Viele Menschen wünschen sich eine Anstellung im öffentlichen Dienst. Aber warum ist das so? Welche Gründe sprechen für eine Anstellung bei Bund oder Land? Welche Vorteile hat ein Arbeitnehmer gegenüber einer Beschäftigung in der freien Wirtschaft? In der Tat sprechen viele Gründe für eine Anstellung im öffentlichen Dienst. Allein die Vorstellung als Beamter oder Angestellter für eine Kommune zu arbeiten, ist für viele verlockend. Selbst Führungskräfte in der freien Wirtschaft könnten sich vorstellen, im öffentlichen Dienst zu arbeiten. Wie dir der Einstieg zum Auszubildenden im öffentlichen Dienst gelingt und wie du dich am besten bewirbst, erfährst du im folgenden Text.
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Der öffentliche Dienst im Überblick
In Deutschland sind zur Zeit circa 4,64 Millionen Menschen im öffentlichen Dienst beschäftigt. Davon sind 50% auf Landesebene, 31% auf kommunaler Ebene, 11% im Bundesbereich und 8% in den Sozialversicherungen tätig. Für Berufseinsteiger bietet der öffentliche Dienst sehr viele Möglichkeiten, denn neben vielen unterschiedlichen Berufen werden jedes Jahr etwa 90.000 Auszubildende in Bund, Ländern und Gemeinden eingestellt. Somit ist er der größte Ausbildungsbetrieb Deutschlands.
Bundesverwaltung
Der öffentliche Dienst wird in drei unterschiedliche Verwaltungen aufgeteilt. Die Bundesverwaltung umfasst zahlreiche Behörden und Anstalten. Zu ihnen gehören die 29 Obersten Bundesbehörden, 83 Bundesoberbehörden, 36 Bundesmittelbehörden und Bundesunterbehörden, neun Bundesanstalten sowie fünf Körperschaften des öffentlichen Rechts. Zu den Obersten Bundesbehörden zählen zum Beispiel der Bundesrechnungshof und das Auswärtige Amt. Zwei Beispiele für Bundesbehörden sind das Bundeskriminalamt sowie das Robert-Koch-Institut. Zu Bundesmittelbehörden zählen unter anderem die Bundeswehrfachschulen und die Hauptzollämter. Auf der Bundesebene sind etwa 489.460 Menschen angestellt (Stand 2016). Du siehst also, in der Bundesverwaltung gibt es eine solche Vielfalt an Arbeitsplätzen, dass garantiert werden kann, eine Anstellung in der Nähe deines Standortes zu finden. Wichtig zu wissen ist, dass du bei einer Beschäftigung in der Bundesverwaltung automatisch beim Bund beschäftigt bist.
Landesverwaltung
Ähnlich wie bei der Bundesverwaltung ist die Landesverwaltung hierarchisch in Obersten Landesbehörden, Landesoberbehörden, Landesmittelbehörden und Untere Landesbehörden auf der unteren Verwaltungsstufe gegliedert. In Deutschland sind circa 2,3 Millionen (Stand 2016) Personen auf der Landesebene beschäftigt. Die oberste Verwaltungsebene der Länder beinhaltet beispielsweise die Landesministerien und Landesrechnungshöfe. Zu den Landesoberbehörden gehören die Landesämter für Verfassungsschutz und die Landesämter für Statistik. Zu den mittleren und unteren Verwaltungsebenen zählen die Regierungspräsidien und Landratsämter.
Kommunalverwaltung
Circa 1,4 Millionen der vier Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes finden bei der kommunalen Verwaltung Verwendung. Hierzu gehören Behörden bei Städten, Landkreisen und Gemeinden. Den jeweiligen Verwaltungen unterstehen die Ämter, wie z. B. das Hauptamt, die Kämmerei oder das Sozialamt. Wer sich dort bewerben möchte, tut dies direkt bei den Kommunen und nicht überregional.
Bewerbung für den öffentlichen Dienst
Im Folgenden geht es darum, wie man sich am besten auf eine Stelle im öffentlichen Dienst bewirbt. Im ersten Schritt gibt es erst einmal keinen Unterschied zu den Bewerbungen für die freie Wirtschaft. Hier einige Tipps, die du bei deiner Bewerbung beachten solltest.
