referieren. Außerdem solltest du dich auf Rückfragen einstellen. Die Prüfer wollen testen, wie du reagierst, wenn du einer Stresssituation ausgesetzt bist, wie beispielsweise Fragen zu einem unbekannten Thema zu beantworten. Dabei geht es nicht darum, dass du überaus selbstbewusst so tust, als hättest du den allwissenden Durchblick, sondern dass du deine Unwissenheit in ein sprachlich charmantes Gewand wirfst, oder die Frage sogar durch das vorgegebene Infomaterial oder eigenes Wissen gut beantworten kannst.
Vorstellungsgespräch im Bundeswehr Assessment Center
Das Vorstellungsgespräch im Bundeswehr Assessment Center ist die letzte Hürde, die du im mündlichen Prüfungsteil nehmen musst. Im Gegensatz zur normalen Vorstellungsgesprächen in mittelständischen Unternehmen, wird dir kein Personaler gegenüber sitzen, sondern ein hohes Rangmitglied der jeweiligen Laufbahn, für die du dich bewirbst und ein Psychologe.
Zuerst geht es an die Begrüßung, in der ihr ein wenig Smalltalk führt und die Prüfer dir den Ablauf des Vorstellungsgesprächs im Bundeswehr Assessment Center erklären werden. Dieses wird höchstwahrscheinlich aus einer Selbstvorstellung, Fragen zu deiner Motivation und deinem Werdegang, sowie Fragen zu deinem Umfeld und deinem Allgemeinwissen bestehen.
Selbstvorstellung
Bei der Selbstvorstellung geht es darum, dass die Prüfer dich besser kennen lernen wollen und den Lebenslauf, den sie auf Papier haben, mit zusätzlichen Infos von dir füllen wollen. Achte also darauf, dass du deine selbst Vorstellung kurz und knackig hältst, die wichtigsten Stationen deines bisherigen Werdegangs zusammenfasst und nicht nur auf deine Schullaufbahn, sondern auch auf deine außerschulischen Aktivitäten eingehst.
Fragen zu deiner persönlichen Motivation
Was für die Prüfer beim Bundeswehr Assessment Center natürlich besonders wichtig ist, ist die Frage, warum du dich überhaupt bei der Bundeswehr beworben hast. Dabei wollen Sie vor allem prüfen, ob du dich mit der Bundeswehr sowie deinem Traumjob im Vorhinein auseinandergesetzt hast.
Stelle dich auf diese Fragen ein:
- Warum willst du zur Bundeswehr?
- Woraus besteht die Grundausbildung?
- Warum hast du dir eine zivile Laufbahn ausgesucht und keine militärische?
- Was sind die Aufgaben der Bundeswehr?
- Wo ist die Bundeswehr momentan im Einsatz?
- Was erhoffst du dir von einer Einstellung bei der Bundeswehr?
- Bist du dir über die Risiken einer Einstellung bei der Bundeswehr bewusst?
Fragen in Bezug auf dein Umfeld
In diesem Gesprächsteil, wollen die Prüfer nicht wissen, wer dein bester Freund ist oder was ihr in eurer Freizeit macht, sondern mit welcher Art von Menschen du dich umgibst und daraus ableiten, wie deine Lebenseinstellung ist.
Folgende Fragen können auf dich zukommen:
- In welchen familiären Verhältnissen bist du aufgewachsen?
- Welche Berufe üben deine Familie Mitglieder/Freunde aus?
- Ist jemand anderes aus deinem Umfeld bereits bei der Bundeswehr tätig?
Fragen zu deinem Werdegang
Ähnlich wie bei der Selbstvorstellung werden dir noch einmal intensivierte Fragen zu deinem bisherigen Werdegang gestellt. Dabei könnte es auch hier und da ein bisschen unangenehmer werden. Die Prüfer wollen genauere Informationen über dich erfahren, und gleichzeitig schauen, wie du einer solchen Drucksituation gegenübertrittst.
Folgende Fragen können dich erwarten:
- Warum hast du im Fach ___ eine schlechtere Note als im Fach ___?
- Hast du dich im Rahmen schulische Aktivitäten ehrenamtlich engagiert?
- Welche Rolle hast du im Rahmen der Schulklasse übernommen?
- Was waren deine Lieblingsfächer?
- Welche Ferien Jobs beziehungsweise Praktika hast du im Vorfeld absolviert?
Hierbei können auf Rückfragen gestellt werden, wie beispielsweise deine Ferien Jobs dich in Bezug auf deinen jetzigen Karrierewunsch geprägt haben.
Fragen zu deinem Allgemeinwissen
In diesem Teil geht es noch einmal darum, zu erkennen, inwieweit du dich im Vorhinein auf den Einstellungstest bei der Bundeswehr vorbereitet hast und ob du das Wissen auch im mündlichen Situation abrufen kannst.
Daher können dich folgende Fragen erwarten:
- Wer ist der momentane Verteidigungsminister von Deutschland?
- Wann wurde die Bundeswehr gegründet?
- Wenn sie ein Thema, dass in den heutigen Nachrichten diskutiert wurde
- Wie ist die momentane, außenpolitische Lage von Deutschland?
Nach einer halben Stunde sollte das Vorstellungsgespräch beendet sein und ihr verabschiedet euch höflich. Meist wird einem schon mehrere Stunden nach dem Vorstellungsgespräch mitgeteilt, ob man bestanden hat oder nicht.
Fazit
Das Bundeswehr Assessment Center kann es ganz schön in sich haben. Dir werden viele Aufgaben gestellt, die nicht alltäglich sind und einiges an Vorbereitung benötigen. Vor allem, wenn dir im schulischen Kontext mündliche Prüfungen schwergefallen sind, solltest du die Aufgabengebiete des Bundeswehr Assessment Centers im Vorhinein mit Familienmitgliedern oder Freunden üben. Das kann dir helfen, in der tatsächlichen Prüfungssituation etwas gelassener und selbstsicherer aufzutreten. Unterschätze den Allgemeinwissens – und Fachwissensteil nicht und verfolge das aktuelle Tagesgeschehen in den Nachrichten. Wenn du diese Tipps befolgst, dann sollte beim Bundeswehr Assessment Center nichts mehr schief gehen!