Die geeignete Laufbahn finden
Wenn du eine Ausbildung im öffentlichen Dienst absolvieren möchtest, kommt es darauf an, mit welchem Abschluss du von der Schule gehst. Es gibt den einfachen, den mittleren, den gehobenen und den höheren Verwaltungsdienst. Allerdings ist der einfache Dienst in den meisten Bundesländern abgeschafft und durch Tarifbeschäftigte ersetzt worden. Außerdem unterscheidet man noch den technischen und nichttechnischen Verwaltungsdienst. Zuerst möchten wir auf den Unterschied zwischen dem nichttechnischen und dem technischen Dienst eingehen. Der nichttechnische Dienst bezeichnet Stellen, welche in der Verwaltung besetzt werden. Im technischen Dienst hingegen arbeiten beispielsweise Feuerwehrleute oder Vermessungstechniker.
Für den einfachen Dienst kannst du dich bewerben, wenn du einen Hauptschulabschluss oder die mittlere Reife hast. Tätigkeiten im einfachen Dienst sind beispielsweise Amtsbote oder Pförtner.
Wenn du im mittleren Dienst arbeiten möchtest, kann auch ein guter Hauptschulabschluss oder eine mittlere Reife ausreichen. Sekretäre und Amtsinspektoren werden zum mittleren Verwaltungsdienst gezählt. Möchtest du im gehobenen Dienst einsteigen, brauchst du in jedem Fall Abitur. Als Beamter im gehobenen Dienst übernimmst du in der Regel Führungsaufgaben. Es gibt auch die Möglichkeit ein duales Studium zu absolvieren, um im gehobenen Dienst einzusteigen. Hierfür ist ein gutes Ergebnis beim Beamtentest maßgebend. Mit einem abgeschlossenen Masterstudium, einem gleichwertigen Abschluss oder als Volljurist, steht dir die Laufbahn des höheren Dienstes offen. Diese Laufbahn befähigt dich zum Beispiel zur Leitung einer Behörde oder zum Botschafter. All diese Punkte solltest du beachten, bevor du dich bewirbst. Sei dir im Vorfeld im Klaren darüber, welchen Weg du gerne einschlagen möchtest und bewirb dich entsprechend deiner Qualifikationen.
Möchtest du als Quereinsteiger im öffentlichen Dienst einsteigen, gilt auch einiges zu beachten. Hier muss zu einer Schulausbildung noch eine Berufsausbildung nachgewiesen werden, um sich auf einen einfachen oder mittleren Dienst bewerben zu können. Es ist dabei auch wichtig zu wissen, dass man nur bis zum 35. Lebensjahr die Möglichkeit hat, verbeamtet zu werden. Wenn du als Quereinsteiger erst später in den öffentlichen Dienst eintrittst, kannst du keinen Beamtenstatus mehr erlangen.
Der bessere Einblick: ein Praktikum im öffentlichen Dienst
Es kann zuweilen schwierig sein, den richtigen Ausbildungsberuf zu wählen. Wenn du dir ein genaueres Bild über den Arbeitsalltag machen möchtest, lohnt es sich, vorher ein Praktikum zu machen. Auf den Webseiten des Bundes findest du bereits viele Praktikumsangebote und du kannst dich gezielt darauf bewerben. Wenn du bereits eine grobe Vorstellung von deiner Wunschbehörde hast, kannst du dich jederzeit initiativ um ein Praktikum bewerben.
Ein Praktikum hat nicht nur den Vorteil, dass du dir ein besseres Bild von deinem potentiellen Arbeitgeber machen kannst. Auch hast du die Gelegenheit, deine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und damit einen Ausbildungsplatz zu ergattern. In jedem Fall solltest du dich im Vorfeld des Praktikums gründlich über die Behörde und die Abteilung informieren. So erweckst du den Eindruck, dass du deine Aufgabe ernst nimmst und du mit vollem Engagement dabei bist.
Die schriftliche Bewerbung
Im öffentlichen Dienst ist es vorgegeben, dass eine Stelle zuerst intern und dann öffentlich ausgeschrieben werden muss. Wenn du also auf der Suche nach einer bestimmten Ausbildungsstelle an einem Standort bist, lohnt es sich, regelmäßig die Ausschreibungen auf der Webseite zu durchstöbern. Wenn du auf anderem Wege, zum Beispiel durch einen internen Tipp, an die Information gelangt bist, dass eine Stelle ausgeschrieben werden soll, kannst du dich natürlich auch initiativ bewerben.
Schriftlich verfasste Bewerbungen werden im öffentlichen Dienst gegenüber digitalen Bewerbungen bevorzugt. Das ist für dich sogar ein Vorteil, denn schriftliche Bewerbungen geben dir mehr Raum, deine Person ausführlicher darzustellen. Deine Bewerbung sollte am besten schlicht aussehen und klassisch aufgebaut und formuliert sein. Im Regelfall enthält deine Bewerbung ein Anschreiben, deinen Lebenslauf, sowie Zeugnisse und gegebenenfalls Zertifikate oder andere relevante Nachweise.
Achte darauf, dass dein Lebenslauf keine zeitlichen Lücken aufweist und auch hier auf eine korrekte und verständliche Ausdrucksweise. Wenn du dich für eine kleinere Behörde bewirbst, kann es auch von Vorteil sein, vorher mit dem entsprechenden Ansprechpartner Unklarheiten telefonisch im Vorfeld abzuklären und auf dieses gemeinsame Gespräch in der Bewerbung hinzuweisen. Auch sehr wichtig ist, dass du deine Bewerbung rechtzeitig und vor dem Einsendeschluss erreichst. Nach Absenden deiner Bewerbung kann es einige Wochen dauern, bis du eine Rückmeldung bekommst.
Individuelle Anschreiben
Eine Bewerbung sollte grundsätzlich immer frei von Formfehlern, korrekt geschrieben, leicht verständlich sowie informativ sein. Um dir einen ersten Eindruck zu verschaffen, wie eine solche Bewerbung aussehen könnte, kannst du dir im Internet viele Anleitungen und Vorlagen anschauen. Um dein Anschreiben jedoch flüssig und vor allem persönlich zu gestalten, solltest du unbedingt davon absehen, eine Vorlage zu kopieren und lediglich mit deinen Daten zu spicken. Das Ergebnis wirkt wenig aussagekräftig und bringt die Personaler nicht dazu, sich deine Bewerbung im Gedächtnis zu behalten.
Setze dich damit auseinander, warum du gerne diese Stelle besetzen möchtest und was dir an dieser Tätigkeit großen Spaß bereitet. Überlege auch, welche Stärken du mit in deinen Wunschberuf bringst und schreibe all diese Dinge in dein Anschreiben. So wird deine Bewerbung individuell und hebt sich von anderen Bewerbungen ab.
Nutze die Vielfalt des öffentlichen Dienstes
Konzentriere dich nicht nur auf eine Stelle des öffentlichen Dienstes. Bewirb dich ruhig in mehreren Behörden und auf verschiedene Stellen. Du solltest dich nicht nur auf Bundesebene bewerben. Auch kleinere Behörden, gerade in Ortschaften oder Gemeinden, benötigen immer neues Personal. Dort ist es in der Regel etwas familiärer. Wenn du dir nicht sicher bist, wo oder an wen du die Bewerbung richten sollst, rufe einfach vorher dort an und erkundige dich.
Bewerbung intern
Vielleicht bist du bereits im öffentlichen Dienst tätig und möchtest dich intern bewerben. Auch für eine interne Bewerbung gibt es einige Dinge zu beachten. Zwar hast du bereits enorme Vorteile, da du dich bereits sehr gut mit den internen Strukturen auskennst, aber trotzdem solltest du dir bei deiner Bewerbung Mühe geben. Es ist möglich, dass du keine Zeugnisse mehr einreichen musst, aber frag zur Sicherheit nochmals bei der Personalabteilung an. Wenn dies der Fall sein sollte, fokussierst du dich ausschließlich auf deinen Lebenslauf und das Bewerbungsanschreiben.
Der Lebenslauf zeigt alle deine bisherigen Tätigkeiten innerhalb und außerhalb des öffentlichen Dienstes. Parallel zu diesen, schreibst du ein Bewerbungsanschreiben, in dem du authentisch und glaubwürdig aufführst, aus welchem Grund du dich für die ausgeschriebene Stelle bewirbst. Es muss klar verständlich sein, warum du wechseln möchtest und welchen Mehrwert du für diese Stelle bietest. Wenn du diese Dinge beherzigst, steht einem Wechsel bestimmt nichts im Weg.
Nach der Bewerbung
Nehmen wir an, dass deine Bewerbung gut angekommen ist. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Wenn du dich intern beworben hast, musst du keinen Eignungstest absolvieren und wirst direkt zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Als externer Bewerber für einen Ausbildungsplatz musst du zunächst den sogenannten Beamtentest bestehen. Nach der erfolgreichen Teilnahme an diesem Test erfolgt die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Der Beamtentest findet an einem festgelegten Termin mit allen eingeladenen Bewerbern statt. Da sich meist sehr viele Bewerber auf eine Stelle bewerben, ist eine gute Vorbereitung auf alle Phasen des Bewerbungsprozesses wichtig. Verfolge dein Ziel mit Motivation, aber setze dich nicht zu sehr unter Druck. Letzten Endes gehört aufgrund der hohen Bewerberzahl sicher auch ein wenig Glück dazu.
Der Beamtentest
Der erfolgreich absolvierte Beamtentest ist Grundvoraussetzung für eine Ausbildung. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du dich gründlich auf die Aufgaben vorbereitest. Je nach Tätigkeitsfeld werden spezielle Themenschwerpunkte gelegt und abgefragt. Im Folgenden zeigen wir dir, wie ein solcher Test aufgebaut ist und worauf du besonders achten solltest.
Sprachverständnis
In diesem Teil geht es darum, zu erfassen, wie gut dein Textverständnis und deine sprachliche Kompetenz ist. Dies kann beispielsweise anhand von Texten geschehen, die du lesen und anschließend deren Kernaussagen zusammenfassen sollst. Auch Fragen zur Rechtschreibung können gestellt werden oder deine Grammatikkenntnisse werden geprüft.
Allgemeinwissen
In diesem Teil des Tests geht es darum, wie du dich mit allgemeinen Themen auskennst. Hierbei geht es z. B. um Politik, Geschichte, aktuelles Zeitgeschehen, Literatur und Kunstgeschichte. Aktuelle Themen zum Zeitgeschehen kannst du den Nachrichten entnehmen. So kann beispielsweise abgefragt werden, wer den Bundespräsidenten wählt oder welche Parteien gerade im Bundestag vertreten sind. Auch die wichtigsten Daten der Geschichte Deutschlands und Europas solltest du parat haben. Schlüsselereignisse der deutschen Geschichte, wie zum Beispiel der Fall der Mauer oder das Ende des ersten Weltkriegs, können Gegenstand des Tests sein. Wir empfehlen daher, dass du dir markante Daten und Zusammenhänge besonders einprägst.
Kopfrechnen
Auch auf diesen Teil kannst du dich gut vorbereiten. Es geht hierbei nicht darum, komplizierteste Ableitungen herzustellen, sondern eher darum, ob du die Grundrechenarten beherrschst. Dafür darfst du keinen Taschenrechner benutzen. Es können beispielsweise Aufgaben zur Division, Subtraktion oder zur Prozentrechnung gestellt werden. Um die Schwierigkeit zu erhöhen, darfst du bei manchen Rechenaufgaben keine Notizen machen.
Logisches Denken und räumliches Verständnis
In diesem Teil geht es um dein logisches Verständnis. Hier werden zum Beispiel Zeichen oder Symbole in einer Reihe aufgelistet und du musst diese Symbole in die richtige Reihenfolge bringen. Um dein visuelles Denkvermögen zu prüfen, kann auch von dir verlangt werden, Gemeinsamkeiten in Formen und gewisse Muster zu erkennen. Gerade für den technischen Dienst sind diese Dinge sehr wichtig.
Das Vorstellungsgespräch
Nehmen wir nun an, du hast den Test bestanden. Im nächsten Schritt wirst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Sicher bist du ein wenig aufgeregt und fragst dich, wie du dich nun zu verhalten hast, damit du die Stelle auch bekommst. Schließlich bist du sicher nicht die einzige Person, die eingeladen worden ist. Wie bereitest du dich am besten auf dieses Gespräch vor, damit du auch einen bleibenden Eindruck hinterlässt?
Hier einige Tipps für dich.
- Kleide dich dem Anlass und dem Beruf entsprechend. Wähle einen klassischen Kleidungsstil in gedeckten Farben und achte weniger auf den letzten Schrei der Mode. Mit einem Anzug oder Kostüm bist du hier gut beraten. Für Berufe im technischen Dienst, wie z. B. die Feuerwehrlaufbahn, darf es etwas lockerer sein. Dein Make Up sollte dezent und die Frisur nicht allzu auffällig sein.
- Erscheine ausgeruht und nicht gestresst zum Vorstellungsgespräch. Gähnend vor einem Ausschuss zu sitzen, wird sicher keinen guten Eindruck hinterlassen.
- Plane Anfahrtswege und eventuelle Hindernisse mit in deine Zeitplanung ein, sodass du in jedem Fall pünktlich zum Vorstellungsgespräch eintriffst. Dies hat zusätzlich den Vorteil, dass du nicht gehetzt zum Termin erscheinst.
- Ein freundliches und aufgeschlossenes Erscheinungsbild ist sehr wichtig. Achte auf deine Körperhaltung und halte Blickkontakt mit deinem Gegenüber. Wichtig ist auch, dass du du selbst bleibst, um einen authentischen Eindruck zu hinterlassen.
- Sei informiert und stelle Fragen. Informiere dich im Vorfeld über die Kommune oder Behörde, in dem du dir beispielsweise die Homepage genau anschaust und überlege dir sinnvolle und berechtigte Fragen. Damit zeigst du, dass du ernsthaftes Interesse an der Stelle hast.
- Achte während des Gesprächs auf eine gewählte und formale Ausdrucksweise.
Phasen des Vorstellungsgesprächs
- Zuerst erfolgt die Begrüßung durch den Arbeitgeber. Diese Phase ist meist etwas lockerer, denn man will dir zeigen, dass du nicht zu nervös zu sein brauchst.
- Nach der Begrüßungsrunde folgen Fragen zu deiner Person. Hier gibt es nun zwei Varianten. Entweder du bekommst gezielt Fragen gestellt oder du wirst aufgefordert, etwas von dir zu erzählen.
- Wenn du etwas über dich gesprochen hast, folgen in der Regel Fragen zu deinem Lebenslauf. Wenn du dich für einen Ausbildungsplatz bewirbst, können auch Fragen zu deinen Schulnoten und zu den einzelnen Fächern gestellt werden. Bewirbst du dich als Quereinsteiger, kann es vorkommen, dass nach Gründen für Wechsel oder eventuelle Lücken gefragt wird.
- Nun möchte der Arbeitgeber deine Motivation kennenlernen. Warum bewirbst du dich? Was denkst du, welche Qualitäten dich besonders hervorheben? Auf diese Fragen solltest du dir im Vorfeld bereits eine Antwort überlegt haben, sodass du sie authentisch und offen beantworten kannst.
- Am Ende wollen die meisten noch mindestens eine Stärke und eine Schwäche wissen. Auch auf diese Frage solltest du im Idealfall bereits eine Antwort parat haben. Überlege dir vorher, welche Schwächen und Stärken du nennen könntest, ohne das es gestellt oder unehrlich ankommt. Es könnte z. B. gefragt werden: Wie würden Ihre Bekannten oder Freunde Sie beschreiben?
- Zeit für deine Fragen. Meist bekommt man am Ende die Möglichkeit, selbst einige Fragen zu stellen. Hier kannst du noch einmal richtig punkten, indem du aufzeigst, wie gut du dich informiert hast.
Rückmeldung nach dem Vorstellungsgespräch
Nach dem Vorstellungsgespräch hast du es geschafft. Ab jetzt heißt es abwarten und Daumen drücken. Auch diese Phase kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Normalerweise informiert dich die Behörde oder Kommune schriftlich über deine Zu- oder Absage.
Vorteile für den öffentlichen Dienst
Sicheres Gehalt
Im öffentlichen Dienst gibt es klare Arbeitsstrukturen und die Besoldung ist strikt nach den Besoldungsordnungen für Bund und Länder geregelt. Die Besoldungsordnungen werden regelmäßig von Bund, Ländern oder Kommunen mit den Gewerkschaften ausgehandelt und angepasst. Die Besoldung eines Beamten setzt sich zusammen aus dem Grundgehalt, ggf. einem Familienzuschlag sowie eventueller weiterer Zulagen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Bezüge von Beamten weniger belastet werden, da sie keine Sozialabgaben zahlen. Das bedeutet, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge fallen weg. Genauso wie die monatlichen Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung. Ihnen bleibt dadurch mehr Nettogehalt.
Sinnvolle Tätigkeit
Wenn man im öffentlichen Dienst arbeitet, geht man einer sinnstiftenden Tätigkeit nach. Arbeitet man als Polizist, ist man im Dienste der Gerechtigkeit unterwegs. Als Erzieherin in einem Kindergarten ist man im Dienst für die Gemeinschaft. Auch Feuerwehrleute und Lehrer genießen einen guten Ruf in der Gesellschaft. Dies ist für viele Bewerber ein großer Anreiz, um in den öffentlichen Dienst einzutreten.
Krisensicherer Job
Gerade in der heutigen Zeit wird vielen bewusst, wie wichtig ein sicherer Arbeitsplatz ist. In vielen Bundesländern gilt die „Unkündbarkeit”. Dieser Umstand macht eine Arbeitsstelle dementsprechend sehr attraktiv. Allerdings gilt die Unkündbarkeit nicht von Beginn an. Ein Arbeitnehmer muss dafür mindestens fünfzehn Jahre Betriebszugehörigkeit sowie das 40. Lebensjahr vollendet haben. Aber nicht nur die Unkündbarkeit ist sehr attraktiv, auch sonst gelten die Jobs im öffentlichen Dienst als krisensicher.
Weihnachts- und Urlaubsgeld
Jeder Beschäftigte im öffentlichen Dienst kann sich sicher sein, dass er Jahressonderzahlungen (auch Urlaubs- oder Weihnachtsgeld genannt) erhält, denn diese sind fest im Bundesbesoldungsgesetz verankert. Auch die Höhe der Sonderzahlungen werden in den Anlagen des Gesetzes genau festgehalten.
Gute Arbeitsbedingungen
Im öffentlichen Dienst spielen Personalräte eine wesentliche Rolle, wenn es um gute Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer geht. Sie handeln nach Personalvertretungsrecht und daher immer im Sinne des Arbeitnehmers. Personalräte werden überall dort gebildet, wo mindestens fünf Wahlberechtigte beschäftigt sind.
Integration
Früher waren ausschließlich deutsche Staatsbürger für den öffentlichen Dienst zugelassen. Heute haben auch andere Nationalitäten die Chance im öffentlichen Dienst angestellt zu werden, sie benötigen ausschließlich einen Aufenthaltstitel. Außerdem muss der im Ausland erbrachte Schulabschluss in Deutschland anerkannt sein, um eine Ausbildung im öffentlichen Dienst absolvieren zu können.
Fazit
Im öffentlichen Dienst zu arbeiten, hat viele Vorteile. Es handelt sich um einen sicheren Arbeitsplatz mit guten Verdienstmöglichkeiten. Die Berufsauswahl im öffentlichen Dienst ist unglaublich vielfältig und bietet sinnstiftende Tätigkeiten.
Das Bewerbungsverfahren für eine Ausbildungsstelle im öffentlichen Dienst ist allerdings sehr herausfordernd und durchläuft mehrere Phasen. Angefangen bei der schriftlichen Bewerbung, folgt danach der Einstellungstest, der auch Beamtentest genannt wird. Nach erfolgreicher Absolvierung des Tests folgt noch das Vorstellungsgespräch. Setze dich gut mit der Behörde auseinander, bereite dich intensiv auf den Beamtentest vor und kenne deine Stärken und Schwächen. Dann bist du auf dem besten Weg in den öffentlichen Dienst. Wir wünschen dir viel Erfolg.
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